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Veröffentlicht am 20.03.2021

Wie beherrscht man eine Stadt?

Priest of Lies
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Tomas Piety, Anführer der Pious Men und titelgebende Figur, hat Pläne. Zuallererst aber muss er seiner zwangsweise geheirateten Frau und damit der Krone gehorchen, nach außen hin ein vornehmes Leben führen. ...

Tomas Piety, Anführer der Pious Men und titelgebende Figur, hat Pläne. Zuallererst aber muss er seiner zwangsweise geheirateten Frau und damit der Krone gehorchen, nach außen hin ein vornehmes Leben führen. Seine Ambitionen jedoch richten sich auf Beherrschung der Stadt Ellinburg, die Übernahme lukrativer Geschäfte und ab und zu eine handfeste Auseinandersetzung. Gern garniert mit derben Sprüchen. Treue und loyale Kämpfer unterstützen ihn dabei. Bloody Anne, Billy the Boy und andere sind sympathisch in ihren Rollen.
Ailsa, seine Gattin, diese Löwin aus Eisen und Stein, möchte Machtansprüche bzw die Belange der Krone durchsetzen. Nötigenfalls mit Krieg, Gewalt, Täuschung und List. Sie gehört den Queen’s Men, einer Art Ritterorden, an, verfügt über beste Verbindungen und unbegrenzte finanzielle Mittel.
Eine kritische Situation entsteht, als sehr viele Soldaten verschiedener Gruppierungen nach Ellinburg zurückkehren. Brutal sorgt Piety für die Durchsetzung seiner Gesetze. Bis er nach Dannsburg, der Hauptstadt, reisen muss. Eine ganz andere Welt. Genauso oder sogar noch gefährlicher, zumal die Konkurrenz daheim nicht schläft. Er verändert sich.
Peter McLean hat wieder eine spannende Geschichte voller Gewalt, List, Verrat und Skrupellosigkeit geschrieben. Er lässt seinen Piety Gedanken zu Krieg, Gewalt, Ehre und Moral darlegen.
Der Schreibstil ist gekonnt: Schilderungen, die auf einen präzise und knallhart formulierten Höhepunkt hinauslaufen. Spannend und interessant. Eine gelungene Fortsetzung des ersten Teils.
Deutsch von Jochen Schwarzer, Hobbit Presse, Klett-Cotta.

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Veröffentlicht am 18.03.2021

Willkommen im Leben

Ein neuer Anfang
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Ein neues Kapitel in der Hebammen-Saga wird aufgeschlagen. Edith, Marga und Luise arbeiten auch im Jahr 1957 engagiert und erfolgreich in Berlin, in der Neuköllner Geburtsklinik. Diese ist modern und gut ...

Ein neues Kapitel in der Hebammen-Saga wird aufgeschlagen. Edith, Marga und Luise arbeiten auch im Jahr 1957 engagiert und erfolgreich in Berlin, in der Neuköllner Geburtsklinik. Diese ist modern und gut ausgestattet, die gesellschaftlichen Verhältnisse aber sind als Rückschritt einzuschätzen. Frauen sollen zurück an den Herd und den Mann bedienen, nicht selbständig entscheiden und auf gar keinen Fall vor der Ehe schwanger werden. Unverheiratete Mütter wurden ausgegrenzt, Aufklärung gab es kaum. Dass verzweifelte Frauen keinen anderen Ausweg als den Weg zu Hinterhof-Engelmacherinnen sahen, wird anschaulich beschrieben.
Ebenfalls aber die wunderbaren Seiten des Hebammenberufes, eher eine Berufung. »Herzlich willkommen auf der Welt, Kleines«, ist der schöne Satz, den die neuen Erdenbürger als erstes hören. Auch die Schülerinnen sind sympathisch dargestellt. Schade, dass nicht alle ihren Abschluss machen.
Sowohl die ältere Generation als auch der Nachwuchs erscheinen als sehr idealistisch, sind Tag und Nacht im Einsatz, oft in Doppelschichten.
Linda Winterberg schreibt liebevoll über ihre Heldinnen, bezieht historische Fakten ein, ergänzt mit Lokalkolorit. Gern verfolgt man die Geschichte dieser Frauen, erfährt viel über die 50er Jahre. So lebten also unsere Großmütter!
Ein gelungener Abschluss der Hebammen-Saga, herausgegeben vom Aufbau Verlag.

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Veröffentlicht am 16.03.2021

Freunde mit und ohne Begabung

Das Camp der Unbegabten
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Bjarne und sein bester Freund Luca springen von einer Brücke, wollen so ihre schlafende Begabung wecken. Begabungen sind toll, tauchen plötzlich bei manchen Kindern und Jugendlichen zwischen elf und siebzehn ...

Bjarne und sein bester Freund Luca springen von einer Brücke, wollen so ihre schlafende Begabung wecken. Begabungen sind toll, tauchen plötzlich bei manchen Kindern und Jugendlichen zwischen elf und siebzehn Jahren auf.
Bjarne ist ein bisschen verliebt in Skyblue Sky und möchte -genau wie sie- fliegen können. Dafür isst er entweder nur vollkommen grünes oder schwarzes Essen. Er träumt vom Internat Hohenfels, der einzigen Begabtenschule Deutschlands. Allerdings ist es Luca, der dorthin darf.
Auch Bjarnes Eltern fänden es toll, wenn er eine Begabung aufweisen würde. Begabte werden zu einer Elite mit gut bezahlten Werbeverträgen. Sie nutzen ihre Talente zwar auch, um Gutes zu tun, aber mehr noch um zu verkaufen: Ratgeber, Filme, Bücher, Nahrungsergänzungsmittel, Feriencamps, Kurse, Comicserien, Spiele, Kostüme, was auch immer. Damit verdienen sie enorm viel Geld. Das wird hier sehr gut verdeutlicht.
Da Bjarne keine Begabung aufweist und gefährliche Aktionen durchzieht, um schlummernde Fähigkeiten zu wecken, muss er sich entscheiden: drei Monate Psychiatrie oder ab ins Camp für Unbegabte. Mitten im Wald liegt dieses Lager mit einer Harry-Potter-liken Einteilung in verschiedene Häuser, die untereinander im Wettbewerb stehen. Abenteuerliche und Kreativität erfordernde Herausforderungen müssen gemeistert werden. Und ein besonders interessantes Mädchen ist auch dort. In dieser Zeit wird eine Begabte entführt. Konflikte zwischen den Begabten und den Nicht-Begabten brechen auf, zwei Gruppen befeinden sich.
Boris Koch beschreibt seinen Bjarne sehr glaubhaft. Der Teenager sucht seinen Weg, ordnet Wertigkeiten neu ein, erkennt, was einen Freund ausmacht und was wirklich wichtig ist. Das wird spannend und überzeugend dargestellt und liest sich locker weg.
Herausgegeben vom Thienemann- Esslinger Verlag.

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Veröffentlicht am 12.03.2021

Hausbesuche

Happy Ever After – Wo Geschichten neu beginnen
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Hausbesuche
Lissa Westcott ist Krankenschwester in der häuslichen Pflege und betreut Patienten in London. Sie wird Zeugin eines Unfalls, bei dem ein ihr bekannter 15-jähriger absichtlich überfahren wird ...

Hausbesuche
Lissa Westcott ist Krankenschwester in der häuslichen Pflege und betreut Patienten in London. Sie wird Zeugin eines Unfalls, bei dem ein ihr bekannter 15-jähriger absichtlich überfahren wird und stirbt. Um ihr Trauma zu verarbeiten, wird ein Austausch mit Cormac MacPherson, Rettungsassistent in einem kleinen hübschen Ort in Schottland, arrangiert. Er geht für drei Monate nach London, wohnt in Lissas winzigen Zimmer im lauten und kargen Schwesternwohnheim, sie wohnt in Cormacs gemütlichen und bequemen Haus. Beide tauschen ihr gesamtes Umfeld, machen ganz neue Erfahrungen.
Die Idee ist spannend: versetze dich in eine ganz andere Situation ... . Interessant, was für einen selbstverständlich ist, aber auf andere befremdlich wirkt. Und auch richtig schön ist es, die verschiedenen Menschen, die während der Hausbesuche angetroffen werden, kennen zu lernen. Dankbarkeit und Ablehnung, skurrile Charaktere und witzige Begebenheiten werden von Jenny Colgan wunderbar geschildert.
Differenziert werden auch die Gegebenheiten an ganz verschiedenen Orten beschrieben. Zudem gibt es ein Wiedersehen mit alten Bekannten: Lennox und Nina, die Bücherfrau aus dem Vorgängerbuch sind mit von der Partie.
Amüsante kleine Skizzen lockern einige Kapitel auf. Eine gute Idee.
Eine unterhaltsam und schön zu lesende Liebesgeschichte aus dem Piper Verlag. Aus dem Englischen übersetzt von Sonja Hagemann.

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Veröffentlicht am 09.03.2021

Eine tolle Zeit mit Korny

Mit Korny durchs Jahr
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Korny ist ein sympathisches, aufgewecktes Kerlchen. Ein aufregendes Jahr lang kann man ihn mit Hilfe des Buches von Susanne Göhlich begleiten.
Im Kindergarten geht es abenteuerlich zu, als die Feuerwehr ...

Korny ist ein sympathisches, aufgewecktes Kerlchen. Ein aufregendes Jahr lang kann man ihn mit Hilfe des Buches von Susanne Göhlich begleiten.
Im Kindergarten geht es abenteuerlich zu, als die Feuerwehr kommt. Brennt es etwa? Auch spannend ist eine Übernachtung mit dem Freund im Zelt, aber ist das nicht gefährlich? Egal, ob beim Einkaufen, beim Kochen oder Kuchen backen, beim Baden am See, auch beim Laternenumzug oder Schlittenfahren - den Kleinen sind solche oder ähnliche Situationen bekannt, daran teilzuhaben, macht Spaß. Sie lernen, wie man sich bei der Essensplanung einbringen kann, hilfsbereit und freundschaftlich mit anderen umgeht, auch Zähneputzen wird zum Ereignis.
Liebevoll von der Autorin gezeichnete lustige Tiere schaut man gern an, die Bilder sind gut zuzuordnen, bieten vielfältige Sprechanlässe und sind schön bunt.
Ein tolles Vorlesebuch mit acht Bildergeschichten aus dem Hummelburg Verlag, für Kinder ab vier Jahren, meiner Meinung nach sogar schon für etwas Jüngere.

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