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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.03.2021

Zweimal Eltern

Geteilte Träume
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Als die junge Ingke erfährt das sie adoptiert wurde, bricht für sie eine Welt zusammen. Sie ist ein "geraubtes" Kind das heißt ihre Mutter wurde bei der Republikflucht gefasst und das Baby wurde zur Adoption ...

Als die junge Ingke erfährt das sie adoptiert wurde, bricht für sie eine Welt zusammen. Sie ist ein "geraubtes" Kind das heißt ihre Mutter wurde bei der Republikflucht gefasst und das Baby wurde zur Adoption frei gegeben. Mit Hilfe der ganzen Familie versucht sie ihre leibliche Mutter zu finden. Dadurch erfährt sie einiges über das Leben in der damaligen DDR die in ihrem fünfzehnten Lebensjahr zu Ende ging.
Ich habe in letzter Zeit mehrere Bücher mit dem Thema Leben in der DDR gelesen, mal mehr mal weniger wurde auf die Repressalien eingegangen. Hier gefällt mir das Wenige sehr gut. Mit ganz wenigen Bemerkungen und vagen Beschreibungen schafft Frau Mothes eine Atmosphäre der Beklemmung und Angst entstehen zu lassen. Dieses eher diffuse Gefühl war für mich ungeheuer nachhaltig. Es ist sehr intensiv gewesen. Bei den deutlicheren Beschreibungen hat sich bei mir großes Mitgefühl eingestellt und Dankbarkeit das ich das nicht erleben musste. Aber damit war die Empfindung zu Ende, bei diesem Buch halt es immer noch nach.
Auch was Familie ausmacht wird auf unnachahmliche Art und Weise beschrieben. Nicht nur das alle für einen und einer für alle da sind, sondern auch was der/die Einzelne dafür auf sich nimmt damit die Familie auch so bleiben kann wie gewohnt.
Der Schreibstil hat mich in das Buch hinein gezogen, anders kann ich es nicht beschreiben. Als ob ich auch an diesen Treffen teilgenommen habe, meine Flucht geplant oder überlegt habe, wie kann ich mehr erreichen ohne das mir der Staat in die Quere kommt. Ich habe mich in Gedanken über Westpäckchen gefreut und um Freunde gebangt die eine Flucht versucht haben.
Dieses Buch ist ein Highlight nicht nur wegen dem Thema sondern der Stil und die Menschen sind unvergleichlich.

Veröffentlicht am 16.03.2021

Der Beste

Im Wald (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 8)
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Klappentext:
Mitten in der Nacht geht im Wald bei Ruppertshain ein Wohnwagen in Flammen auf. Aus den Trümmern wird eine Leiche geborgen. Oliver von Bodenstein und Pia Sander vom K11 in Hofheim ermitteln ...

Klappentext:
Mitten in der Nacht geht im Wald bei Ruppertshain ein Wohnwagen in Flammen auf. Aus den Trümmern wird eine Leiche geborgen. Oliver von Bodenstein und Pia Sander vom K11 in Hofheim ermitteln zunächst wegen Brandstiftung, doch bald auch wegen Mordes. Kurz darauf wird eine todkranke alte Frau in einem Hospiz ermordet. Bodenstein ist erschüttert, er kannte die Frau seit seiner Kindheit. Die Ermittlungen führen Pia und ihn vierzig Jahre in die Vergangenheit, in den Sommer 1972, als Bodensteins bester Freund Artur spurlos verschwand. Ein Kindheitstrauma, das er nie überwand - und für viele Ruppertshainer eine alte Geschichte, an die man besser nicht rührt. Es bleibt nicht bei zwei Toten. Liegt ein Fluch über dem Dorf?
Meiner Meinung nach das beste Buch der Serie.
Alle Toten gehören irgendwie zusammen ehemalige Dorfbewohner, Bodenstein gibt die Ermittlungen in Pias Hände denn er kann seine Freunde nicht des Mordes verdächtigen, es braucht eine unbefangene Ermittlung.
Viele an sich kleine Vergehen die nicht mal strafbar waren aber moralisch verwerflich führen zu einer unterlassenen Hilfeleistung und dann zu den Morden.
Pia fühlt sich fast überfordert durch das Schweigen im Dorf und die dadurch schwierigen Ermittlungen, schafft es aber und ist dadurch reif für Bodensteins Posten der ein Sabbathjahr nehmen will. Ist damit die Serie zu Ende oder dürfen wir auf neue Krimis hoffen

Veröffentlicht am 08.03.2021

Der vierte Fall.

Mordsand
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Der vierte Fall für Frida und Bjarne. Auf einer Elbinsel wird ein Skelett gefunden, ein paar Tage später eine Leiche. Beide sind auf ähnliche Art getötet worden. Obwohl ca. 30 Jahre zwischen den Fällen ...

Der vierte Fall für Frida und Bjarne. Auf einer Elbinsel wird ein Skelett gefunden, ein paar Tage später eine Leiche. Beide sind auf ähnliche Art getötet worden. Obwohl ca. 30 Jahre zwischen den Fällen liegen, scheinen sie zusammen zu gehören.
Ich habe alle Krimis mit den beiden gelesen. Sie lassen sich unabhängig von einander lesen. Nur das Privatleben der beiden ist fortlaufend. Da es aber mit dem eigentlichen Kriminalfall nichts zu tun hat kann man ohne Schwierigkeiten dem Geschehen folgen. Mit der einen oder anderen Frage warum ist dieses oder jenes so kann man gut leben. Obwohl das Privatleben der beiden eine große Rolle spielt. Es ist ein normales Leben im Gegensatz zu anderen Krimiserien mit wenig Alkohol oder sehr großen persönlichen Problemen die dann die Arbeit beeinträchtigen.
Mir gefällt das sehr. Ermittler oder Polizisten müssen ein Leben nach der Arbeit haben und keinen 24 Stunden, 7 Tage die Woche Dienst. Gleichzeitig soll die Spannung aber nicht auf diesen Bereich liegen. Anspruchsvoll ich weiß.
Eingeflochten sind kurze Sequenzen aus der Vergangenheit. Berichte aus einem Jugendwerkhof der ehemaligen DDR. Es sind grausame Ausschnitte die der Wahrheit entsprechen ( Ich habe mich außerhalb dieses Buchs informiert - http://www.jugendwerkhof-torgau.de/ -).
Erst irritieren sie beim lesen weil sich kein Zusammenhang herstellen lässt. Aber es muss ja einen geben. Das zeichnet sich nach und nach ab, dadurch entwickelt sich auch die Spannung. Wer sind die Opfer und wer die Täter.
Jede Figur hat eine Geschichte die erzählt wird, auch die Nebenfiguren sind wichtig nicht nur um uns Leser in die Irre zu führen sondern auch um auf bestimmte Details aus dem Zeitgeschehen aufmerksam zu machen. Alle sind so authentisch gezeichnet das ich ohne Schwierigkeiten mein Kopfkino mit bunten Bildern füllen konnte.
Es ist leicht dieser Autorin zu folgen denn das Geschehen baut logisch aufeinander auf.
Ich freue mich schon auf die nächsten Bücher.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Spannung
  • Cover
Veröffentlicht am 06.03.2021

Besonders

Die 5 Doppelpunkte / Die 5 Doppelpunkte und das verschwundene Skelett
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Fünf Kinder die wie alle Kinder normal und gleichzeitig sehr besonders sind, wollen ihren Buchhelden, die drei Fragezeichen nacheifern. Ein Fall ist schnell gefunden. Das Schulskelett für den Biologieunterricht ...

Fünf Kinder die wie alle Kinder normal und gleichzeitig sehr besonders sind, wollen ihren Buchhelden, die drei Fragezeichen nacheifern. Ein Fall ist schnell gefunden. Das Schulskelett für den Biologieunterricht ist verschwunden.

Die Besonderheit der Kinder ist in diesem Buch eher ungewöhnlich. Alle gesellschaftlichen Themen werden angeschnitten, Inklusion, Asylsuchende, Alleinerziehende, gleichgeschlechtliche Eltern, Intersexualität und Nationalsozialismus.

Im ersten Moment habe ich gedacht diese Vielfalt an anspruchsvollen Themen überfordert Kinder in diesem Alter. Nach dem Lesen denke ich anders darüber. Es wird sehr locker und mit einer Selbstverständlichkeit mit den Themen umgegangen da wird kein Kind darüber nachdenken wie ungewöhnlich diese Lebensumstände vielleicht sind. Wenn man nicht täglich mit diesen Themen konfrontiert ist, denkt man darüber nach, möchte niemanden verletzen, gerne helfen weiß aber nicht wie. Die Kinder erfahren hier die notwendigen Details mit den dazu gehörigen Erklärungen. Kein es ist eben so aber auch kein Paradiesvogelvergleich.

Die Autorin klärt auf, erzieht, informiert, nie mit erhobenen Zeigefinger oder von oben herab als Erwachsene. Sondern als Gleiche unter Gleichen. Sie würdigt Mut, Ehrlichkeit und Respekt.

Ihre Erwachsenen erwarten viel von den Kindern, sind aber bereit genau so zu handeln wie sie behandelt werden wollen.

Für mich ein gutes Buch um Verständnis unter einander zu fördern. Eine Aufforderung erst nachzudenken vor dem Handeln oder bevor man Gerede oder Gerüchten Glauben schenkt.

Ein Buch das ich mir als Schullektüre für meine Söhne in dem Alter gewünscht hätte. Ich kann mir gut vorstellen das auch ältere Kinder dieses Buch gern lesen werden. Es ist leicht verständlich geschrieben und hat witzige Elemente.


Veröffentlicht am 03.03.2021

leichter geht es nicht

Weber's Gasgrillbibel
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Ich habe mich gefragt warum dieses Kochbuch "Gasgrillbibel" heißt. Nun habe ich eine Antwort. Das Buch fängt bei Adam und Eva an und endet bei einem lecker aussehenden Gericht auf dem Teller. ...

Ich habe mich gefragt warum dieses Kochbuch "Gasgrillbibel" heißt. Nun habe ich eine Antwort. Das Buch fängt bei Adam und Eva an und endet bei einem lecker aussehenden Gericht auf dem Teller. Vor allem kann man ohne Weiteres mit den Rezepten ein Drei-Gänge-Menü gestalten.
Bei uns läuft es klassisch ab, mein Mann grillt, ich mache die Beilagen, die Familie oft mit Gästen isst. Vielleicht ist es Bequemlichkeit oder Gewohnheit von meiner Seite. Als ich das Buch gesehen habe wurde ich neugierig. Beim durchblättern habe ich Rezepte gesehen die weit außerhalb der Norm waren, also eigentlich meine Kragenweite.
Beim genauen Lesen wurde mein Interesse am Grillen geweckt. In ganz kleinen sehr genau erklärten Schritten ging es erstmal um die Grundbegriffe des Grillens. Wie funktioniert der Grill überhaupt was muss ich wann wobei beachten.
Dann die ersten Rezepte. Von allen Bereichen wie Fleisch ( jede Sorte ), Gemüse, Fisch, Obst und auch Kuchen sowie Pizza alles ist möglich.
Die Autoren haben auch die Rezepte für Marinaden, Beilagen und Dips nicht vergessen.
Besonders gut hat mir unter anderem der Teil mit der Vorbereitung des Grillguts gefallen. Wie macht man eine Salzkruste oder welche Marinade. In vielen Fällen kauft man vorbereitetes Fleisch beim Fleischer seines Vertrauens. Selten erfährt man die genaue Zutatenliste dieser Marinaden max. Namen und es enthält Knoblauch, Senf oder Paprika. Wenn man gezielt nach Allergenen nachfragt, wird nachgeschaut. Wenn ich die Marinade in Zukunft selbst machen kann ist es mit
Sicherheit gesünder und für einige auch bekömmlicher.
Es werden alle möglichen Zusatzgeräte erklärt. Burgerpresse, Drehspieß, Pizzastein oder Backformen alles besonders geeignet für den Einsatz am und auf den Grill.
Ein Erdbeerflammkuchen hat es mir da besonders angetan. Ich träume schon davon.
Fazit:
Der Grill wird in Zukunft nicht mehr meinem Mann allein gehören, es wird andere Gerichte geben und ich werde auch mal eine Pizza oder Flammkuchen herzhaft und süß auf dem Gasgrill versuchen. Denn im Sommer bei über 30° in der Küche am Herd zu stehen ist kein Highlight, dann lieber draußen am Grill wo manchmal ein kleiner Wind um die Ecke kommt.