In „Alles in Ordnung? - Warum wir vor lauter Aufräumen unser Leben verpassen“ schaut bzw. untersucht Maria Wiesner die Themen Aufräumen, Ausmisten & Minimalismus. In den letzten Jahren sind diese Themen ...
In „Alles in Ordnung? - Warum wir vor lauter Aufräumen unser Leben verpassen“ schaut bzw. untersucht Maria Wiesner die Themen Aufräumen, Ausmisten & Minimalismus. In den letzten Jahren sind diese Themen immer mehr in den Vordergrund gerückt und diese betrachtet die Autorin nun kritisch.
Wiesner zeigt aber auch die Probleme des Wegwerferns und hinterfragt den Secondhandtrend der momentan sehr im Fokus liegt.
Die Kritik an Marie Kondo die hier in dem Buch geäußert wird, war mir schon bekannt und deshalb nichts neues für mich. Laut Kondo lebt man ein befreites und organisiertes Leben, sobald man sich von allem Überflüssigen trennt und sein zu Hause aufräumt. Jedoch verkauft Kondo nebenbei auch sehr viel Krimskrams für teures Geld und ist schlussendlich auch nur eine Geschäftsfrau.
Wiesner weiß darauf hin das nicht alle Sorgen und Probleme verschwinden, nur weil Schlüpfer ordentlich gerollt in Schubladen liegen.
Die Aufräummethode von Kondo verleitet auch die Leute sich vorschnell von Dingen zu trennen und genau das später zu bereuen laut Maria Wiesner.
Ihr größter Einwand ist jedoch, dass diese ganze ausmisterei keineswegs ökologisch ist. Wenn man die Kondo Methode anwendet und alles aus dem Kleiderschrank entfernt, jedoch nichts an seinem Konsumverhalten verändert, ist man nach einem bestimmten Zeitraum wieder an der Stelle an der man angefangen hat. Nebenher entsteht sehr viel Müll oder viele Klamotten landen im Secondhand-Kleidermarkt, wodurch ein neuer Warenkreislauf entsteht. Obwohl jetzt mit Secondhand Klamotten gehandelt wird, ist es ein Konsumkreislauf und nicht unbedingt ökologisch sinnvoll.
Laut Wiesner wäre einzig allein ein nachhaltiger, sparsamer und bewusster Konsum eine alternative. Man sollte laut der Autorin versuchen seine Dinge so lange wie möglich zu nutzen und wenn nötig reparieren.
Die Autorin setzt viele Ansätze, aber ich hatte das Gefühl das mehrere nicht bis zum Schluss ausgeführt wurden sind. Man bekommt als Leser viele Fakten und Zahlen, die man aber meiner Meinung nach auch selber in Artikeln hätte lesen können. Viele Argumente wurden nur oberflächlich behandelt. Trotzdem konnte mich das Buch gut unterhalten und gibt meiner Meinung nach gute Denkanstöße.
Ich gebe dem Buch 3 Sterne