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Veröffentlicht am 10.03.2021

Ein Para-Historical, der eine interessante Ausgangssituation aufweist, dessen Umsetzung ich jedoch leider nur sehr mäßig fand.

Shadow Guard - Wenn die Nacht beginnt
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Ausgerechnet eine junge, unschuldige Frau gerät eines Tages unvermutet zwischen zwei Kämpfende. Auf der einen Seite der Schattenwächter Archer Black, der einem jahrhundertealten Geheimbund angehört, der ...

Ausgerechnet eine junge, unschuldige Frau gerät eines Tages unvermutet zwischen zwei Kämpfende. Auf der einen Seite der Schattenwächter Archer Black, der einem jahrhundertealten Geheimbund angehört, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, bösartige Seelen, die nach ihrem Ableben in die innere Welt gelangen könnten vorzeitig zu eliminieren und auf der anderen Seite der Kriminelle Mr.Winslow. Elena Whitley wird als Schutzschild von Mr. Winslow missbraucht und trotz Archers Eingreifen kann es dennoch nicht verhindern werden, dass Elena vom Dach eines Hauses, mitsamt ihres Peinigers in die Tiefe stürzt.
Nach diesem Vorfall hat sie ihr Gedächtnis verloren und glaubt, dass Lord Black ihr Vormund ist, der nach jahrelanger Abstinenz, währenddessen Elena eine medizinische Ausbildung genossen hat, nun endlich wieder nach Hause zurückkehrt. Erwartet hat Elena einen älteren distinguierten Herrn, doch vor ihr steht ein vitaler, attraktiver Mann, den eine düstere Aura umgibt. Archer reagiert verärgert, als er Elena in seinem Haus antrifft, denn sein Sekretär hatte die junge Frau einst ohne sein Wissen, als sein Mündel in Archers Stadthaus einquartiert und der jungen Frau ausreichend finanzielle Mittel zukommen lassen.

Dennoch ist Elena immer noch nicht verheiratet- ein Umstand den Archer zu gerne ändern würde; und das so schnell wie möglich, da er sich sehr von ihrer Schönheit und Klugheit angezogen fühlt.
Doch Elena weigert sich ihr Debüt zu geben und zu heiraten. Lieber möchte sie als Ärztin vom Schicksal gebeutelten Menschen zur Seite stehen und frei sein von ehelichen Banden. Dennoch fühlt sie sich ebenfalls von Archers Attraktivität angezogen. Sie ahnt nicht, dass er ein unsterbliches Wesen ist, das in der Lage ist sich zu verwandeln und ohne Gefühlsregung töten zu können. Genauso wenig vermutet sie, dass Archer einem der bösartigsten Mörder des 19.Jahrhunderts auf der Spur ist, den er eliminieren will und muss- Jack the Ripper! Und dabei kann er keinerlei Ablenkung gebrauchen, denn Jack ist scheinbar kein gewöhnlicher Mörder. Die Zeit verrinnt und immer mehr Leichen pflastern Jacks Weg. Werden Archer und seine Vertrauten Selene und Mark in der Lage sein, den Mörder zu stellen und sein Eindringen in die innere Welt verhindern zu können?

Da ich Historicals liebe, die in der viktorianischen Ära angesiedelt sind, noch dazu wie dieser Roman hier, düster und mysteriös daher kommen, war mir nach dem Lesen des Klappentextes sofort klar, dass ich dieses Buch unbedingt lesen wollte.

„Shadow Guard-Wenn die Nacht beginnt“ ist der erste Teil einer neuen Para-Historical Reihe, die auch Krimi-Elemente enthält, denn im ersten Band der Reihe jagt unser Held keinen geringeren als Jack the Ripper. Doch trotz der interessanten Ausgangssituation stellte sich bei mir schnell Ernüchterung ein. Die Autorin hat sehr außergewöhnliche Frauenfiguren geschaffen; während Elenas Verhalten sehr moderne Züge aufweist, die ich in einem Historical einfach nicht akzeptieren kann und will, überrascht die weibliche Nebenfigur Selene mit ihrer Neigung Bücher zu verschlingen und das ganz im wörtlichen Sinne und die Leser mit einem recht kindischen, egoistisch verzogenen Gebaren zu langweilen.

Auch der Schreibstil der Autorin war leider so gar nicht nach meinem Geschmack. Ich fand nicht, dass es ihr gelungen ist genügend historisches Flair zu verströmen, denn der Roman ist gespickt mit recht modernen Formulierungen, die mich jedes Mal wieder sehr unsanft aus der Story kickten. Dazu gelingt es Elena unproblematisch ihr Medizinstudium durchzuführen, ohne Anstandsdame durch Londons gefährlichste Gegenden zu flanieren und ihre Meinung sehr offen kundzutun- in Zeiten, als Suffragetten noch gänzlich unbekannt waren und die Herren der Schöpfung noch das alleinige Sagen über die Frauen hatten. Nicht, dass ich keine Schwäche für starke Heldinnen habe, doch ein wenig Fingerspitzengefühl hätte die Autorin hier meiner Meinung nach durchaus beweisen können, denn gerade diese Kleinigkeiten machen einen Historical so besonders und grenzen ihn von anderen Liebesromanuntergenres ab.

Auch die Para-Elemente fand ich ehrlich gesagt recht dürftig. Ich bin zwar immer heilfroh, wenn ich in Historicals nicht von übertrieben an den Haaren herbeigezogenen Para-Stories erschlagen werde, doch ein wenig Substanz sollte zumindest vorhanden sein, wenn sich die Autorin wie in diesem Falle dafür entscheidet, eine zweite, für Menschen unsichtbare „innere Welt“ und Wächter, die diese Welt beschützen, zu erschaffen. Man erfährt zwar, dass Archer ein Wesen ist, das seine Gestalt verändern kann, doch die Beschreibungen seiner optischen Veränderungen bleiben sehr vage; genauso wenig findet man überhaupt Zugang zum Helden, da er die meiste Zeit wie ein grollender Rachegott umher geht; zwar auch eine freundliche Seite hat, die er Elena dann und wann zeigt; sich auch zu ihr hingezogen fühlt, doch alles Weitere überlässt die Autorin der Phantasie ihrer Leser. Weder findet man hier tiefschürfende Dialoge zwischen Elena und Archer vor, noch darf man erwarten, dass man zumindest eine unter die Haut gehende Liebesgeschichte bekommt. Dafür bleiben die Hauptfiguren einfach zu blass charakterisiert und dazu gibt Kim Lennox nur sehr dürftige Einblicke in die Gedankenwelt ihrer Protagonisten preis. Zumindest die Jagd nach Jack the Ripper fand ich allerdings ganz spannend gemacht; denn Jack ist hier keinesfalls ein gewöhnlicher Mörder.

Kurz gefasst: Ein Para-Historical, der eine interessante Ausgangssituation aufweist, dessen Umsetzung ich jedoch leider nur sehr mäßig fand.

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Veröffentlicht am 10.03.2021

Eine auf 573 Seiten aufgeblähte Historical Romance, die meiner Meinung nach, leider weder echte Spannungselemente, noch große Unterhaltungsmomente zu bieten hat, da die Story viele Längen aufzuweisen hat

Stürmische Versuchung
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Gervase Tregarth, dem Earl of Crowhurst wird ausgerechnet von seinen Halbschwestern ein Ultimatum gestellt. Er soll heiraten! Allerdings keine affektierte Dame aus London, die lediglich ihr Wohl im Auge ...

Gervase Tregarth, dem Earl of Crowhurst wird ausgerechnet von seinen Halbschwestern ein Ultimatum gestellt. Er soll heiraten! Allerdings keine affektierte Dame aus London, die lediglich ihr Wohl im Auge hat und Gervase Schwestern kein Debüt gönnt, sondern eine zupackende Frau vom Land. Landadelige sind jedoch dünn gesät. Dennoch, Madeline Gascoigne ist eines zweiten und auch dritten Blickes würdig. Die schöne Nachbarin zieht ihre jüngeren, unternehmungslustigen Brüder auf und bereitet den ältesten, Harry, den Titelträger, bereits auf die Übernahme des Besitzes vor. Ihre Intelligenz und ihr offenes Ohr in Gutsangelegenheiten imponieren Gervase und so beschließt er kurzerhand Madeline zu umwerben.

Doch diese will Gervase nicht ehelichen, weil das Wohl ihrer Brüder ihr über alles geht. So kommt Plan B zum Tragen. Gervase umgarnt Madeline so lange, bis sie einwilligt, mit ihm eine heimliche Affäre zu beginnen. Natürlich erhofft er sich am Ende Madelines Hand, doch diese zeigt sich äußerst widerstrebend. Doch dann wird ausgerechnet Madelines jüngster Bruder entführt, der kurz zuvor mit seinen Brüdern eine edle Brosche am Strand fand. War es einfach nur angetriebenes Schmugglergut oder steckt mehr dahinter? Wer ist der große Unbekannte, der den Jungen entführt hat? Gervase und die übrigen, befreundeten Mitglieder des Bastion Club beginnen damit zu ermitteln. Besonders Dalziel möchte den großen Unbekannten in flagranti erwischen, denn er glaubt, dass dieser ein ganz spezieller Feind des Bastion Clubs und der britischen Krone ist…

Der bereits 6. Teil der „Bastion Club“ Reihe von Stephanie Laurens, erzählt nun die Geschichte über Gervase, der genau wie auch die Heldin dieses Romans Madeline ein sympathischer Zeitgenosse ist, der weder Leichen im Keller hat, noch seelische Altlasten mit sich herum trägt, was ich eigentlich zur Abwechslung ganz erfrischend fand. Allerdings sorgt die Einfachheit der Charaktere auch dazu, dass in Verbindung mit einer Liebesgeschichte, die kein Konfliktpotential zu bieten hat, der Roman viele Längen aufzuweisen hat. Im Grunde hatte ich beim Lesen das Gefühl, als hätte man die Love Story zwischen Gervase und Madeline auch bereits nach 150 Seiten zum Ende bringen können, denn beide sind sich sogleich sympathisch und auch stimmt die Chemie zwischen ihnen. Selbst der Krimiplot weist diesmal leider für meinen Geschmack keine echten Spannungselemente auf, denn zum einen wird ein Betrüger, der es auf die Minen in der Umgebung abgesehen hat, die dieser durch eine Gaunerei an sich bringen möchte, viel zu unspektakulär aufgeschreckt und zum anderen entpuppt sich auch die Entführung von Madelines Bruder und Dalziels Jagd nach dem großen Unbekannten wieder einmal als schmückendes, aber unbefriedigendes Beiwerk/Mogelpackung, dass mich auch nicht großartig überzeugen konnte. Und erneut hat die Autorin ihrem Heldenpaar wieder einmal unzählige, ausufernde Liebesszenen auf den Leib geschrieben, die zwar gewohnt prickelnd aber auch viel zu lang erscheinen.

Überhaupt hatte ich gerade bei dem Lesen von „Stürmische Versuchung“ das Gefühl, als ob die Autorin einfach nur möglichst viele Seiten füllen wollte. Sicherlich legt die Autorin dabei einen sehr guten Schreibstil an den Tag, doch was nutzt das, wenn man das Paar lediglich von Veranstaltung zu Veranstaltung begleiten darf, bei dem es allgemeine Nettigkeiten und anzügliche Anspielungen austeilt und einem ansonsten kaum Inhalte, die einen ans Buch fesseln, begegnen. Ich hätte mir gerade bei diesem Band eine fesselnde Nebenhandlung gewünscht und dass sich das Heldenpaar schneller findet, denn einen echten Grund für Madelines Zögern gibt es hier streng genommen nicht. Positiv fand ich jedoch Madelines und Gervases Geschwister, die dagegen leider viel zu wenig Auftritte in diesem Roman hatten und die mit ihrem Humor und ihrer Abenteuerlust sicherlich für mehr unterhaltsame Szenen gesorgt hätten.

Kurz gefasst: Eine auf 573 Seiten aufgeblähte Historical Romance, die meiner Meinung nach, leider weder echte Spannungselemente, noch große Unterhaltungsmomente zu bieten hat, da die Story viele Längen aufzuweisen hat. Lediglich Stephanie Laurens guter Schreibstil und ihre zeitgemäße Ausdrucksweise haben mich davon absehen lassen, diesen Roman schlechter zu bewerten.

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Veröffentlicht am 10.03.2021

Leider sehr enttäuschender, langatmiger und spannungsloser Abschlussband der „Bastion Club“ Reihe, obwohl das Heldenpaar überzeugen kann

Triumph des Begehrens
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Nachdem Royce Varisey, von allen Bastion Club Mitgliedern nur kurz Dalziel genannt, seinen Dienst für die Krone quittiert und noch bevor er seine Heimkehr angetreten hat, stirbt überraschend sein Vater. ...

Nachdem Royce Varisey, von allen Bastion Club Mitgliedern nur kurz Dalziel genannt, seinen Dienst für die Krone quittiert und noch bevor er seine Heimkehr angetreten hat, stirbt überraschend sein Vater. Nun ist Royce das Familienoberhaupt und Titelträger, doch das Einzige, was ihm wichtig gewesen wäre, eine Aussprache mit seinem Vater, mit dem er sich viele Jahre zuvor überworfen hatte, bleibt ihm nun für immer verwehrt.
Tief getroffen macht er sich auf die Heimreise nach Coquetdale, Northumbria, wo sich der Familienbesitz der Variseys, Wolverstone Castle, befindet.
Dort in Empfang genommen wird er von Minerva Chesterton, einer Waise, die seine Eltern bereits vor vielen Jahren aufgenommen hatten und die nun die verwalterischen Tätigkeiten auf Wolverstone Castle verrichtet.

Minerva hat sich im Laufe der Zeit von einem niedlichen Kind zu einer attraktiven Frau gemausert, doch vor allem ist es ihr Intellekt, der Royce anspricht und ihre Einfühlsamkeit, mit der sie ihm in dieser schwierigen Zeit begegnet. Royce ist froh Minerva als Stütze an seiner Seite zu haben und sucht in der nächsten Zeit immer wieder ihre Nähe und ihren Rat, wenn es um Dinge geht, die Wolverstone Castle betreffen.
Als jedoch alles was Rang und Namen hat im Hochadel zur Beerdigung anreist, überrascht es Royce, dass auch Minerva ins gleiche Horn bläst, wie einflussreiche Matronen des tons. Diese nämlich beschwören ihn, so bald wie möglich zu heiraten, da der finanziell überaus klamme Prinny, bereits Informationen darüber eingeholt hat, ob es möglich wäre, sich Wolverstone Castle nebst Einkünften, einzuverleiben. Das wäre jedoch nur möglich, sollte Royce sterben und zwar ohne vorher geheiratet und womöglich ein Kind gezeugt zu haben.

Die Liste mit möglichen Heiratskandidatinnen ist lang und dennoch widerstrebt es Royce zutiefst, eine Wahl zu treffen. Denn im Gegensatz zu seinen Eltern und Großeltern möchte er eine Liebesheirat eingehen und hat da schon eine ganz besondere Frau im Auge. Doch die ahnt noch nichts von seinen Plänen…

Nach so vielen Jahren war es nun so weit und ich konnte endlich den Abschlussband der „Bastion Club“ Reihe in Händen halten. Endlich würde ich erfahren, wer der sich noch auf freien Fuß befindliche Verräter, denn nun sein würde und vor allem, würde ich nun die Geschichte über den, wie ich stets fand, interessantesten Charakter der Romanreihe, lesen dürfen. So weit, so gut.

Die ersten zweihundert Seiten des Romans ließen sich dann auch sehr vielversprechend an und mit Royce und Minerva hatte die Autorin dann auch ein Heldenpaar ins Rennen geschickt, das gleichsam sympathisch und liebeswert geraten ist.
Zudem mag ich Romances mit der „1000 Mal berührt…“ Thematik sehr. Auch fand ich die Beschreibungen, in denen die Autorin das dörfliche Leben in all seinen Facetten in den Fokus rückt, sehr atmosphärisch und unterhaltsam geschildert; etwa wenn es darum geht, dass Royce Entscheidungen bezüglich der Pächterhütten treffen muss etc.
Selbst die Art wie Minerva versucht Royce „auf den richtigen Weg“ zu bringen, hat mich amüsiert, aber auch berührt und nachdem ich erfuhr, dass sich Royce erbitterster Feind auf seinem Landgut aufhält, war ich sehr gespannt auf den Ausgang der Geschichte.

Doch leider hat mich die Autorin dann sehr enttäuscht. Ab dem Zeitpunkt, als Royce und Minerva zum ersten Mal auf Tuchfühlung miteinander gingen, erging sich Stephanie Laurens, wie man es bereits von ihr gewohnt ist, fast nur noch in zahlreichen, ausufernden Liebesszenen. Sicher, diese mögen zugegebenermaßen sehr erotisch und prickelnd daherkommen, doch blieb die Handlung dafür fast gänzlich auf der Strecke. Royces Werben um Minerva wurde zu einem langwierigen Hin und Her; zwischenzeitlich sollte eine abgelegte Geliebte, die Royce Schwester „anschleppte“ für Überraschungsmomente sorgen und auch dem Bösewicht der Romanreihe wurden ein paar Sätze zugedacht.

Obgleich man seinen Namen erst zum Schluss erfährt, kann der aufmerksame Leser sich relativ schnell zusammenreimen, wer es ist und so schlich sich dann schnell Langeweile beim Lesen bei mir ein. Zwar hatten auch die übrigen Bastion Club Mitglieder ihre Auftritte im Abschlussband der Reihe, doch blieb es bei ihren Gesprächen miteinander, leider nur bei einem oberflächlichen Geplänkel. Und der Krimiplot wirkte dann für meinen Geschmack so dürftig und an den Haaren herbeigezogen, dass ich sehr enttäuscht ob des Verlaufs war. Ich hätte mir da einfach eine rundere, verzwicktere Story rund um den Verräter gewünscht und auch Laurens Einfall, dass Royce ausgerechnet von Prinny Gefahr droht, wenn er nicht in Bälde heiratet, fand ich ehrlich gesagt total unglaubwürdig.

Wenn man sich für „Triumph des Begehrens“ entscheidet, sollte man sehr viel Durchhaltevermögen an den Tag legen, da Stephanie Laurens ihre Story auf sage und schreibe 607 Seiten künstlich aufgebläht hat. Ich fand das sehr schade, vor allem, weil Dalziel in den Vorgängerbänden als solch interessanter, umtriebiger Romancharakter beschrieben wurde, der einfach eine spannendere, ausgeklügeltere und komplexere Story verdient gehabt hätte. Immerhin hat die Autorin ihm mit Minerva eine Heldin zur Seite gestellt, die ihm ebenbürtig ist.

Kurz gefasst: Leider sehr enttäuschender, langatmiger und spannungsloser Abschlussband der „Bastion Club“ Reihe, obwohl das Heldenpaar überzeugen kann.

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Veröffentlicht am 04.03.2021

Trotz schnell wechselnder, interessanter Settings und einem interessanten Heldenpaar ein leider ziemlich zäher Abschlussband der Serie

Ein süßes Versprechen
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Loretta Michelmarch hat bereits zahlreiche, mehr als akzeptable Bewerber um ihre Hand abgewiesen. Ein Skandal, findet der Londoner ton, so dass Loretta plötzlich im Gespräch ist. Um den anfänglichen Skandal ...

Loretta Michelmarch hat bereits zahlreiche, mehr als akzeptable Bewerber um ihre Hand abgewiesen. Ein Skandal, findet der Londoner ton, so dass Loretta plötzlich im Gespräch ist. Um den anfänglichen Skandal im Keim zu ersticken, wird der Familienrat einberufen. Doch dann naht Rettung in Gestalt von Lorettas Großtante Esme, die eine ausgiebige Europareise plant und Loretta dazu auserkoren hat, sie als Gesellschafterin zu begleiten.
Während ihrer Rückreise auf einem Schiff über die Donau begegnen sie dem britischen Aristokraten und Soldaten in einer geheimen und gefährlichen Mission, Captain Rafe Carstairs, der zusammen mit seinem Gefolgsmann ebenfalls auf der Rückreise in die Heimat ist.

Doch er muss auf der Hut sein, da sich in seinem Gepäck ein wichtiges Dokument befindet, das die Rädelsführer der fanatischen „Black Cobra“ Sekte, überführt. Neben Rafe sind auch drei andere Briten unterwegs nach London, mit einem Schriftstück, die zur Ablenkung dienen sollen. Dennoch sind ihnen Anhänger der Sekte immer noch auf den Fersen und halten in vielen Häfen und Städten auf ihrer Reiseroute Ausschau nach Rafe und seinem Gefolgsmann. Als Lady Esme Rafe um Geleit und Begleitschutz auf ihrer Reise bittet, sagt Rafe schnell zu, da diese angebotene Aufgabe die perfekte Tarnung für ihn darstellt.
Womit er jedoch nicht gerechnet hat, ist die Tatsache, dass Lady Esmes schöne Großnichte Loretta sein Herz erobern könnte…

„Ein süßes Versprechen“ erzählt nicht nur die Geschichte über Rafe Carstairs und Loretta Michelmarch, sondern bildet auch den Abschluss der „Black Cobra“ Reihe.
In diesem Band nun erfährt man endlich, wer der wahre Kopf der Black Cobra Sekte ist- allerdings erst auf den letzten 100 Seiten und bis dahin muss man leider einiges an Durchhaltevermögen an den Tag legen. Das liegt keinesfalls an den Romanfiguren. Sowohl Loretta als auch Rafe sind sympathische Akteure, die es dem Leser leicht machen sie zu mögen.

Loretta ist eine junge Frau, die sich im ton gerne als stille, schüchterne Frau im Hintergrund hält, jedoch dient dieses Verhalten lediglich als Fassade, da sie Bälle und die Mitglieder des tons als furchtbar langweilig und snobistisch empfindet. Damit Loretta sich keinen unpassenden Mann aussucht, hat es sich Lady Esme zur Aufgabe gemacht, ihre Nichte auf der gemeinsamen Reise ein wenig umzukrempeln und die Abenteuerlust in Loretta zu wecken. Doch ausgerechnet Rafe weckt dann letztendlich die Neugierde und das Verlangen in Loretta.

Rafe dagegen ist ein Mann, der schon viele Gräueltaten in seiner Soldatenlaufbahn mitansehen musste. Er ist traumatisiert und dennoch von dem Gedanken besessen, die Hintermänner der „Black Cobra“ Sekte überführen zu können, da diese auch einen Freund und Mitstreiter für die Sache grausam folterten und töteten. Er ist eher ein wortkarger, zurückhaltender Mensch; dennoch handelt er überlegt und ruhig und passt mit diesen charakterlichen Eigenschaften ausgestattet sehr gut zu Loretta, die keine oberflächlichen Menschen mag. Trotzdem dauert es relativ lange, bis Loretta und Rafe in Liebe zueinander finden. Zunächst ist da nur die gegenseitige sexuelle Anziehungskraft, die beide immer wieder zueinander treibt.
Wie immer sind die beschriebenen Liebesszenen von Stephanie Laurens „hot“ inszeniert, allerdings gottlob nicht ganz so ausufernd, wie man es sonst von der Autorin in anderen Bänden gewohnt ist.

Und auch die Reiseziele und Sehenswürdigkeiten, die die Protagonisten in diesem Roman entdecken, werden sehr bildhaft von der Autorin beschrieben, was mir sehr gut gefallen hat. Die Idee ihr Heldenpaar auf eine Donaukreuzfahrt zu schicken fand ich dabei ziemlich gelungen und die sich entwickelnde Liebesgeschichte zwischen Rafe und Loretta ist an sich sehr nett gemacht.

Leider habe ich auch einige „aber“ anzumerken. Erst einmal hat man als Leser zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, als wären die Anhänger der „Black Cobra“ wirklich so gefährlich. Das liegt daran, dass die Autorin sämtliche Mitglieder der Sekte völlig uninspiriert und kopflos agieren lässt. Sie wollen auf der einen Seite unbedingt verhindern, dass Rafe und seine Kollegen England erreichen, wissen jedoch weder seinen Namen, noch wie er aussieht und durchkämmen die Orte und Häfen lediglich auf der Suche nach zwei zusammenreisenden Männern. Ich finde, da hat es sich Stephanie Laurens wirklich etwas zu leicht gemacht!

Auch jedes Aufeinandertreffen zwischen Gegnern der Reisegruppe verläuft nach dem gleichen Schema. Und natürlich sind hier sogar die Frauen in der Lage sich gegen gewalttätige, viel kräftigere Männer zur Wehr zu setzen. Nach einigen dieser angesprochenen, eher unspektakulären „Kämpfe“, stellt sich bei mir eine gewisse Lesemüdigkeit ein, da sich lediglich das Setting stetig änderte, die Handlung sich dagegen jedoch nur immer und immer wieder wiederholte. Und vor allem ist es absolut nicht nachzuvollziehen wieso sich die Damen immer wieder auf Ausflüge fern der Sicherheit des Schiffes begeben, obwohl Rafes Mission doch so wichtig ist, dass er sich keinerlei Gefahren erlauben kann und die Frauen durch ihre Landgänge ebenfalls damit rechnen müssen Opfer der „Black Cobra“ zu werden.

Erst auf den letzten 100 Seiten kann man dann wieder etwas Abwechslung erwarten, zudem trifft man auch auf ein paar der Cynsters und Hauptakteure der Vorgängerbände der Black Cobra Reihe. Die Auflösung sorgt durchaus für einige überraschende Momente, allerdings hätte ich mir auch bei der Überführung des Kopfes der Sekte ein wenig mehr Action und Spannung erhofft.

Kurz gefasst: Trotz schnell wechselnder, interessanter Settings und einem interessanten Heldenpaar ein leider ziemlich zäher Abschlussband der Serie.

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Veröffentlicht am 18.01.2021

Leider eine eher unausgegorene Mischung, die den Leser hier erwartet. Für einen klassischen Regency zu modern und unkonventionell geraten und als Historical Romance zu nüchtern

Arden Hall – Vermächtnis der Liebe
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England, Anfang des 19.Jahrhunderts:

Der kleine Rob, Sohn einer Näherin, der leider das Pech hatte unehelich geboren zu werden, wird mit knapp sechs Jahren, an einen adligen Gutsbesitzer weitergereicht, ...

England, Anfang des 19.Jahrhunderts:

Der kleine Rob, Sohn einer Näherin, der leider das Pech hatte unehelich geboren zu werden, wird mit knapp sechs Jahren, an einen adligen Gutsbesitzer weitergereicht, der dem Jungen die Stellung eines Stallburschen anbietet. Nur zwei Jahre später, ist Rob ganz allein auf der Welt. Doch sein Arbeitgeber hält an ihm fest und da der Junge nicht auf den Kopf gefallen ist, macht er sich im Laufe der Jahre und wird zu einer geschätzten Arbeitskraft. Er wächst zu einem attraktiven Burschen heran, der schließlich der Tochter des Gutsbesitzers ins Auge fällt. Lady Sarah und Rob fühlen gleich eine starke Verbindung und beginnen eine heimliche Affäre miteinander. Für beide ist es jedoch mehr als das, doch ihnen ist ganz klar, dass sie niemals heiraten können.

Als Sarahs Vater von der geheimen Liebesbeziehung erfährt, ist er außer sich. Er bestraft Rob hart, doch auch danach treffen sich die Liebenden weiter. Als eines Tages ein Bekannter von Lady Sarahs Bruder, George, der Earl of Arden, die Familie besucht, ist dieser sehr angetan von der schönen Schwester seines Freundes. Und obwohl er von Sarahs und Robs Verhältnis weiß, macht er Sarah dennoch einen Heiratsantrag. Denn auch George hat ein Geheimnis und er glaubt ganz fest daran, dass Sarah der einzige mögliche Ausweg für sein Dilemma sein könnte…

„Arden Hall- Vermächtnis der Liebe“, ist der erste Roman einer momentan dreibändigen Familiensaga, der Autorin Julia Schreiber. Bislang hatte ich noch nichts von ihr gelesen, doch als Fan von historischen Liebesromanen und Regencyromances, war mir diese Neuerscheinung schon einige Zeit vorher ins Auge gestochen und als ich im vergangenen Dezember das Glück hatte, besagten ersten Teil bei einer Adventsverlosung zu gewinnen, freute ich mich daher sehr.
Die Autorin hat einen angenehmen Schreibstil, drückt sich der Zeitepoche gemäß aus und auch die Story liest sich flüssig. Dazu fand ich die Dialoge zwischen dem Earl of Arden und seinem Lebensgefährten Billy sehr amüsant, trocken und spitzfindig geraten, so dass ich beim Lesen besagter Romanpassagen sehr viel Spaß hatte.
Leider gibt es aber auch einige Schwächen, die dieser Roman meiner Meinung nach aufweist, die eine bessere Bewertung verhindert haben.
Zum einen wäre da die Ausgangssituation an sich. Würde dieser Roman später spielen, wären manche Handlungsstränge glaubwürdiger geraten. Ich bin ehrlich, einerseits finde ich es wunderbar, dass die Autorin in ihrem Roman eine Möglichkeit gefunden hat, ein unstandesgemäßes Paar ihre Liebe ausleben lassen zu können, weil es eben da auch noch ein anderes, homosexuelles Paar gibt, das seine Liebe ebenfalls geheim halten muss.
Aber dieses brisante Geheimnis; also diese unkonventionelle Wohngemeinschaft vor Dienern und Bekannten geheim halten zu können, wäre einfach in damaligen Zeiten nicht möglich gewesen. Und dass Lady Sarah das Geheimnis ihres Gemahls so freimütig mit anderen Personen teilt, mutete für mich- bedenkt man die schlimme Strafe die Homosexuelle leider damals zu erwarten hatten, völlig unglaubwürdig an.
Dass Lady Sarahs Eltern ebenfalls alles so freimütig „schlucken“, weil sie ihre Tochter so sehr lieben, passte ebenfalls so gar nicht. Es scheint so, als hätte es sich die Autorin zur Aufgabe gemacht, ein modernes, politisch korrektes Märchen in historischem Anstrich schreiben zu wollen. Dagegen ist ja auch nichts einzuwenden- im Gegenteil! Doch ich finde einfach, dass man hinsichtlich historischer Fakten einfach ein wenig mehr bei der Wahrheit hätte bleiben müssen.

Auch andere Probleme, mit denen die Familie und deren Freunde konfrontiert werden, lösen sich fast unproblematisch in Wohlgefallen auf und so baut sich eigentlich zu keinem Zeitpunkt ein Spannungsmoment auf. Dazu wirken sämtliche Akteure, abgesehen vom Earl und seinem Billy, recht blass. Ihnen fehlt die nötige Tiefe, damit man mit ihnen mitleiden kann und so plätschert dieser Roman leider völlig belanglos vor sich hin. Ich fand das so schade, denn die Autorin kann durchaus gut schreiben, bedenkt man die spritzigen Dialoge oder den flüssigen Erzählstil. Ich glaube es wäre besser gewesen, hätte die Autorin sich vorher bewusst gemacht, was sie eigentlich schreiben möchte. Entweder einen klassisch anmutenden Regencyroman, der ein leichtes Sittengemälde darstellen soll oder aber einen historischen Liebesroman, der aber dann auch mit überzeugenden Liebesgeschichten hätte punkten müssen. Das Sprichwort „Nicht Fisch, noch Fleisch“, trifft es eigentlich ganz gut.
Dass die Autorin dazu so vieles gestrafft erzählt, gerade wenn es um die Liebesgeschichten geht, ist ein weiteres Manko.

Kurz gefasst: Leider eine eher unausgegorene Mischung, die den Leser hier erwartet. Für einen klassischen Regency zu modern und unkonventionell geraten und als Historical Romance zu nüchtern.

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