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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.04.2021

Soo, soo toll

Was wir sehen, wenn wir lieben
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MEINUNG:

Bei Was wir sehen, wenn wir lieben, wenn wir lieben habe ich mich zunächst sehr in das Cover verliebt, was wirklich sehr gelungen und ein wirklicher Hingucker ist. Außerdem hatte ich nach vielen, ...

MEINUNG:

Bei Was wir sehen, wenn wir lieben, wenn wir lieben habe ich mich zunächst sehr in das Cover verliebt, was wirklich sehr gelungen und ein wirklicher Hingucker ist. Außerdem hatte ich nach vielen, vielen Thrillern mal wieder Lust auf eine Geschichte mit Herz.

Teresa stürzt bei einem Partybesuch und kann sich danach an die letzten fünf Jahre nicht mehr erinnern. Das letzte woran sie sich erinnern kann, ist ein Date mit Henry, dem Jugendfreund ihrer Schwester und ihrem heimlichen Schwarm. Teresa muss fest stellen, dass sie scheinbar ein völlig anderes Leben führt als sie gedacht hätte und vor allem einem Leben ohne Henry. Zwischen den beiden scheint irgendwas passiert zu sein, weswegen sie nicht zusammen sind.

Teresa mochte ich sofort. Sie ist sehr eigene, aber gleichzeitig auch sehr sensibel. Ich mag natürlich ihre Leidenschaft für Tattoos, da ich diese Leidenschaft teile. Ich habe mich auch sofort in ihre ziemlich schrille Familie verliebt, besonders ihre exzentrische Mutter, die vor allem für die Kunst lebt. Außerdem hat Teresa noch zwei ältere Schwestern, wovon die eine Schwester allerdings ein paar größere Baustellen hat, die ich allerdings nicht verraten möchte, da dieser Teil wesentlich für die ganze Geschichte ist. Für die Leserschaft wird allerdings schnell klar, was mit der Schwester ist und mir war dann auch klar, wo der große Konflikt liegt, aber es war spannend zu erfahren, wie dieser gelöst wird.

Neben Teresa gibt es noch andere sehr liebenswürdige Charaktere, wie z.B. Teresas mittlere Schwester Sophie, die ihr zur Seite steht, aber die ihr auch immer wieder die Stirn bietet, wenn Teresa anfängt Dinge zu hinter fragen. Alle Beteiligten lassen Teresa den nötigen Raum sich selbst zu erinnern, auch wenn Teresa vieles wissen möchte. Doch auch sie können einige Entscheidungen von Teresa 2.0, wie sie sich immer bezeichnet, nicht nachvollziehen. Ich mochte sehr, dass die Autorin hier für viele Entwicklungen genügend Zeit eingeräumt hat. Es gibt sehr viele Auf und Abs in Teresas Suche nach sich selbst. Sie tat mir wirklich auch das ein oder andere Mal leid, weil sie einfach nicht wusste wer sie war und was in den 5 Jahren mit ihr passiert ist. In dem Buch war keine Seite zu viel und ich konnte es kaum aus der Hand legen.

FAZIT:

Ich hatte ehrlich gesagt keine großen Erwartungen an Was wir sehen, wenn wir lieben, weil ich hier eine relativ typische Geschichte erwartet habe, aber ich war schon nach wenigen Seiten Feuer und Flame für die Geschichte und für die Autorin. An sich war die Geschichte nichts Neues, aber Teresa ist mir sehr ans Herz gewachsen und Kristina Moninger schreibt gleichermaßen und humorvoll und tiefsinnig über diverse Themen im Leben. Absolute Leseempfehlung und Neuentdeckung!

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Veröffentlicht am 26.03.2021

Wichtiges Buch

Die Mitternachtsbibliothek
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MEINUNG:

Etwas von Matt Haig zu lesen, stand schon lange auf meiner Wunschliste. Der Autor greift meiner Meinung immer viele verschiedene gesellschaftlich interessante Themen auf. Bei Die Mitternachtsbibliothek ...

MEINUNG:

Etwas von Matt Haig zu lesen, stand schon lange auf meiner Wunschliste. Der Autor greift meiner Meinung immer viele verschiedene gesellschaftlich interessante Themen auf. Bei Die Mitternachtsbibliothek konnte ich mir nichts so richtig vorstellen, aber eine Bekannte hat mir das Buch ans Herz gelegt.

Nora Seed möchte ihr Leben beenden. Ihr Leben scheint ist ihrer Meinung nicht mehr lebenswert. Ihre Katze ist gestorben. Sie verliert ihren Job. Der Kontakt zu ihrem Bruder ist schlecht und sie leidet an Depressionen. Doch Nora bekommt eine Chance ihre Tat noch einmal zu überdenken. Sie landet in der Mitternachtsbibliothek. Dort bekommt sie die Möglichkeiten in anderen möglichen, parallelen Leben einzutauchen in Form von Büchern.

Das Geschichte mit den parallelen Leben funktioniert ein bisschen nach dem Prinzip "Was wäre wenn". Ich denke jeder und natürlich auch Nora, hat schon mal darüber nach gedachte, was wäre gewesen, wenn wir uns in einer Situation anders entschieden hätten. Wie wäre unser Leben dann verlaufen? Genau das vermitteln Nora diese Bücher. Es sind parallele Leben, die möglich gewesen wären, wenn Nora die oder andere Entscheidung anders getroffen hätte. Spannend finde ich aber den Aspekt, dass Nora aufgezeigt bekommt, dass sie manche Entwicklungen gar nicht selbst beeinflussen kann, weil sie z.B. andere Personen betreffen, die ihre eigene Entscheidungen treffen, die Nora nicht wirklich beeinflussen kann. Matt Haig hat mir hier zumindest einen ganz spannenden Aspekt aufgezeigt, aus dem ich für mich persönlich sehr viel mitnehmen kann.

Generell beschäftigt sich das Buch mit vielen Fragen des Lebens. Ein Thema ist auch das Bereuen von Dingen oder Taten. Bereuen ist ein separates Buch und vor allem Nora scheint sich viel davon mit sich herum zu tragen. In der Mitternachtsbibliothek gibt es eine Bibliothekarin und ich finde es sehr gut, dass sich Nora mit ihr immer danach bespricht, was sie in dem möglichen parallelen Leben erlebt hat und warum dieses nicht in Frage kommt. Nora strebt natürlich nach dem perfekten Leben, aber wir uns vermutlich allen klar ist, auch das gibt es nicht. Nora war mir sehr sympathisch. Auch wenn sie so verzweifelt war, fand ich sie auch sehr humorvoll und ironisch. Mit dem Verlauf des Buches habe ich mit ihr mitgefiebert, dass sie wieder ins Leben zurück findet.

FAZIT:

Die Mitternachtsbibliothek hat mir sehr viele geben als Leserin, auch wenn ich am Anfang skeptisch war, ob mir die Art des Aufbaus der Geschichte gefallen wird. Wenn es ein Buch schafft, eigene Gedanken und Annahmen zu verändern, dann ist für eines der besten Dinge, was Literatur erreichen kann. Absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 09.03.2021

Toll! Toll!

Unter Wasser Nacht
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MEINUNG:

Unter Wasser Nacht ist der erste Roman, den die deutsche Autorin Susanne Kliem unter dem Pseudonym Kristina Hauff bei Hanser veröffentlich hat. Die Krimis, die die Autorin geschrieben hat, kannte ...

MEINUNG:

Unter Wasser Nacht ist der erste Roman, den die deutsche Autorin Susanne Kliem unter dem Pseudonym Kristina Hauff bei Hanser veröffentlich hat. Die Krimis, die die Autorin geschrieben hat, kannte ich bisher nicht, aber Unter Wasser Nacht hat mich schon in den Vorschauen magisch angezogen. Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass mir das Wendland nicht wirklich ein Begriff war bzw. ich konnte es nicht genau orten und dass obwohl es von Hamburg, wo ich wohne, nicht weit entfernt ist.

Das zentrale Thema von Unter Wasser Nacht ist der Tod von Aaaron, dem Sohn von Sophie und Thies. Aaaron ist unter ungeklärten Umständen in der Elbe ertrunken. Sophie und Thies sind seit vielen Jahren eng mit Inga und Bodo befreundet und wohnen mit ihnen Haus and Haus im Wendland, der Heimat von Thies, Inga und Bodo. Inga und Bodo haben zwei Kinder. Es fällt Sophie und Thies schwer dieses so scheinbar perfekte Familienglück direkt vor ihren Augen täglich zu ertragen. Die vier Erwachsenen kennen sich schon seit ihrer Jugendzeit. Vor allem Thies, Inga und Bodo haben lange Zeit in einer WG gewohnt und zusammen in Hamburg studiert. Der Tod von Aaaron stellt die Freundschaft auf eine harte Probe.

Sophie und Thies versuchen jeder auf seine Art mit dem Tod von Aaaron zurecht zu kommen. Es ist zu beobachten, dass beide auch Schwierigkeiten haben in der Trauer einen gemeinsamen Weg zu finden. Ich würde nicht sagen, dass die Ehe zu Beginn völlig zerbrochen ist, aber viel fehlt auch nicht mehr, wenn sich nicht etwas entscheidendes ändert. Seite für Seite lernt man auch Aaaron besser kennen und stellt fest, dass er ein ziemlich schwieriges Kind war, was andere tyrannisiert hat. Meiner Meinung nach wird hier auch ein Tabu-Thema aufgegriffen, denn schließlich soll man über Tote nicht schlecht sprechen und schon gar nicht über Kinder, die ihr ganzes Leben noch vor sich haben. Diesen Aspekt verarbeitet die Autorin sehr sensibel, aber es ist unbequem sich damit auseinander zu setzen, auch für die vier Erwachsenen und deren Kinder. Jeder hat sich bei dem Gedanken erwischt das ein oder andere mal froh zu sein, wenn Aaron nicht anwesend war.

Gleich zu Anfang des Romans taucht die Fremde namens Mara auf, die beide Paar inkl. der Kinder gehörig durcheinander bringt und das zunächst völlig positiv gemeint. Es war erstaunlich zu sehen, wie sie es schaffte fast schon unbewusst als eine Art Mediatorin aufzutreten. Die Fronten zwischen den Freunden schienen schon recht verhärtet, da vor allem Sophie Inga als ihre Freundin nicht mehr an sich heran gelassen hat. Mara findet problemlos (fast) zu allen Zugang und scheint für jeden das sein zu können, was derjenige/ diejenige momentan braucht. Sie schafft es auch, dass zwischen alle wieder eine Kommunikation möglich wird. Dennoch fragt sich der Leser, was es mit Mara auf sich hat und damit schafft die Autorin auch ein unterschwellige Spannung. Außerdem ist da noch die ungeklärte Todesursache von Aaaron. Neben der übermächtigen Trauer, steht auch die Schuldfrage im Raum, wie es so häufig der Fall ist, wenn jemand plötzlich bzw. an einem Unfall stirbt.

Beim Lesen wechselt hauptsächlich die Perspektive zwischen Thies, Sophie und Inga. Ich braucht ein bisschen um rein zu kommen, aber dann las sich das Buch sehr schnell weg und ich musste mich beinahe schon bremsen. Ich mochte auch das Einstreuen von so ein paar Hintergrundinformationen zum Wendland und den damit verbundenen Castor-Transporten in Gorleben, die real passiert sind, aber auch Teil von vor allem Bodos und Thies' Jugend waren. Mara kommt aus Christiania, eine Freistadt mit in Kopenhagen. Von dieser habe ich noch nie etwas gehört, fand aber interessant darüber zu erfahren und las parallel noch weitere Hintergrundinformationen dazu.

FAZIT:

Unter Wasser Nacht nimmt den Leser mit ins Wendland zu Sophie, Thies, Inga und Bodo. Die Trauer und auch damit häufig einhergehende Schuldfrage um Sophies und Thies' Aaron ist Dreh- und Angelpunkt der Geschichte, aber die Autorin streift auch viele weitere interessante Themen und erzeugt durch ein subtile Spannung auf einer recht überschaubaren Anzahl von Seiten ein sehr facettenreichen Roman, den ich kaum aus der Hand legen konnte. Ich freue mich auf das nächste Buch der Autorin!

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Veröffentlicht am 26.02.2021

Toller Thriller

Hexenjäger
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MEINUNG:

Hexenjäger ist der Auftakt einer neuen finnischen Thriller Reihe um die Ermittlerin Jessica Niemi. Soweit ich mir an meine bisher gelesenen Bücher erinnern kann, ist dies mein erster finnischer ...

MEINUNG:

Hexenjäger ist der Auftakt einer neuen finnischen Thriller Reihe um die Ermittlerin Jessica Niemi. Soweit ich mir an meine bisher gelesenen Bücher erinnern kann, ist dies mein erster finnischer Thriller. In Helsinki geschieht ein brutaler an der Ehefrau eines Schriftstellers, der sehr brutale Thriller schreibt. Alle Polizisten habe diese Thriller nicht gelesen, aber einem von ihnen fallen die Parallelen auf. Die Opfer sind allesamt Frauen, die Jessica Niemi auch noch ziemlich ähnlich sehen.

Es gibt immer wieder Rückblicke auf einen Urlaub von Jessica in Italien, wo sie eine leidenschaftliche Affäre mit einem Italiener eingeht. Ein bisschen fragt man sich, warum es diese Rückblicke gibt, aber auch diese vermeintlich unbedeutende Geschichte hat ein Ende, welches vieles bei Jessica erklärt. Mir haben diese Einschübe gut gefallen. Sie haben den sonstigen Ablauf des Thriller ist keinerlei Weise gestört, aber man Jessica einfach besser verstanden. Während der Ermittlung wird auch deutlich, dass Jessica nicht die ist, die sie ihren Kollegen vorgibt zu sein. Anfangs ist sie dadurch kaum greifbar, aber es gelang mir im Verlauf der Geschichte immer besser. Ihre Vergangenheit verdrängt allerdings nicht die Ermittlung am Fall, was auch häufig in skandinavischen Thrillern der Fall ist. Dennoch scheint Jessica auch ein wichtiger Schlüssel für den Fall zu sein.

Ich fand die Idee sehr spannend, dass die Morde den Thrillern nachempfunden sind, aber es war eben nicht 1 zu 1 und die ermittelnden Team musste vor allem lesen und daraus die richtigen Schlüsse ziehen. Das Erzähltempo war sehr flüssig und auch die Spannung nahm mehr und mehr zu, sodass ich das Buch am Ende gar nicht mehr aus der Hand lesen konnte. Der Fall ist ziemlich verworren und manchmal fiel es mir schwer noch irgendwas zu glauben oder Zusammenhänge zu erkennen. Mir gefiel die typische Düsternis, die durch Themen wie Mittelalter und Okkultismus rein kamen. Man kann hier durchaus noch ein wenig lernen.

FAZIT:

Hexenjäger ist der Auftakt einer neuen finnischen Thriller Serie und konnte mich vollends überzeugen. Ich mochte die Ermittlerin Jessica, um die sich so einige Geheimnisse rankten und ich mochte auch den Fall, der ein typisch skandinavische dunkele Note hatte. Mir lief es das eine oder andere Mal kalt den Rücken runter. Ich werde diese Reihe auf jeden Fall weiter verfolgen und hoffe, dass Band 2 bald auf Deutsch erscheinen wird.

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Veröffentlicht am 23.02.2021

Tolle Geschichte

Die verschwindende Hälfte
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In die verschwindene Hälfte geht es um zwei Schwester, Stella und Adele,die eigentliche People of Colour sind, aber so hell, dass sie auch Weiße sein können. Sie entstammen einem Ort, wo ebenfalls nur ...

In die verschwindene Hälfte geht es um zwei Schwester, Stella und Adele,die eigentliche People of Colour sind, aber so hell, dass sie auch Weiße sein können. Sie entstammen einem Ort, wo ebenfalls nur Menschen, wie sie leben. Beide möchten diesem Leben in dem kleinen Ort entkommen und fliehen als sie 16 Jahre sind. Doch beide haben andere Vorstellungen vom Leben und ihr Wege trennen sich erneut.

Nun möchte ich mir auf Grund meiner eigenen Hautfarbe kein Urteil erlauben, was richtig und falsch ist, aber es interessant zu sehen, wie "Schwarz sein" definiert werden kann. Die beiden Schwestern liefern sehr gegensätzliche Lebensläufe, anhand derer man das erörtern kann. Adele heiratet einen Mann, der schwarzer nicht sein könnte und bekommt mit ihm eine Tochter. Stella heiratet einen weißen Mann und führt auch ein "weißes" Leben. Die Leute aus Stellas Dorf diskriminieren "richtig" schwarze Menschen, aber auch weiße. Ich habe mich immer wieder gefragt, wie "schwarz sein" definiert wird. Ist es ein rein äußerliches Merkmal und kann man auch innen "schwarz" sein? Stellas Geheimnis um ihre Herkunft, beeinflusst ihr ganzes Leben und auch das ihrer Tochter. Ein weiterer Aspekt, der aufgezeigt wird. Die Geheimnisse unserer Eltern, Großeltern, Vorfahren können nachhaltig unser Leben beeinflussen.

Es ist ein spannende Geschichte, die viel Diskussionsbedarf liefert. Eine klare Leseempflehlung!

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