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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.04.2017

Gelungener Auftakt

Schwert und Krone - Meister der Täuschung
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Erster Satz:

„Der Kaiser ist tot!“

Meinung:

Nach dem Tod von Kaiser Lothar von Süpplingenburg bricht ein erbitterter Krieg um die Thronfolge aus. Der tote Kaiser übertrug die Nachfolge auf seinen Schwiegersohn ...

Erster Satz:

„Der Kaiser ist tot!“

Meinung:

Nach dem Tod von Kaiser Lothar von Süpplingenburg bricht ein erbitterter Krieg um die Thronfolge aus. Der tote Kaiser übertrug die Nachfolge auf seinen Schwiegersohn Heinrich der Stolze, Herzog von Sachsen und Bayern. Mit zahlreichen Intrigen und Maskeraden wird Konrad von Staufen zum Gegenkönig gewählt und dem Welfen, nach einigen Taten, die Herzogtümer entzogen. Ein Krieg entfacht im Land und die Fürsten müssen sich für eine Seite entscheiden.

Inmitten des Krieges folgt der Leser den verschiedensten Häuser und Personen und erhält die unterschiedlichsten Einblicke in das 12. Jahrhundert. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht eines Erzählers und mit vielen informativen Details ausgeschmückt. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm. Das Buch ist in drei Abschnitte unterteilt, dann wiederum in Kapiteln, vor denen immer die jeweiligen Personen aufgelistet werden um die es sich dreht und welchen Monat/welches Jahr es gerade ist. Zwischen den Abschnitten vergehen einige Jahre und auch zwischen den einzelnen Kapiteln können schon mal ein paar Monate liegen. Das Cover des Buches ist schlicht, in einem dunklen Rot mit goldener Schrift, wirkt jedoch sehr edel. Innen schmückt eine bunte Karte die Buchdeckel.
Die Fülle an Personen kann zu Beginn sehr erdrückend sein und es ist anstrengend keinen zu verwechseln, da viele auch noch den selben Namen tragen. Die Beinamen sind eine Hilfe, ebenso wie das umfangreiche Infomaterial was mit dem Buch kommt: Eine Auflistung aller wichtigen Charaktere, einem Glossar, Stammbäume einiger wichtigen Familien und einer Zeittafel.
Die Charaktere sind alle unterschiedlich und von jeder Art ist einer dabei. So sind die beiden jungen Frauen Adela von Vohlburg und Kunigunde von Plötzkau mir schnell ans Herz gewachsen, während für andere nur Verachtung zurück blieb. Da die Charaktere überwiegend auf wirklichen Personen basieren und auch das Grundgerüst des Buches auf geschichtliche Fakten aufgebaut wurde, blieb weniger Platz für fiktive Ausschweifungen, doch gerade das gefiel mir sehr gut.
Die Sichtweise vom Spielmann und Spion Lukian war sehr interessant, durch die Einblicke in die Hofgeschehnisse und die Intrigen. Der Rest seiner Geschichte war für mich jedoch eher unwichtig und fast schon ein wenig störend, da er außerhalb seiner Rolle als Spion nicht viel zur Geschichte beitrug oder sie voran brachte.

Fazit:

Ein interessanter historischer Roman und ein gelungener Auftakt einer neuen, spannenden Reihe, mit wenigen fiktiven Charakteren, die zum Teil sogar eher gestört haben. Der zweite Teil, der im November dieses Jahres erscheint, wird auf jeden Fall auch seinen Weg in mein Regal finden! 4/5 Sternen

Veröffentlicht am 15.03.2017

Geheimnisse und Intrigen

Das Adenauer-Komplott
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>>"Gleich ob als Präsident oder Kanzler oder Vorsitzender eines Staatsrates, wir müssen einmal mehr aufsteigen, als wir abgeschossen wurden

>>"Gleich ob als Präsident oder Kanzler oder Vorsitzender eines Staatsrates, wir müssen einmal mehr aufsteigen, als wir abgeschossen wurden<< Seite 163

Erster Satz

"Du dummer, dummer Idiot."

Meine Meinung

Als Flieger diente Maximilian Engel dem Deutschen Reich im zweiten Weltkrieg, doch eine Verletzung am Bein macht ihn einsatzunfähig. Den Frust darüber ertrinkt der Kölner im Alkohol und ehe er sich versieht wird er von der Gestapo verhaftet. Der junge mann rechnet mit dem Tod, als eine fremde, schöne Frau ihm einen gefährlichen Vorschlag unterbreitet: Retten sie Konrad Adenauer und wir beschützen ihre Familie. Ungewiss der Zukunft schlägt Maximilian ein und begibt sich auf eine gefährliche Mission.

Das Cover ist schlicht in schwarzweiß gehalten und einige Stellen, wie der Hut, sind speziell beschichtet. Es ist ein festes und standhaftes Taschenbuch, was sofort positiv auffällt. Die Schrift ist groß und lässt sich angenehm lesen. Geschrieben ist die Geschichte aus der Sicht eines Erzählers, der dem Protagonisten folgt. Das Buch ist unterteilt in vier Abschnitte, zwischen denen immer etwas Zeit vergeht.
Die Geschichte ist spannend und glänzt mit interessanten Charakteren. Die Zeitsprünge sind manchmal ziemlich groß und die Charaktere entwickeln sich außerhalb des Geschriebenen immer ein Stück weiter, wovon man erst später erst erfährt. Manchmal war das störend beim Lesen, allerdings blieben so auch unwichtige und langweilige Passagen im Leben des Protagonisten aus. 
Der Protagonist wirkt am Anfang der Geschichte komplett fehl am Platz, diese Gedanken hegt er auch selber, doch im Laufe des Buches steigert er sich zu einem unverzichtbaren Mitglied in Adenauers Team, auch wenn er vieles bis zum Ende nicht verstehen konnte. 
Luisa, die unbekannte Schönheit, die ihm den Vorschlag unterbreitet Adenauer zur Flucht zu verhelfen, setzte sich immer wieder durch unklare Aussagen in die richtige Szene. Sie war mysteriös und geheimnisvoll bis zum Schluss, überraschte aber auch in so manch einem Kapitel durch ihre Taten. 
Adenauer selbst spielt in dem Buch eher eine weniger tragende Rolle als Charakter, so ist er viel mehr der Grund und Mittel zum Zweck für die Geschehnisse und Taten einiger Charaktere.

Fazit

Zu Beginn konnte das Buch mich gut fesseln, doch danach leider nicht mehr ganz so stark. Trotzdem bereitete mir die Geschichte mit ihren Charakteren viel Spaß und die Intrigen waren einfach super. 4/5 Sternen

Veröffentlicht am 08.03.2017

Trotz schwachem Start ein Highlight

Epidemie
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Erster Satz

Es geschieht in Rammstein.

Meinung

In Schweden hat die Gesundheitspartei das Regime übernommen, ihr Wahlversprechen: Wir machen Schweden wieder schlank und besiegen die „Fett-Epidemie“. ...

Erster Satz

Es geschieht in Rammstein.

Meinung

In Schweden hat die Gesundheitspartei das Regime übernommen, ihr Wahlversprechen: Wir machen Schweden wieder schlank und besiegen die „Fett-Epidemie“. Nach und nach wird der Abnehmwahn immer größer und Diätpräparate, Magen-Op’s und Gesundheitszentren werden zum Alltag vieler Menschen. Um diesem Wirbel zu entfliehen nimmt Landon sich eine Auszeit im Sommerhaus seiner Eltern und trifft dort auf Helena und ihre Tochter Molly, die vor den Abnehmforderungen des Staates geflohen sind. Keiner der drei ahnt, wie schlimm sich die Situation im Land noch zuspitzen soll.

Auf dem Cover ist eine feine weiße Sandschicht, die aussieht wie Zucker und ein absoluter Hingucker ist. Die Geschichte ist aus der Sicht eines Erzählers geschrieben, dieser folgt in kurzen Kapiteln den unterschiedlichsten Personen. Meistens dem Protagonisten Landon, doch auch verschiedenen Nebencharakteren oder dem Antagonisten.
Der Anfang des Buches konnte mich irgendwie nicht so erreichen und fesseln. Es war nicht schlecht, aber auch nicht spannend. Als dann aber die eigentliche Handlung mit den „Fat-Camps“ und dem Verschwinden der Leute begann, war ich hin und weg und konnte teils gar nicht mehr aufhören zu lesen. Die Autorin hat die Panik und den Hass sehr gut eingefangen und an die Leser rübergebracht, mit vielen Beweggründen und plausiblen Erklärungen bekräftigt.
Die Charaktere waren nichts besonderes oder stachen aus der Menge heraus, allerdings mache gerade dies sie authentisch und sympathisch. Der Protagonist Landon, der eher schüchtern und zurückhaltender auf seine Mitmenschen reagiert und von seiner langwierigen Freundin gerade erst getrennt ist, möchte am liebsten gar nichts von dieser Gesundheitspartei wissen oder gar damit zu tun haben. Doch gegen seine Gefühle für Helena wagt er nicht sich zu stellen und so macht er sich auf, diese zu retten und die Verantwortung für sie und Molly zu übernehmen. Er wächst bei seiner Suche über sich hinaus.
Mutter und Tochter sind herzallerliebst und würden keiner Fliege etwas antun, trotzdem sind beide sehr direkt und keineswegs zurückhaltend.
Johan Svärd ist, wie ich finde, kein typischer Antagonist in dem Sinne. So hat er nichts direkt gegen bestimmte Personen, sondern gegen eine Menschengruppe. Sein Antrieb und der Auslöser für diesen Hass sitzen anscheinend sehr tief, bleiben jedoch ungeklärt. Für sein Ziel geht er auch über Leichen.

Fazit

Bis auf den etwas schwachen Start, ein wirklich gutes Buch, dass zum Nachdenken anregt. Für einige könnte es vielleicht etwas zu brutal sein. 4/5 Sternen

Veröffentlicht am 23.02.2017

Ein gelungener historischer Roman

Die rote Löwin
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War man noch frei, wenn der Wunsch nach Rache das Herz, den Kopf, die Träume beherrschte? - Seite 171

Erster Satz

Eben noch tönte der morgendliche Wald vom Gesang der Vögel, jetzt herrschte Ruhe.

Meinung

Die ...

War man noch frei, wenn der Wunsch nach Rache das Herz, den Kopf, die Träume beherrschte? - Seite 171

Erster Satz

Eben noch tönte der morgendliche Wald vom Gesang der Vögel, jetzt herrschte Ruhe.

Meinung

Die junge Runja und ihr Bruder Waldemar geraten von einer Gefahr in die Nächste und plötzlich steht ihr ganzes Leben auf dem Kopf. Der Vater und die Mutter tot, ihr Zuhause zerstört und die Beiden auf der Flucht vor den Wenden. Erschöpft kommen die Zwei in Magdeburg an und finden dort Zuflucht in der Obhut des Domdekans Lauren, doch dieser hat seine ganz eigenen Pläne mit den Geschwistern.

Das Cover des Buches ist sehr schön und passt wirklich gut zum Buch. Ebenso super ist auch die Aufmachung innerhalb des Buches. Auf den Buchdeckelinnenseiten befindet sich eine farbige Karte der Gegend in der das Buch spielt. Mit der Geschichte kommt auch eine Aufstellung aller wichtigen Personen, einer Zeittafel und einem Glossar. Der Schreibstil ist flüssig und die Zeilen flogen nur so dahin. Folgen tut man abwechselnd der Protagonistin Runja und dessen Gegenspieler Laurent, immer aus der Sicht eines Erzählers. So erfährt man viele Gedanken und Gefühle der Charaktere.
Diese waren überzeugend, aber nicht alle sympathisch. So ist der Antagonist schnell als unangenehm und gewitzt aufgetreten, während Runja durch ihre gefühlskalte, brutale Seite als abgebrüht rüber kommt. Mir war die Protagonistin schnell ins Herz gewachsen, bis auf, dass sie in manchen Situationen ihren Kopf verlor und unüberlegt handelte, aber niemand ist nun mal perfekt.
So gut mir das Buch mit seinen Charakteren auch gefallen hat, ein Dämpfer war für mich das Ende. Dieses war einfach zu unglaubwürdig und gefiel mir deshalb überhaupt nicht.

Fazit

Ein gelungener historischer Roman, mit schönen und interessanten Beiwerken, wenn man vom Ende absieht. Für schwache Nerven ist er allerdings wohl nichts. 4/5 Sternen

Veröffentlicht am 14.02.2017

Ein schöner Einzelband für zwischendurch

Qualia unter dem Schnee 01
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Meinung

Uni und Akio könnten unterschiedlicher nicht sein. Während der eine des öfteren kurzweilige Romanzen hat, kümmert der andere sich nur um Pflanzen und geht Menschen aus dem Weg. Doch eines Abends ...

Meinung

Uni und Akio könnten unterschiedlicher nicht sein. Während der eine des öfteren kurzweilige Romanzen hat, kümmert der andere sich nur um Pflanzen und geht Menschen aus dem Weg. Doch eines Abends begegnen sich die zwei Studenten und freunden sich langsam immer mehr an, ohne zu wissen, wie wichtig der andere für sie ist.

Der Zeichenstil ist für einen Boys Love Manga wirklich sehr süß und vor allem weich, was auch Ausschlag gebend für den Kauf war. Die Charaktere verziehen ihr Gesicht gerne Mal zu Grimassen und lockern die Stimmung dadurch immer etwas auf. Die Menschen sind klar und sauber gezeichnet, während der Hintergrund eher zweitrangig ist, aber gerade das passt gut zur Story. Diese war ebenso, wie der Zeichenstil, total niedlich und eine leichte Kost, die viel zu schnell vorbei war.
Die Protagonisten waren sich sehr unterschiedlich, konnten aber nicht besser zusammen passen. Akio ist kein geselliger Mensch und sieht auch keinen Grund dazu, dies zu ändern. Auch als er Uni begegnet und dieser ihm fast überall hin folgt, sieht er zuerst keinen Grund dazu. Er kann den jüngeren nicht verstehen, wieso dieser sich immer wieder auf One-Night-Stands mit fremden Männern einlässt. Trotz der Abneigung versucht er sich ihm zu nähern, lässt sogar seine Affären ein. Der Jüngere kommt dem Grund für Akios Zurückhaltung gegenüber anderen Menschen immer mehr auf die Schliche und verhält sich in so manchen Situationen erwachsener als sein Mitstudent.

Fazit

Ein schöner Einzelband für zwischendurch. Die Charaktere und der Zeichenstil sind klasse, leider war die Story so schnell vorüber. 4/5 Sterne