Sehr unterhaltsam aber zu kurz
Manche Bücher sind einfach zu kurz. Man vergisst die Zeit, amüsiert sich und dann … Ende… und das viel zu schnell.
Ein Stadtmensch im Wald ist auch wirklich viel zu kurz (andererseits ist die Länge vielleicht ...
Manche Bücher sind einfach zu kurz. Man vergisst die Zeit, amüsiert sich und dann … Ende… und das viel zu schnell.
Ein Stadtmensch im Wald ist auch wirklich viel zu kurz (andererseits ist die Länge vielleicht genau richtig). COVID-19 hat uns fest in der Hand und sowohl im TV als auch in literarischer Form wird uns die Pandemie serviert. Und hier passiert es auf unterhaltsame und erstaunlicherweise lehrreiche Weise.
Die Flucht vor dem Virus in den Wald von jemandem, der von Natur keine Ahnung hat. Und während sich Herr Walden, der Schriftsteller mit der Natur auseinandersetzt kann ihm COVID egal sein. Er stellt fest, wie wenig er von seinen Mitgeschöpfen weiß und so ändert er das. Zeit hat er.
Und so lernt er nicht nur die verschiedenen Vogelarten in seiner Umgebung kennen sondern auch ihre Persönlichkeiten. Er stellt fest dass Mäuse nachts genauso viel Lärm machen wie Ratten und dass Waschbären keine Haustiere sind. Eine Jägerin macht leidenschaftlich Jagd auf Waschbären, will aber räudige Füchse ihrem Schicksal überlassen. Nicht nur der Autor erfährt so den Unterschied zwischen Heim-, Nutz- Haus- und Wildtiere. Und alles wird sehr unterhaltsam präsentiert. Man kann auch aus Unwissenheit eine Tugend machen und dann mit seinem erlernten Wissen punkten.
Ich habe mich königlich amüsiert, von der ersten bis zur letzten Seite. Und ich gebe zu, dass ich das nicht erwartet habe.
Lehrreich, unterhaltsam und sehr witzig. Linus Reichlin, pardon, H. D. Walden, weiß wie er erzählen muss.
Tatsächlich ist das Negativste am Buch die Kürze. Hervorzuheben sind die Bilder von Elisa Rodriguez Scasso … jemand der von Beginn an Ahnung von Tieren hatte und durch die schwarzweiß Zeichnungen den Text unterstützen. Hier passt alles.