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Veröffentlicht am 16.11.2021

Zur Mitte hin langatmig

Unter dem Schnee
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Luise von Schwan, Leiterin der Baumschule des Schlosses Schwanenholz an der Ostsee, wird am 28.12.1978 beerdigt. Die Trauerfeier steht unter keinem guten Stern. Zunächst fällt während der Zeremonie in ...

Luise von Schwan, Leiterin der Baumschule des Schlosses Schwanenholz an der Ostsee, wird am 28.12.1978 beerdigt. Die Trauerfeier steht unter keinem guten Stern. Zunächst fällt während der Zeremonie in der Kirche der Weihnachtsbaum um, begräbt Pastor und Sarg unter sich. Als die Trauergesellschaft die Kirche verläßt, fegt ein Schneesturm übers Land - der Beginn der Schneekatastrophe 1978/79. Kurz bevor das Schloß von der Außenwelt abgeschnitten wird, trifft eine geheimnisvolle Fremde aus Frankreich ein, die behauptet, Luises Tochter zu sein. Die Familie muß sich während der nächsten fünf Tage den Fragen stellen, ob die Frau die Wahrheit sagt und ob Luise tatsächlich während des Zweiten Weltkrieges Zwangsarbeiter beschäftigt hat.

Katrin Burseg legt dem Buch "Unter dem Schnee" die Schneekatastrophe des Winters 1978/79, die Schleswig-Holstein mehrere Tage lahm legte und die sie als Kind selbst miterlebt hat, zugrunde. Das Buch beginnt mit der Beerdigung, die trotz des traurigen Anlasses doch Humor aufweist. Hier findet man direkt gut in die Geschichte und die Charaktere hinein. Man lernt die Familie kennen und bekommt ein klares Bild von ihnen. Insgesamt hat man es hier mit sechs sehr unterschiedlichen Charakteren zu tun, die sich, wie es in jeder Familie vorkommt, mehr oder weniger gut leiden können. Leider springen die doch sehr kurzen Kapitel immer zwischen den Perspektiven der sechs Charaktere hin und her. Dies wirkt auf die Dauer doch ermüdend, man verliert die Übersicht und auch irgendwie den Drang, die Geschichte zu verfolgen. Dabei hat jeder Charakter sein Päckchen zu tragen und verdient Mitleid. Ihre Erlebnisse rund um den Zweiten Weltkrieg gehen ans Herz, zeigen die typische Problematik und vor allem das, was überall auf dem Land üblich war. Diese Geschichten rund um die Familie haben mir sehr gut gefallen. Hier war übrigens der Stammbaum der Familie am Ende des Buches sehr hilfreich. Was mir etwas zu kurz kam, war jedoch die eigentliche Schneekatastrophe, von der ich gern mehr gelesen hätte. Ich hatte gedacht, hier mehr darüber zu erfahren, jedoch bildet sie nur den Rahmen für eine Familiengeschichte.

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Veröffentlicht am 19.07.2021

Enttäuschend

Große Elbstraße 7 – Liebe in dunkler Zeit
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Im Jahre 1934 kehrt Florence mit ihrem Vater Benno zur Haiden nach Hamburg zurück. Benno hat es in den USA zum gefeierten Kunstmaler gebracht und Florence hat dort Medizin studiert. Beide wollen Bennos ...

Im Jahre 1934 kehrt Florence mit ihrem Vater Benno zur Haiden nach Hamburg zurück. Benno hat es in den USA zum gefeierten Kunstmaler gebracht und Florence hat dort Medizin studiert. Beide wollen Bennos schwer erkrankter Schwester Vicki zur Seite stehen. Als Benno sein Elternhaus wiedersieht, ist er entsetzt. Es ist total heruntergekommen, denn Vicki hat kein Geld für eine Renovierung. Also beschließt Benno dem alten Haus zu neuem Glanz zu verhelfen. Er beauftragt den jungen Architekten Götz Vahrenfeld mit der Arbeit. Florence und Götz kommen sich schnell näher und bald ist klar, daß sie sich ineinander verliebt haben. Doch ihre Liebe ist gefährlich, denn Götz heißt eigentlich Aron - und ist Jude.

Wolf Serno siedelt seinen Roman "Große Elbstraße 7 - Liebe in dunkler Zeit" rund 30 Jahre nach dem vorherigen Band an. Dies hat mich erstaunt und auch enttäuscht. Zu gerne hätte ich davon gelesen, wie Vicki und Hannes ihr gemeinsames Leben meistern. Stattdessen erfährt man im Laufe der Geschichte so nach und nach ein paar Einzelheiten. In diesem zweiten Teil geht es sehr turbulent zu. Das liegt zum Teil an der wirklich dunklen Zeit, aber auch an den unendlich vielen Personen, die Wolf Serno auftreten läßt. Das gibt der Geschichte etwas konfuses und macht das Lesen nicht gerade angenehm. Einige Personen kommen nicht wirklich sympathisch rüber. Das ist natürlich bei den Nazi-Typen logisch, aber auch von den anderen gibt es einige, die mir nicht liegen. Die Handlung erscheint mir an manchen Stellen tatsächlich etwas künstlich, so daß sich manchmal ein leichtes Stirnrunzeln nicht vermeiden läßt. Ich fand den ersten Teil der Elbstraßen-Saga um Längen besser und bin mit großen Erwartungen an diesen zweiten Teil gegangen. Die haben sich leider nicht erfüllt.

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Veröffentlicht am 17.07.2021

Das geht sicher noch besser!

Das Windsor-Komplott
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Als nach einer Feier der Pianist tot in seinem Zimmer aufgefunden wird, gerät beim MI5 schnell Putin unter Verdacht. Doch die Queen stellt mit ihrer Privatsekretäri Rozie eigene Ermittlungen an.

In "Das ...

Als nach einer Feier der Pianist tot in seinem Zimmer aufgefunden wird, gerät beim MI5 schnell Putin unter Verdacht. Doch die Queen stellt mit ihrer Privatsekretäri Rozie eigene Ermittlungen an.

In "Das Windsor-Komplott" läßt SJ Bennett die Queen ermitteln. Dies ist leider nur zum Teil gelungen. Für mich war der interessanteste Teil der, in dem es um das Privatleben der Queen ging. So stelle ich sie mir tatsächlich vor! Eine liebenswerte alte Dame, die aber weiß, was sie will und ihr Ding macht. An ihrer Seite Philip, der hier so ein loses Mundwerk hat wie im wahren Leben. Die Dialoge zwischen den Beiden sind einfach herrlich und bringen genau so viel Spaß wie die Ansichten der Queen über andere bekannte Persönlichkeiten wie z. B. Sir David Attenborough. Die einzelnen Charaktere werden sehr realistisch beschrieben. SJ Bennett hat das Leben am Hofe gut recherchiert. Die Beschreibungen der dortigen Gepflogenheiten und Örtlichkeiten lassen ein genaues Bild entstehen. So kann man sich den Alltag als Queen vorstellen. Von diesen Dingen lebt das Buch, vom Kriminalfall leider nicht. Ich hatte den Eindruck, daß die Spannung von den vielen Charakteren und dem etwas stelzigen Satzbau erdrückt wird. Die Sätze sind gern mal sehr lang, so daß man schon sehr gut aufpassen muß, um nicht mittendrin etwas zu verpassen. Die vielen Charaktere sorgten dabei für zusätzliche Verwirrung. Ein paar Charaktere weniger, dafür mehr Queen und vor allem mehr Charaktere ihrer Familie anstatt außenstehender Personen hätten mir deutlich besser gefallen. Trotzdem bin ich gespannt auf die Fortsetzung. Ich werde ihr eine Chance geben!

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Veröffentlicht am 07.04.2021

Hat mich enttäuscht

Klaras Schweigen
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Als Miriams Großmutter Klara nach einem Schlaganfall aus dem Koma erwacht, spricht sie plötzlich französisch, obwohl sie diese Sprache angeblich nie gelernt hat. Klara fragt immer wieder nach einem Pascal. ...

Als Miriams Großmutter Klara nach einem Schlaganfall aus dem Koma erwacht, spricht sie plötzlich französisch, obwohl sie diese Sprache angeblich nie gelernt hat. Klara fragt immer wieder nach einem Pascal. Aus Sorge um die Gesundheit ihrer Großmutter beginnt Miriam Nachforschungen anzustellen. Sie stößt dabei auf eine Mauer des Schweigens. Aber Miriam ist hartnäckig und findet Informationen zum Leben ihrer Großmutter, die sie bis in die Bretagne nach Saint-Malo führen. Sie ahnt allerdings nicht, daß sich auch ihr Leben dadurch total verändern wird.

Meine Meinung zu "Klaras Schweigen" ist zwiespältig. Zuerst beschreibt Bettina Storks ganz rührend die Liebe einer Enkelin zu ihrer Großmutter. Das geht sehr ans Herz und ist gut zu lesen. Doch dann wird die Geschichte sehr pathetisch. Besonders die Reaktion der Enkelin auf den Hauskauf ihres Urgroßvaters finde ich überzogen. Es ist wohl wahr, daß der Kauf nicht sauber war, aber deshalb muß sich die URenkelin doch nicht aus Scham vor ihrer besten Freundin und der restlichen Familie zurückziehen. Auch danach ist die Erzählweise sehr erhaben (ich will jetzt nicht schmalzig sagen), aber manchmal wirkt alles schon sehr unrealistisch und künstlich dramatisiert.

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Veröffentlicht am 07.03.2021

Inhaltlich nichts neues

Das kleine Hotel auf Island
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Lucy steht vor einem Scherbenhaufen. Job und Wohnung weg, ihrem Ex hat sie es zu verdanken, daß sie in der Hotelbranche nicht mehr Fuß fassen kann. Doch dann ein Lichtblick: Sie bekommt ein Angebot aus ...

Lucy steht vor einem Scherbenhaufen. Job und Wohnung weg, ihrem Ex hat sie es zu verdanken, daß sie in der Hotelbranche nicht mehr Fuß fassen kann. Doch dann ein Lichtblick: Sie bekommt ein Angebot aus Island, sie soll für 2 Monate als Hotelmanagerin in einem kleinen Hotel für Ordnung sorgen. Als sie ankommt findet sie Schafe im Whirlpool vor, muß mit technischen Schwierigkeiten und vermeintlichen Fabelwesen klarkommen. Dazu kommen noch Alex, der Barmann, der immer wieder dort entdeckt wird, wo er eigentlich nichts zu suchen hat und die Crew einer Reality-Show. Es gibt viel zu regeln für Lucy...

"Das kleine Hotel auf Island" ist der 4. Roman von Julie Caplin. Leider ist das Grundschema der Romane stets identisch. Flucht aus dem alten Leben, schnell alle Probleme lösen, verlieben und glücklich sein. Gut, man kann sagen, daß bei diesem Genre damit gerechnet werden muß. Aber ein wenig mehr Ideen als den Handlungsort zu wechseln wären doch nett. Lucy löst wie immer ihre Probleme sehr schnell, fast im Vorbeigehen. Dies wirkt irgendwie unglaubwürdig. Ebenso der Rest der Handlung. Da steckt zu viel Zufall hinter. Gelungen ist die Beschreibung von Island. Man erlebt Polarlichter und Geysire, macht Bekanntschaft mit dem Glauben an Fabelwesen. Hier holt Julie Caplin dann glatt wieder ein paar Pluspunkte. Ebenso Puspunkte sammelt ihr Stil, die Geschichte zu erzählen. Hier hat man einfach Spaß, man kann das Buch flott lesen und bekommt gute Laune. Denn eines ist klar: Alles wird wieder gut!

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