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witchqueen

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.03.2021

Jeder ist anders - jeder ist wertvoll

Nach dem Verstand einfach geradeaus
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Darum geht es:
Quentin Finkenwinkel ist ein unscheinbarer, ganz normaler, ja fast schon langweiliger Mensch. Er arbeitet beim Statistischen Bundesamt, lebt allein in einem biederen Einfamilienhaus in einer ...

Darum geht es:
Quentin Finkenwinkel ist ein unscheinbarer, ganz normaler, ja fast schon langweiliger Mensch. Er arbeitet beim Statistischen Bundesamt, lebt allein in einem biederen Einfamilienhaus in einer braven Wohnsiedlung. Sein Leben hat er völlig im Griff. Sorgt doch sein Verstand schon dafür, dass jeder Tag von vorne bis hinten durchgeplant ist. Und er weicht auch nicht von seiner Routine ab. Nie. Gibt ihm das doch die nötige Sicherheit, dass nichts Unvorhergesehenes geschieht. Doch am Tag vor Heiligabend passiert es. Quentin ist im Einkaufszentrum um Weihnachtsgeschenke zu shoppen. Und da verliert er den Verstand. Plötzlich weiß er nicht mehr, was er kaufen wollte. Statt einen vernünftigen Gedanken zu fassen, hat Quentin den Verstand verloren. Oder hat der Verstand schlicht und einfach die Nase voll gehabt und ist abgehauen? Vielleicht an den Traumstrand, den Quentin im Elektromarkt gesehen hat? Und wie um alles in der Welt bekommt er ihn zurück?
Es hilft alles nichts. Der Verstand ist weg. Quentin muss da nun alleine durch. Was zu der ein oder anderen ungewollt lustigen Situation führt. So hat Quentin die völlig falschen Weihnachtsgeschenke besorgt, was nicht bei jedem gut ankommt. Und weil das so ist, stoßen alle an Weihnachten noch auf ein gut gehütetes Familiengeheimnis. Nach Weihnachten soll Quentin wieder zur Arbeit gehen. Doch statt seiner Arbeit beschäftigt sich Quentin mit einzelnen Socken. Das sorgt bei seinem Chef für reichlich Unmut und beurlaubt Quentin bis er wieder bei Verstand ist. Aber der lässt sich noch immer nicht blicken. Und so bleibt Quentin nichts anderes übrig, als nach ihm zu suchen. Dabei lernt er jede Menge Menschen kennen, denen er in seinem normalen Leben nie begegnet wäre.
Und während Quentin (mit Unterstützung seiner neuen Freunde) weiter noch seinem Verstand sucht, entwickelt sich Quentins „einzelne Socke“-Theorie zu einer neuen Bewegung. Bleibt nur noch die Frage: Wird Quentin seinen Verstand wiederfinden? Und will das Verstand überhaupt?

Meine Meinung:
„Nach dem Verstand einfach geradeaus“ ist ein wundervolles Buch, dass mich immer wieder laut lachen ließ, aber auch zum Nachdenken anregte. Eine tolle Mischung aus Humor und einer ganz wichtigen Message: Jeder ist anders – jeder ist wertvoll!

Der Schreibstil ist leicht und flüssig. Die 310 Seiten lange Geschichte ist in 36 Kapitel unterteilt. So kann man sowohl in einem Rutsch wie auch in mehrere Abschnitte unterteil lesen.

Mein Fazit:
Ein Buch, dass man sich auf gar keinen Fall entgehen lassen sollte. Meine ganz klare Leseempfehlung für diejenigen, die etwas Heiteres mit Tiefgang suchen. Von mir gibt es 5 einzelne Socken … ähm Sterne natürlich, denn dieses Buch ist anders – und deshalb wertvoll!

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Veröffentlicht am 11.02.2021

Der perfekte Cosy-Crime

Wenn Wattwürmer weinen
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Darum geht es:
Henner will sich sportlich betätigen. Und so schnürt er seine Jogging-Schuhe und läuft los. Vorbei an Neuharlingersiels neuester Attraktion. Dem Übernachtungsstrandkorb, der in zwei Tagen ...

Darum geht es:
Henner will sich sportlich betätigen. Und so schnürt er seine Jogging-Schuhe und läuft los. Vorbei an Neuharlingersiels neuester Attraktion. Dem Übernachtungsstrandkorb, der in zwei Tagen eingeweiht werden soll. Aber warum eigentlich vorbei? Wo er schon mal da ist, kann er ja auch mal einen Blick riskieren. Aber was ist das? Der Strandkorb scheint „bewohnt“ zu sein. Neugierig riskiert Henner einen Blick. Da liegt der Tourismus-Chef Ulfert Johannsen und schläft. Oder doch nicht? Komisch ... Er reagiert gar nicht, als Henner ihn anspricht. Und auch, als Henner das Verdeck zur Seite schiebt bleibt Ulfert regungslos liegen. Schnell ist klar, dass Ulfert nicht mehr unter den Lebenden weilt. Alles sieht vorerst nach einem Herzinfarkt aus. Doch schnell stellt sich heraus, dass der Wein, den Ulfert Johannsen in dem Strandkorb getrunken hat, vergiftet war. Doch wer hat ein Motiv Ulfert umzubringen? Seine Stellvertreterin in der Touristen-Info? War sie scharf auf seinen Job? Oder seine schwangere Freundin, die er kurz vorher verlassen hat? Oder doch vielleicht seine Sekretärin? Doch schnell wird klar, dass Ulfert Johannsen hier nicht das einzige Opfer des Giftmörders war. Wer treibt da sein tödliches Unwesen und warum?
Schnell finden sich Rosa, Henner und Rudi in einem neuen Fall wieder und müssen das ein oder andere Rätsel lösen, bis sie dem Giftmischer auf die Spur kommen.

Meine Meinung:
„Wenn Wattwürmer weinen“ ist der 8. Band um Polizist Rudi Bakker, Postbote Henner Steffens und Lehrerin Rosa Moll. Man könnte dieses Buch aber auch als Einzelband lesen, wobei man sich die Vorgängerbände wirklich nicht entgehen lassen sollte.
Sehr hilfreich ist für diejenigen, die die Vorgängerbände nicht kennen, ein Verzeichnis der wichtigsten Charaktere hinten im Buch. So kann immer mal wieder nachgeschlagen werden. Für alle, die die Vorgängerbände kennen, ist es einfach wie „nach Hause kommen“.

Sehr gut gefällt mir jedes Mal, dass in den Büchern auch die schöne Landschaft nicht zu kurz kommt. Wer den Ort Neuharlingersiel kennt, wird so ziemlich alles wiedererkennen.

Der Schreibstil ist gewohnt leicht und flüssig. Das 270 Seiten lange Buch ist in insgesamt 9 Kapitel (inklusiver Epilog) in Form von Wochentagen unterteilt. So kann man sowohl in einem Rutsch als auch in mehrere Abschnitte aufgeteilt lesen.

Ein besonderes Schmankerl: Die Gerichte, die im Buch erwähnt werden, sind hinten mit einem Rezept verewigt.

Mein Fazit:
Wer die Küstenkrimis von Franke & Kuhnert kennt, wird auch diesen hier lieben. Allen anderen kann ich nur raten: Wenn ihr Krimis ohne allzu viel Blutvergießen und mit einem gehören Schuss Humor und Lokalkolorit mögt: Lernt die Krimis so schnell wie möglich kennen.
Schon jetzt eines meiner absoluten Lese-Highlights für dieses Jahr. Einfach der perfekte Cosy-Crime.
5 Sterne!!!

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Veröffentlicht am 31.01.2021

Schöne Geschichte für Jung und Alt

Remus und die Flossenbande
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Darum geht es:
Remus hat es nicht leicht. Grade ein paar Wochen auf der neuen Schule, wird im Unterricht die Geschichte von Romulus und Remus durchgenommen. Und schon nimmt das Schicksal seinen Lauf ... ...

Darum geht es:
Remus hat es nicht leicht. Grade ein paar Wochen auf der neuen Schule, wird im Unterricht die Geschichte von Romulus und Remus durchgenommen. Und schon nimmt das Schicksal seinen Lauf ... seine Mitschüler machen sich über ihn und seinen ungewöhnlichen Namen lustig. Zu allem Überfluss traut sich Remus im Schwimmunterricht nicht zu tauchen, was erneut Anlass zu Spott und Hohn bei seinen Mitschülern ist. Einzig Mira hält zu ihm und stellt sich mutig an seine Seite. Das macht Remus sehr traurig und er streift alleine durch den Wald. Dabei findet er einen versteckten Zugang zu dem dort liegenden See mit einem alten verlassenen Steg. Als eine seiner Tränen in den See tropft wird das Wasser an der Stelle plötzlich ganz klar und ein Hecht taucht auf. Remus und der Hecht können sich verstehen und so entsteht eine Freundschaft der anderen Art. Auch die anderen Fische im See bekommen von dieser Freundschaft mit. Es dauert nicht lange, und Remus erfährt, dass im See ein Fisch lebt, der einen Angelhaken im Maul hat. Doch wie soll er ihn entfernen? Dazu müsste er ja in den See eintauchen. Und davor hat Remus doch Angst. Wird er diese überwinden? Kann er dem Fisch helfen? Und welche anderen Abenteuer hat er noch zu überstehen?
Findet es heraus!

Meine Meinung:
Eine sehr schöne Geschichte über Freundschaft, Mut und Ängste (und wie man sie überwindet), die nicht nur die jungen Leser begeistert. Eine Geschichte, die man in jedem Alter lesen und lieben kann.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig. Auf Fremdworte wird verzichtet. So kann man es bequem vorlesen ohne viel erklären zu müssen. Und auch die jungen „Schon-Selbst-Leser“ können hier problemlos lesen. Das 128 Seiten lange Buch ist in 15 Kapitel unterteilt. So kann man es als Erwachsener bequem in einem Rutsch und als junger Leser toll in mehrere Abschnitte unterteilt lesen. Eben jeder in seinem Tempo.

Mein Fazit:
Ein schönes Buch, dass ich nur weiterempfehlen kann. Von mir gibt es hier 5 Sternchen.

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Veröffentlicht am 26.01.2021

Wunderbarer Abschluss der Trilogie

Die Rache des Lombarden
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Darum geht es:
Aleydis de Bruinker ist die Witwe des wohl reichsten Mannes von Köln, des Münzwechslers Nicolai Golatti. Doch ihr Erbe ist nicht nur die Wechselstube, sondern auch eine unheimliche „Schattenwelt“ ...

Darum geht es:
Aleydis de Bruinker ist die Witwe des wohl reichsten Mannes von Köln, des Münzwechslers Nicolai Golatti. Doch ihr Erbe ist nicht nur die Wechselstube, sondern auch eine unheimliche „Schattenwelt“ in der Nicolai illegale Geschäfte gemacht hat. Mit weitreichenden Folgen. Nach Nicolais Tod ist es nun an Aleydis sich um seine Geschäfte und die Erziehung ihrer Enkelinnen Marlein und Ursel zu kümmern und die Schattenwelt zu zerschlagen. Doch das gefällt nicht jedem. Schon gar nicht der lieben Verwandtschaft. Denn Hartlieb de Piacenza (Onkel ihrer Enkelinnen) und Arnold Hürth (ihr Schwager) wollen ebenfalls an das Erbe. Und dafür ist ihnen wirklich jedes Mittel recht. Egal, welches. Und so entführt Hartlieb mit Hilfe seiner Waffenknechte kurzerhand seine Nichten und bringt sie nach Bonn. Aber kurz darauf werden zwei seiner Waffenknechte überfallen und übel zugerichtet. Einer verstirbt sogar. Und das war erst der Anfang. Denn jeder, der Aleydis oder einem ihrer Verwandten etwas Unrechtes tut, wird bestraft und zusammengeschlagen. Doch wer steckt hinter diesen Überfällen? Schnell werden Stimmen laut, dass Aleydis die schwarz vermummten Schläger beauftragt hat. Doch diese hat damit nichts zu tun. Aber wer dann? In Aleydis und Gewaltrichter Vinzenz erhärtet sich immer mehr der Verdacht, dass Nicolai noch vor seinem Tod jemanden beauftragt hat, seine Familie zu schützen. Aber kann das sein? Und wer ist derjenige? Aleydis und Vinzenz setzen alles daran, die Enkelinnen nach Hause zu bringen, den mysteriösen Unbekannten zu enttarnen und die Schattenwelt zu zerschlagen. Doch wird das gelingen? Und werden Aleydis und Vinzenz endlich zusammenfinden?

Meine Meinung:
„Die Rache des Lombarden“ ist der dritte Teil der Lombarden-Reihe von Petra Schier. Genau wie die Vorgänger-Bände habe ich auch diesen Teil verschlungen. Ich konnte gar nicht so schnell lesen, wie ich neugierig auf das weitere Geschehen war.
Man könnte diesen Band zwar auch als Einzelband lesen. Allerdings macht es mehr Sinn (und vor allem Spaß), wenn man die Vorgeschichte kennt.

Neben einer spannenden Geschichte bekommen wir in diesem Buch auch einen tollen Einblick in das Leben zur damaligen Zeit. Das Buch ist – wie immer bei Petra Schier – sehr gut recherchiert und geschrieben. Es wird auf die „moderne Sprache“ verzichtet. Egal ob bei der wörtlichen Rede oder im sonstigen Text. So wird das ganze sehr authentisch. Trotzdem ist der Schreibstil leicht und flüssig und sehr gut zu lesen.

Das 431 Seiten lange Buch ist in 24 Kapitel (plus Prolog) unterteilt. So kann man es mühelos in einem Rutsch oder aber in mehreren Abschnitten lesen.

Besonders gut hat mir gefallen, dass man direkt am Anfang ein Personenregister findet, in dem alle im Buch erwähnten Personen kurz vorgestellt werden. So kann man immer noch mal kurz nachsehen, mit wem man es grade zu tun hat.

Mein Fazit:
Ein – wieder einmal – wunderschöner und gut recherchierter historischer Roman aus der Feder von Petra Schier, den ich nur jedem wärmstens Empfehlen kann. Von mir gibt es hier 5 Sterne.


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Veröffentlicht am 15.01.2021

Da hat sich wer zu früh gefreut

Deichbrückenmord in Bensersiel. Ostfrieslandkrimi
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Darum geht es:
Auf der Deichbrücke in Bensersiel wird die Leiche von Jano Wilts gefunden. Er wurde wohl auf seiner Joggingrunde hinterrücks erschlagen. So jedenfalls hat es den Anschein. Schnell ist auch ...

Darum geht es:
Auf der Deichbrücke in Bensersiel wird die Leiche von Jano Wilts gefunden. Er wurde wohl auf seiner Joggingrunde hinterrücks erschlagen. So jedenfalls hat es den Anschein. Schnell ist auch ein Motiv gefunden. Jano ist der Sohn des vor kurzem verstorbenen Hofbesitzers Frithjof Wilts. Nach der geltenden Höfeordnung hätte er den Milchwirtschaftsbetrieb als Hoferbe übernehmen sollen. Doch seine Stiefmutter und deren Tochter hatten andere Pläne mit dem Land. Sie wollten es verkaufen. Einen Teil sollte der Nachbar bekommen, damit er seinen Hof erweitern kann. Einen weiteren Teil sollte ein Ferienhofbesitzer erhalten, damit er zu einem Feriendorf expandieren kann und auf dem Rest sollte ein Windpark entstehen. Das hätte einen schönen Batzen Geld in die Kasse von Mutter und Tochter gespielt. Zumal die Tochter mit dem leitenden Ingenieur des Windparkbetreibers verheiratet war. Und so schrecken Mutter, Tochter, Ehemann und Investoren wirklich vor nichts zurück und versuchen mit allen legalen und illegalen Mitteln, an den Hof zu kommen. Da passt nun Jano so gar nicht in ihr Konzept. Aber wer von den vielen Verdächtigen hatte nun den Mut, Jano das Lebenslicht auszublasen? Oder sind wir hier auf dem völlig falschen Dampfer und es war alles doch ganz anders?

Meine Meinung:
Deichbrückenmord in Bensersiel ist der inzwischen 12. Fall um das smarte Ermittler-Duo Bert Linning und Nina Jürgens. Und er steht seinen Vorgängerbänden wirklich in nichts nach. Man kann diesen Band (wie alle anderen Bände auch) problemlos als Einzelband lesen. Kenntnisse aus den Vorgängerbänden sind dafür nicht erforderlich.

Der Schreibstil ist gewohnt leicht und flüssig.
Neben einem tollen und durchweg spannenden Krimi erhält man sehr gute Einblicke in die Sitten und Gepflogenheiten an der Küste (wie z.B. Snirtjebraten oder Tee), die Landschaft oder auch die plattdeutsche Sprache. Diese aber wirklich nur am Rande, so dass man das auch problemlos entziffern kann, wenn man diesen Dialekt nicht spricht oder versteht.

Auch in diesem Band wird man wieder zum mitraten animiert. Und auch hier wird man (wie man das so gewohnt ist von Rolf Uliczka) mal wieder an der ein oder anderen Stelle auf’s Glatteis geführt.

Genau das macht für mich einen richtig guten Regional-Krimi aus. Ich liebe die Bücher aus seiner Feder.

Mein Fazit:
Was soll ich da lange schwadronieren. Lest es selbst. Meine absolute Leseempfehlung mit 5 Sternen.

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