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Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine Reise (nicht nur) zu sich selbst

Die Reise der Amy Snow
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Als Baby wird Amy Snow nackt im Schnee gefunden und wächst - mehr recht als schlecht geduldet - im Haushalt von Lord und Lady Vennaway auf. Einzig Aurelia, die Tochter des Hauses und Amys Retterin, wird ...

Als Baby wird Amy Snow nackt im Schnee gefunden und wächst - mehr recht als schlecht geduldet - im Haushalt von Lord und Lady Vennaway auf. Einzig Aurelia, die Tochter des Hauses und Amys Retterin, wird ihr eine Freundin. Als diese nun in jungen Jahren stirbt, hinterlässt sie Amy eine Reihe von Briefen, die sie auf eine Suche quer durchs Land schicken. Während dieser Reise lernt Amy nicht nur ihre Freundin Aurelia von einer ganz neuen Seite kennen, sondern erfährt auch so manches über sich selbst.

Die Reise der Amy Snow von Tracy Rees ist als Softcover im List Velag erschienen und hat 480 Seiten.

Wir lernen die Hausangestellte Amy Snow kennen, die als Baby verlassen im Schnee gefunden wurde und nichts über ihre Herkunft weiß. Lord und besonders Lady Vennaway haben Amy nur widerwillig in ihrem Haushalt aufgenommen, doch nicht zuletzt dem Sturkopf der einzigen Tochter ist es zu verdanken, dass Amy nicht verbannt in der Küche bleibt, wo sie Lady Vennaway nicht unter die Augen kommt, sondern zu einer Gefährtin und später Betreuerin für die erkrankte Aurelia wird.

Nach deren Tod muss Amy das Haus verlassen, doch Aurelia hat vorgesorgt und ihrer Freundin eine Reihe von Briefen hinterlassen, mit deren Hilfe sie Amy auf eine Schatzsuche schickt: Eine Suche nicht nur zu sich selbst, sondern auch zum bestgehüteten Geheimnis Aurelias.

Tracy Rees hat einen sehr schönen Roman über Freundschaft, die den Tod überdauert geschrieben. Darüber, dass Familie nicht immer davon abhängig ist, wo bzw. in welchen Stand man geboren wurde und das man auch bei den Menschen, von denen man das am wenigsten erwartet hätte, helfende Hände finden kann.

Tracy Rees' Figuren waren wunderbar gezeichnet und ich konnte sie mir alle sehr gut vorstellen. Nicht alle waren mir sympathisch, aber das habe ich auch nicht erwartet.

Allein, dass das Geheimnis um Amys vermutliche Herkunft nur dem Leser offenbart wird, fand ich etwas schade.

Veröffentlicht am 09.03.2021

anderes erwartet

Wonderlands
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„Wonderlands“ will „ein fesselnder Führer durch die imaginären Reiche der Weltliteratur“ sein – bei mir hat das leider nicht so ganz funktioniert.
Zugegeben, ich habe (noch) nicht alles gelesen, aber Wonderlands ...

„Wonderlands“ will „ein fesselnder Führer durch die imaginären Reiche der Weltliteratur“ sein – bei mir hat das leider nicht so ganz funktioniert.
Zugegeben, ich habe (noch) nicht alles gelesen, aber Wonderlands scheint auch nicht dafür geeignet zu sein, am Stück gelesen zu werden.
Immer mal zwischendurch ein paar Seiten über die eine oder andere Geschichte reichen vollkommen aus, mehr will mein Gehirn gar nicht aufnehmen.
Besonders haben mich die Informationen über die neueren Werke interessiert, Hintergrundinformationen zum Herrn der Ringe vielleicht oder Harry Potter. Wo hat der Autor / die Autorin seine / ihre Ideen her? Wodurch wurde er/sie inspiriert? Vielleicht die eine oder andere Skizze, die im Vorfeld angefertigt wurde. Da war ich dann schon ein wenig enttäuscht, wenn ich stattdessen eine Zusammenfassung und – noch schlimmer – einen Spoiler zum Ausgang der Geschichte lesen durfte.
Ich wage zu behaupten, damit hat Frau Miller nun wirklich niemandem einen Gefallen getan.
Auch mit den Illustrationen bin ich nicht immer zufrieden. Das Foto einer Statue von Peter Pan mag ganz nett sein, hat mit seiner Geschichte mMn aber nicht wirklich viel zu tun.
Aber vielleicht waren meine Erwartungen einfach andere als die, die die Autorin letztlich erfüllen wollte.
Das Cover hingegen ist ein echter „Eye Catcher“, weshalb das Buch einen besonderen Platz in meinem Bücherregal finden wird.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 25.03.2020

Der Rosenmörder überzeugt nicht

Eisige Dornen (Ein Nathalie-Svensson-Krimi 4)
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Der Fußballstar Henrik Borg wird – mit einer blauen Blume auf der Brust – tot aufgefunden: Mord oder Selbstmord?
Innerhalb kürzester Zeit kommt es zu weiteren Todesfällen und immer ist eine blaue Rose ...

Der Fußballstar Henrik Borg wird – mit einer blauen Blume auf der Brust – tot aufgefunden: Mord oder Selbstmord?
Innerhalb kürzester Zeit kommt es zu weiteren Todesfällen und immer ist eine blaue Rose mit im Spiel, sodass die Polizei einen Serienmörder zu suchen beginnt. Doch was verbindet die Opfer miteinander?
„eisige Dornen“ ist der vierte Teil der Natalie-Svensson-Reihe von Jonas Moström, aber leider der erste, den ich gelesen habe. Möglicherweise liegt es am Stil des Autors, aber ich empfand 2/3 des Kriminalromans als ziemlich schleppend. Es werden zwar viele handelnde Personen eingeführt und auch der Schauplatz wechselt ständig, aber ich hatte nicht den Eindruck, als würde die eigentliche Handlung zielstrebig vorangetrieben. Stattdessen verlieren sich die Ermittler im Klein-Klein ihrer Besprechungen. Auch wird viel „Snus“ - also Kautabak – konsumiert, was ich persönlich einfach nur eklig finde. Das machte die jeweilige Person nicht gerade sympathischer. Immer wieder ertappte ich mich zudem bei dem Gefühl, dass mir wesentliche Vorkenntnisse zu den einzelnen Personen rund um Natalie Svensson fehlten, sodass ich die Geschehnissen nicht immer richtig einzuordnen verstand. Mich interessiert eben auch das gesamte Umfeld um den „Fall“, weshalb ich Serien normalerweise auch lieber der Reihe nach lese.
Spannend wurde es für mich erst, als die Ermittler langsam die einzelnen Bruchstücke zusammensetzen können – wobei sie vom Täter quasi unterstützt werden – und sich ein Name herauskristallisiert.
Alles in allem ein sicher solider Krimi, wenn man die Reihe von Anfang an verfolgt hat. Als Einstieg eignet er sich meiner Meinung nach nicht.

Veröffentlicht am 16.03.2020

Die Spannung bleibt auf der Strecke

Abgefackelt
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Eigentlich sollte es eine Auszeit für Paul Herzfeld in Itzehoe werden, doch der rätselhafte Tod seines Vorgängers in der Pathologie lässt ihm keine Ruhe und so gerät er ein weiteres Mal in Lebensgefahr.

„Abgefackelt“ ...

Eigentlich sollte es eine Auszeit für Paul Herzfeld in Itzehoe werden, doch der rätselhafte Tod seines Vorgängers in der Pathologie lässt ihm keine Ruhe und so gerät er ein weiteres Mal in Lebensgefahr.

„Abgefackelt“ ist der zweite Teil der wohl auf drei Teile angelegten Reihe um den Rechtsmediziner Paul Herzfeld. Nachdem ich bereits im letzten Jahr den gemeinsam mit Sebastian Fitzek geschriebenen Thriller „abgeschnitten“ mit Begeisterung gelesen habe, war ich auf seine Vorgeschichte sehr gespannt.
Gleich vorweg: Mir gefiel „abgeschnitten“ deutlich besser. Besonders „abgeschlagen“ empfand ich in der ersten Hälfte als langatmig. Zu sehr hält sich der Autor an einzelnen Szenen fest, beschreibt sie beinahe ausufernd, ohne dass sie am Ende in ihrer Detailgenauigkeit für die Geschichte relevant waren. Besonders die Momente in der Rechtsmedizin bzw. bei den Obduktionen hatten einen gewissen Ekelfaktor. Das war mir schlicht zu viel Information. Leider gab es solche Augenblicke auch in „abgefackelt“ und auch der vorliegende zweite Teil wurde erst zur Mitte hin spannend.
Ergab es für mich im Nachhinein noch Sinn, dass Herzfelds Expertise bzw. seine Meinung im ersten Teil nicht gewünscht wurde, so erschließt sich mir die unverhohlene Abneigung des ermittelnden Beamten in „abgefackelt“ lange Zeit gar nicht. Und dass er sich auf Herzfeld als Täter einschießt, ist leider recht plump und da wundere ich mich immer wieder, wie so jemand eine leitende Position inne haben kann.
Der Skandal hingegen, dem Herzfeld auf die Spur kommt, ist ziemlich aktuell und ich denke, das letzte Wort zum Thema Strahlenbelastung ist noch lange nicht gesprochen.

Auch wenn ich nicht komplett überzeugt bin, werde ich den dritten und wohl abschließenden Teil um die Vorgeschichte von Paul Herzfeld sicher ebenfalls lesen.

Veröffentlicht am 06.11.2019

Faust - Der Tragödie 2. Teil

Der Lehrmeister (Faustus-Serie 2)
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Die Geschichte des Johann Georg Faustus, der in jungen Jahren einen Pakt mit dem Teufel geschlossen hat, geht weiter.
Mit seiner Tochter Greta und seinem Adlatus Karl, der ihm in ehrlicher Zuneigung verbunden ...

Die Geschichte des Johann Georg Faustus, der in jungen Jahren einen Pakt mit dem Teufel geschlossen hat, geht weiter.
Mit seiner Tochter Greta und seinem Adlatus Karl, der ihm in ehrlicher Zuneigung verbunden ist, zieht Faustus als Gaukler von Stadt zu Stadt, immer auf der Suche nach einem Heilmittel für seine Erkrankung. Ein Ratschlag führt ihn zu Leonardo da Vinci, doch auch dieser großartige Mann kann ihm nicht helfen. Doch hinterlässt er ihm möglicherweise die einzige Waffe, mit der der Teufel zu schlagen ist. Wer wird am Ende siegen?

Oliver Pötzsch gelingt es ein weiteres Mal, das Leben des 16. Jahrhunderts vor meinem inneren Auge lebendig werden zu lassen. Nachdem Faustus zum Ende des ersten Teil sympathischer wurde, büßt er diese Pluspunkte im vorliegenden Band wieder ein, als sich mehr und mehr herauskristallisiert, dass er seinen Wegbegleitern wieder wichtige Dinge verschweigt und vieles mit sich selbst ausmacht. Obwohl Greta und Karl von seinen einsamen Entscheidungen oft direkt betroffen sind.
Doch wie schon beim „Spielmann“ empfand ich die Geschichte teilweise als langatmig und nicht jede Begebenheit hätte in dieser – ich will nicht sagen epischen – Breite erzählt werden müssen. Daher habe ich teilweise nach zehn oder 20 Seiten eine Pause eingelegt und die 800 Seiten wurden gefühlt immer mehr.
Gefallen hat mir hingegen, wie der Autor immer wieder Zitate des „echten“ Faust eingestreut hat, auch wenn ich nicht jedes auf Anhieb erkannt habe.