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Veröffentlicht am 02.03.2021

letzte Freundschaftsdienste

Das Leben ist zu kurz für irgendwann
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„…ohne den Tod wäre das Leben nicht so kostbar. Dann würden wir wahrscheinlich einfach nur so…existieren.“

Terrys Vater hat Demenz, sie muss ihn überraschend ein paar Tage zu sich nehmen, da es im Heim ...

„…ohne den Tod wäre das Leben nicht so kostbar. Dann würden wir wahrscheinlich einfach nur so…existieren.“

Terrys Vater hat Demenz, sie muss ihn überraschend ein paar Tage zu sich nehmen, da es im Heim Schädlingsbefall gibt. So kommt es, dass sie ihn samt Gepäck bei sich hat, als sie ihre beste Freundin Iris mit einer Geburtstagstorte überraschen möchte. Doch Iris ist nicht da, ihr Haus ist untypisch ordentlich aufgeräumt. Terry stöbert herum und findet heraus, dass ihre an MS erkrankte Freundin auf dem Weg in die Schweiz ist, um ihrem Leiden ein Ende zu bereiten. Kurzerhand fährt sie hinterher, um sie aufzuhalten. Die Drei treffen sich an der Fähre und reisen schließlich gemeinsam weiter. Die stets sorgenvolle Terry, die noch nie spontan war, begibt sich mit ihrer besten Freundin auf die Reise, in der Hoffnung sie umzustimmen. Weder die behüteten Kinder noch der verwöhnte Ehemann oder der demente Vater im Schlepptau können sie aufhalten.

Die Drei fahren auf Umwegen von Dublin bis nach Zürich; sie erleben dabei Lustiges und Trauriges und lernen sehr verschiedene Menschen kennen, die für besondere und bleibende Erkenntnisse sorgen. So wird dieser Roadtrip für alle Drei zu einer außergewöhnlichen Reise. Während Iris das Leben in der für sie typischen Weise in vollen Zügen genießt, erlebt Terry einen ungewollten Selbstfindungsprozess. Die Frauen kennen sich aus der Alzheimer Gesellschaft und so schaffen sie es gemeinsam dem dementen Dad eine gute Zeit in der ungewohnten und wechselnden Umgebung zu bereiten.
Diese schöne emotionale Geschichte wird aus Terrys Sicht erzählt. Sie macht die größte Entwicklung durch und der Leser kann dies durch die Erzählperspektive hautnah miterleben. Die Charaktere sind sehr lebensecht angelegt und sympathisch. Die 34 Kapitel sind mit Verkehrsregeln übertitelt, die gut zum Inhalt passen und eine Hommage an Terrys Vater sind, der Taxifahrer war.
Die schweren Themen Demenz und Sterbehilfe werden hier liebevoll und berührend in die Geschichte integriert. Es driftet nicht in den Kitsch ab und verleiht dem Unterhaltungsroman einen angenehmen Tiefgang.

Demenz, Tod und Sterbehilfe werden gerne aus dem Alltag ausgeklammert, aber das sollte nicht so sein, es gibt viele Betroffene und Angehörige, die sich damit auseinandersetzen müssen. Diese Themen in den Alltag zu integrieren und die Fragen dazu mit Normalität auszustatten kann ein großer Gewinn sein. Terry und Iris geben hier ihr Bestes, es richtig zu machen.
Mich hat diese emotionale Geschichte sehr berührt, ich habe sie sehr gerne gelesen und empfehle sie weiter.


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Veröffentlicht am 20.02.2021

Von der Bedeutung von Freundschaft und menschlicher Berührung

Drei Schritte zu dir
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Hinter dem traumhaften Cover, das perfekt zum Inhalt passt, verbirgt sich eine sehr emotionale, zauberhaft mitreißende Geschichte um die drei Jugendlichen: Stella, Will und Poe, wobei Poe eher eine Nebencharakter ...

Hinter dem traumhaften Cover, das perfekt zum Inhalt passt, verbirgt sich eine sehr emotionale, zauberhaft mitreißende Geschichte um die drei Jugendlichen: Stella, Will und Poe, wobei Poe eher eine Nebencharakter ist. Ein schöner Mix aus Drama, Humor und Romantik.

Die drei Jugendlichen eint zunächst ihre Krankheit Mukoviszidose. Stella und Poe sind schon lange befreundet, sie kennen sich von diversen Krankenhausaufenthalten, so wie nun wieder. Stella muss ihre Schulabschlussfahrt sausen lassen und sich einer Behandlung unterziehen, sie richtet ihr Zimmer ein als sie erfährt, dass auch Poe vor Ort ist. Auf dem Gang lernt sie Will kennen.
Zwischen Will und Stella entwickelt sich nach und nach eine Liebesbeziehung, obwohl die Beiden sehr unterschiedliche Charaktere haben und sich aufgrund der Krankheit nicht zu Nahe kommen dürfen. Die Schwierigkeiten sind vorprogrammiert, als der Chaot und die Kontrollliebende aufeinandertreffen. Er will sich nicht weiter unnötig quälen, sie will kämpfen, um ihre Mitmenschen vor Leid zu bewahren.
Die Erkrankung und auch der Tod als deren Konsequenz stehen permanent mit im Raum, man leidet mit den Beiden mit, die einander nicht Halt geben dürfen, um sich zu trösten.

„Ich habe die Bedeutung von menschlicher Berührung nie verstanden...bis ich sie nicht haben konnte.“

Die tragische Liebesgeschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt: Stella und Will erzählen abwechselnd, so erhält man Einblicke in die Gedanken und Gefühlswelten beider Hauptcharaktere. Eigentlich wird hier zunächst der „normale Alltag“ der Muko- Patienten erzählt, Hauptschauplatz ist das Krankenhaus, die Dramatik wird durch die Auswirkungen der Beziehung und der Krankheit bewirkt. Wie Stella und Will einander immer mehr annehmen und voneinander profitieren ist schön anzuhören. Parallelen zu „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ und „Die Unwahrscheinlichkeit von Liebe“ sind vorhanden, wer diese Bücher mochte ,ist hier definitiv richtig. Aus allen Werken kann man das Fazit mitnehmen, dass aus jeder schlimmen Situation noch immer etwas Positives mitgenommen werden kann. Dies gelingt auch Stella und Will auf eine besonders dramatische Weise. Das Ende lässt einen trotz aller Härte in der Auswirkung versöhnt zurück.
Die beiden Sprecher Maximiliane Häcke und Dirk Petrick haben tolle Arbeit geleistet. Sie vermögen die Personen zu Leben zu erwecken und lassen das Kopfkino anspringen, Lachmuskeln und Taschentücher waren beim Hören gleichermaßen erforderlich.

Veröffentlicht am 20.10.2020

Fantasy-Nachschlagewerk

Wonderlands
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Laura Miller hat hier ein tolles Nachschlagewerk zum Thema Fantasy herausgegeben.
Sie hat Texte zu 100 wichtigen Fantasy Werken zusammengetragen.
Es werden die Autoren und die Werke vorgestellt, so dass ...

Laura Miller hat hier ein tolles Nachschlagewerk zum Thema Fantasy herausgegeben.
Sie hat Texte zu 100 wichtigen Fantasy Werken zusammengetragen.
Es werden die Autoren und die Werke vorgestellt, so dass sich der Leser einen guten Überblick verschaffen kann. Die Werke sind chronologisch geordnet und in folgende fünf Kapitel unterteilt: Alte Mythen & Legenden, Wissenschaft & Romantik, Das goldene Zeitalter der Fantasy, neue Weltordnung und das Computerzeitalter.
Obwohl ich kein Hardcore Fantasy Fan bin, waren mir die Meisten der vorgestellten Werke ein Begriff, viele habe ich tatsächlich bereits gelesen, einige sind nun auf meine Wunschliste gewandert. Die einzelnen Abschnitte sind eher kurzgehalten, so dass man bei Interesse weiter recherchieren kann. Ein paar Sätze zum Autor, dessen Portrait, die Vorstellung des Werkes und schöne Bilder hierzu sind der generelle Aufbau. Die einzelnen Kapitel-Autoren sind hinten im Buch kurz vorgestellt.
Mir gefällt dieses Buch sehr gut. Es ist ein schönes übersichtliches Nachschlagewerk das einen ersten Überblick gewährt, nicht nur für Fans des Genres.

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Veröffentlicht am 14.08.2020

Keeley´s Weg

Blacksmith Queen
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Nachdem der Alte König gestorben ist, entbrennt ein Kampf um seinen Thron. Doch die Hexen von Amhuinn sagen voraus, dass statt der Prinzen eine Frau aus dem Volk den Thron besteigen wird. Die Familie der ...

Nachdem der Alte König gestorben ist, entbrennt ein Kampf um seinen Thron. Doch die Hexen von Amhuinn sagen voraus, dass statt der Prinzen eine Frau aus dem Volk den Thron besteigen wird. Die Familie der Schmiedin Keeley wird in den Krieg verwickelt und sie verbündet sich mit einem Zentrauenclan, um ihre Familie zu beschützen…

Der Fantasyroman lässt sich schnell lesen, da zum einen der Schreibstil der Übersetzung leicht lesbar ist und zum anderen die Geschichte einen in ihren Bann zieht! Vom ersten Kapitel an ist die Protagonistin Keeley sympathisch und ihr Charakter wird immer detaillierter weiterentwickelt, wodurch das Lesen spannend bleibt.

Auch die Geschichte ist spannend gestaltet, und Blacksmith Queen ist der erste Band der Reihe, die verspricht, weiterhin spannend zu bleiben: Es kommen immer mehr Charaktere hinzu, die alle sehr liebevoll ausgearbeitet sind und einem schnell ans Herz wachsen, die Machtverhältnisse in der Fantasywelt werden nach und nach offengelegt und haben das Potential, in den nächsten Bänden spannend ausgebaut zu werden!

Blacksmith Queen ist nicht nur eine spannende Fantasy- und Abenteuergeschichte, sondern zeichnet sich auch durch starke weibliche Figuren aus und ist immer wieder lustig, was mir sehr gut gefallen hat!

Insgesamt fand ich das Buch spannend und unterhaltsam und kann es kaum erwarten, nächstes Jahr den zweiten Teil zu lesen!

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Veröffentlicht am 07.01.2025

Die Milch macht’s

Schwarzwaldmilch
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Dieses Milchkochbuch überrascht mit 70 besonderen kulinarischen Rezepten und viel Wissenswertem rund um die Milchwirtschaft.

Das Cover und die Bilder sind ein Träumchen, es macht immer wieder Spaß in ...

Dieses Milchkochbuch überrascht mit 70 besonderen kulinarischen Rezepten und viel Wissenswertem rund um die Milchwirtschaft.

Das Cover und die Bilder sind ein Träumchen, es macht immer wieder Spaß in dem Buch zu blättern und Neues zu entdecken. Sowohl die Informationsseiten über die Menschen und Kühe im Schwarzwald, die verschiedenen Milchprodukte, eine Roadstory u.v.a als auch die Rezepte sind super in Szene gesetzt. Diese Kombination ist eine Liebeserklärung an die Region.

In den 70 Rezepten wird immer auch ein Milchprodukt verwendet. Die meisten Zutaten können problemlos besorgt werden. Die Unterteilung Vorspeisen, Suppen, Hauptgerichte, Vesper, Desserts und Drinks ist klassisch und bietet für jeden und jede Tageszeit etwas. (Veganer sind aufgrund der Milchprodukte natürlich außen vor.) Viele Gerichte sind sehr edel kreiert und teils auch etwas aufwendiger. Auf Nährwertangaben wurde verzichtet, aber die Zubereitungsbeschreibung und die Zutatenlisten sind sehr übersichtlich und nachvollziehbar. Die Zubereitungszeiten werden genannt und i.d.R. sind die Angaben jeweils für 4 Personen vorgesehen. Was wir ausprobiert haben, hat einwandfrei geklappt. Frischkäse-Mousse mit Pfifferlingen und Aprikosen hätte ich nicht ohne weiteres kombiniert, aber das Ergebnis war sehr lecker. Der Bibbeleskäs war da eine einfachere Anwendung, die es öfter geben wird, ebenso wie die Pinsa nach Schwarzwälder Art.

Ein gelungenes empfehlenswertes Kochbuch.

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