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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.03.2021

Im Bannkreis des Mondes

Mondteufel
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Stellas Leben wird durch eine Hirnblutung von einem Tag auf den anderen auf den Kopf gestellt. Zunächst muss sie mit der Situation zurecht kommen, sich nicht mehr an die letzten Wochen erinnern zu können. ...

Stellas Leben wird durch eine Hirnblutung von einem Tag auf den anderen auf den Kopf gestellt. Zunächst muss sie mit der Situation zurecht kommen, sich nicht mehr an die letzten Wochen erinnern zu können. Diese halten auch noch böse Überraschungen für sie parat, denn in der Zeit ist ihre Mutter verstorben und ihr Mann hat beschlossen, sich von ihr zu trennen. In diesem schwierigen Szenario geschehen auch noch mysteriöse Dinge, die Stellas Zurechnungs-fähigkeit zunehmend in Frage stellen. In ihrer Verzweiflung weiß sie gar nicht mehr, wem sie noch trauen kann und beschließt die Klinik zu verlassen. Stella ist gewillt ihr aus den Fugen geratenes Leben wieder in den Griff zu bekommen...

Ich habe mittlerweile schon viele Thriller aus der Feder von Astrid Korten gelesen und jedes mal gelingt es ihr mich mit ihren tief in die Psyche der Protagonisten abtauchenden Geschichten zu begeistern. Ich bin daher mit viel Vorfreude und einer hohen Erwartungshaltung in ihr neues Werk "Mondteufel" gestartet. Mit ihrem tiefsinnigen und temperamentvollen Schreibstil hatte sich mich schnell wieder in den Bann gezogen. Der Spannungsbogen wird mit Stellas rätselhafter Situation nach und nach aufgebaut und es ergeben sich für den Leser im Verlauf der Geschichte immer mehr Fragezeichen. Fiktion und Realität werden von Astrid Korten geschickt miteinander verknüpft, so dass der Fortgang aus meiner Sicht unvorhersehbar wird. Erst das fulminante und mit überraschenden Wendungen gespickte Finale bringt die gut nachvollziehbare und zufriedenstellende Auflösung.

Insgesamt ist "Mondteufel" ein aus meiner Sicht rundum gelungener Psycho-Thriller, der mich mit einer raffiniert aufgebauten Story und dem Erzähltalent der Autorin überzeugt hat. Ich lege das Buch den Freunden der Spannungsliteratur ans Herz und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 21.03.2021

Außergewöhnlicher und fesselnder Kriminalroman

Frostmond
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Obwohl bereits seit Jahren junge Frauen entlang des Transcanada-Highways spurlos verschwinden, hat die Polizei noch nicht viel unternommen, um diese Serie zu stoppen. Die Opfer sind indigene Frauen, was ...

Obwohl bereits seit Jahren junge Frauen entlang des Transcanada-Highways spurlos verschwinden, hat die Polizei noch nicht viel unternommen, um diese Serie zu stoppen. Die Opfer sind indigene Frauen, was die bisherige Untätigkeit wohl erklären mag. Und so ist es auch nur der Medienwirksamkeit der Presse zu verdanken, dass nach dem Auffinden der 15-jährigen Jeanette Maskisin die beiden erfahrenen Ermittler LeRoux und Garner auf den Fall angesetzt werden. Ihre Recherchen führen sie in das Reservat der Cree-Indianer, wo sie aber auf eine Mauer des Schweigens stoßen. Die Lösung des Falls rückt aufgrund fehlender Indizien in immer weitere Ferne und sowohl LeRoux als auch Garner haben auch noch in ihrem privaten Leben ihre Kämpfe zu absolvieren...

Die Autorin Frauke Buchholz hat mit "Frostmond" einen aus meiner Sicht herausragenden Kriminalroman geschrieben. Sie erzählt die Geschichte in einem temperamentvollen und hervorragend zu lesenden Schreibstil, bei dem sie auch kein Blatt vor den Mund nimmt. Zudem hat sie ihre beiden Hauptprotagonisten schonungslos offen und interessant charakterisiert, so dass es ihnen schwer fällt Sympathiepunkte zu verteilen, aber der Geschichte eine besondere Note verleihen. Der Spannungsbogen wird mit dem Auffinden der Leiche des indigenen Mädchens Jeanette eher klassisch aufgebaut und über die ereignisreichen Ermittlungen, sowie die Charakter-studien der beiden Ermittler auf einem hohen Niveau gehalten. Das fulminante Finale weiß mit einem hohen Maß an Spannung und einer genau zur Geschichte passenden Auflösung zu überzeugen. Ohne irgendwelche Klischees zu benutzen wurde das brisante Thema der Integrierung indigener Völker in Kanada in den Fokus gerückt und geschickt in die clever konzipierte Geschichte eingebaut.

Insgesamt hat mich "Frostmond" als rauer und kompromissloser Kriminal-Roman komplett überzeugt und ich bin gespannt, ob es weitere Fälle für das so ungleiche "Team" LeRoux und Garner gibt. Ich kann das Buch nur wärmstens weiterempfehlen und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerten. Bisher eines meiner Lesehighlights in diesem Jahr.

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Veröffentlicht am 21.03.2021

Fesselnde Reise ins 17. Jahrhundert

Die Kannenbäckerin
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Zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges ist das Leben im Westerwald schon beschwerlich genug, aber die Pest zieht nun auch noch durchs Land und rafft die Menschen dahin. Auch Johanna muss leidvoll miterleben, ...

Zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges ist das Leben im Westerwald schon beschwerlich genug, aber die Pest zieht nun auch noch durchs Land und rafft die Menschen dahin. Auch Johanna muss leidvoll miterleben, wie ihre ganze Familie an der Krankheit verstirbt und steht nun mit 14 Jahren ganz allein in dieser schwierigen Welt. Der Nachbar schickt sie als Junge verkleidet zu ihrem Onkel, der in einer weiter entfernten Gemeinde lebt. Als Johanna auf ihn trifft, nimmt er die Verantwortung an und lässt Johanna bei ihm unterkommen. Hier ist sie fasziniert vom Handwerk des Kannenbäckers, dem ihr Onkel Wilhelm nachgeht. Ob sie sich diese Fertigkeiten auch aneignen kann? Einen Beruf, der ausschließlich von Männern ausgeübt wird? Johanna beschließt ihr Leben in die Hand zu nehmen...

Die Autorin Annette Spratte hat mit "Die Kannenbäckerin" aus meiner Sicht eine gelungene Hommage an das etwas unbekanntere Handwerk geschrieben und es in den Rahmen einer bewegenden Geschichte der sympathischen Hauptprotagonistin Johanna umgesetzt. Der bildreiche und sehr flüssig zu lesende Schreibstil führte mir die damalige Zeit gut vor Augen. Der Charakter der Hauptprotagonistin ist interessant gezeichnet als starke Frau, die zum einen weiß, was sie will und zum anderen Wege findet, dies auch durchzusetzen. Die historischen Hintergrundinformationen sowohl um den Dreißigjährigen Krieg, als auch um das Handwerk des Kannenbäckers wirken sehr gut recherchiert und vermitteln ein authentisches Bild der damaligen Zeit. Das Schicksal Johannas lässt den Leser nicht los und für mich entwickelte sich eine fesselnde Geschichte, bei deren Verlauf es mir immer schwerer fiel, das Buch zur Seite zu legen.

Insgesamt ist "Die Kannenbäckerin" aus meiner Sicht eine mehr als gelungene und ereignisreiche Reise in die Vergangenheit. Der historische Roman überzeugt mit seiner authentischen Erzählweise, einem mir bis dato noch nicht so wirklich bewusstem Handwerk und dem großen Erzähltalent der Autorin. In meinen Augen ein echtes Lesehighlight, welches ich gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

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Veröffentlicht am 14.03.2021

Durch die Hintertür

The Backdoor Link
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Sarah Beck ist mehr durch einen Zufall in die digitale Welt gelangt und hat dort ihr großes Talent entdeckt. Schnell wird sie in der Hackerszene zum absoluten Star und sowohl Unternehmen als auch große ...

Sarah Beck ist mehr durch einen Zufall in die digitale Welt gelangt und hat dort ihr großes Talent entdeckt. Schnell wird sie in der Hackerszene zum absoluten Star und sowohl Unternehmen als auch große Institutionen fürchten ihre Kompetenz ohne auch nur eine Spur zu ihrer Identität zu finden. Um ihre Vergangenheit im Dunklen zu lassen entschließt sie sich in einer Notsituation, ihr Wissen der IT-Abteilung von Europol zur Verfügung zu stellen. Als plötzlich alles aus dem Ruder zu laufen droht, muss Sarah reagieren. Sie setzt alles auf eine Karte und legt sich mit scheinbar übermächtigen Gegnern an...

Mit "The backdoor link..." hat der Autor Roland Hebesberger einen aus meiner Sicht packenden und unglaublich temporeichen Thriller geschrieben. Angeregt von vielen guten Bewertungen seiner zwei vorherigen Bücher bin ich mit einer hohen Erwartungshaltung in sein neues Werk gestartet. Sehr schnell hat mich Roland Hebesberger mit seinem außergewöhnlich temperamentvollen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil in den Bann gezogen. Gekonnt wird gleich im Prolog der Spannungsbogen aufgebaut und über das dramatische Schicksal der Hauptprotagonistin mit all ihren Verstrickungen auf einem hohen Niveau gehalten. Es fiel mir im Verlauf immer schwerer das Buch zur Seite zu legen, da die interessant gezeichnete Sarah Beck und die vielen überraschenden Wendungen bei mir einen Suchtfaktor auslösten. Das fulminante Finale kann ebenfalls überzeugen und auf die möglichst baldige Fortsetzung hoffen.

Insgesamt ist "The backdoor link..." für mich ein überzeugender und absolut fesselnder Thriller, der mit seinem hohen Tempo, viel Action, einer komplexen Story und dem Erzähltalent des Autors zu überzeugen weiß. Ich kann den Freunden der Spannungsliteratur das Buch nur wärmstens empfehlen und den Thriller folgerichtig mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerten.

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Veröffentlicht am 07.03.2021

Der Sinn des Lebens

Aus der Mitte des Sees
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Lukas hat sich für das Leben eines Mönchs in einer Benediktinerabtei entschieden. Er lebt seit Jahren dort und war sich eigentlich sicher, eine gute Wahl getroffen zu haben. Im Umfeld der vielen eher alten ...

Lukas hat sich für das Leben eines Mönchs in einer Benediktinerabtei entschieden. Er lebt seit Jahren dort und war sich eigentlich sicher, eine gute Wahl getroffen zu haben. Im Umfeld der vielen eher alten Mitbrüder hat er sich in erster Linie mit Andreas angefreundet, der sogar noch etwas jünger ist. All dies wird aber in Frage gestellt, als Andreas den Orden verlässt, um eine Familie zu gründen. Lukas ist zu diesem Zeitpunkt Ende dreißig und überdenkt sein Leben. Ist er in der Abtei richtig aufgehoben? Erschwerend ist für ihn eine Begegnung mit einer attraktiven Frau, die als Gast die Abtei besucht. Er bemerkt eine Verbindung zu ihr und sieht gleichzeitig bei seinem glücklichen Bruder Andreas was das Leben noch bereit halten kann...

Der Autor Moritz Heger hat mit "Aus der Mitte des Sees" einen aus meiner Sicht berührenden und stillen Roman geschrieben. Er erzählt die Geschichte von Bruder Lukas in einem bildreichen und sehr ansprechenden Schreibstil, der oftmals poetisch anmutet. Das Buch und der Hauptprotagonist haben mich beim lesen in einen Sog gezogen, der spannender war, als so mancher Kriminalroman. Die Lebensfrage mit den so gegensätzlichen Möglichkeiten bereiten Lukas große Zweifel. Für welche Seite soll er sich entscheiden? Muss er zu seiner einst getroffenen Entscheidung stehen oder soll er der Verlockung des Lebens nachgehen? Seinen Gedanken folgt er am liebsten beim und im nahegelegenen Vulkansee, der ihm nach der Klausur des Eingeschlossenen ein Gefühl von Freiheit vermittelt. Er lässt dort seinen Gedanken freien Lauf und genießt die Tiefe und Kälte des Sees und eigentlich ist ihm von Anfang an klar, dass an diesem Ort sein weiteres Leben entschieden wird...

"Aus der Mitte des Sees" hat mich berührt und der Autor vermag es aus meiner Sicht hervorragend mit Worten umzugehen. Ein Roman, der sich mit dem Sinn des Lebens beschäftigt und äußerst lesenswert ist. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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