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Veröffentlicht am 16.03.2017

Eine außergewöhnliche junge Frau

Im Schatten des Flammenbaums
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Louise Bernard lebt 1926 in Paris. Sie hat einen für eine Frau ungewöhnlichen Beruf erlernt, denn Sie ist Automechanikerin in der Werkstatt von Citroën. Durch ihr Können hat sie sich auch die Anerkennung ...

Louise Bernard lebt 1926 in Paris. Sie hat einen für eine Frau ungewöhnlichen Beruf erlernt, denn Sie ist Automechanikerin in der Werkstatt von Citroën. Durch ihr Können hat sie sich auch die Anerkennung ihrer männlichen Kollegen erarbeitet. Auch ihr Zwillingsbruder Adrien war bei Citroën beschäftigt, bis er im Auftrag von Monsieur Citroën eine Expedition nach Madagaskar begleitet hat und dort hängen geblieben ist. Eine Tierauffangstation ist dort nun sein Zuhause. Sowohl seine Eltern als auch Louise vermissen ihn schmerzlich. Seine Berichte von dort machen deutlich, dass Hilfe für die Insel notwendig ist und so spendet Monsieur Citroën einen Wagen B10 für die Mission auf Madagaskar. Zwei Mechaniker sollen den Wagen auf der Tour begleiten. Es braucht einige Überzeugungsarbeit von Louise, bis sie dabei ist. Aber sie hat eine enge Beziehung zu ihrem Bruder und will ihn unbedingt wiedersehen. Ihr Bruder hat inzwischen die Einheimische Rana geheiratet und Louise freut sich, dass sie vier Wochen auf der Insel bleiben kann. Doch der Aufenthalt gestaltet sich ganz anders als erwartet.
Der Schreibstil ist ungemein lebendig und sehr bildhaft. Ich glaubte die Geräusche des Urwalds zu hören, die Farbenpracht zu sehen und den Duft der Blumen zu riechen.
Louise ist gerade rechtzeitig in der Tierauffangstation angekommen, um die Hochzeitszeremonie der Tanala mitzuerleben. Doch nach dem größten Glück kommt ein furchtbarer Schlag und sie muss sehr stark sein. Aber es gibt auch Menschen, die ihr helfen. Nur muss sie erst einmal herausfinden, wem sie trauen kann nachdem den furchtbaren Ereignissen. Aber da die Polizei wenig Interesse zeigt, die Sache aufzuklären, kann sie gar nicht anders, als selbst zu ermitteln. Dabei handelt sie, ohne über die Gefahren nachzudenken. Es ist auch bewundernswürdig, wie sie sich in der Auffangstation einbringt, obwohl sie vorher mit Tieren nichts zu tun hatte. Dabei hat es ihr besonders ein kleines Katta-Mädchen angetan, aber das beruht wohl auf Gegenseitigkeit.
Es ist der Autorin sehr gut gelungen, die unterschiedlichen Charaktere lebendig und sehr authentisch zu gestalten. Dabei konnte ich mir aber bei einigen nicht sicher sein, ob sie nun gut oder böse waren und was sie antreibt. Interessant fand ich es, etwas über die Gebräuche der Einheimischen zu erfahren.
Ich konnte mich schwer der exotischen Atmosphäre entziehen. Mir hat diese abenteuerliche Geschichte verbunden mit einem Kriminalfall und ein bisschen Liebe sehr gut gefallen.

Veröffentlicht am 15.03.2017

Das Glück kommt mit dem Hund

Mit euch an meiner Seite
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Obwohl Tobey als Musiker im Rampenlicht steht, ist er ein verschlossener Mensch. Er liebt seinen Beruf, mag aber den Rummel um seine Person nicht. Als er auf der Flucht vor Papparazzi einen Hund anfährt, ...

Obwohl Tobey als Musiker im Rampenlicht steht, ist er ein verschlossener Mensch. Er liebt seinen Beruf, mag aber den Rummel um seine Person nicht. Als er auf der Flucht vor Papparazzi einen Hund anfährt, kümmert er sich. Er bringt den Hund zum Tierarzt und beschließt, den traumatisierten Hund zu behalten. Doch ihm ist klar, dass er Hilfe braucht, damit das Tier wieder vertrauensvoll mit Menschen leben kann. Er engagiert dafür die 39jährige June Harrison, die ein Hundezentrum hat. June hat mit ihrem Partner einige Probleme und nimmt daher den Auftrag in London an.
Das Buch liest sich wundervoll und ist sehr berührend. Abwechselnd wird aus der Ich-Perspektive von Tobey und June berichtet, so dass man ihre Gedanken und Gefühle gut nachvollziehen kann.
Ich mochte sowohl Tobey als auch June von Anfang an. Tobey ist trotz seiner Berühmtheit nicht abgehoben. Ich konnte gut nachvollziehen, wie er unter den Albträumen leidet, die ihn seit Jahren quälen. June ist eine sympathische und hilfsbereite Frau. Doch es fällt ihr etwas schwer, eingefahrene Gewohnheiten abzulegen. Sie braucht einen Doch auch die anderen Charaktere waren gut und authentisch dargestellt.
June soll Millie helfen, und ihre Arbeit mit dem Hund hilft auch Tobey, der Schlimmes hinter sich hat. Bei June kann er endlich darüber reden. Dann kommen Gefühle ins Spiel und Entscheidungen müssen getroffen werden.
Natürlich ist das Ende vorauszusehen, aber das ist vollkommen egal, denn die Geschichte hat mich gefangen genommen.
Es ist eine wundervolle Liebesgeschichte mit Tiefgang, die einen beim Lesen sehr berührt.

Veröffentlicht am 07.03.2017

Terror

Der Kalif
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Mark Taylor ist Journalist, noch nicht lange verheiratet und sehr gläubig. Ausgerechnet ihn hat sich der Terroristenführer Sa`id, der verantwortlich gemacht wird für die vielen Toten bei Anschlägen in ...

Mark Taylor ist Journalist, noch nicht lange verheiratet und sehr gläubig. Ausgerechnet ihn hat sich der Terroristenführer Sa`id, der verantwortlich gemacht wird für die vielen Toten bei Anschlägen in Amerika, ausgesucht für ein Interview und lehnt jeden anderen Interviewpartner ab. Es ist eine einmalige Chance für Mark. Wieso wurde aber gerade er ausgewählt?
Doch der amerikanische Geheimdienst hat seine Augen und Ohren überall und erfährt von der Sache. Die CIA möchte, dass Mark einen Agenten mitnimmt. Eine schwere Entscheidung, denn in erster Linie ist Mark Journalist und Journalisten arbeiten nicht mit dem Geheimdienst zusammen. Doch andererseits hat Mark als Soldat seinem Vaterland gedient und möchte den Terroristenanführer zur Strecke bringen, um weitere Anschläge zu verhindern.
Während Mark sich in der Türkei für sein Interview bereitmacht, gibt es in Amerika Hinweise auf geplante Anschläge. Im Visier sollen Kirchen stehen – doch welche?
Beim ersten Interview von Sa`id gibt der sich noch als Mann des Friedens, doch schon bald zeigt er sein wahres Gesicht. Mark, der sowohl die Bibel als auch den Koran kennt, vertritt seinen Glauben im Gespräch sehr standfest und bringt sich dadurch in Lebensgefahr.
Obwohl die CIA die ganze Operation geplant hat, läuft doch einiges schief, denn Sa`id hat dafür gesorgt, dass Marks Team getrennt wird und keiner weiß, wohin Mark gebracht wurde. Wird er seine Frau jemals wiedersehen?
Wer davon ausgeht, dass ein Buch über christlichen Glauben einseitig und langweilig sein muss, wird hier eines Besseren belehrt. Die Geschichte ist gleichzeitig sehr spannend, fesseln und auch berührend. Sie ist informativ und regt zum Nachdenken an. Nicht jeder wird bei Lebensgefahr so standhaft seinen Glauben verteidigen wie Mark. Gleichzeitig ist er überzeugt, dass ihn Gott hält. Seine Argumente schüren nur Sa`ids Wut. Bemerkenswert finde ich den Satz: „Mir ist in der heutigen Zeit kein einziger christlicher Selbstmordattentäter bekannt, auch kein buddhistischer oder jüdischer - nur muslimische" (S. 231).
Es ist ein sehr packender Thriller, auf den man sich einlassen muss.

Veröffentlicht am 07.03.2017

Die "Quelle"

Der Henker von Wien
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Mitten im 1. Weltkrieg leiden die meisten Menschen in Wien und Hunger und Not. Während sie für Lebensmittel anstehen, blüht aber auch einen regen Schleichhandel. Geld und Beziehungen sorgen auch in diesen ...

Mitten im 1. Weltkrieg leiden die meisten Menschen in Wien und Hunger und Not. Während sie für Lebensmittel anstehen, blüht aber auch einen regen Schleichhandel. Geld und Beziehungen sorgen auch in diesen Zeiten dafür, dass es einem gut geht.
Doch dann gibt es Tote unter den Händlern des Schwarzmarktes. Ein Fall für Oberinspektor Josef Maria Nechyba.
Das Buch liest sich sehr angenehm und vermittelt einen guten Eindruck über die Atmosphäre in Wien. Es ist der fünfte Band einer Reihe um Nechyba, er kann gut gelesen werden, ohne die anderen Bücher zu kennen.
Nechyba ist ein gemütlicher Typ. Er hält gerne eine Nickerchen im Büro und gutes Essen ist für ihn lebenswichtig. Seine Frau Aurelia passt als Köchin daher perfekt zu ihm. Auch Nechyba nutzt den Schwarzhandel, bis dann sein Händler ermordet wird.
Die „Quelle“ schaltet ihre Konkurrenten aus, um das Geschäft im großen Stil zu betreiben. Dabei geht sie nicht zimperlich mit den Händlern um, sie werden erhängt. Selbstmord kann von der Polizei sehr bald ausgeschlossen werden.
Diese spannende und unterhaltsame Geschichte wird mit vielen Fakten untermauert. Die Sprache ist der damaligen Zeit wunderbar angepasst, manchmal ist sie milieugerecht sehr grob, manchmal sorgt sie mit viel Schmäh für authentisches Lokalkolorit. Es ist interessant zu erleben, wie die Ermittlungen ohne die heutigen Möglichkeiten auch zum Ziel führen.
Auch die Personen waren authentisch und sehr lebendig beschrieben. Man spürt Verzweiflung genauso gut wie Hinterhältigkeit und Tücke.
Ich kann diesen historischen Krimi nur empfehlen.

Veröffentlicht am 06.03.2017

Immer wieder überleben

Der letzte Überlebende
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Das Buch schildert eindringlich, wie Sam Pivnik in einer Zeit des Grauens überlebte. Seine Familie lebt in dem kleinen Städtchen Bedzin in Oberschlesien. Sein Vater war Schneider und flickte die Kleidung ...

Das Buch schildert eindringlich, wie Sam Pivnik in einer Zeit des Grauens überlebte. Seine Familie lebt in dem kleinen Städtchen Bedzin in Oberschlesien. Sein Vater war Schneider und flickte die Kleidung der Menschen. Sam, der eigentlich »Szlamek« hieß, ist dreizehn Jahre als die Nazis in Polen einmarschieren. Zunächst wird ein Ghetto für die jüdischen Menschen eingerichtet. Aber es kommt noch schlimmer. Sam und seine Familie werden nach Auschwitz gebracht. Eine Bewegung mit dem Daumen, rechts oder links! Damit ist entschieden, ob man lebt oder stirbt. Er erlebt mit, was Mengele den Menschen antut. Was fast unmöglich erscheint, er überlebt das alles: Auschwitz, das Bergwerk Fürstengrube, den Todesmarsch und den Brand auf der MS Cap Arcona.
Sam Pivnik schildert in diesem Buch seine Geschichte, daher ist man als Leser sehr nah dran. In seinen Erinnerungen muss er das immer wieder erleben und es ist bewundernswert, dass Sam in seinem hohen Alter das Erlebte erzählt, damit es nicht vergessen wird. Immer wieder musste ich das Buch aus der Hand legen, denn es ist kaum begreiflich, was ein Mensch aushalten und überleben kann und was die Nazis für perverse Versuche an Menschen angestellt haben.
Wie kann ein Mensch das alles ertragen? Wie kann man überleben? Wie wird man mit seinen Erinnerungen fertig? Ich kann mir das nicht vorstellen.
Ein Zeitzeugnis, das erschüttert und einen nicht loslässt. Auch wenn es schwer zu ertragen ist, was in diesem Buch beschrieben wird, sollte dieses Buch von vielen Menschen gelesen werden, damit man nicht vergisst.