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Veröffentlicht am 13.04.2021

Serienmörder in Lüneburg

Blutheide
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Das Autorinnenduo Kathrin Hanke und Claudia Kröger hat mit Blutheide den Serienauftakt für eine Regionalkrimireihe aus Lüneburg vorgelegt.
Kommissarin Katharina von Hagemann ist aus München nach Lüneburg ...

Das Autorinnenduo Kathrin Hanke und Claudia Kröger hat mit Blutheide den Serienauftakt für eine Regionalkrimireihe aus Lüneburg vorgelegt.
Kommissarin Katharina von Hagemann ist aus München nach Lüneburg gekommen, um ihre belastende Vergangenheit hinter sich zu lassen. Sie arbeitet nun im Team von Kommissar Benjamin Rehder als Profilerin und stolpert in dem beschaulichen Städtchen direkt in die Ermittlung zu einem Serientäter. Eine überfahrene Studentin, eine Wasserleiche, eine tote Frau im Heiligenthaler Forst und schließlich ein entführtes Mädchen beschäftigen die Polizisten.
Die Enge der Kleinstadt wird Katharina schnell vor Augen geführt, im Laufe der Ermittlungen kennt irgendwie jeder jeden, oder ist dies kein Zufall und der Täter hat dies beabsichtigt und Opfer und Zeugen genau kalkuliert?
Der Fall wird aus wechselnden Perspektiven erzählt, von Katharina, ihrem Chef Ben und seinem Zwilling Bene, mit dem sie eine Beziehung beginnt, sowie aus der des Täters. Der Roman erhält dadurch eine gewisse Lebhaftigkeit. Beate Rysopp liest gewohnt sicher und auch die Kinderstimmen sind überzeugend gesprochen.
Einzelne Kapitel beginnen mit einem Gedicht, diese inspirierten den Täter und spielen auch bei den einzelnen Leichenfunden eine Rolle. Die Kapitel enden teilweise mit kleinen Ciffhangern, so dass man neugierig auf den Fortgang der Geschichte wird. Wenn man Lüneburg kennt, fühlt man sich bei einigen Ortsbeschreibungen direkt dorthin versetzt. Einzelne Charaktere (Katharina, Täter, Ben) sind gut angelegt und wenn die Geschichte gerade aus ihrer Sicht erzählt wird, kann man die Handlungen gut nachvollziehen; andere blieben mir zu flach.
Einige Kritikpunkte hatte ich leider: Den Täter konnte man leider sehr frühzeitig erraten. Das Handeln der Kommissarin Katharina erschien mir teilweise zu dilettantisch, dies sollte wohl dem Trauma geschuldet sein. Das Ende kam mir zu abrupt, so als fehlten hier ein paar Seiten. Insgesamt bleiben einige losen Enden, die sicher in den Folgebänden aufgegriffen werden.

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Veröffentlicht am 08.04.2021

Roadtrip mit Hindernissen

Reise mit zwei Unbekannten
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Alex ist trotz bester Vorbereitung bei einem Mädchen abgeblitzt, er kann dies schlecht verarbeiten und bekommt prompt die Diagnose Depression von seinem Arzt. Zur Ablenkung plant einen Trip nach Brüssel. ...

Alex ist trotz bester Vorbereitung bei einem Mädchen abgeblitzt, er kann dies schlecht verarbeiten und bekommt prompt die Diagnose Depression von seinem Arzt. Zur Ablenkung plant einen Trip nach Brüssel. Aus Kostengründen bietet er einen Platz in seinem alten Twingo über die Mitfahrzentrale an. Der Mitfahrer Max stellt sich als die über 90-jährige Maxine heraus, die dem streng reglementierten Seniorenheim entfliehen will, um in Brüssel Sterbehilfe in Anspruch zu nehmen.
Die beiden so unterschiedlichen Reisenden beschnuppern sich argwöhnisch und schließen schließlich Freundschaft. Jeder möchte dem anderen behilflich sein: Alex möchte Max neuen Lebensmut schenken und sie von ihrem Vorhaben abbringen. Max möchte Alex aufrichten, selbstbewusster und offener machen, damit er das Leben genießen kann. Aus unerfindlichen Gründen glaubt die Polizei, Alex hätte Max entführt, um ihr in seinem Wahn etwas anzutun. Die Medien springen auf die Falschmeldung mit großem Spektakel an und heizen die Stimmung mit Berichten und Interviews der Heimleiterin, Alex Eltern und der Angebeteten weiter an.
Auf unauffälligen Nebenstraßen versuchen die Beiden unertappt voranzukommen, lassen sich dabei gerne spontan treiben und ablenken und werden so in absurde Situationen verstrickt, durch die sie immer wieder Erkenntnisse gewinnen oder die zu Gesprächen führen, die sie ihre Situation überdenken lassen.
Wichtige Themen, wie Sterbehilfe, Depression, die Situation für alte Menschen in der Gesellschaft und in Altenheimen, Erwartungshaltungen und Selbstbewusstsein werden hier thematisiert. Leider gehen sie allesamt nicht in die Tiefe. Die Depression des jungen Mannes wird durch Maxines Lebensweisheit in zwei Tagen völlig beseitigt. Ob hier die tollen Erlebnisse der zweitägigen Reise, eine Fehldiagnose oder eine Kombination dieser Umstände ursächlich war, wird nicht erläutert. Maxines Sterbewunsch wird ebenso kurz abgehandelt. Diese unausgewogene Kürze fällt insbesondere deswegen auf, weil viele andere unwesentliche Wortwitze und Umstände häufig sehr ausführlich von einem übergeordneten Erzähler erläutert werden und sich wiederholen. Dieses Palavern hat meinen Lesefluss oft gestört. Die Autorin hat hier leider Potential der sehr schönen Idee durch ihre belehrende Erzählart verschenkt. Irgendwie war es für mich nicht Halbes und nichts Ganzes: für einen ernsten Roman war es nicht tiefgründig genug, für einen humorvollen Roman nicht lustig genug.
Das Buch ließ sich durch die schrullige Art Maxines und einiger witziger Begebenheiten lesen, hat mich aber, nach der tollen Leseprobe mit den interessanten Themen, insgesamt betrachtet leider doch eher enttäuscht.

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Veröffentlicht am 24.03.2021

anstrengend

Der Zirkus von Girifalco
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Nach dem tollen Vorgänger und der Leseprobe hatte ich hier vielleicht zu viel erwartet. Mir gefiel das Buch leider nicht so gut. Viel zu langamtmig und daher leider sehr anstrengend zu Lesen.
Der süditalienische ...

Nach dem tollen Vorgänger und der Leseprobe hatte ich hier vielleicht zu viel erwartet. Mir gefiel das Buch leider nicht so gut. Viel zu langamtmig und daher leider sehr anstrengend zu Lesen.
Der süditalienische Ort bereitet sich auf einen besonderen alljährlichen Festtag vor, den Namenstag eines Heiligen, zu dem immer ein Jahrmarkt erwartet wird. Zufällig kommt statt dessen ein Zirkus in das Dorf und sorgt für besondere Ereignisse.
Der Autor stellt aber vor dieser Ankunft noch die wichtigen Personen vor. Das sind sehr viele, hier wäre eine Fokussierung schön gewesen. So werden alle nur ein wenig vorgestellt und keinem kommt man wirklich Nahe. Schade, hier fehlte einfach der rote Faden. Die teils poetische Sprache konnte mich irgendwann nicht mehr versöhnen, ich wartete auf eine Fazit oder Ergebnis und bekam leider keines. Manche Schicksale waren durchaus berührend, andere reizten mich weniger. Irgendwie blieb bei mir ein unrunder Eindruck zurück.

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Veröffentlicht am 18.03.2021

ein Jahr im Wohnwagen

Sieben Quadratmeter Glück
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Die Autorin wechselte den Wohnort und damit auch ihre Art zu leben. Sie zieht befristet in einen alten Wohnwagen auf einem Campingplatz mit direkter See Lage. Die Idylle ist nicht immer kuschelig, vor ...

Die Autorin wechselte den Wohnort und damit auch ihre Art zu leben. Sie zieht befristet in einen alten Wohnwagen auf einem Campingplatz mit direkter See Lage. Die Idylle ist nicht immer kuschelig, vor allem, weil sie im Winter in dieses spannende Jahr startet, von dem sie hier mit Tagebucheinträgen erzählt.
Ein kurzweiliges Büchlein, dass sich gut lesen lässt. Insgesamt hat es mich gut unterhalten, aber nicht vom Hocker gehauen. Die Tagebucheinträge sind von ihren Eindrücken, den Umständen und den Menschen rund um sie auf dem Campingplatz geprägt.
Am Ende gibt es noch ein Kapitel mit praktischen Tipps zum täglichen Leben auf dem Platz, hilfreichen Apps, Essen, Wetter, Ausrüstung etc.
Im letzten Kapitel stellen sich noch ein paar Menschen vor, die dauerhaft minimalistisch in einem Tiny House oder einem Wohnwagen wohnen, hier hätte ich gerne mehr erfahren.

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Veröffentlicht am 06.03.2021

Die Krähenmutter und ihre Babys

Krähenmutter
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Krähenmutter ist ein Krimi aus der Laura Kern Reihe von Catherine Shepherd.
Das Kind eines Unternehmers wird am helllichten Tag dreist unter den Augen der einkaufenden Mutter entführt. Als keine Lösegeldforderung ...

Krähenmutter ist ein Krimi aus der Laura Kern Reihe von Catherine Shepherd.
Das Kind eines Unternehmers wird am helllichten Tag dreist unter den Augen der einkaufenden Mutter entführt. Als keine Lösegeldforderung erfolgt, wird das LKA -Team um Laura Kern hinzugezogen. Der Vater verhält sich merkwürdig und der Verdacht entsteht, dass er in den Fall involviert ist. Die Innenministerin mischt sich in die Vorgänge ein und Interna gelangen an die Presse. Die Ermittler geraten zunehmend unter Druck und dann wird ein weiteres Kind entführt. Ein Polizist, der das Team wegen Personalnot unterstützt, entwickelt Interesse an Laura und kommt ihr näher, über ihn wird ein zweiter Fall, der sogenannte Pärchen-Mörder, vorgestellt. Nur in diesen alten Fällen geht es um Tote, ansonsten ist der Krimi unblutig, da es um Entführungen geht. Schlussendlich beide Fälle gelöst, es bleiben keine offenen Enden.
Die Erzählperspektive wechselt kapitelweise, so dass man einen guten Einblick in verschiedene Personen erhält, manchmal wird man als Hörer so auf eine falsche Fährte gelockt oder ist den Ermittlern einen Schritt voraus. Einige Kapitel erzählt ein Kind, das noch bei der Entführerin lebt, dies gibt besondere Einblicke.
Insgesamt hat mich dies Hörbuch gut unterhalten, etwas gestört hat mich jedoch, dass Laura Kerns Vergangenheit so oft in ausführlicher Form thematisiert wurde, dies hätte gerne knapper ausfallen können, die Wiederholungen hätte ich hier nicht gebraucht.
Dana Geissler hat diese Geschichte sehr gut eingelesen, sie interpretiert die einzelnen Charaktere sehr gut und bringt die Geschichte glaubhaft und mit Leidenschaft an den Hörer, so dass man gerne dabei bleibt.

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