1964: Sabine wird in der Firma von ihrem Chef und daheim von ihrer Mutter und dem Stiefvater Heinz gegängelt. Mit 19 Jahren ist sie noch längst nicht volljährig. Heinz und ihre Mutter sorgen sich ständig um ihren guten Ruf. Wie soll Sabine sonst einen ordentlichen Mann finden? Als Sabine sich in Michael verliebt, scheint ihr Traum von der Freiheit zum Greifen nah. Durch den Sohn einer reichen Industriellenfamilie öffnen sich die Türen zu einer Welt voller Verheißungen. Doch dann wird Sabine ungewollt schwanger – und von Michael verlassen. Ihre Eltern setzen sie vor die Tür. Für Sabine beginnt ein einsamer Kampf um ein selbstbestimmtes Leben mit ihrer Tochter.
Der Roman erzählt vom Weg eines naiven Mädchens zu einer selbstbewussten Frau, zeichnet aber auch ein Bild der Bundesrepublik in der Zeit, in der die Pille die Moralvorstellungen veränderte und die Auschwitz-Prozesse das große Schweigen brachen.
Das Cover gefällt mir gut, auch wenn es nicht auffällig oder ein Blickfang ist. Auch der Klappentext hat mich sofort angesprochen und ich wollte dieses Buch unbedingt lesen. Der Schreibstil ist fehlerfrei ...
Das Cover gefällt mir gut, auch wenn es nicht auffällig oder ein Blickfang ist. Auch der Klappentext hat mich sofort angesprochen und ich wollte dieses Buch unbedingt lesen. Der Schreibstil ist fehlerfrei und lässt sich flüssig lesen. Ich hätte mir nur gewünscht, dass die Figuren am Anfang des Buches ausführlicher vorgestellt werden. Deswegen muss ich leider einen Stern abziehen. Das Buch ist wirklich spannend und hat einige Höhepunkte und überraschende Wendungen. Es spricht sämtliche Emotionen und Lebenslagen an und ist dadurch auch ein kleiner Ratgeber für diese Situationen. Gute Erkenntnisse und viele Erfahrungen vermitteln dem Leser eine realistische Geschichte, die auch zum Nachdenken anregt. Insgesamt gesehen ein wirklich schönes Buch mit einer schönen Geschichte.
Gemeinsam mit Sabine begeben wir uns ins Jahr 1964. Sabine ist 19 Jahre alt und noch nicht volljährig. Ihre Mutter Brigitte hat gerade Heinz, Inhaber eines Installationsbetriebes, geheiratet und freut ...
Gemeinsam mit Sabine begeben wir uns ins Jahr 1964. Sabine ist 19 Jahre alt und noch nicht volljährig. Ihre Mutter Brigitte hat gerade Heinz, Inhaber eines Installationsbetriebes, geheiratet und freut sich, dass sie ihren Beruf aufgeben kann. Sabine konnte nicht verstehen, dass man eine Ehe aus praktischen Gründen einging, sie träumte von der großen Liebe. In der Disco lernt Sabine Michael Dornheim, den reichen Sohn eines Fabrikanten, kennen und lieben. Doch dann wird Sabine ungewollt schwanger. Nachdem sich Michael galant aus der Schusslinie genommen hat, beginnen für Sabine schwere Zeiten. Als ledige Mutter hat sie Anfang der 60er Jahre keinerlei Rechte. Oder soll sie sich für eine Adoption entscheiden? Welchen Weg wird Sabine gehen?
Der Schreibstil von Claudia Kaufmann ist leicht und flüssig. Man erlebt, dass sich Sabine von einer naiven jungen Frau zu einer selbstbewussten Person entwickelt. Wie nebenbei lässt die Autorin ein Sittengemälde der damaligen Zeit in die Geschichte mit einfließen. Die Paragraphen 175 und 218 existierten noch, bei ledigen Müttern übernahm der Staat die Rolle des gesetzlichen Vormunds und die nicht ehelichen Kinder wurden stigmatisiert. Für mich wurden in dem Buch viele Erinnerungen geweckt und ich könnte mir vorstellen, dass der Roman auch für jüngere Leserinnen interessant ist, um zu erfahren, welche Veränderungen sich für Frauen in den letzten sechzig Jahren ergeben haben.
Das Buch ist schön geschrieben , eine Frau kämpft um ihr Recht zu Beginn der 1960 er Jahre .
Es zeigt einmal mehr, das es uns heute, was Frauenrechte angeht besser
geht , als damals. Was nicht heißt ...
Das Buch ist schön geschrieben , eine Frau kämpft um ihr Recht zu Beginn der 1960 er Jahre .
Es zeigt einmal mehr, das es uns heute, was Frauenrechte angeht besser
geht , als damals. Was nicht heißt , das nicht auch heute noch einiges zu verbessern gäbe.
Kurz zum Inhalt:
Sabine , Anfang der 1960 er Jahre wird schwanger . Alleinstehend, ohne Rechte kämpft sie als Mutter um ihr Kind und versucht sich beide durch zu bringen .
Das Buch ist sehr interesant geschrieben , hält so einiges emotionales bereit.
Kaum für uns heute vorstellbar, das Frauen damals so wenige Rechte hatten.
Besonders erschreckend, den Vormund den man als ledige Mutter bekam , dessen Willkür man ausgesetzt war. Eine Frau wurde über ihren Mann definiert und ist dessen Launen ausgesetzt.
Die Situationen sind von der Autorin sehr detailiert und anschaulich beschrieben , so das man beim lesen , sofort in die Geschichte eintaucht.
Ein toller Roman man erfährt viel über die 1960er Jahre.
Der Roman zeichnet ein gutes und informatives Bild zur Rolle der Frau in den 1960er Jahren, insbesondere wenn sie wie die Protagonistin Sabine überhaupt nicht dem seinerzeitigen Frauenbild der Männer entspricht, ...
Der Roman zeichnet ein gutes und informatives Bild zur Rolle der Frau in den 1960er Jahren, insbesondere wenn sie wie die Protagonistin Sabine überhaupt nicht dem seinerzeitigen Frauenbild der Männer entspricht, die die Frau am liebsten mit Kindern am heimischen Herd wussten. Sabine wuchs ungeliebt auf, die noch nicht lange zurückliegende Zeit des Nationalsozialismus wurde bei ihr zu Hause wie generell totgeschwiegen. Mit 19 wird sie von ihrer großen Liebe, einem reichen Industriellensohn, schwanger, aber nicht geehelicht. Aus dem Elternhaus rausgeworfen, muss sie sich und dann auch ihr Kind, für dessen Behalten sie sich entscheidet, allein durchbringen. Dabei trifft sie auf vielfältige Schwierigkeiten der damaligen Zeit, in der ledige Mütter stigmatisiert wurden, vor allem Schwierigkeiten bei Arbeits- und Wohnungssuche hatten, der Kontrolle eines Vormunds unterstanden und sogar die Wegnahme ihres Kindes und dessen Unterbringung in ein Kinderheim hinnehmen mussten. Doch Sabine vermag sich durchzusetzen und emanzipiert sich in Beruf und auch ihren Beziehungen zu Männern, was damals sicherlich sehr modern angemutet hat.
Die Geschichte liest sich schnell und flüssig und ist für mich persönlich umso interessanter, weil ich in den 1960er Jahren aufgewachsen bin und einige der geschilderten Aspekte noch in Erinnerung habe. Nach der Lektüre bin ich froh, dass sich in den vergangenen 50 Jahren so viel zu Gunsten der Frauen und auch im Nichtehelichenrecht geändert hat, was gerade auf Vorreiterinnen wie Sabine zurückzuführen ist. Als positiv empfinde ich auch, dass sich das Buch weiterer Randgruppen wie der Homosexuellen annimmt, die damals sogar noch der Strafbarkeit unterlagen. Schließlich wird auch zu Recht der Wandel thematisiert, als die junge Generation die Sprachlosigkeit der Elterngeneration zur speziellen deutschen Vergangenheit nicht mehr hinzunehmen bereit ist.