Hocherotischer 1. Teil der „Wild Seasons“ Reihe mit einer interessanten Ausgangssituation, aber leider auch mit einem sehr dünnen Handlungsverlauf
Sweet Filthy Boy - Weil du mir gehörstMia Holland reist nach ihrem erfolgreichen College-Abschluss mit ihren Freundinnen Harlow und Lola nach Las Vegas, um dort, bevor der Ernst des Lebens beginnt, noch einmal ordentlich zu feiern. In Vegas ...
Mia Holland reist nach ihrem erfolgreichen College-Abschluss mit ihren Freundinnen Harlow und Lola nach Las Vegas, um dort, bevor der Ernst des Lebens beginnt, noch einmal ordentlich zu feiern. In Vegas angekommen, lassen es sich die drei Frauen gut gehen und frönen reichlich dem Alkohol. Ausgerechnet beim ausgelassenen „Party“ machen, fällt Mia ein junger, attraktive Franzose auf, der ihr fröhlich grinsend von der Bar aus zuprostet. Mia jedoch ist zu schüchtern und versucht ihn lieber, den restlichen Abend über zu ignorieren, da sie kein Interesse an einer männlichen Bekanntschaft hat, nachdem sie von ihrem Exfreund abserviert wurde.
Mitten der Nacht wird Mia, während ihre beiden Freundinnen ihren Rausch ausschlafen, von lauter Musik geweckt, die aus dem Hotelzimmer gegenüber kommt. Als sie dort anklopft um sich zu beschweren, macht ihr ausgerechnet der sexy Franzose auf, der sie sogleich hereinbittet und ihr seine Freunde Oliver und Finn vorstellt. Ansel zeigt großes Interesse an Mia, doch obwohl sie Ansel anziehend findet, möchte sie lieber Abstand halten und verabschiedet sich kurz darauf. Doch ausgerechnet Teufel Alkohol bringt Mia, ihre Freundinnen, Ansel und seine Kumpel gleich am nächsten Tag zusammen. Alle feiern so ausgelassen im alkoholisierten Zustand, dass sie sich einer scheinbaren Schnapsidee hingeben. Sie heiraten! Doch während Harlow und Lola ihre Ehen gleich am nächsten Tag wieder annullieren lassen wollen, weigert sich Ansel, denn Mia hat ihm in der Nacht ihrer Eheschließung Dinge anvertraut, die es ihm verbieten, gleich in die Scheidung einzuwilligen.
Mia ist gerührt, als sie Ansels Beweggründe erfährt. Vor allem aber hat sie sich Hals über Kopf in den Franzosen verliebt und so kommt ihr die Bedenkzeit, über den Sommer hinaus, gerade recht. Ansel jedoch möchte Mia so lange bei sich haben und lädt sie ein, den Sommer bei ihm in Paris, an seiner Seite zu verbringen. Mia, ist unentschlossen, doch als sie zu Hause angekommen ist und wieder einmal von ihrem Vater herunter gemacht wird, setzt sie alles auf eine Karte, schnappt sich das Flugticket und trifft Ansel sozusagen in letzter Minute am Flughafen. Ansel ist überglücklich, dass Mia mit ihm nach Paris gehen will, doch da ahnt er noch nicht, welche Schwierigkeiten auf beide zukommen werden…
„Sweet Filthy Boy- Weil Du mir gehörst“, ist der erste Teil der neuen „Wild Seasons“ Reihe des Autorenduos Christina Lauren. In dieser Serie lernen sich drei weibliche College- Absolventinnen, die unterschiedlicher nicht sein könnten und drei attraktive junge Männer, in Las Vegas kennen und heiraten im Alkoholrausch. Ob sie diesen Schritt bedauern, erfährt man nun nach und nach in diesem und in den Folgebänden.
Im ersten Band begegnet man der ehemaligen Tänzerin aus Leidenschaft Mia, die nach einem Autounfall das Tanzen aufgeben musste und nun eher wortkarg und mit recht nüchternem Weltbild durch das Leben geht und den lebenslustigen Franzosen Ansel. Zwar scheint es auf den ersten Blick als würden sich hier Gegensätze anziehen, doch ist Ansel auf den zweiten Blick alles andere als so einfach gestrickt, wie man es durch sein Verhalten, zunächst vermutet. Er hat durchaus einige Geheimnisse, die er vor Mia verbirgt, und die diese in Paris auf schmerzhafte Art und Weise herausfinden muss.
Ich fand den ersten Teil des aktuellen Romans des Autorenduos witzig und kurzweilig geschrieben und besonders die Romanpassagen, in denen Mia ihren an sich selbst geschriebenen Brief liest oder Ansels Erklärung, wieso er sich nicht sofort wieder scheiden lassen möchte, sind romantisch und unter die Haut gehend. Doch ab dem Moment, als das Paar in Paris ankommt und sie sich besser kennen lernen möchten, beginnen nicht nur die ersten Schwierigkeiten; auch lässt sich Christina Lauren dazu hinreißen, die Handlung aufs Eis zu legen und den Dialog zwischen dem Paar stattdessen fast nur noch zwischen den Bettlaken stattfinden zu lassen, was zwar, da die Liebesszenen gewohnt „hot“ geschrieben sind, durchaus für prickelnde Lesemomente sorgt, aber auch nach zahlreichen sehr ausführlich geschilderten, sich oft wiederholenden Liebesszenen, für eine gewisse Eintönigkeit beim Lesen sorgt.
Ich empfand es zudem frustrierend und unglaubwürdig, dass Ansel sich plötzlich so zurückzieht und ausgerechnet die zuvor recht scheue Mia plötzlich auf die Idee kommt, Rollenspiele zu inszenieren um wieder für Nähe zwischen Ansel und sich zu sorgen. Bei einem Paar, das sich gerade einmal kennen gelernt hat, sollte doch auch ohne diese Spielchen, genug sexueller Anreiz da sein, oder?Vor allem, da diese Rollenspiele einen sehr großen Raum in diesem Roman einnehmen. Mag man als Leser so etwas weniger, wird man sicherlich nach kurzer Zeit relativ genervt sein von der zweiten Hälfte der Story. Ich muss zugeben, dass ich ab diesem Zeitpunkt ein wenig gelangweilt weitergelesen habe, da ansonsten nicht viel Innovatives zwischen dem Paar geschieht.
Jedoch sorgen Ansels Geheimnisse, die er vor Mia verbirgt und Mias Selbstfindung gegen Ende des Romans dann doch dazu, dass wieder ein wenig Spannung in die Story kommt. Interessant und gut ausgearbeitet war jedoch Mias Charakter. Man kann sich sehr gut in die Romanheldin hineinversetzen und begreifen, wieso sie sich manches Mal so gehemmt verhält. Ansel bleibt leider dagegen etwas blass.
Kurz gefasst: Hocherotischer 1. Teil der „Wild Seasons“ Reihe mit einer interessanten Ausgangssituation, aber leider auch mit einem sehr dünnen Handlungsverlauf.