Die Falkenbach-Saga geht in die zweite Runde
Die Stärke der Töchter"Die Stärke der Töchter" ist der zweite Band der Falkenbach-Saga von Ellin Carsta. August 1937, immer stärker ist auch in Bernried am Starnberger See die Entwicklung von Hitler-Deutschland zu spüren. Die ...
"Die Stärke der Töchter" ist der zweite Band der Falkenbach-Saga von Ellin Carsta. August 1937, immer stärker ist auch in Bernried am Starnberger See die Entwicklung von Hitler-Deutschland zu spüren. Die jüdische Nachbarfamilie ist gezwungen ihr Grundstück zu verkaufen und Paul-Friedrich von Falkenbach sieht die Gelegenheit sein Gut zu erweitern. Dies will er mit Vermögen tätigen, dass er und seine beiden Geschäftspartner noch immer versteckt halten. Denn die Herkunft dessen ist illegal erworbene Kriegsbeute aus dem 1. Weltkrieg, ein Geheimnis, dass Falkenbach mit den Gebrüdern Lehmann bis heute teilt. Doch auch andere holt die Vergangenheit ein und diese müssen sich ihr stellen. Die junge Wilhelmine von Falkenbach gerät dabei ebenfalls immer mehr in einen politischen Strudel, denn ihr Herz schlägt für den Freund ihres Bruders. Dieser wird aber von der SA gesucht und so ist sie gezwungen eigene Entscheidungen zu treffen. Ellin Carsta rückt in diesem Band zum einen das Verhältnis der drei Geschäftsmänner weiter in den Vordergrund, sowie deren Taten. Aber zum anderen auch die Handlungen der Töchter und Schwiegertöchter. Während die Gemeinschaft der Männer bröckelt, teils diese sich hintergehen, wächst der Zusammenhalt der Frauen. Sie teilen Geheimnisse und Schicksale und handeln letztendlich mit letzter Konsequenz gemeinsam. Scheint oberflächlich innerhalb der Familien eine scheinbare Idylle am Starnberger See zu herrschen, brodelt es doch darunter. So verbergen fast alle etwas, dass sie vor der Obrigkeit oder untereinander zu Schweigen verpflichtet. Ellin Carsta lüftet in diesem zweiten Band einige Geheimnisse, lässt aber auch einige neue entstehen. Daher bleibt es weiter spannend wie die Geschichte der Familien weitergeht. Das vorherige Lesen des ersten Bandes halte ich für wichtig, denn dieser ist eine Fortsetzung dessen. Nur so lassen sich alle Zusammenhänge nachvollziehen. Obwohl kleiner Ungereimtheiten ist auch dieser Band ein guter und kurzweiliger Unterhaltungsroman, eingebettet in die Vorkriegszeit Ende der dreißiger Jahre des letzten Jahrhunderts. Man darf also durchaus gespannt sein, wie es mit den von Falkenbachs weitergehen wird.