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Veröffentlicht am 21.06.2021

Pilgern mit Leiche

Achtsam morden am Rande der Welt
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Ich muss zugeben, dass ich ein bisschen gebraucht habe, um in das Buch hineinzukommen. Das lag daran, dass ich Teil 2 schon vor einer Weile gelesen habe und nicht mehr jedes Detail so präsent war - vor ...

Ich muss zugeben, dass ich ein bisschen gebraucht habe, um in das Buch hineinzukommen. Das lag daran, dass ich Teil 2 schon vor einer Weile gelesen habe und nicht mehr jedes Detail so präsent war - vor allem, was die mafiösen Strukturen angeht. Deswegen rate ich auch unbedingt jedem, erst die anderen beiden Teile zu lesen, sonst wirkt die Geschichte an der ein oder anderen Stelle lückenhaft.

Lang hat es aber nicht gedauert und ich war wieder mitgerissen. Björn Diemel ist einfach ein super sympathischer Protagonist, der das Herz am rechten Fleck hat und einfach in Situationen gerät, in die kein Mensch kommen möchte. Wie er damit umgeht bringt einem wirklich zum Schmunzeln.

Auch der Aufbau war wieder sehr gelungen. Man hat die Haupthandlung - den Jakobsweg - aber auch immer wieder kleine Rückblenden, die Björn im Gespräch mit seinem Therapeuten zeigen, der ihm wieder viele Tipps mit auf den Weg gibt, um achtsamer zu leben bzw. das Bestmögliche aus dem Pilgern herauszuholen. Wie schon in den Vorgängern wird auch hier zu Beginn jedes Kapitels die jeweilige "Weisheit" zitiert, was sehr gut passt und nochmal den witzigen Charakter des Buches unterstreicht.

Das gilt natürlich auch für die Charaktere rund um den Anwalt. Alle sind irgendwie ein bisschen drüber, sehr überspitzt und es wird mit Klischees gespielt - und das finde ich richtig gut, hier hat Karsten Dusse seinen ganz eigenen Stil geschaffen.

Die Handlung auch diesmal dominiert von Hindernissen, die Björn Diemel umschiffen muss, um zu seiner inneren Ruhe zu finden. Das war sehr gut gemacht. Allerdings - und das ist meine Mini-Kritik - habe ich diesmal schnell gewusst, wer hinter allem steckt und es hat mich ein bisschen geärgert, wie naiv der Protagonist an der ein oder anderen Stelle war, um das nicht zu bemerken.

Nichtsdestotrotz: Ich hoffe, es geht weiter, denn auch hier hatte ich wieder sehr viel Spaß beim Lesen!

Von mir gibt es 4 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.05.2021

Mörderisches Frankreich

Mord auf Provenzalisch
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Als ich das Buch in den Händen gehalten habe, war ich vom Cover wirklich hin und weg. Die Farben sind einfach wunderschön und es ist sehr unaufgeregt, sodass man im ersten Moment gar nicht an einen Krimi ...

Als ich das Buch in den Händen gehalten habe, war ich vom Cover wirklich hin und weg. Die Farben sind einfach wunderschön und es ist sehr unaufgeregt, sodass man im ersten Moment gar nicht an einen Krimi denkt. Dafür Daumen hoch.

Leider ist mir dann der Einstieg in die Geschichte aber sehr schwer gefallen. Ich fand die Beschreibungen der Landschaft sehr gelungen und sie waren sehr anschaulich, sodass man sich gut an den Ort versetzen konnte, aber zur Protagonistin konnte ich keinen Draht herstellen. Ich hatte irgendwie das Gefühl, zu wenig über sie zu erfahren, immer nur kleine Bruchstücke, aus denen ich mir kein richtiges Bild machen konnte. Vom Gefühl her war es, als hätte ich Infos verpasst, weswegen ich auch öfter mal zurückgeblättert habe.

Zum Glück war das aber kein Dauerzustand. Nach ca. 100 Seiten hatte ich mich nicht nur an Penny gewöhnt und so langsam doch eine Beziehung zu ihr aufbauen können, ich kam auch mit den schrulligen und teilweise exzentrischen Freunden und Bekannten der Protagonistin zurecht.

Mir hat auf jeden Fall gut gefallen, dass die Autorin mit Klischees spielt. Das hat ein bisschen Witz in den doch eher ernsten Plot hineingebracht. Natürlich muss man - gerade wenn es um das Kulinarische geht - die Szenen mit einem Augenzwinkern lesen.

Schön fand ich, dass man nicht nur gemeinsam mit Penny versucht, Ungereimtheiten in einem Todesfall aufzudecken, sondern man auch eine kleine Reise in die Provence unternimmt. Wie bereits anfangs erwähnt sind die Landschaftsbeschreibungen äußerst gelungen, aber auch die Beschreibung der Mentalität der Menschen und natürlich das Essen. Beim Lesen ist mir schon das ein oder andere Mal das Wasser im Mund zusammengelaufen (außer bei Pennys englischen Kochkünsten...).

Der Mord war gut gemacht und man konnte gut miträtseln, war jetzt aber nichts besonders Außergewöhnliches. Das musste aber für mich nicht sein, das Buch hatte wie gesagt aus anderen Gründen für mich den Wohlfühlfaktor.

Insgesamt wurde ich gut unterhalten und in die Provence entführt. Von mit gibt es 4 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
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  • Handlung
Veröffentlicht am 04.05.2021

Ein Klassiker

Der Verehrer
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Was ich an den Büchern von Charlotte Link so mag ist, dass sie ganz ohne viel Chichi auskommen. Man steigt mit der Leiche im Waldstück ein, die bereits im Klappentext erwähnt wird, und dann geht es mit ...

Was ich an den Büchern von Charlotte Link so mag ist, dass sie ganz ohne viel Chichi auskommen. Man steigt mit der Leiche im Waldstück ein, die bereits im Klappentext erwähnt wird, und dann geht es mit der Haupthandlung weiter. Dabei wird chronologisch erzählt, wobei natürlich nach und nach neue Informationen gegeben werden, aber man bleibt in einem Handlungsstrang.

Links Figuren wirken immer wie aus dem Leben gegriffen, so auch die Protagonistin. Das mag ich, denn dann wirken auch ihre Handlungen nicht aufgesetzt und sind für den Leser gut nachzuvollziehen. Das führte aber auch dazu, dass mich die Hauptfigur Leona nicht ganz überzeugen konnte. Sie ist mir ein bisschen zu wehleidig und naiv.

Ein bisschen schräg hat es sich schon angefühlt, das Buch zu lesen, denn es ist ja bereits vor über 20 Jahren erschienen und nur neu aufgelegt worden. Man macht wirklich eine kleine Zeitreise. Denn es gibt noch keine Handys und auch alle anderen modernen Errungenschaften fehlen. Mir hat dieser "Retro-Touch" aber recht gut gefallen.

Was ein bisschen zu kurz kommt, ist die Spannung. Man weiß sehr schnell, wer der Verehrer ist, kennt dann seine Taten und reimt sich die Gründe dafür schnell zusammen. Natürlich ist das von der Autorin gewollt, der Fokus liegt hier eher auf der Aufklärung bzw. dass man es schafft, den Mann zu schnappen. Das muss man mögen.

Für mich war es in Ordnung, ich habe vor allem den angenehmen Schreibstil genossen und mich dadurch "entführen" lassen.

Alles in allem hat mir der Krimi gut gefallen - von mir gibt es 4 Sterne!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.03.2021

Neues Leben?

Der Tausch – Zwei Frauen. Zwei Tickets. Und nur ein Ausweg.
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Das Buch steigt sehr unmittelbar am Flughafen JFK ein. Man weiß schon aus dem Klappentext, was auf einen zukommt, allerdings kennt man nicht die Hintergründe, sodass das der Spannung keinen Abbruch tut. ...

Das Buch steigt sehr unmittelbar am Flughafen JFK ein. Man weiß schon aus dem Klappentext, was auf einen zukommt, allerdings kennt man nicht die Hintergründe, sodass das der Spannung keinen Abbruch tut. Aber hier muss man sich noch gedulden, denn das Puzzle setzt sich nur Stück für Stück zusammen.

Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht der beiden Frauen in eigenen Kapiteln. Diese sind immer mit dem jeweiligen Namen überschrieben und geben außerdem eine zeitliche Einordnung der folgenden Geschehnisse. Als Fixpunkt gilt dabei immer der Tag des Absturzes.

Mir hat diese Aufteilung richtig gut gefallen, denn so hat man während des Lesens immer wieder kleine Cliffhanger und möchte permanent weiterlesen. Die vielen Fragen, die man am Anfang des Buches hat, werden nach und nach beantworten und ich fand es toll, wie sich der Kreis schließt. Und auch wenn man zwischendurch denkt, dass man den vollen Durchblick hat, hat die Autorin doch noch die ein oder andere Überraschung parat - vor allem am Ende. Das war sehr gut gemacht.

Von den beiden Protagonistinnen Claire und Eva hat mir ehrlich gesagt keine komplett sympathisch. Die Autorin hat es geschafft, beide Persönlichkeiten gut herauszuarbeiten und die Figuren sehr plastisch zu machen, sodass man es ihnen ihre Geschichte und ihr Handeln abgekauft hat. Allerdings konnte bei mir der Funke nicht überspringen. Ich habe gespannt verfolgt, was ihnen passiert bzw. passiert ist, aber es war nicht so, dass ich mitgefiebert oder mitgelitten hätte. Und das ist mir persönlich sehr wichtig.

Nichtsdestotrotz: Ich hatte spannende Lesestunden, das Buch war in sich schlüssig und die Geschichte gut gemacht. Von mir gibt es 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 04.03.2021

Lust auf Sommer...

Erdbeerversprechen
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Wer sehnt sich gerade nicht nach Sommer und Urlaub? Ich habe ein bisschen Winter-Blues und wollte zumindest lesetechnisch etwas Sonne tanken. Da war Kalifornien die richtige Adresse.

Worum es geht erklärt ...

Wer sehnt sich gerade nicht nach Sommer und Urlaub? Ich habe ein bisschen Winter-Blues und wollte zumindest lesetechnisch etwas Sonne tanken. Da war Kalifornien die richtige Adresse.

Worum es geht erklärt der Klappentext sehr gut, sodass ich an dieser Stelle nicht weiter darauf eingehen werde. Nur so viel: Der Leser darf sich auf sehr viel Gefühl freuen, ohne dass es zu kitschig wird. Ein bisschen Trauer und Wehmut ist auch dabei, es ist also an der ein oder anderen Stelle auch etwas ernster. Das fand ich aber gar nicht schlimm, im Gegenteil, es hat mich berührt und dafür gesorgt, dass man sich beim Lesen zwar wohlfühlt, aber auch ein bisschen tiefer geht als beispielsweise in einem ChickLit-Roman.

Außerdem spielt sich der Roman auf mehreren Ebenen ab, sodass es nicht nur die "klassische" eine Story gibt. Das spiegelt sich auch im Aufbau wieder, denn die Geschichte ist aus den unterschiedlichen Perspektiven der vier Hauptpersonen geschrieben. Am Anfang war das ein bisschen verwirrend, weil auch das Setting schnell gewechselt hat und man die einzelnen Figuren noch nicht einordnen konnte, aber das hat sich schnell gegeben. Dabei hat geholfen, dass das jeweilige Kapitel immer mit dem Namen überschrieben wurde, wobei man mit der Zeit die Einzelnen auch an ihrem Verhalten erkennt.

Und das ist auch ein bisschen meine Kritik an diesem Buch: Manuela Inusa packt hier sehr viel in eine einzige Geschichte und dabei kommt für mich jeder Aspekt auch etwas zu kurz. Das habe ich vor allem gegen Ende gemerkt, als beispielsweise bei Jane plötzlich alles super schnell geht. Hier hätte ich mir den Fokus auf eine Beziehung zwischen zwei Figuren gelegt und dafür diese mehr vertieft.

Was aber wieder wunderbar war, war der Schreibstil der Autorin. Er ist sooo angenehm zu lesen, anschaulich und lebendig, es gibt keine Längen und gerade bei "Erdbeerversprechen" hat man so Lust auf Sommer und frische Früchte bekommen, dass ich es kaum erwarten kann.

Insgesamt hatte ich wunderbare Lesestunden, die Vorgänger der "Kalifornische Träume"-Reihe stehen schon auf meiner Wunschliste.

Von mir gibt es 4 Sterne.

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