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Veröffentlicht am 09.03.2021

Faktenreicher Roman über eine beeindruckende Persönlichkeit

Was wir scheinen
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Hannah Arendt wurde von vielen Menschen gemieden, nachdem ihr Buch zum Prozess gegen Eichmann veröffentlicht wurde. Wie es ihr dabei ging, das ist eins der Themen, welche die Autorin Hildegard Keller in ...

Hannah Arendt wurde von vielen Menschen gemieden, nachdem ihr Buch zum Prozess gegen Eichmann veröffentlicht wurde. Wie es ihr dabei ging, das ist eins der Themen, welche die Autorin Hildegard Keller in dem Buch „Was wir scheinen“ aufgreift. Sie nimmt den Leser an die Hand und wir begleiten Hannah Arendt zu den wichtigen Stationen ihres Lebens. Von ihrer Flucht nach Frankreich, über die Immigration in die USA bis zum Umzug in die Schweiz, die lebendige Schilderung wird durch viele Dialoge überzeugend dargestellt.

Als ich vor etlichen Jahren den Film „Hannah Arendt“ sah, war ich von dieser mutigen Frau sehr beeindruckt. Umso mehr freute ich mich, dass nun auch ein Roman über ihr Wirken erschien. Viele Weggefährten hatte sie und dazu gehörten unter anderem auch die Gräfin Dönhoff, Ingrid Bermann und Gottfried Keller. Kellers Verse, die er weit vor der Machtergreifung Hitlers schrieb, zeigten in erschreckender Weise, wie er die Zukunft sah. Ja, Hannah Arendt war eine Jüdin und erlebte hautnah was es heißt, die Heimat gezwungenermaßen zu verlassen. Als dann der Krieg vorbei war und sie nach Jerusalem zum Prozess gegen Eichmann gerufen wurde, konnte sie kaum fassen, was sie sah. Ein unscheinbares „Männlein“, das in keiner Weise dem Bild eines Massenmörders entsprach. Ihre Aussage von „der Banalität des Bösen“ wurde scharf kritisiert und viele „Freunde“ wandten sich von ihr ab.

Hannah Arendt ließ sich nicht den Mund verbieten oder gar verbiegen. Sie stand zu ihrer Meinung und musste schmerzlich hinnehmen, dass sie damit zuweilen aneckte. Als Menachem Begin sich in Israel etablierte und seine Partei immer mächtiger wurde, verfassten Intellektuelle Amerikas ein Schreiben an die New York Times. Unterschrieben wurde es unter anderem auch von Einstein und Arendt. Alle verwiesen auf die Gräueltaten Begins gegen Palästinenser. Es bleibt also festzuhalten, dass Frau Arendt keineswegs parteiisch war. Sie sah auch die Fehler ihrer Glaubensbrüder und -schwestern und benannte diese öffentlich. Das Buch endet mit den Worten der Autorin wobei sie erwähnt, dass Fakten mit Fiktion verwoben wurden und das Werk als Roman anzusehen ist.

Quellenangaben und Zitate aus weiteren Büchern folgen. Viele Menschen halfen mit, dieses Buch zu veröffentlichen und alle finden ihren Platz auf den letzten Seiten. Auffallend ist zudem die wertige Ausstattung mit Einband und Lesebändchen, während das Cover schlicht und doch eindrücklich gehalten ist.

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Veröffentlicht am 08.03.2021

Tolles Buch mit schönen Zeichnungen

Akademie Fortuna - Wenn Wahrsagen so einfach wäre
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In der „Akademie Fortuna“ geht es hoch her. Ein neues Schuljahr beginnt und die Chefin ist stolz auf ihren Nachwuchs. Ihre jüngste Tochter Anniversary „Sorry“ Fortune beginnt ihre Ausbildung und die Merry, ...

In der „Akademie Fortuna“ geht es hoch her. Ein neues Schuljahr beginnt und die Chefin ist stolz auf ihren Nachwuchs. Ihre jüngste Tochter Anniversary „Sorry“ Fortune beginnt ihre Ausbildung und die Merry, die ältere der Töchter, war zum dritten Mal Schulbeste. Am Einschulungstag kommen nicht nur die Neuen, auch deren Eltern und andere Mitglieder der Familie sind dabei. Das fröhliche Fest wird endlich auch vom Reste der Bevölkerung wahrgenommen und diese Tatsache erfüllt Mutter Euphorie Fortune mit Stolz.

Dass Großmutter und der 12jährige Enkel gemeinsam ein Buch lesen, kommt hin und wieder mal vor. „Akademie Fortuna“ begeisterte uns dann auch beide. Mir gefällt die angenehme Sprache, die ohne Modewörter und/oder sonst übliche Abkürzungen auskommt, recht gut. Der Enkel war von den Zeichnungen in schwarz-weiß beeindruckt. Auffallend ist auch, dass hier keineswegs nur Wahrsagerei eine Rolle spielt. Es werden die verschiedenen Disziplinen genau erklärt und klar dargestellt, wie wichtig Ehrlichkeit für ein Miteinander an Schulen ist. Oft trügt der Schein, wenn neue Mitschüler kommen und sofort in eine „Schublade“ gesteckt werden. Und das vielleicht wegen ihrem Erscheinungsbild oder unpassenden Sätzen, die sie vor Aufregung los ließen.

Das Cover ist sehr gut gewählt und aus dem Grund bekam das Buch auch im Regal des Enkels einen besonderen Platz. Ein sehr gutes Buch, welches für Leser von 10 bis 99 empfehlenswert ist.

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Veröffentlicht am 04.03.2021

Eine kurze Auszeit in und mit der Natur

Ein Stadtmensch im Wald
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Das Virus Covid 19 und seine Mutanten setzten seit Anfang 2020 den Menschen in Deutschland sehr zu. Jeder versucht auf andere Weise, den Alltag trotz Pandemie lebenswerter zu gestalten. Der Autor H.D. ...

Das Virus Covid 19 und seine Mutanten setzten seit Anfang 2020 den Menschen in Deutschland sehr zu. Jeder versucht auf andere Weise, den Alltag trotz Pandemie lebenswerter zu gestalten. Der Autor H.D. Walden hat eine Freundin, welche eine „Wochenendhütte“ besitzt. Das besondere daran ist, dass die mitten im Wald steht. Herr Walden begibt sich während des ersten „lockdowns“ also in den Wald und seine Beobachtungen schrieb er in dem Büchlein „Ein Stadtmensch im Wald“ nieder.

Es ist ein dünnes Buch, das rasch gelesen ist. Dafür sind die Aussagen über seine Beobachtungen mitten in der Natur sehr deutlich fühlbar. Herr Walden schreibt über seine Erlebnisse mit Mäusen, Schupp und Mücke. Er erfährt, wie verschieden sich die Gesänge der Vögel anhören um sich dann später in einem harmonischen Chor zu verbinden. Seine Erlebnisse im Wald lässt sich in einem Satz schildern: Er verweilt im Hier und Jetzt und lebt nicht in sondern mit der Natur.

Ein wirklich tolles Buch, welches auch durch die schöne Sprache auffällt. Ich denke, dass jeder, der das Werk liest, mit mehr Aufmerksamkeit durch einen Wald geht. Einen Satz daraus gebe ich als Zitat wieder, damit Sie sich einen Begriff von den Ansichten des Autors machen können:

„In welche der vom Tierschutz aufgestellten Kategorien gehört eigentlich der Mensch?“ Gekrönt wird dieses Werk von eindrucksvollen Zeichnungen in schwarz-weiß. Sie stammen von der Künstlerin Elisa Rodruguez Scasso.

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Veröffentlicht am 01.03.2021

Ein grandioses Werk von Herrn Hardinghaus

Ferdinand Sauerbruch und die Charité
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Ferdinand Sauerbruchs Bild in der Öffentlichkeit, hat in den letzten Jahren sehr gelitten. Er soll angeblich Sympathisant, ja sogar Verbündeter der Nationalsozialisten gewesen sein. Für sein Buch „Ferdinand ...

Ferdinand Sauerbruchs Bild in der Öffentlichkeit, hat in den letzten Jahren sehr gelitten. Er soll angeblich Sympathisant, ja sogar Verbündeter der Nationalsozialisten gewesen sein. Für sein Buch „Ferdinand Sauerbruch und die Charité“ recherchierte der Autor Hardinghaus und fand Quellen, die noch in keinem Buch erwähnt wurden. Dazu gehört auch das Tagebuch von Adolphe Jung, dessen Aufzeichnungen erst vor kurzem veröffentlicht wurden. Hier gibt es etliche Fakten über Herrn Sauerbruch, die unbekannt waren. Was dabei herauskam, steht in diesem Buch geschrieben. Unter anderem, dass er Mitglied einer Widerstandsgruppe war und vielen Juden half. Auch über das Attentat Stauffenbergs und seiner Mitstreiter war er umfassend informiert. Es ist also zwingend erforderlich, dass die öffentliche Meinung über Sauerbruch und seinen angeblichen Sympathien zu den Nazis, neu bewertet und er selbst rehabilitiert wird.

Was ich an Christian Hardinghaus so schätze ist, dass er sich nicht verbiegen lässt. Er recherchiert sehr intensiv und schreibt das, was er an Fakten vorzeigen kann. Dabei wagt er sich an Themen heran, die oft nicht der Meinung einer breiten Öffentlichkeit entsprechen. Das nahmen auch die Macher der zweiten Staffel der „Charité“ als Grundlage für ihre Veröffentlichung. Hier wird klar gezeigt, was auch in „Ferdinand Sauerbruch und die Charité“ zum Ausdruck kommt.

Der Autor Hardinghaus schreibt abwechslungsreich und lebendig. Klar zu erkennen ist auf jeden Fall, dass Herr Sauerbruch kein „Naziversteher“ oder Mitläufer war. Das Gegenteil ist richtig und im Nachwort schreibt der Autor noch einmal ausdrücklich, wie falsch etliche Veröffentlichungen in den Medien sind. Im Nachwort schreibt Herr Hardinghaus unter anderem über sein Treffen mit Sohn und Schwiegertochter des Arztes Adolphe Jung. Sein Tagebuch war eine Hauptquelle dieses Buches. Weitere Angaben von Quellen finden Sie am Schluss des Buches. Auch Anmerkungen zu den Fußnoten sowie ein Namensregister gibt es hier. Und dann folgt eine Leseprobe zum Buch „Die Spionin der Charité“, welches ebenfalls im Europaverlag erschien. Auch dieses Werk von Herrn Hardinghaus empfehle ich ausdrücklich. Es ist ebenfalls ein Buch wider das Vergessen.

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Veröffentlicht am 26.02.2021

Das Buch sollte jeder lesen

Wie ich überlebte
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Dawit „diktiert“ in „Wie ich überlebte“ seine Geschichte in die Feder von Karin Petran. Gemeinsam mit seinem älteren Bruder verlässt er die Heimat Äthiopien und beide möchten sich in Eritrea eine Existenz ...

Dawit „diktiert“ in „Wie ich überlebte“ seine Geschichte in die Feder von Karin Petran. Gemeinsam mit seinem älteren Bruder verlässt er die Heimat Äthiopien und beide möchten sich in Eritrea eine Existenz aufbauen. Die Flucht Dawits ist keineswegs ein „Spaziergang“ und bis heute kann er seine Traumata nicht vergessen.

Karin Petran unterrichtete Flüchtlinge in Deutscher Sprache und war von den Berichten Dawits so ergriffen, dass sie gemeinsam mit ihm dieses Buch erarbeitete. Es dauerte drei Jahre, bis es veröffentlicht werden konnte. Zu diesem Zweck trafen sich Frau Petran und Dawit an jedem Freitag und das Ergebnis ihrer Gespräche kann sich durchaus sehen lassen.

Als Frau Merkel im Jahr 2015 beschloss, die Grenzen zu öffnen und den Satz sprach: „Wir schaffen das, gab es viele negative Meinungen in der Öffentlichkeit.“ Das machte aber überhaupt nichts, da die Ansichten und Hilfen der „Gutmenschen“ überwogen. In diesem Buch „Wie ich überlebte“ erfährt der Leser nun hautnah, warum Menschen flüchten. Nein, sie sind keineswegs auf der Suche nach einem Land, wo ihnen die gebratenen Tauben in den Mund fliegen. Sie nehmen sogar Todesgefahren auf sich, damit sie zum Beispiel einem Regime entkommen, welches von grauenhaften Diktatoren beherrscht wird.

Dawit erzählt von den Gefahren in Libyen, auf schwankenden Schlauchbooten und der Raffgier von Schleppern. Aber das Buch ist keineswegs voll von negativen Erlebnissen. Für Dawit gab es viele Menschen, die ihm bei seiner Flucht halfen und auch sein Ankommen in Deutschland unterstützten. Wie gut, dass es immer wieder Menschen gibt, die empathisch sind und sich nicht vor einer anderen Hautfarbe fürchten. Das Buch ist eine Bereicherung für jeden, der sich nicht scheut, auch mal über den Tellerrand zu schauen. Wer Todesgefahren auf sich nimmt, der ist weder faul noch erpicht auf die „Vorzüge“ unseres Sozialstaates.

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