Cover-Bild Die Bücherfrauen
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: S. FISCHER
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 24.02.2021
  • ISBN: 9783103970807
Romalyn Tilghman

Die Bücherfrauen

Roman
Britt Somann-Jung (Übersetzer)

Mit ihrer Liebe zu Büchern schenken drei mutige Frauen einer zerstörten Kleinstadt neue Hoffnung
In Prairie Hill, einer Kleinstadt irgendwo in Kansas, steht nach einem Tornado nur noch die Fassade der Bibliothek.
Angelina kehrt für ihre Doktorarbeit zurück an den magischen Ort ihrer Kindheit. Ihre Liebe zum Lesen erbte sie von ihrer Großmutter Amanda. Frauen wie Amanda, die zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts Kultur in die entlegensten Winkel des Landes brachten, widmet Angelina ihre Studien. In Kansas begegnet sie zwei Frauen, die wie sie an einem Wendepunkt stehen. Gemeinsam entwickeln sie eine Schaffenskraft, die der Kleinstadt neue Hoffnung gibt. Am Ende der Welt finden die drei Frauen einen neuen Lebenssinn und ihr ganz persönliches Glück.
»Ein warmherziger Roman über den Wert der Gemeinschaft. Eine inspirierende Geschichte über Frauen aus heutigen und vergangenen Zeiten.« Library Review Journal

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.06.2023

Tolle Südstaaten Wohlfühl-Lektüre

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Angelina, Traci und Gayle kommen gleichzeitig, wenn auch aus völlig unterschiedlichen Gründen, in New Hope, einer Kleinstadt in Kansas, an. Während das Leben die drei auf eine Bewährungsprobe gestellt ...

Angelina, Traci und Gayle kommen gleichzeitig, wenn auch aus völlig unterschiedlichen Gründen, in New Hope, einer Kleinstadt in Kansas, an. Während das Leben die drei auf eine Bewährungsprobe gestellt hat, finden sie Freundschaft, Arbeit, Halt und Zuversicht im örtlichen Kulturzentrum, das um seine Existenz bangen muss. Nach und nach entwickelt sich eine Geschichte um die Frauen der Gemeinde, deren Großmütter Jahre zuvor vor ähnlichen Herausforderungen gestanden haben.

Das Buch hüllt einen wundervoll in eine fantastische Südstaaten-Kleinstadt-Atmosphäre ein. Man möchte auch bei den Quassel-Quiltern mit am Tisch sitzen und Topflappen für den guten Zweck nähen, man sieht die Steppenläufer vorbei rollen und schmeckt die kalte selbstgemachte Limonade. Ich fand mich in New Hope (was ein toller Ortsname!) sehr gut aufgehoben. Die Geschichte um das Kulturzentrum wird nach und nach aufgerollt. Früher war es eine Bibliothek, gestiftet von Andrew Carnegie, und da die Carnegie Bibliotheken Promotionsthema von Angelina sind, lernt man allerhand über die Geschichte dazu.

Die Erzählweise ist wunderbar flüssig, man fliegt durch die Seiten und die Frauen sind so liebenswert, dass man mit ihnen mitfühlen und auch -leiden und sich freuen kann. Es geht wirklich viel ums Quilten, was man bei dem Titel vielleicht nicht vermuten würde. Es gibt viele Anspielungen auf Bücher, auch wenn das Lesen selbst eher permanent als alles verbindendes Glied zwar mitschwingt, aber nicht das Hauptthema ist.

Mir hat das Buch sehr viel Spaß bereitet und ich möchte es allen empfehlen, die an einem Wohlfühlbuch mit wunderbaren Charakteren und einem tollen Südstaaten-Setting interessiert sind.

Veröffentlicht am 09.03.2021

Gemeinsam stark

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Das Début der jungen amerikanischen Autorin, die selbst ihre beruflichen Ziele stets der Kulturförderung widmete, ist im S. Fischer Verlag (2021, HC gebunden) erschienen und hat mir aus mehreren Gründen ...


Das Début der jungen amerikanischen Autorin, die selbst ihre beruflichen Ziele stets der Kulturförderung widmete, ist im S. Fischer Verlag (2021, HC gebunden) erschienen und hat mir aus mehreren Gründen gut gefallen; auch wenn der deutsche Titel "Die Bücherfrauen" gegenüber dem Originaltitel (To the Stars through Difficulties) womöglich hinterherhinkt bzw. bei einigen falsche Erwartungen weckte (ich habe den Roman in einer großen Leserunde gemeinsam gelesen).

Inhalt
Kansas, 2008: Nach einem Tornado steht in dem kleinen Städtchen Prairie Hall, Kansas, USA kein Stein mehr auf dem anderen: Bis auf die Fassade der ehemaligen Carnegie-Bibliothek, die wundersamerweise stehenblieb...

In das Nachbarstädtchen New Hope verschlägt es die drei Hauptprotagonistinnen - aus sehr unterschiedlichen Gründen:
Angelina, deren Liebe zu Büchern von ihrer Großmutter Amanda herrührt, die sich für die Entstehung der Bibliothek in New Hope vor fast 100 Jahren einsetzte, will ihre Dissertation endlich zu Ende schreiben: Seit 10 Jahren bereits sammelt sie Fakten über die Carnegie-Bibliotheken in Kansas und hofft, durch Amandas Tagebücher neue Primärquellen erschließen zu können.
Traci, die der Großstadt (NYC) und den Bettwanzen in ihrer letzten Unterkunft entfliehen will, hat sich eine Tätigkeit als Gastkünstlerin im Kulturzentrum New Hope erschwindelt und keinen Plan, wie sie die "Quassel-Quilter" oder die "Querulanten" (Problemkids) nach einem Lehrplan unterrichten soll; jedoch eine Menge Energie, Kreativität, Klugheit und Selbstbewusstsein, dass sie alle Hürden irgendwie schaffen kann.
Gayle, die mit ihrer Familie durch den Hurrikan alles verlor; traumatisiert und zunächst bar aller Hoffnung ist, jemals wieder auf die Füße zu kommen. Sie wohnt nach dem Ereignis bei einer Cousine und trifft auf einem Basar auf Traci, die sie zu einem Event ins Kulturzentrum einlädt (dies nicht ohne Hintergedanken, da es jede Menge fleißiger Frauenhände und Ideen benötigt, um die Erhaltung des Kulturzentrums - der einstigen Bibliothek - finanziell zu gewährleisten. Obwohl Gayle wie alle Kansanianer eher von dickschädeligem Charakter ist und die beiden Gemeinden eher rivalisierten in der Vergangenheit, lässt sich Gayle mit einer Freundin darauf ein, zu einem Treffen der Quassel-Quilter zu kommen.

Die Themen dieses lesenswerten Romans sind sehr vielfältig:
Der Romaninhalt kreist um die Entstehungsgeschichte der Carnegie-Bibliotheken in den USA, die mich neugierig machte auf den Gründer und Investor Andrew Carnegie (1835 - 1919), da ich bisher nur die Carnegie-Hall in London kannte. Im Kern ist auch zu lesen von der Aufbewahrung und den Ausleihmodalitäten der Bücher während der letzten 100 Jahre, die in Kansas nicht so viel anders war als hierzulande, wie ich schmunzelnd feststellte (ich leihe seit meiner Kindheit gerne Bücher aus und liebe Bibliotheken). Es geht auch um Familiengeheimnisse und den Lebensweg drei sehr unterschiedlicher, aber auch starker Frauen; um Freundschaft und Solidarität, (neuen) Lebensmut und Selbstbewusstsein.

Die Autorin versteht es meiner Meinung nach sehr gut, die Schicksale der drei so unterschiedlichen Frauen wie Angelina, Traci und Gayle sowie der weiteren Frauen, die immer mehr Zeit und Engagement in das Projekt "Kulturzentrum und sein Überleben" hineinstecken, sehr unterhaltsam zu schildern: Alle drei befinden sich an einem Scheideweg in ihrem Leben, an dem ein Neuanfang angezeigt ist. Dieser kann aber viel eher aus einer gemeinsamen Anstrengung, einer gewissen Bündelung der Kräfte, aus Solidarität und Gemeinsinn entstehen! So geht es auch um diese Entfaltung der jeweiligen Kräfte, die Angelina, Traci und Gayle besitzen: Mut, Willenskraft und Ausdauer. Genau diese Eigenschaften waren jenen Siedlerfrauen Anfang des 20. Jahrhunderts ebenfalls zu eigen, die "Dürreperioden, Staubstürmen und Heuschreckenplagen" trotzten und dennoch die Anfänge der Leihbücherei in New Hope besiegelten. Der Roman gibt viele Einblicke in die Kultur dieses Bundesstaates und das "Irgendwo im Nirgendwo" wird einem richtig sympathisch.

Ebenso wie seine streitbaren Frauen. Besonders ist mir Traci ans Herz gewachsen, da sie ein besonderes Schicksal mitbrachte und sich als empathisch, kreativ und umsichtig verhielt; auch wenn sie keinen Plan von einem "Lehrplan" hatte und sicher viele Ängste ausstand, dass ihr Flunkern auffallen könnte, meisterte sie ihre Aufgaben mit Bravour!
Letztlich bringt sie Gayle soweit, dass diese sich wieder vorstellen kann, ein Haus zu bauen, "das neue Schatten wirft". Angelina erkennt, dass ihre Dissertation vielleicht doch nicht das Lebensglück de facto sein wird: Zu sehr klaffen ihre Vorstellungen und die ihres jeweiligen Mentors auseinander, bis sie zum Romanende hin eine viel bessere Idee in sich trägt....

Ich fand problemlos Zugang zu allen drei Hauptprotagonistinnen und mochte Traci aus genannten Gründen am liebsten. Aber auch Rachel und Elena Morton sind sehr toughe Frauen und absolute SympathieträgerInnen. Etwas geheimnisvoll ist die verwandtschaftliche Beziehung Angelinas zu dem Ort, zu dem ihre Mutter stets voller Ablehnung meinte, dass sie nie mehr nach Kansas zurückgehen wolle (Angelina wuchs in Pennsylvania auf).
Kansas wurde sehr atmosphärisch beschrieben und auch die amerikanische Vergangenheit kritisch gesehen (etwa die Rede Lincolns und das Ende der Sklaverei in den Südstaaten); oder die Ablehnung der Schriften des Ku-Klux-Klans, der nach Meinung von Amanda Sprint, der Großmutter Angelinas, nichts in der Bibliothek zu suchen hatte.

"Was Bücher im Gehirn eines Menschen anrichten können, macht uns mehr Angst als die Pocken"
(Amanda Sprint, Kansas, USA, 1910), Zitat S. 317

Der Roman ist in zwei Bücher gegliedert; er liest sich flüssig und auch schwarzer Humor, der immer wieder einfließt, hat mir sehr gut gefallen. Das "zweite Buch" ist Amanda gewidmet und die besagten Tagebücher helfen zum Schluss, die vielen Rätsel zu enthüllen.

Fazit:

Ein interessanter Débutroman über die Entstehungsgeschichte der Carnegie-Bibliotheken in den USA und dem Zusammentreffen von drei sehr unterschiedlichen jungen Frauen, die in New Hope, Kansas, viel voneinander lernen, da sie neuen Lebensmut und neue Wege durch ihre Solidarität und ihren Gemeinschaftssinn finden - und ganz nebenbei das Kulturzentrum, das aus der ehemaligen Carnegie-Bibliothek hervorging, durch ihre kreativen Einfälle und mithilfe vieler weiterer Frauen und Jugendlicher zu retten. Von mir gibt es eine Leseempfehlung und verdiente 4*, allerdings auch den Hinweis ans Lektorat und die Übersetzerin, dass hier jeweils "Luft nach oben" zu finden ist! (Was ich allerdings keinesfalls der Autorin anlaste).

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Veröffentlicht am 03.03.2021

Zeigt die Bedeutung von Kultur in Form von Kunst und Literatur

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In ihrem Roman „Die Bücherfrauen“ verknüpft die US-Amerikanerin Romalyn Tilghman das Leben von Angelina, Traci und Gayle, die in der Kleinstadt New Hope in Kansas einander begegnen. Einigen Frauen vor ...

In ihrem Roman „Die Bücherfrauen“ verknüpft die US-Amerikanerin Romalyn Tilghman das Leben von Angelina, Traci und Gayle, die in der Kleinstadt New Hope in Kansas einander begegnen. Einigen Frauen vor Ort liegt der Erhalt von Bibliotheken besonders am Herzen, die vor allem von den Spenden des industriellen US-Amerikaners Andrew Carnegie zwischen 1883 und 1929 errichtet wurden, 59 davon in Kansas.

Die in Philadelphia wohnende Angelina Sprint ist eine der drei Protagonistinnen. Sie schreibt seit vielen Jahren an ihrer Doktorarbeit über eben jenen Carnegie. Ihre Großmutter war eine der Aktivistinnen, die sich vor vielen Jahren in New Hope für eine Bibliothek eingesetzt und bei Angelina die Liebe zu Büchern wachgerufen hat. Inzwischen wurde aus der Bibliothek ein Kulturzentrum. Zur Leitung diverser Kurse wird die Künstlerin Traci aus New York angestellt. In ihrer Bewerbung hat Traci ihre Vergangenheit verschleiert. An einem der von ihr geleiteten Kurse nimmt Gayle teil, die aus dem Nachbarort Prairie Hill stammt. Dort wütete vor kurzem ein Tornado und machte alles dem Erdbeben gleich, auch ihr Wohnhaus. Von der Bibliothek blieb nur noch eine Wand stehen. Das Engagement für eine gemeinsame Sache lässt die Gäste und die Einheimischen immer mehr zueinander finden.

Romalyn Tilghmans Hauptfiguren sind sehr unterschiedlich, vom Alter und vom Charakter her, aber für alle drei wird New Hope im wahrsten Sinne des Wortes zu einer Hoffnung auf einen Neuanfang. Angelina und Traci suchen aus eigenem Interesse nach einer Veränderung in ihrem Leben, Gayle dagegen ist ein Opfer der Umstände. Es ist sogar so, dass die Bewohner der beiden Nachbarorte aufgrund bestimmter gegensätzlicher politischer Meinungen sich nicht besonders mögen. Und doch vermag Gayle über ihren Schatten zu springen und sich an gemeinsamen Aktivitäten mit den Bewohnern von New Hope einzulassen, so dass sie nicht nur ihre eigene Zukunft im Blick hat, sondern durch ihr Verhalten auch für ihren Heimatort einer Annäherung entgegengeht. Gemeinsam lachen, aber auch Sorgen teilen, bringt Verständnis untereinander und man wächst zusammen. Dabei bildet das Quilten, ein sehr beliebtes amerikanischen Hobby, den Anlass für die Treffen. Bei den Beschreibungen der farblichen Zusammenstellung der Stoffe bekommt man Lust mit dem Nähen selbst zu beginnen.

Eine besondere Rolle nehmen in diesem Roman die Bibliotheken ein und zeigen damit auch ein Stück Historie der USA. Zu Beginn des letzten Jahrhunderts waren es hauptsächlich die Frauen, die eine Chance im Austausch von Büchern sahen und zwar nicht nur zur Unterhaltung, sondern auch in der Möglichkeit, dadurch ihr Wissen und das ihrer Familie zu erweitern. Aus diesem Grund engagierten sie sich für die Errichtung von Büchereien, in denen die Bücher gesammelt und von anderen ausgeliehen werden konnten.

Romalyn Tilghman vermittelt in ihrem Roman „Die Bücherfrauen“ US-amerikanisches Lebensgefühl und zeigt, wie wichtig Kultur in Form von Kunst und Literatur für die Identitätsfindung ist. Sie ermöglicht einen konstruktiven Austausch von Meinungen, der auch persönliche Gefühle transportiert und so zum Verständnis untereinander beiträgt. Mir hat das Buch gut gefallen und daher empfehle ich es gerne uneingeschränkt weiter.

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Veröffentlicht am 25.02.2021

Geschichte über drei ganz verschiedene Frauen, die sich in einem Kulturzentrum in Kansas begegnen

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In der Kleinstadt New Hope in Kansas steht ein Kulturzentrum, das ehemals eine Bibliothek war. Ihr Bau wurde wie viele andere Bibliotheken auf der ganzen Welt vom Philanthrop Andrew Carnegie finanziert. ...

In der Kleinstadt New Hope in Kansas steht ein Kulturzentrum, das ehemals eine Bibliothek war. Ihr Bau wurde wie viele andere Bibliotheken auf der ganzen Welt vom Philanthrop Andrew Carnegie finanziert. Angelina, die seit zehn Jahren an ihrer Dissertation zu den Carnegie-Bibliotheken arbeitet, kehrt nach vielen Jahren an diesen Ort zurück. Sie möchte vor allem mehr über ihre verstorbene Großmutter herausfinden, die damals wichtige Rolle bei der Eröffnung der Bibliothek gespielt hat.

Im Kulturzentrum trifft Angelina auf Traci, die als Gastkünstlerin aus New York angereist ist und ein Geheimnis hat: Sie ist vor Bettwanzen und ihrem Vermieter geflohen und hat keine Erfahrung im Unterrichten. Jetzt soll sie sich um die Quassel-Quilter und die Querulanten kümmern. Erstere sind an Klatsch und Tratsch interessierte Frauen, letztere rebellische Teenager, die nicht freiwillig da sind. Am Treffen der Quassel-Quilter nimmt schließlich auch Gayle teil, die aus dem benachbarten Prairie Hill stammt, das von einem Tornado vor kurzem gänzlich zerstört wurde.

Die Geschichte wird abwechselnd aus den Perspektiven der drei Frauen erzählt, die neu in New Hope sind. Wegen des Tornados gibt es keine freien Hotelzimmer mehr, sodass Angelina bei der Bibliothekarin Elena unterkommt, als diese hört, wer ihre Großmutter ist. Trotz der freundlichen Aufnahme erweist sich die Recherche als schwierig, denn die Aufzeichnungen ihrer Großmutter sind nicht auffindbar und einige Bewohner scheinen etwas zu wissen, wollen aber nicht darüber reden. Durch Angelinas Arbeit an ihrer Dissertation erfuhr ich Interessantes über die Carnegie-Bibliotheken, die mir vor der Lektüre kein Begriff waren.

Traci ist ein Charakter voller Selbstzweifel. Sie schafft großartige Kunstwerke aus alten Sachen und Müll, fühlt sich aber wie eine Hochstaplerin, da sie die Referenzen erfunden hat, mit denen sie den Job als Gastkünstlerin erhalten hat. Ihre Arbeit mit den Quassel-Quiltern und den Querulanten wird auf abwechslungsreiche Art und Weise geschildert. Vor allem die Teenager, die Traci zum Teil an sich selbst erinnern, stellen sie vor ganz schöne Herausforderungen. Auch Gayle, deren Kapitel kürzer sind als die der anderen beiden, ist voller Zweifel. Nach dem Tornado weiß sie nicht, ob sie auf den Trümmern ihres alten Heims etwas Neues bauen oder wegziehen soll.

Die drei Frauen treffen bei den Quassel-Quiltern aufeinander. Der Fokus liegt aber weniger auf der Frauenfreundschaft, sondern mehr darauf, jede auf ihrem eigenen Weg zu begleiten und ihrer Suche nach einer Antwort auf die Frage, wie es für sie weitergehen soll. In gemütlichem Tempo wird von dem neuen Leben erzählt, das die drei in New Hope aufbauen.

„Die Bücherfrauen“ ist eine Feelgood-Geschichte mit schönen und nachdenklich stimmenden Momenten und ohne allzu großes Drama. Ein lesenswertes Buch über Neuanfänge, in dem eine ehemalige Bibliothek der Dreh- und Angelpunkt ist.

Veröffentlicht am 27.06.2022

Nicht wie erwartet

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3 Frauen, 3 Charaktere, 1 Ort der sie verbindet

Inhalt: Drei völlig verschiedene Frauen treffen aus sehr unterschiedlichen Gründen im Kulturzentrum in New Hope/Kansas aufeinander.

Angelina aus Philadelphia ...

3 Frauen, 3 Charaktere, 1 Ort der sie verbindet

Inhalt: Drei völlig verschiedene Frauen treffen aus sehr unterschiedlichen Gründen im Kulturzentrum in New Hope/Kansas aufeinander.

Angelina aus Philadelphia möchte ihre Dissertation über Carnegie-Bibliotheken fertig stellen und reist hierfür in die Heimat ihrer Großmutter, die maßgeblich an der Gründung der Bibliothek in New Hope beteiligt war.

Traci ist eine junge Künstlerin aus New York, die Müll in Kunstwerke verwandelt. Sie befindet sich an einem Wendepunkt in ihrem Leben und nimmt daher die Einladung, für ein Jahr als Gastkünstlerin in New Hope zu arbeiten, dankend an.

Gayle stammt aus einer Nachbargemeinde von New Hope. Ihr Zuhause, sowie ganz Prairie Hill wurde von einem Tornado zerstört.

Meine Meinung: Das Buch wechselt zwischen den Ich-Perspektiven der drei Frauen. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und die Perspektivwechsel bauen zeitlich aufeinander auf, sodass man der Handlung gut folgen kann.

Inhalt, Charaktere, selbst Ortsbeschreibungen sind leider recht introvertiert geschrieben. Vieles wird nur leicht umschrieben, oder kurz angedeutet. Mit etwas Empathie kann man sich jedoch gut in die Charaktere hineinversetzen und findet zwischen den Zeilen viel über den starken Zusammenhalt der Frauen und das Zusammenleben der Gemeinde heraus. Selbst das ein oder andere Geheimnis tritt ans Tageslicht. Vermisst habe ich die Verbindung zum Titel. Lediglich eine der drei Frauen ist buchbegeistert und die gesamte Geschichte dreht sich eher um Kunst, Kultur und das Leben in der Gemeinde.

Fazit: Leider nicht, was der Titel verspricht, dennoch ein gutes Buch darüber, was Frauen gemeinsam erreichen können.

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