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Veröffentlicht am 05.04.2021

Gelungene Fortsetzung

Rachekult
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Joachim Fuchs und seine Kollegin, die Fallanalytikerin Lara Schuhmann werden zu einem Leichenfundort gerufen. Das Merkwürdige an diesem Fund ist, dass dem Toten beide Hände an den Kopf geklebt wurden und ...

Joachim Fuchs und seine Kollegin, die Fallanalytikerin Lara Schuhmann werden zu einem Leichenfundort gerufen. Das Merkwürdige an diesem Fund ist, dass dem Toten beide Hände an den Kopf geklebt wurden und die Mundhöhle mit flüssigem Silber ausgefüllt wurde. So starb der Mann einen schlimmen Tod und erstarrte in einer Position, die an Edvard Munchs Bild "Der Schrei" erinnerte.

Fuchs kommt gar nicht richtig dazu, sich mit den Details zu diesem Mordfall zu beschäftigen, da gibt es einen weiteren merkwürdigen Todesfall.

Kriminalhauptkommissar Fuchs ist bei diesem Fall besonders persönlich betroffen, da es sich bei dem Toten um einen engen Freund von ihm handelte. Aber auch hier sind die Umstände, die zum Tod des Mannes führten, extrem auffällig und rätselhaft. Es bedarf einiges an Energie und Aufmerksamkeit um hinter die Ausführung der Tat zu kommen. Aber auch das macht die Ermittlungen nicht einfacher, da es bereits kurze Zeit später erneut einen Toten gibt. Aber es zeigen sich auch erste Gemeinsamkeiten bei den Todesfällen.

Wie schon im ersten Teil "Totenblass" liest sich dieser Thriller sehr gut. Er ist absolut spannend und faszinierend. Das ist sicher auch dem Umstand geschuldet, dass der Autor sehr genau weiß, wie es zum Beispiel bei den Autopsien zugeht. Diese medizinischen Kenntnisse baut er geschickt in diesen Thriller ein.

Interessant finde ich aber auch die Weiterentwicklung der beiden ermittelnden Kommissare. Auch sie haben ein Privatleben und es ist nicht immer für beide leicht, bei den Ermittlungen am Ball zu bleiben. Fuchs wird als Mensch immer klarer und authentischer. Bei Lara Schumann dagegen habe ich immer den Eindruck, dass sie gegen den Eindruck der Nebenrolle ankämpft. Aber vermutlich muss sie sich als Berufsanfängerin erst behaupten. Ich bin gespannt, wie sie sich in den nächsten Thrillern behaupten wird.

Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

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Veröffentlicht am 28.03.2021

Von Anfang an spannend

Bornholmer Falle
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Sarah Pirohl hat ihren letzten Fall noch gar nicht richtig überwunden. Als Folge davon ist sie nach Bornholm gezogen und will nach den Ereignissen zur Ruhe kommen und ihren Frieden wiederfinden. Auf Bornholm ...

Sarah Pirohl hat ihren letzten Fall noch gar nicht richtig überwunden. Als Folge davon ist sie nach Bornholm gezogen und will nach den Ereignissen zur Ruhe kommen und ihren Frieden wiederfinden. Auf Bornholm soll sie dann als Mittlerin zwischen der deutschen und der dänischen Polizei tätig werden. Sie ist noch nicht einmal richtig heimisch geworden, da gibt es bereits einen ersten Hilferuf des BKA. Timo, der Stiefsohn eines renommierten Arztes der Charité, ist nach einem zweiwöchigen Familienurlaub in Dänemark allein nach Berlin gefahren. Dort ist er jedoch niemals angekommen, wurde erst sehr spät als vermisst gemeldet. Sarah Pirohl begibt sich auf Spurensuche.

Nahezu zeitgleich wird ein Deutschland, während eines Musikfestivals Christoph Luberg, tot aufgefunden. Schnell finden die Ermittler heraus, dass sich Timo und Christoph kannten und auch in Dänemark noch Kontakt miteinander hatten. Jetzt ist einer der beiden tot, der Andere spurlos verschwunden.

Wie bereits im "Bornholmer Schatten" arbeitet Sarah in diesem Fall wieder intensiv mit Hannah Jacob, einer Polizeipsychologin zusammen. Sie gehen ersten Hinweise zu dem Mord nach und vermuten eine Verwicklung im Drogenmilieu. Der Verdacht erhärtet sich zunehmend, dass die beiden Fälle etwas miteinander zu tun haben könnten. Bei den immer intensiver werdenden Ermittlungen wird klar, dass der Fall sehr viel größer und umfassender ist, als ursprünglich beide angenommen haben und dass beide sich mit ihren Ermittlungen zum Teil selbst in Gefahr bringen.

Ich habe fast alle Bücher von Katharina Peters gelesen. Für mich steht jetzt schon fest, dass sie sich mit jedem Buch steigern konnte. Auch die Kriminalfälle werden jedes Mal anspruchsvoller und intensiver würde ich mal sagen. Ich war wieder einmal überrascht und empfehle dieses Buch sehr gerne weiter. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

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Veröffentlicht am 10.03.2021

Ein neuer Fall für Paulsen und Haverkorn

Mordsand
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Auf der kleinen unbewohnten Insel Bargsand mitten in der Unterelbe wird der Schädel eines Skeletts gefunden. Beim Ausgraben entdecken Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn, dass der Tote mit gefesselten Händen ...

Auf der kleinen unbewohnten Insel Bargsand mitten in der Unterelbe wird der Schädel eines Skeletts gefunden. Beim Ausgraben entdecken Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn, dass der Tote mit gefesselten Händen vor dreißig Jahren im Schlick eingegraben wurde. Als kurze Zeit später ein bekannter Bauunternehmer auf fast ähnliche Art und Weise tot aufgefunden wird, kommen einem schon Gedanken über die Ähnlichkeiten dieser beiden Fälle. Aber die Spurenlage ist dann noch nicht so eindeutig, es gibt sogar Hinweise bis nach Russland und auch in die damalige DDR.

Die Suche nach Hinweisen führt die beiden Ermittler in einen ehemaligen Jugendwerkhof, einer Art Jugend- und Arbeitsgefängnis. Hier wurde Jugendliche, die sich nicht unterordnen wollten eingesperrt und zur Arbeit verurteilt, damit wollte man sie resozialisieren und auf den rechten Weg bringen. Die Spur führt die Ermittler weiter nach Torgau, dem schlimmsten und berüchtigsten aller Jugendwerkhöfe. Hier landeten nur die ganz schweren Fälle. Die Schilderungen dessen, was damals dort passierte, lässt einem beim Lesen die Haare zu Berge stehen. Es stellt sich dann auch heraus, dass wenigstens eines der Opfer dort gewesen sein muss. Doch was haben die Fälle miteinander zu tun? Warum stirbt das zweite Opfer erst viele Jahre später?
Romy Fölck hat in ihrem Krimi wieder viele falsche Fährten gelegt. Beim Lesen war ich mir nie sicher, ob es nun so gewesen sein könnte, oder ob es da noch andere Möglichkeiten gab.

Spannend fand ich auch die Ereignisse im Privatleben der beiden Ermittler. Diese beiden wachsen einem, je mehr man von ihnen liest, Stück für Stück mehr ans Herz. Das kommt sicher auch daher, dass bei beiden nicht immer Eitel Sonnenschein ist, sondern dass sie neben den Ermittlungen auch immer wieder mit privaten Sorgen und Problemen zu kämpfen haben.
Für mich war dieses Buch ein Stück Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit in Bezug auf die Jugendwerkhöfe.

Davon wusste man einfach zu wenig. Ich habe im Nachhinein noch vieles mehr an Informationen gefunden. Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesessterne.

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Veröffentlicht am 07.03.2021

Immer noch aktuell mit umstrittenem Vorwort

1984
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Das Leben von Winston Smith und seine Arbeit im Ministerium für Wahrheit ist gleichmäßig und eintönig. An die stetige Überwachung sowohl auf Arbeit, als auch in seiner Wohnung hat er sich gewöhnt. Für ...

Das Leben von Winston Smith und seine Arbeit im Ministerium für Wahrheit ist gleichmäßig und eintönig. An die stetige Überwachung sowohl auf Arbeit, als auch in seiner Wohnung hat er sich gewöhnt. Für sich selbst hat er eine Methode gefunden, um dem TeleSchirm - eines der ständigen Überwachungsmittel - in seiner Wohnung wenigstens ab und zu zu entgehen. Denn es gibt immer wieder Phasen in denen sich bei ihm Widerstand regt. Daraus resultiert dann auch sein geheimer Wunsch Tagebuch zu schreiben, auch wenn ihm klar ist, dass die Gedankenpolizei alles herausbekommen wird. Seine fast schon revolutionären Gedanken, dass er möglicherweise der einzig denkende Mensch ist bei dem das Gedächtnis noch funktioniert. Denn auch die Vergangenheit wird regelmäßig überarbeitet und aktualisiert, damit die Vorhersagen der Partei auch immer richtig sind und bleiben.

In Julia, die er heimlich kennenlernt, findet er seine große Liebe. Auch die muss geheim bleiben. Gemeinsam wollen sie der geheimen Bruderschaft beitreten um gegen den großen Bruder zu kämpfen. Wie das ausgeht, ob das klappt, lest selbst.
Was mich an diesem Buch fasziniert hat, dass es obwohl es bereits 1949 das erste Mal veröffentlicht wurde und als Klassiker gilt, an Aktualität nichts verloren hat. Viele Dinge, die ich das erste Mal gelesen habe, kann ich mir sowohl von früher als auch in Ansätzen heute noch gut vorstellen. Der Autor hat in seinem Werk sehr gut deutlich gemacht, wie Menschen manipuliert, unterdrückt und auch ausspioniert werden. Niemand vertraut dem anderen, jeder ist auf sich allein gestellt und will irgendwie nur am Leben. Politisches Engagement ist im Grunde verboten, die wenige die es doch versuchen, werden mit dem Tod bestraft oder werden einer extremen Gehirnwäsche unterzogen.

Mir hat dieses Buch gefallen. Schade finde ich, dass gerade bei dieser Ausgabe das Buch schlecht bewertet wird, obwohl der Grund dafür wohl eher im Vorwort von Robert Habeck liegt. Wem das nicht passt, braucht ja das Vorwort nicht zu lesen, mir ging es in jedem Fall um das Buch. Von mir gibt es trotzdem eine Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne für das Buch.

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Veröffentlicht am 07.03.2021

Spannende Fortsetzung

Das Todesboot
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Ole, der Mann von Molly Bleck, ist nun wieder da. Aber das richtige Freudengefühl will sich bei Molly über die Wiederkehr nicht einstellen. Es fehlen einfach zehn Jahre des gemeinsamen Lebens. Auch scheint ...

Ole, der Mann von Molly Bleck, ist nun wieder da. Aber das richtige Freudengefühl will sich bei Molly über die Wiederkehr nicht einstellen. Es fehlen einfach zehn Jahre des gemeinsamen Lebens. Auch scheint ihr Ole verändert, nicht mehr der, der er einmal war. Aber so richtig kommt Molly gar nicht dazu über ihre persönliche Situation, die mögliche Veränderung ihres weiteren Lebens nachzudenken. Denn das Auftauchen einer toten Frau in einem einsamen Ruderboot in der Lübecker Bucht gibt Rätsel auf. Schnell stellt sich heraus, dass Nela Dodesen, die Erbin einer großen Hotelkette ermordet wurde. Und es gibt auch noch einen fast ähnlichen Fall zehn Jahre zuvor. Das Auffinden der Leiche einer jungen toten Frau fand unter genau denselben Umständen, in demselben Boot, wie Nela Dodesen statt.

Da beide Fälle zumindest von der Auffindung her ähnlich sind, schauen sich Molly und ihr Team auch den alten Fall an. Es liegt die Vermutung nahe, dass die beiden Fälle etwas miteinander zu tun haben. Beim Herumstochern in den Unterlagen des ähnlichen Falles, geraten sie an einen alten Kollegen, der die Ermittlungen damals leitete. Er wäre selbst gerne Leiter der Sonderkommission geworden. Das jetzt mit Molly eine Frau die Chefin ist, stört ihn dann noch zusätzlich. Eugen Lüders hat damals den alten Todesfall untersucht und versucht nun alles, um Molly von weiteren Ermittlungen abzuhalten.
Ich muss sagen, Molly Bleck als leitende Ermittlerin dieser Sonderkommission, gefällt mir immer mehr. Sie ist absolut in der Lage ihr kleines Team zu führen und sich gegen Querdenker durchzusetzen. Sie verfügt auch als Frau über das gewisse Einfühlungsvermögen um auch schwierige Zeugen zum Reden zu bringen. Aber auch die Thematik des Falles fand ich interessant. Wie ist es, wenn Ermittler plötzlich selbst in die Ermittlungen geraten? Wie gehen sie damit um? Sind sie in der Lage, dann noch objektiv und ohne Vorurteile ihren Dienst zu verrichten?

Ulrike Busch, die sich mit verschiedenen Ermittlerteams an Nord- und Ostsee herumtreibt, hat mit Molly Bleck eine Protagonistin geschaffen, von der ich unbedingt mehr lesen will. Sie gefällt mir in ihrer Art, wie sie die Fälle angeht und wie auch wie sie es schafft, mit ihrer persönlichen durchaus schwierigen Situation umzugehen.

Das Buch ist spannend und man kann es in einem Rutsch durchlesen. Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

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