Launige, kurzweilige und humorige britische Liebeskomödie. Doch der Romanheld ist etwas TSTL geraten, was etwas nervt beim Lesen
Du kannst kein Zufall seinFür Silvester hat der romantisch veranlagte Josh eine besondere Überraschung für seine Freundin geplant. Während der Fahrt im London Eye, hoch oben über der Stadt, will er ihr einen Antrag machen. Champagner ...
Für Silvester hat der romantisch veranlagte Josh eine besondere Überraschung für seine Freundin geplant. Während der Fahrt im London Eye, hoch oben über der Stadt, will er ihr einen Antrag machen. Champagner und Trüffel stehen ebenfalls bereit.
Doch seine Freundin ist entsetzt und peinlich berührt, denn sie hat längst einen anderen und wollte lediglich noch die Feiertage abwarten, um dann Schluss mit ihm zu machen.
So steht Josh auf einen Schlag ohne Partnerin, ohne Wohnung und ohne Job da, denn er war zu allem Überfluss nicht nur bei dem Vater bei seiner Freundin angestellt, sondern lebte dazu auch in ihrer Wohnung.
Josh muss also wohl oder übel zurückziehen in sein Elternhaus und trauert fürchterlich. Selbst sein Kaninchen Jeremy kann ihn nicht aufheitern. Und auch seine besten Freunde, die sich die beste Mühe geben, ihn mit anderen Frauen zu verkuppeln haben kein Glück.
Josh steht an einem Scheideweg in seinem Leben. Er weiß so gar nicht, was er in Zukunft machen soll. Ob nun in beruflicher Hinsicht oder Liebesdingen. Er tut sich schwer damit eine Entscheidung zu treffen. Und so kommt er darauf, in Zukunft eine Münze zu werfen. Seine Freunde halten das für eine absolute Schnapsidee, doch Josh legt sich fest. Ein Jahr will er sämtliche Entscheidungen von dem Werfen der Münze abhängig machen.
Eines Tages lernt er, während er Zuschauer bei einer karitativen Laufveranstaltung in der City ist, eine junge Frau kennen. Es funkt sofort zwischen ihnen, doch ehe er sie nach ihren Namen fragen kann, werden beide getrennt. Josh ist am Boden zerstört, doch seine Freunde bekräftigen ihn darin, sich auf die Suche nach ihr zu machen. Wird es ihm gelingen, sie wieder zu finden?
In James Baileys kurzweiliger Liebeskomödie „Du kannst kein Zufall sein“, steht zur Abwechslung mal ein junger Mann im Fokus des Geschehens. Josh ist achtundzwanzig Jahre alt, hat ein gutes Herz, ist aber etwas verpeilt. Die Geschichte wird aus der Sicht des Protagonisten, in „Ich-Form“ erzählt und da Josh einen herrlich trockenen schrägen Humor hat und beinahe ständig davon gebraucht macht, kommt man reichlich in den Genuss seiner witzigen Gedankengänge. Joshs Humor war es dann auch, der zu den absoluten Pluspunkten in dieser Story zählt.
Würde man diesen Roman verfilmen, würde die Hauptrolle sicherlich von einer jüngeren Hugh Grant Version gespielt, denn Josh agiert genauso, wie man es in den 90er Jahre Liebeskomödien mit genanntem Schauspieler gewohnt war. Besonders in der ersten turbulenten Hälfte des Romans, habe ich viel schmunzeln müssen über Josh, der wirklich in jedes sich bietende Fettnäpfchen, hinein tritt. Manches Mal war es mir allerdings schon etwas „too much“. Dazu passt sein Verhalten einfach nicht zu einem angeblich achtundzwanzigjährigen Mann sondern eher zu einer jüngeren Person. Seine Passivität nervte mich dann irgendwann auch und als er sich dann auf die Reise begibt, um seine Traumfrau aufzuspüren, geschieht das eigentlich auch eher nach gutem Zureden seiner Freunde.
Und ich fand einfach, dass der Autor die Geschichte ca. 50 Seiten vorher hätte beenden sollen. Denn alles was darin geschieht, war nicht mehr wirklich entscheidend für den Ausgang der Story sondern nur noch schmückendes, belangloses Beiwerk. Daher habe ich „Du kannst kein Zufall sein“ auch nur mit 3.5 von 5 Punkten bewertet, obwohl ich den Schreibstil und Joshs sehr britischen Humor sehr mochte. Die Geschichte an sich ist auch nett erzählt, doch mir fehlte einfach der gewisse Funke, der mich mehr mit dem Romanhelden hätte mitfiebern lassen.
Kurz gefasst: Launige, kurzweilige und humorige britische Liebeskomödie. Doch der Romanheld ist etwas TSTL geraten, was etwas nervt beim Lesen