Etwas sprunghafte Handlung, die aber die Neugierde aufrecht erhält
Der ZwillingscodeKlappentext
„Was passiert, wenn die Dinge, die wir erschaffen, uns gar nicht mehr brauchen?
Vincent ist siebzehn und eine Doppel-C-Seele. Sein Sozialpunktestand ist so niedrig, dass an ein Studium nicht ...
Klappentext
„Was passiert, wenn die Dinge, die wir erschaffen, uns gar nicht mehr brauchen?
Vincent ist siebzehn und eine Doppel-C-Seele. Sein Sozialpunktestand ist so niedrig, dass an ein Studium nicht zu denken ist. Stattdessen repariert er heimlich die mechanischen Haustiere der Firma Copypet.
Eines Tages bringt eine alte Frau eine Katze zur Reparatur. Und die führt Vincent geradewegs in die Simulation – eine virtuelle Welt, in der alle unsere Gegenstände ihr digitales Leben führen. Verborgen in dieser Zwillingswelt aber liegt ein Code. Vincent muss ihn finden, denn davon hängt die Zukunft der Menschheit ab.“
Gestaltung
Ich finde das Cover interessant, weil es so aussieht, als sei es aus verschiedenen Strukturen zusammengesetzt. Am oberen Bildrand sieht man Katzenaugen, die den Betrachter direkt anzustarren scheinen. Dieser intensive Blick wird durch feine Linien, die an eine Bildschirmauflösung erinnern, unterbrochen. Auch auf den rosa-blauen Rauchschwaden sieht man feine Linien, die ein Muster aus geometrischen Formen bilden.
Meine Meinung
Da ich zwischendurch gerne (Jugend)Thriller lese, habe ich mir „Zwillingscode“ von Margit Ruile genauer angesehen. Hier geht es um Vincent, der in der nicht allzu fernen Zukunft lebt und in der dortigen gesellschaftlichen Rangordnung nicht besonders gut gestellt ist. Darum repariert er mechanische Haustiere. Eines davon führt ihn in eine virtuelle Zwillingswelt, in welcher die mechanischen Geräte ihr Leben führen. Beherrscht wird diese Welt von einer künstlichen Intelligenz, die die Menschen nicht mehr braucht und so hängt die Zukunft der Menschen von Vincent ab…
„Zwillingscode“ spielt 2058, was nicht mehr allzuweit entfernt ist von unserem heutigen Zeitpunkt aus. Die Welt ist jedoch eine ganz andere als die, die wir momentan kennen. Die Menschen haben nicht nur mechanische Haustiere, sondern leben in einem Zeitalter, das von Digitalisierung gekennzeichnet ist. Doch selbst die Menschen ahnen nicht, wie weit fortgeschritten die digitale Welt schon ist… Dieses Szenario fand ich einerseits spannend aufgrund all der interessanten Ideen und Entwicklungen, die sich digital und offline vollzogen haben. Andererseits fand ich die Welt aber auch erschreckend und das von der Autorin gezeichnete Problem unheimlich.
Hierdurch wurde ein spannender Nervenkitzel erzeugt, denn Margit Ruile zeigt mit „Zwillingscode“ auch die Gefahren auf, die von KIs oder einer zu starken Digitalisierung ausgehen können. Mir gefiel es gut, wie die Autorin ihre Ideen beschrieben und ausgeführt hat, da ich mir alles gut vorstellen konnte, obwohl sich einiges sehr futuristisch anhörte. Vielleicht auch ein wenig zu futuristisch, denn immerhin spielt die Geschichte 37 Jahre in der Zukunft, weswegen ich einige der technischen Neuerungen für sehr utopisch hielt.
Gut fand ich jedoch, dass die technischen Aspekte nie zu viel wurden, sondern vielmehr als passendes Pendant zur Handlung fungierten. Diese fand ich ziemlich spannend, denn dem Leser werden nur stückweise neue Informationen geliefert, die sich nach und nach zu einem Gesamtbild zusammensetzen. Meine Neugierde wurde recht schnell geweckt, da die Handlung einige Fragen und Mysterien aufwirft. Dies bleibt über lange Zeit so, wodurch die Spannung aufrechterhalten und man zum Weiterlesen animiert wird. Generell kann man die Handlung auch als rasant bezeichnen, wobei sie mir manchmal sogar schon etwas zu sprunghaft war. Das Ende ist offen gehalten, was für mich gut zur Geschichte passt, da es ein Gefühl von Ungewissheit hinterlässt und ich dieses Gefühl auch während des Lesens verspürt habe angesichts der rätselhaften Geschehnisse.
Fazit
Insgesamt hat mir „Zwillingscode“ gut gefallen, was vor allem an den Mysterien in der Handlung lag, die mich zum Rätseln aufgefordert haben. Gut unterhalten hat mich auch, dass es nur bröckchenweise Informationen gab, wodurch meine Neugierde aufrechterhalten wurde. Auch gab es einige Wendungen und Überraschungen, wobei mir die Handlung manchmal etwas zu sprunghaft war. Das dargestellte Weltszenario fand ich sehr spannend und vor allem gut verständlich, denn obwohl viel Technisches vorkam, war dies immer hervorragend erklärt.
4 von 5 Sternen!
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