Urlaub zwischen den Seiten
Meinung
Wenn eine leichte Sommerbrise die Haut streift und die Sonne bereits am Morgen den Tag erstrahlen lässt klingt das doch nach einem perfekten Start in den Tag?
Mit diesem Roman hat mich Annika ...
Meinung
Wenn eine leichte Sommerbrise die Haut streift und die Sonne bereits am Morgen den Tag erstrahlen lässt klingt das doch nach einem perfekten Start in den Tag?
Mit diesem Roman hat mich Annika Scheffel mehr als nur überrascht. Während ich in meinen Urlaub durch die Seiten entschwunden bin erfuhr ich zugleich eine Reise durch verschiedene Genre. Im ersten Moment war ich entrüstet, hielt ich doch wie ich vermutete "nur" eine normale abenteuerliche Story in den Händen, doch dieses Gefühl plötzlich mehr zu haben, als man erwartet hatte löste Wärme in mir aus.
Solupp ist auf den ersten Blick ein sehr eigenwilliger Ort und ähnlich wie Mari war ich dieser eingeschworenen Gemeinschaft zunächst sehr skeptisch. Doch dies verflog im Nu, als ich die ersten Personen angetroffen habe mit all ihren ungewöhnlichen Eigenarten und mir eben genau diese ein Lächeln auf die Lippen zauberten. Neben dem gefühlten Wechsel der Genre erstaunte mich aber auch die Entwicklung der Protagonisten sehr. Man spürte regelrecht, wie auch sie dem Flair verfallen sind und der Sommer nach und nach Einzug in ihren Herzen halten konnte. Es war, als würde ich als Leser Seite an Seite mit ihnen stehen und könnte gemeinsam mit ihnen den sichern Platz erkunden, das Zusammensein genießen und das Auflodern von Sommergefühlen, welche die Idylle oder auch mehr betrafen durchleben.
Doch die Geschichte wäre nur halb so schön gewesen, hätte die Autorin nicht gekonnt die einzelnen Passagen verbunden. Von Beginn an, war ein Lesefluss gegeben und auch, wenn ich bei den ersten Zeilen eher negativere Gedanken hatte, wollte ich das Werk dennoch nicht beenden, sondern ich ließ mich ein auf das Konstrukt von Freundschaft, Familie, Wunder und absurden Vorkommnissen. Bei diesem Titel ist eines gewiss, auch mein Herz fing an nach einer Reise zu schreien und am liebsten wäre man direkt in das Werk gesprungen um sich selbst von all den Bildern auch in der Realität überzeugen zu lassen. Orte, welche im ersten Moment unscheinbar wirken und im nächsten zu etwas unfassbar Großen werden gibt es auch im realen Leben zu genüge zu sehen und genau das machte Annika Scheffler für mich deutlich. Ab und An braucht es schlichtweg ein wenig Abstand um die schönen Dinge des Lebens wahrnehmen zu können.
Fazit
Sommer auf Solupp hat mir wahnsinnig gut gefallen und vermittelte mir das Gefühl vom Sommer im eigenen Zuhause. Nach anfänglicher Skepsis bin ich total dem ganzen Buch verfallen und konnte nur fasziniert auf die Worte starren, welche mich hier an einen Ort entführten, welcher so fern, aber doch auch nah wirkte. 5 von 5 Sternen