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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.03.2021

Umfassendes Werk

Weber's Gasgrillbibel
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Webers Gasgrillbibel ist, wie zu erwarten war, ein umfassendes Buch.
Ich bin nicht ganz der große Griller, viele Tipps gehen an mir vorbei und ich nehme es auch nicht so genau. Die Techniken erreichen ...

Webers Gasgrillbibel ist, wie zu erwarten war, ein umfassendes Buch.
Ich bin nicht ganz der große Griller, viele Tipps gehen an mir vorbei und ich nehme es auch nicht so genau. Die Techniken erreichen mich als Amateur ohne Ambitionen nicht alle, streckenweise fühle ich mich überfordert. Aber eins wird klar: aufpassen muss man beim Grillen. Ständig.
Was mich am Buch wirklich angelockt hatte, waren die Rezepte. Und es sind sehr viele!
In Kapitel 2 Rind und Kapitel 4 Geflügel sprechen mich einige an. Auch Gemüse auf dem Grill ist nicht schlecht,
Ich liebe Beef Burger. Quinoa Avocado Burger meide ich lieber.
Beim Grillen fasziniert mich das rauchige, also das Aroma am Fleisch, nicht in der Luft.
Im Abschnitt Rauch unter dem Deckel gibt es ein paar gute Tipps dazu.
Es gibt viele Fotos und Autor Manuel Weyer legt sich ziemlich ins Zeug, obwohl die persönliche Note nicht so offensichtlich ist. Fast fühlt man sich als Leser erschlagen und vermutlich ist es ein Buch, das sich bei Selten-Griller wie mir erst langfristig auszahlt.

Veröffentlicht am 04.03.2021

Husserls Vermächtnis

Der Pater und der Philosoph
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Wer sich nicht mit Philosophie auskennt, wird dennoch die Namen Nietzsche oder Heidegger kennen. Wer sich auch nur ein wenig mit Philosophie befasst hat, dem wird auch der Name Edmund Husserl ein Begriff ...

Wer sich nicht mit Philosophie auskennt, wird dennoch die Namen Nietzsche oder Heidegger kennen. Wer sich auch nur ein wenig mit Philosophie befasst hat, dem wird auch der Name Edmund Husserl ein Begriff sein. Er war ein Philosoph, geboren 1859, gestorben 1938, der viele andere beeinflusste, z.B. auch Martin Heidegger. Dass das Hauptwerk des jüdischen Philosophen in Nazideutschland nicht vernichtet wurde, ist der Verdienst des flämischen Pater Van Breda und davon erzählt dieses Buch.

Streckenweise war es mir zu wenig Husserl, aber das änderte sich dann wieder als es um die Analyse der Beziehung zwischen Husserl und Martin Heidegger ging.
Schließlich entsteht das Husserl-Archiv unter der Leitung von Van Breda.

Toon Horsten hat die Leistung Van Bredas recherchiert und in diesem Buch auf spannende Art vermittelt.

Veröffentlicht am 03.03.2021

Was es heißt, Fan zu sein

Schlachthofromanze. Verliebt in Fury in the Slaughterhouse
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Das Buch hat einen Stil und Ton eines Blogs, und die Autrin ist ja auch Bloggerin. Es wird also nicht gerade literarisch ausgefeilt geschrieben sondérn locker-flockig geht es darum, die Gefühlslage über ...

Das Buch hat einen Stil und Ton eines Blogs, und die Autrin ist ja auch Bloggerin. Es wird also nicht gerade literarisch ausgefeilt geschrieben sondérn locker-flockig geht es darum, die Gefühlslage über das hier gewählte Thema auszudrücken. Es ist auch weniger direkt ein Buch über Fury in the Slaughterhouse, die erfolgreiche Rockband aus Hannover. Vielmehr ist es eine treffende Beschreibung des Fan-seins, im positiven Sinne. Als das funktioniert es und ist unterhaltsam, oft auch albern bis witzig. Aber sie stellt die Band nicht direkt vor und analysiert nicht die Songs. Man sollte halt keine falscher Erwartungshaltung haben.
Fury in the Slaughterhouse sind glaube ich eine gute Wahl für dieses Buch, denn die Band hat viele zugängliche Songs ohne dass sie flach oder anspruchslos sind. Zudem kennt sie wohl fast jeder. Es macht auch Spaß, während des Lesens ihrer Musik zu lauschen.

Illi Hinzberg ist authentisch, das zeichnet das Buch aus.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.03.2021

Die blutigen Hände des Schlächters

Magie der Nacht
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Magie der Nacht ist eine feine Novelle mit einem emotional verletzten Protagonisten.
Bredanekh zog in den Krieg, bei der Heimkehr fand er seine Familie ermordet vor. Seitdem treibt den Magier die Rache ...


Magie der Nacht ist eine feine Novelle mit einem emotional verletzten Protagonisten.
Bredanekh zog in den Krieg, bei der Heimkehr fand er seine Familie ermordet vor. Seitdem treibt den Magier die Rache umher.
Ich mag solch ambivalente Charaktere, die mit ihrem inneren Zustand kämpfen müssen und irgendwo zwischen verzweifelt und böse stehen.
Die Novelle hat ei iges zu bieten, wirkt aber auch leicht überfrachtet.

Es ist eine mittelalterlich angehauchte Fantasywelt, die die Autorin Madeleine Puljic aufbaut. Es ist außerdem die Vorgeschichte zu einem größeren Werk.

Veröffentlicht am 01.03.2021

Ein Theater für Träumer

Sommer der Träumer
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Von Beginn an fällt der detaillierte Stil des Romans auf, der stimmungsvoll und weich gehalten ist.

Es ist der Bericht einer Frau in Griechenland. Wie in einer Klammer wird aus der Gegenwart ein Sommer ...

Von Beginn an fällt der detaillierte Stil des Romans auf, der stimmungsvoll und weich gehalten ist.

Es ist der Bericht einer Frau in Griechenland. Wie in einer Klammer wird aus der Gegenwart ein Sommer im Jahr 1960 erzählt.
Erica erinnert sich, wie sie als junge Frau damals nach dem Tod ihrer Mutter auf die Insel Hydra gekommen war.
Die Ankunft und das Leben auf Hydra wird mit allen Sinnen beschrieben. Die Stimmung der Zeit wird eingefangen.
Erica ist in einer Gemeinschaft, die ein freies Leben wollen. Dazu gehören vor allen Künstler, zum Beispiel der junge Leonard Cohen.
Es gibt viele Figuren. Leider geht die Autorin bei den meisten nicht sehr in die Tiefe.
Erica ist meistens die Beobachterin, die selbst die Handlung wenig beeinflusst.

A Theatre for Dreamers, so der Originaltitel, wurde von Bernhard Robben ins Deutsche übersetzt, das steht für Qualität und das ist bei dieser besonderen Sprache sehr wichtig.
Es ist aber ein weich gezeichneter Stil, den Polly Samson anwendet und den muss man mögen, da die Handlung selbst relativ wenig Höhepunkte setzt. Auf die Dauer fehlt es an Spannung. Man liest ein wenig wie im Gleichklang mit dem stillen Meer, das den Sturm noch nicht kennt. Doch es gibt so viele bemerkenswerte Beschreibungen, die das Buch unbedingt lesenswert machen.

Gegen Ende hin gibt es einen Bruch in der Handlung. Erica hatte die Insel verlassen und kehrt 10 Jahre nach diesem Sommer zurück. Es ist eine Art kleines Resümee, das sie zieht und sie erkennt an den Veränderungen, dass diese Zeit nicht mehr da ist. Ein gelungener Schluß!