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Veröffentlicht am 30.03.2020

Eine kleine Geschichte über Mut

Alfie und der Clownfisch
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Der kleine Alfie möchte als Seestern zu einer Faschingsfeier gehen. Kurz davor verlässt ihn jedoch der Mut. Er ist zerknirscht, es ist nicht das erste Mal, dass er sich etwas nicht getraut hat. Seine Eltern ...

Der kleine Alfie möchte als Seestern zu einer Faschingsfeier gehen. Kurz davor verlässt ihn jedoch der Mut. Er ist zerknirscht, es ist nicht das erste Mal, dass er sich etwas nicht getraut hat. Seine Eltern reagieren verständnisvoll und seine Mutter geht mit ihm ins Aquarium, wo Alfie einen Clownfisch entdeckt. Auch der mag sich nicht immer zeigen, wodurch der Junge eine Verbindung zu ihm spürt. Er entschließt, sich im nächsten Fasching als Clownfisch zu verkleiden.

Die Sprache des Buches ist simpel, sodass sie für Kinder ab 3 Jahren geeignet ist. Auch die Geschichte ist altersgerecht, wäre meines Erachtens jedoch mit ein paar Sätzen mehr noch etwas verständlicher. Das Ende ist offen, Alfie nimmt sich zwar vor, als Clownfisch zu gehen, ob er dies dann aber auch macht, wird nicht erzählt. Hier hätte ich mir gewünscht, dass Alfie ein Jahr später tatsächlich den Mut fasst, und als Clownfisch verkleidet zu der Feier geht.

Die Illustrationen sind Geschmacksache. Durch die Einfachheit der Zeichnungen und die reduzierte Farbpalette wirken die Bilder gleichzeitig retro und modern. Die Farbauswahl gefällt mir persönlich, jedoch kann ich mir vorstellen, dass das Orange einigen zu leuchtend sein mag.

Was mich positiv überrascht hat, ist die hohe Wertigkeit des Buches: das Papier ist dick genug und matt, was einen sehr edlen Eindruck macht, auch die Silbereinlegungen im Cover sind wunderschön.

Bemerkenswert finde ich aber vor allem die Widmung: "Für alle Kinder, die manchmal gerne mutiger wären. Wenn es so weit ist, werdet ihr es sein." Schön.

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Veröffentlicht am 02.03.2021

Interessant

Kim Jiyoung, geboren 1982
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"Kim Jiyoung, geboren 1982" erzählt aus dem Leben der jungen Koreanerin Jiyoung von deren Kindheit bis hin in die Zeit, in der sie selbst Mutter wird.

Der Stil der Erzählung ist eher emotionslos, dem ...

"Kim Jiyoung, geboren 1982" erzählt aus dem Leben der jungen Koreanerin Jiyoung von deren Kindheit bis hin in die Zeit, in der sie selbst Mutter wird.

Der Stil der Erzählung ist eher emotionslos, dem Text kann man leicht folgen. Trotz der nüchternen Erzählweise kamen bei mir als Leserin Emotionen auf und ich habe mit der Titelfigur mitgefiebert und -gelitten. Es zeigt sich, vor allem zu Beginn des Buches, wie groß die Kluft zwischen der koreanischen und der mitteleuropäischen Kultur ist. Oder würde in Deutschland heute noch eine Frau ihre Schwangerschaft aufgrund des Geschlechts des Kindes abbrechen? Auch in der Schule und in vielen anderen Situationen wird die Benachteiligung von Mädchen und Frauen sehr klar dargestellt.

Je weiter die Erzählung jedoch fortschreitet, desto mehr konnte ich Parallelen zu unserer "modernen" Kultur in Europa erkennen. Auch hier sind oft Frauen die Opfer körperlicher und psychischer Gewalt. Auch hier fällt es Frauen oft noch schwer, in Führungspositionen zu kommen, fair behandelt und bezahlt zu werden. Auch hier bleibt meistens die Frau zu Hause bei den Kindern, eben weil sie weniger verdient als ihr Mann.

Vom Unterhaltungswert betrachtet, fand ich das Buch von Nam-Joo Cho nicht überragend, allerdings öffnet einem die Lektüre wieder die Augen dafür, wogegen viele von uns bereits abgestumpft sind und was leider Normalität geworden ist. Somit ist das Buch auf jeden Fall empfehlenswert und bewirkt hoffentlich zumindest kleine Änderungen und eine Verbesserung der Situation von Frauen weltweit.

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Veröffentlicht am 02.09.2020

Gute Unterhaltung

Was uns verbindet
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Das Buch erzählt die Geschichte einer durchschnittlichen amerikanischen Familie: Vater und Mutter lieben sich, die Teenager-Tochter ist zwar ab und zu genervt vom jüngeren Bruder, doch auch hier spürt ...

Das Buch erzählt die Geschichte einer durchschnittlichen amerikanischen Familie: Vater und Mutter lieben sich, die Teenager-Tochter ist zwar ab und zu genervt vom jüngeren Bruder, doch auch hier spürt man einen liebevolle Zuneigung und er vergöttert die große Schwester. Außer Hänseleien auf dem Schulhof scheint die Familie keine größeren Probleme zu haben, bis an einem verhängnisvollen Tag eine Tragödie geschieht, die das gesamte Dasein der vier in ihren Grundfesten erschüttert.

Im weiteren Verlauf der Geschichte wird erzählt, wie die Familienmitglieder von da an ihr Leben leben und versuchen, es wieder in geregelte Bahnen zu lenken. Dass dabei abwechselnd auf jede(n) einzeln eingegangen wird, hat mir sehr gefallen.

Die Erzählung beginnt sehr stark, man wird sofort in sie hineingerissen. Auch im Verlauf des Buches bleibt die Geschichte spannend und man fiebert mit den Charakteren mit. Allerdings hatte ich das Gefühl, dass die Erzählweise relativ nüchtern ist, es hat mir manchmal an Gefühl gefehlt, was es mir schwer gemacht hat, mit den Charakteren zu leiden, zu lieben, zu lachen.

(Spoiler)
Das Ende kommt für meinen Geschmack etwas zu abrupt und/oder ist zu positiv. Mit der Ausgangslage, die gegen Ende des Buches vorliegt, wäre ich davon ausgegangen, dass noch einige Probleme zu lösen wären, um zu diesem Ende zu gelangen oder das Ende hätte – um in meinen Augen realistisch zu sein – mit negativeren Konsequenzen für manche Charaktere ausfallen müssen. So war es mir zu sehr “Friede, Freude, Eierkuchen”.
(Spoiler Ende)

Alles in allem fand ich das Buch sehr unterhaltsam und kann es gerne empfehlen.

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Veröffentlicht am 04.07.2022

Mehr erwartet

Die Familie
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Das Cover hat mich direkt angesprochen, auch Inhaltsangabe und die Leseprobe - vor allem der Prolog - haben mir sehr zugesagt.

Kurz zusammengefasst geht es um die Freundschaft von Antonia und Sofia, beide ...

Das Cover hat mich direkt angesprochen, auch Inhaltsangabe und die Leseprobe - vor allem der Prolog - haben mir sehr zugesagt.

Kurz zusammengefasst geht es um die Freundschaft von Antonia und Sofia, beide Töchter von Mafiosi, seit kleinster Kindheit an eine enge Freundschaft verbindet. Als Antonias Vater jedoch versucht, der Familie zu entkommen hat dies Auswirkungen auf alle Charaktere, die in dem Buch eine Rolle spielen...

Ich muss gestehen, ich habe mir mehr von dem Buch erwartet. Der Erzählstil ließ in meinen Augen kaum Spannung aufkommen. Die Persönlichkeiten der Figuren werden dem Leser zwar beschrieben, ich konnte dennoch keine Verbindung zu ihnen aufbauen. Ich mag es, wenn ein Buch so lebendig geschrieben ist, dass man das Gefühl hat, in der Geschichte mittendrin zu sein. Dieses Gefühl ist bei "Die Familie" leider ausgeblieben.

Ein großer Kritikpunkt ist zudem das Korrektorat der deutschen Fassung. Bei einem Buch, das über einen namhaften Verlag herausgegeben wird, darf diese nicht passieren. Da kommen im Text einfach mal zwei Doppelpunkte hintereinander vor oder es schleicht sich die Ziffer "6" mitten in ein Wort.

Ich bin mir sicher, dass das Buch anderen Lesern zusagen wird. Für mich war es leider nicht der große Treffer.

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Veröffentlicht am 07.12.2021

Etwas mehr erwartet

Gelassen leben
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Auf das Buch "Gelassen leben" war ich sehr gespannt. Mich sprachen sowohl das Cover als auch die Leseprobe an. Da ich selbst versuchte, mich in Achtsamkeit zu üben und dem Leben gelassen gegenüberzustehen, ...

Auf das Buch "Gelassen leben" war ich sehr gespannt. Mich sprachen sowohl das Cover als auch die Leseprobe an. Da ich selbst versuchte, mich in Achtsamkeit zu üben und dem Leben gelassen gegenüberzustehen, war ich gespannt darauf, ob das Buch neue Ansätze liefern kann...

Beginnen wir mit den positiven Punkten:
Mit gefällt die Aufmachung des Buches. Das Format ist klein und handlich, das Cover schön gestaltet, es strahlt bereits viel Ruhe aus.
Ich mag, dass die Lektüre einfach geschrieben ist und viel Inspiration bietet, da es zahlreiche verschiedene Ideen bietet, wie man Stress vermindern und die Gelassenheit erhöhen kann.
Die Kapitel sind sehr übersichtlich gestaltet.

Was mir nicht so gut gefällt ist, dass mich das Buch eher an eine Sammlung von Zeitungsartikeln erinnert. Manche Themen, die meiner Meinung nach wichtig wären, werden zu Oberflächlich behandelt. Auch das Papier ist sehr dünn, wodurch sich das Buch nicht sehr wertig anfühlt. Somit würde ich es eher nicht als zum Verschenken geeignet betrachten.
Zudem bietet das Buch - wie oben erwähnt - viele Ideen, allerdings nichts wirklich Neues. Ich habe das alles bereits in dieser oder ähnlicher Form gelesen.

Somit eine Empfehlung für alle, die sich mit dem Thema noch nicht oder kaum beschäftigt haben.