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Veröffentlicht am 28.02.2021

Etwas schleppender Einstieg, aber danach umso rasanter

Beastmode 1: Es beginnt
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Ich muss gestehen, allein das Cover und der Autor haben dafür gesorgt, dass ich das Buch unbedingt lesen wollte. Ich liebe die Labyrinth-Reihe von Wekwerth und war daher sehr gespannt auf seine neue Dilogie. ...

Ich muss gestehen, allein das Cover und der Autor haben dafür gesorgt, dass ich das Buch unbedingt lesen wollte. Ich liebe die Labyrinth-Reihe von Wekwerth und war daher sehr gespannt auf seine neue Dilogie.

Der Anfang allerdings las sich etwas schleppend. Die häufig wechselnden Perspektiven zwischen den Hauptpersonen waren etwas gewöhnungsbedürftig, aber auch gut, um die Figuren besser kennenzulernen. Dagegen hat mich mehr gestört, dass ich mich erst zurechtfinden musste. Anhand des Klappentextes hatte ich einen Fantasyroman erwartet, da dort von einem Dämon und einer Göttin die Rede ist. Doch das Setting ist stark militärisch geprägt und das Drumherum eher dem Science Fiction Genre zugeordnet. Dennoch gibt es immer wieder Fantasyelemte im weiteren Verlauf der Geschichte, was einen interessanten Mix ergibt. Sobald ich mich eingelesen hatte, wurde ich richtig von der Story gepackt. Sie ist spannend und abwechslungsreich aufgebaut, sodass man schnell vergisst, dass viele Elemente nicht wirklich neu sind. So kann man sich nach dem ersten Drittel so richtig hinziehen lassen und wird bis zum Schluss sehr gut unterhalten.

Was mir sehr gut gefallen hat, ist, dass die Charaktere alle komplett unterschiedlich sind. Sie werden so dargestellt, dass man mit ihnen mitfiebern muss, selbst wenn man sie nicht leiden kann oder sie ein wenig zu oberflächlich bleiben. Gerade Wilbur und Jenny haben es mir angetan, auch wenn ich gerne mehr über ihre Hintergrundgeschichte erfahren hätte. Aber der Aufbau der Handlung gibt mir Hoffnung, dass im zweiten Band noch einiges an Background dazukommt.

Trotz kleiner Schwächen zu Anfang hat mich Beastmode - Es beginnt schnell abgeholt und mitgerissen. Ich bin gespannt, wie es weitergeht und werde mir auf alle Fälle den zweiten Teil kaufen.

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Veröffentlicht am 28.02.2021

Süße Geschichte mit originellen Einfällen

Strangeworlds - Öffne den Koffer und spring hinein! (Band 1)
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Schon die Inhaltsangabe des Buches hat mich neugierig gemacht: Ein magisches Reisebüro, in dem man durch Koffer in verschiedene Welten reisen kann, klang sehr interessant. Und wurde auch von der Autorin ...

Schon die Inhaltsangabe des Buches hat mich neugierig gemacht: Ein magisches Reisebüro, in dem man durch Koffer in verschiedene Welten reisen kann, klang sehr interessant. Und wurde auch von der Autorin altersgerecht spannend umgesetzt.

Flick ist ein toller Charakter, hin- und hergerissen zwischen den widersprüchlichen Gefühlen ihrer Familie gegenüber und voller Abenteuerlust und Neugierde auf die fantastischen Welten von Strangeworlds. Jonathan ist das genaue Gegenteil dazu, ruhig, pflichtbewusst und vernünftig, eine perfekte Mischung.

Die Welten, in die die beiden reisen, sind farbenfroh, abwechslungsreich und detailliert ausgearbeitet. Jede hat ihre eigenen Besonderheiten und sind so bildhaft beschrieben, dass man sie sich sehr gut vorstellen kann. Da macht es richtig Spaß, die zwei Hauptfiguren bei ihren Abenteuern zu erleben und dabei inner etwas Neues zu entdecken.

Die Geschichte an sich beginnt etwas schleppend, nimmt dann aber mehr und mehr an Fahrt auf. Es wird einiges versprochen, gerade im Bezug auf die Gefahren der Welten, was nicht immer eingehalten wird. Hoffentlich werden die vielen Hintergründe und offenen Fragen in den weiteren Bänden der Reihe noch aufgeklärt werden.

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Veröffentlicht am 18.08.2023

Nicht ganz so packend wie erwartet

Die Unbekannte
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Nachdem ich die Inhaltsangabe dieses Buches gelesen hatte, bekam ich richtig Lust auf den so spannend wirkenden Thriller. Viele Passagen darin konnten mich tatsächlich fesseln, aber das galt leider nicht ...

Nachdem ich die Inhaltsangabe dieses Buches gelesen hatte, bekam ich richtig Lust auf den so spannend wirkenden Thriller. Viele Passagen darin konnten mich tatsächlich fesseln, aber das galt leider nicht für das gesamte Werk.
Zum Teil lag das mit an den Figuren, die mich nicht immer erreichten. George ist in meinen Augen das perfekte Beispiel dafür, wie man sich in seinen Gewohnheiten verlieren kann. Daher verstehe ich einerseits schon, weshalb er sich so bereitwillig seiner alten Flamme anvertraut. Schließlich verspricht sie trotz allem Abwechslung und weckt lange unterdrückte Emotionen in ihm. Andererseits möchte man ihn manchmal regelrecht packen und schütteln, so naiv und gutgläubig er sich von ihr einwickeln lässt. Nicht jede seiner Gefühlsregungen ihr gegenüber sind nachvollziehbar, dazu waren sie an einigen Stellen einfach zu schwach dargestellt. Allerdings war ich durchaus in der Lage zu erkennen, weshalb sie ihn so fasziniert, entgegen oder gerade wegen der Gefahr, die sie umgibt.
Liana selbst erscheint relativ undurchsichtig, da man nie genau sagen kann, inwieweit sie nur spielt oder ihre Beteuerungen nicht sogar zumindest teilweise der Wahrheit entsprechen. Es bleibt genügend Raum für Spekulationen, selbst wenn keine von ihnen jemals bestätigt wird.
Die übrigen Charaktere waren mir streckenweise etwas zu blass, ergänzen jedoch die beiden Hauptakteure so gut, dass ich dieses kleine Manko gerne verzeihe.


Der Schreibstil lässt sich flüssig lesen, eben weil er nicht zu einfach gehalten ist. Der Autor erwähnt die wichtigsten Details, wechselt gekonnt zwischen kurzen und langen Sätzen und erhöht an den richtigen Stellen das Tempo, um die Spannung durchgehend zu halten. Die ersten Seiten ziehen sich zwar etwas, aber nach den vielen überraschenden Wendungen rätselt man nur noch mit George mit, was Liana im Schilde führt. Dazwischen lockern Abschnitte aus ihrer beider Vergangenheit die Geschichte auf, ohne zu verwirren oder einen aus dem Lesefluss zu reißen. Stück für Stück erhält man auf diese Weise die Informationen, die zum Zusammensetzen des Puzzles relevant sind.
Allerdings fehlte gerade hier ebenfalls der Tiefgang in der Story. Swanson gibt sich sehr viel Mühe, das Wie und Warum logisch zu erklären, was ihm auch meist gelingt. Doch emotional konnte mich die Handlung nicht unbedingt packen. Ich kam mir oft vor wie ein objektiver Betrachter, der einen Tatsachenbericht vor sich hat: Hauptsächlich auf das Geschehen beschränkt, mit wenigen Untermalungen, was es für die Akteure bedeutet.



Fazit

Die Unbekannte ist ein wendungsreicher Roman, der handwerklich gesehen sehr gut gemacht ist. Eine abwechslungsreiche und nicht leicht zu durchschauende Story und ein dazu passender temporeicher Schreibstil sorgen dafür, dass einem beim Lesen selten langweilig wird und man des Öfteren darüber nachdenkt, wohin die Handlung wohl führen wird.
Leider bleibt Peter Swanson dabei viel zu sehr an der Oberfläche, sowohl was seine Figuren als auch die Story angeht. Rational gesehen können beide Punkte überzeugen, doch emotional wissen sie selten zu packen.
Wer gerne Geschichten liest, die einen immer wieder spekulieren lassen, einen Thriller mit ein bisschen Romantik vermischen und in denen Spannung gegenüber dem Tiefgang überwiegt, den wird dieses Buch wunderbar unterhalten.

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Veröffentlicht am 21.06.2024

Ist für euch der zweite Band einer Trilogie auch meist der schwächste?

Beyond Shadows - Durch die Schatten
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Ich habe das leider oft, besonders im Vergleich zum ersten und dritten Teil. Und so ging es mit mir auch mit "Beyond Shadows" von Martina Wilms. Ich mochte den Einstieg wirklich sehr und auch "Beyond Shadows" ...

Ich habe das leider oft, besonders im Vergleich zum ersten und dritten Teil. Und so ging es mit mir auch mit "Beyond Shadows" von Martina Wilms. Ich mochte den Einstieg wirklich sehr und auch "Beyond Shadows" hat mich wieder abgeholt, aber nicht so sehr wie der Vorgänger.

Was mir sehr gut gefallen hat, war, dass die Handlung wieder so Schlag auf Schlag weitergeführt wird. Es gab soviel, was mich an der Storyline überrascht hat, selbst wenn ich manches erahnen konnte. Die Autorin schafft es wirklich, abrupte Wendungen einzubauen, ohne dass diese gezwungen oder unglaubwürdig wirken. Ab einem gewissen Moment konnte ich gar nicht mehr aufhören zu lesen, weil mich die Handlung so sehr gefesselt hat. Selbst wenn die große Enthüllung am Schluss absolut nicht überraschend war, hat es mich trotzdem extrem gepackt.

Die großen Gefühlen, die der Klappentext verspricht, gibt es auch und das nicht zu knapp. Mellas Trauer und ihre Rachegelüste konnte ich verdammt gut nachvollziehen. Die Emotionen werden so detailliert und intensiv beschrieben, dass man ihnen kaum entziehen kann. Selbst wenn Mellas Zorn streckenweise richtig düstere Züge annimmt, war das für mich zu ihrem Charakter und die Geschichte passend. Da hätte man auch noch einiges mehr rausholen können.

Was mich dann allerdings gestört hat, war, dass teilweise aus Kleinigkeiten ein großes Drama gemacht wurde, ohne anständig darüber zu reden. Ja, ich verstehe Mellas Reaktion auf die erste große Enthüllung sehr gut. Wahrscheinlich wäre ich ähnlich wütend und abweisend gewesen. Nur ab und an hätte ich beide schütteln können, so kindisch und unvernünftig haben sich die zwei verhalten. Da war ich echt manchmal beim Lesen extrem frustriert.

Deswegen gibt's von mir diesmal 3 von 5 blutigen Taschentüchern.

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Veröffentlicht am 21.06.2024

Kennt ihr Shakespeares Drama über Lord Macbeth?

Ich, Lady Macbeth
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Ihr müsst es nicht, um diese Geschichte zu verstehen, aber euch entgehen dadurch einige Anspielungen auf das Drama und ihr werdet wahrscheinlich wissen wollen, wie's weitergeht, denn "Ich, Lady Macbeth" ...

Ihr müsst es nicht, um diese Geschichte zu verstehen, aber euch entgehen dadurch einige Anspielungen auf das Drama und ihr werdet wahrscheinlich wissen wollen, wie's weitergeht, denn "Ich, Lady Macbeth" ist sozusagen ein Prequel zu Shakespeares Werk.

Ich muss gestehen, am Anfang hab ich mir etwas schwer getan mit dem Einstieg. Die Story an sich ist schon interessant mit den Schilderungen über die Religion der Druiden und die schottische Geschichte, trotzdem plätschert sie in den ersten Kapiteln nur vor sich hin. Ich hab mir echt schwer getan und war fast soweit, den Roman abzubrechen. Zum Glück habe ich es dann nochmal versucht.

Denn kaum ist Grouch in Scone angekommen, nimmt die Handlung richtig an Fahrt auf. Ich habe mir zwar wesentlich Schlimmeres vorgestellt anhand des Klappentextes, aber die vielen Wendungen machen das sofort wett. Gerade wie die Autorin die Schwierigkeiten der damaligen Frauen darstellt, Einfluss auszuüben, hat mir besonders gefallen. Anhand verschiedener Figuren werden unterschiedliche Wege aufgezeigt, wie Frauen im 12. Jahrhundert zu Macht gelangen konnten. Und Grouch ist nur eine von ihnen.

Sie ist ein interessanter Charakter mit riesigem Ehrgeiz, den sie erst lernen muss durchzusetzen. Dadurch erscheint sie anfangs sehr naiv in ihren Vorstellungen, die sie allerdings beharrlich verfolgt und auch über Umwege versucht zu verwirklichen. Sie wirkt nicht immer sympathisch, vor allem wenn sie aus Zorn irgendetwas Dummes oder Bösartiges tut, doch das gab ihr auch eine gewisse Tiefe. Dabei stehen ihre Gefühle für Macbethad zum Glück nicht so sehr im Vordergrund, wie die Inhaltsangabe vermuten lässt.

Insgesamt fand ich vor allem den kulturellen Hintergrund, Grouch als Figur und die vielen Anspielungen auf Shakespeares Drama toll. Da der Anfang etwas holprig war, gebe ich dem Buch Insgesamt 3,5 von 5 Dolchen.

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