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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.03.2021

Da hätte ich gerne eine Fortsetzung

Nicodemus Faust und das Haus der 100 Schlüssel
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Ja, da scheinen sehr langweilige Ferien bei einem etwas verschrobenen Onkel für Nicodemus ins Haus zu stehen. Und dazu noch in einer alten Villa irgendwo im Nirgendwo. Doch irgendwie kommt alles anders, ...

Ja, da scheinen sehr langweilige Ferien bei einem etwas verschrobenen Onkel für Nicodemus ins Haus zu stehen. Und dazu noch in einer alten Villa irgendwo im Nirgendwo. Doch irgendwie kommt alles anders, als er Tomek und Mandragora kennenlernt, einen silbernen Ring findet und von einer Welt jenseits unserer Welt erfährt.
Da beginnen die Ferien richtig spannend zu werden.

Dieses Buch war das Erstlingswerk von Hendrik Lambertus im Kinderbuchbereich. Und ich finde es sehr schade, dass es obwohl er mittlerweile andere Kinderbücher publiziert hat, keine Fortsetzung mit Nicodemus gibt. Immerhin ist es das Haus der 100 Schlüssel.

Dabei haben sowohl Geschichte als auch Figuren wirklich viel Potential für eine Fortsetzung des Geschehens. Das Abenteuer selbst um die Gestaltwandler ist zwar in sich abgeschlossen, aber mit bereits angedeuteten Fäden für eine Fortsetzung.

Es wäre also sehr schade, wenn da nicht noch mehr kommen würde, denn das Abenteuer spricht die Zielgruppe der älteren Grundschüler sicherlich gut an und ist sowohl für Jungen, als auch für Mädchen ein tolles Abenteuer.
Zudem würde ich doch ganz gerne auch weitere Illustrationen von Alexandra Helm sehen wollen. Ihre schwarz-weißen Zeichnungen, die die Kapitel einleiten sind gut gewählt und erzählen so einiges zu den danach folgenden Inhalten.

Also, das Buch ist ein sehr gelungenes Gesamtpaket, von dem ich wirklich gerne, gerne mehr lesen würde.

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Veröffentlicht am 05.03.2021

Wenn Emanzipation so einfach wäre

Akademie Fortuna - Wenn Wahrsagen so einfach wäre
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Sorry ist ein Mädchen, dass eigentlich ganz in Ordnung ist, würde sie sich nicht immer wieder von den Erwartungen ihrer Mutter unter Druck setzen lassen. Immerhin kann sie ohne Hilfsmittel in die Zukunft ...

Sorry ist ein Mädchen, dass eigentlich ganz in Ordnung ist, würde sie sich nicht immer wieder von den Erwartungen ihrer Mutter unter Druck setzen lassen. Immerhin kann sie ohne Hilfsmittel in die Zukunft sehen, was von einer Visionistin auch erwartet wird. Doch ihre Vorhersagen betreffen nur die unmittelbare Zukunft und sind auch nicht von „prophetischer“ Natur. Ihre Mutter erwartet eben viel, viel mehr.
Und so wird für Sorry der Beginn der Schulzeit an der Akademie Fortuna eher zu einem Alptraum, denn zum Beginn einer tollen Schulzeit.
Sehr schnell zeigt sich, dass alle Wahrsagerfamilien so ihre eigenen teils sehr elitären Vorstellungen über ihre Gaben haben und es einen steten Wettkampf um Ansehen und die Führung der Akademie gibt. An erster Stelle steht dabei der zwischen Sorrys Familie und den Astras, den Sternendeutern. Um das Unglück noch perfekt zu machen kommt dann auch noch ein Junge an die Akademie, der seinen Platz für die seit der Akademiegründung verstoßenen und geächteten Nekromanten beansprucht.

Und schon ist eine nette Fantasygeschichte für junge Leser zustande gekommen.
Der Auftakt zu Sarah M. Kempens Reihe Akademie Fortuna ist ganz gut gelungen und ließ sich bis auf gelegentliche Längen auch sehr gut lesen. Sprachlich ist die ganze Geschichte dem Zielpublikum entsprechend recht spritzig gehalten, so dass sie Kinder am Ende des Grundschulalters gut ansprechen kann. Auch die Illustrationen von Alica Räth passen da gut rein.

Sorry kam mir bisweilen zu nervig schüchtern und Estrella Astra zu aufgesetzt daher; doch die Grundgeschichte war interessant. Es ging viel um Schein und Sein, Selbstbild und Erwartungshaltungen (bis zum Erwartungsdruck) von anderen auf einen selbst. Kurzum, Sorry musste sich im Verlauf der Handlung ein Teil weit emanzipieren, was ihr mit Hilfe ihrer Freunde gelingt. Alles das wurde in eine schöne Intrigengeschichte gepackt, die aber nur bedingt einen Abschluss zum Ende hin erfuhr. So bleibt genügend Spekulationsraum, was für Geschichten sich an der Akademie Fortuna noch ereignen werden.

Schlussendlich finde den Auftakt gelungen, wenn auch etwas langatmig. Doch ich bin ja auch keine 10 bis 12 Jahre mehr. Inhaltlich wird es aber wieder einmal mehr Mädchen als Jungen ansprechen, auch wenn Ben Dulum gar keine so kleine Nebenrolle hat.
Ich bin einmal auf den nächsten Band gespannt und behalte die Serie erst einmal im Auge.

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Veröffentlicht am 05.03.2021

Nicht immer gleich aufgeben

Rubinia Wunderherz, die mutige Waldelfe (Band 3) - Der verschwundene Fluss
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Erst einmal eine schöne Kindergeschichte, in der ein pädagogischer Kern wieder einmal nicht gleich ins Auge springt. Ich finde das ganz wunderbar, denn Kinder müssen aus meiner Sicht nicht immer und aus ...

Erst einmal eine schöne Kindergeschichte, in der ein pädagogischer Kern wieder einmal nicht gleich ins Auge springt. Ich finde das ganz wunderbar, denn Kinder müssen aus meiner Sicht nicht immer und aus allem etwas ganz, ganz offensichtlich lernen müssen. Da macht das Kinderleben gleich viel mehr Spaß.

Rubinia ist eine wissbegierige, nette, kleine Elfe, die gerne hilft und Rätseln auf den Grund geht. In dieser Geschichte hat das Elfendorf kein Wasser mehr. Und auch wenn Rubinia wie die anderen Feen im ersten Anlauf bei der Ursachenforschung erfolglos ist, so lässt sie sich nicht entmutigen und sucht weiter. Das unterscheidet sie schon von einem Großteil der Elfen, denn diese beschuldigen zunehmend den alten Hüter der versiegten Wasserquelle an dem Unglück Schuld zu sein. Zum Teil kommt es mit zunehmender Wasserknappheit auch zu kleineren Handgreiflichkeiten.
Und da ist er, der erzieherische Inhalt aber eben richtig gut dosiert und verpackt.

Das Buch ist sowohl zum Vorlesen, als auch zum ersten Selberlesen gedacht und wird beiden Anforderungen durchaus gerecht. Kinder der zweiten Klassenstufe sollten auch mit diesem Buch wieder keine Schwierigkeiten haben. Es hat alles, was hier in erster Linie Mädchen gut bei Leselaune hält – eine schöne Geschichte, sympathische Hauptcharaktere, eine geeignete Wort- und auch Schriftwahl und sehr schöne Illustrationen, die die Handlung begleiten.

Eine klare Leseempfehlung meinerseits.

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Veröffentlicht am 05.03.2021

Liebevoll illustriert und nett erzählt

Die wilden Waldhelden. Helfer gegen Heimweh
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Die vier Tierkinder Mikkel Fuchsjunge, Flora Hirschkälbchen, Rufus Frischling und Poppy Waschbärmädchen gründen ganz nach Kinderart eine kleine Bande mit dem Ziel, anderen zu helfen. Als sie dann feststellen, ...

Die vier Tierkinder Mikkel Fuchsjunge, Flora Hirschkälbchen, Rufus Frischling und Poppy Waschbärmädchen gründen ganz nach Kinderart eine kleine Bande mit dem Ziel, anderen zu helfen. Als sie dann feststellen, dass ein Waldkindergarten in ihrem Spielgebiet Einzug hält, haben sie auch gleich eine konkrete Aufgabe für sich entdeckt – den Menschenkindern helfen. Im konkreten Fall heißt dies, dass sie sich um den kleinen Diego kümmern wollen, der so gar nicht damit zurecht kommt, einen Teil des Tages von seiner Mutter getrennt verbringen zu müssen. Er hat Heimweh.

Sicherlich sind sowohl das Thema des Buches, als auch die Herangehensweise der Autorin über die hilfsbereiten Tiere nichts Neues in der Kinderliteratur. Aber Andrea Schütze hat das Thema Heimweh bei Kindergartenkindern sehr liebevoll aufgegriffen und in eine schöne Geschichte eingebettet.
Sprachlich auf die junge Zielgruppe der Kindergartenkinder ausgerichtet, ist das Buch durchaus als Vorlesebuch geeignet. Leichte Schwierigkeiten sehe ich in der teils sehr unterschiedlichen Länge der Kapitel. Diese sind trotz der zahlreichen Illustrationen bisweilen schon recht lang, so dass ich mir nicht sicher bin, ob 4jährige Kinder der Handlung schon so lange folgen können.
Grundschulkinder sollten das Buch ab der 2. Klasse sicherlich schon ganz gut lesen können.

Dass die schönen Illustrationen von Carola Sieverding auf begeisterte Betrachter stoßen werden, da bin ich absolut zuversichtlich.

Ich finde, dass das Buch eine sehr schöne Geschenkidee ist und dass es sich zudem lohnt, dieses in kleine Kindergartenbibliotheken aufzunehmen. Es könnte Kindern direkt bei der Eingewöhnungsphase helfen.

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Veröffentlicht am 27.02.2021

Hitze, Dschungel, Eingeborene

Lady Trents Memoiren 2
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Lady Camhirst hat sich in den drei Jahren, die seit ihrer ersten Forschungsreise vergangen sind in ihrer viktorianisch anmutenden Welt einen wenn auch sehr kleinen und beengten Platz in der der Gesellschaft ...

Lady Camhirst hat sich in den drei Jahren, die seit ihrer ersten Forschungsreise vergangen sind in ihrer viktorianisch anmutenden Welt einen wenn auch sehr kleinen und beengten Platz in der der Gesellschaft eingerichtet, den sie ständig gegenüber den offiziell herrschenden Konventionen verteidigen muss. Als Witwe fällt es ihr zwar leichter auch als selbständige Frau akzeptiert zu werden, als Wissenschaftlerin in einer männlich geprägten Welt jedoch noch immer nicht.
Doch mit Unterstützung ihres Gönners und Förderers kann sie sich auf eine erneute Forschungsreise begeben, die sie nach Eriga führt; einen Kontinent der unserem Afrika entspricht.

Da es sich um den zweiten Band von „Lady Trents Memoiren“ handelt sollten alle interessierten Leser keinen Highfantasy-Roman rund um magische Drachenwelten erwarten. Wie auch bereits der erste Band handelt es sich um eine memoirisch verfasste Geschichte im besten Stile einer (fiktiven und fantastischen) Reisebeschreibung. Zum Fantasygenre gehört das Buch, da es sich um eine fiktive Welt handelt, wenn man auch hier wieder ganz klar die Anlehnungen an die unsrige erkennen kann. Sowohl die Landesbeschreibungen, als auch die hervorragenden Zeichnungen von Todd Lockwood zeichnen ganz klar afrikanische Regionen zur Zeit des viktorianischen Kolonialismus nach.
Und obwohl es auch hier natürlich um die Erforschung der Drachen eben jener Region geht, sind diese doch wieder lediglich Aufhänger für den eigentlichen Inhalt der Memoiren – den gesellschaftlichen Konventionen der beschriebenen Gesellschaft und wie die Protagonistin versucht diesen entgegen ihren individuellen Platz zu finden.

Ja, ich war auch dieses Mal wieder begeistert. Warum also landet das Buch dann nicht in meinem Fanregal?
Um es einfach zu sagen, es spielt auf dem „falschen Kontinent“. Afrikanische Geschichte und Gesellschaft konnte mich schon während des Geschichtsstudiums nicht wirklich fesseln. Dazu dann noch die anthropologischen Beschreibungen der Dschungelgesellschaft in diesem Band – das machte das Lesen für mich eher etwas unattraktiver und langgezogener.

Das soll jetzt aber niemanden abschrecken das Buch selber zu entdecken. Schriftstellerisch finde ich es genauso hervorragend vom Ansatz her wie den ersten Band der Reihe.

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