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Veröffentlicht am 11.07.2022

An einem Abend verschlungen

Wie man sich einen Lord angelt
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Der Verweis auf Jane Austen liess mich bei diesem Buch zugreifen. Da Jane Austen natürlich die Messlatte ziemlich hoch legt, hatte ich keine großen Erwartungen an das Buch. Wie schön, dass es mich überraschend ...

Der Verweis auf Jane Austen liess mich bei diesem Buch zugreifen. Da Jane Austen natürlich die Messlatte ziemlich hoch legt, hatte ich keine großen Erwartungen an das Buch. Wie schön, dass es mich überraschend so begeistern und ich es nicht mehr aus der Hand legen konnte.
Auch wenn die Ähnlichkeit zu Stolz und Vorurteil offensichtlich ist und mir zu Beginn des Buches direkt klar war, wen die Hauptfigur Kitty am Ende heiraten wird, war es einfach nur zauberhaft und erfrischend erzählt.
Kitty ist nach dem Tod ihrer Eltern in der schwierigen Situation, ihre jüngeren Schwestern versorgen und einen Schuldenberg begleichen zu müssen. In der damaligen Zeit gibt es für sie nur eine Lösung: sie muss reich heiraten. Mit viel Herz und Verstand begibt sie sich zielstrebig auf Männerfang, denn die Zeit ist knapp. Ihr Gegenspieler Lord Radcliffe ist wie ich finde eine gelungene Mischung aus Mr. Darcy und Mr. Knightley. Die Entwicklung zwischen Kitty und Radcliffe war sehr unterhaltsam.
Sprachlich reicht es natürlich nicht an Jane Austen heran, aber das habe ich auch nicht erwartet. Der Zeitgeist und die damaligen Lebensumstände fand ich überzeugend dargestellt, der Erzählstil hat eine moderne Frische, der trotz des historischen Settings gut passt.

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Veröffentlicht am 22.08.2021

Geheimnisse in einer magischen Stadt

Die Stadt ohne Wind
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In der Stadt Hyperborea gibt es keinen Wind, denn sie liegt geschützt vor der Witterung unter einer Kuppel aus Adamant. Die Menschen dort leben in sieben Ebenen, in der siebten und obersten leben die Magier. ...

In der Stadt Hyperborea gibt es keinen Wind, denn sie liegt geschützt vor der Witterung unter einer Kuppel aus Adamant. Die Menschen dort leben in sieben Ebenen, in der siebten und obersten leben die Magier. Hyperborea ist die letzte Stadt in dieser Welt, in der Magie noch erlaubt ist. Die 13jährige Arka hat magische Fähigkeiten und reist deshalb dorthin. Außerdem vermutet sie, die Stadt ist der Aufenthaltsort ihres Vaters, den sie noch nie gesehen hat, den sie aber finden möchte. Bei ihrer Suche verbindet sich ihr Weg mit Lastyanax, einem talentierten und ehrgeizigen Magier, der den Mörder seines Mentors sucht. Die Rätsel um Arkas Herkunft und um den Mord werden von den beiden sowohl mit kriminalistischer Recherche als auch wagemutigem Einsatz untersucht.

Das Setting in dieser Fantasy-Welt hat mir richtig gut gefallen, insbesondere solche Ideen wie Schildkröten als Transportmittel. Arka habe ich direkt ins Herz geschlossen. Sie ist mutig und nicht auf den Kopf gefallen. Je mehr Lastyanax Arka gegenüber aufgetaut ist, umso sympathischer ist er mir geworden. Schön ist, dass die Geschichte aus beiden Blickwinkeln erzählt wird. In einzelnen Kapiteln kommen ergänzend auch noch andere Charaktere zu Wort und runden das Gesamtbild ab. Die Geschichte ist spannend, hat unerwartete Wendungen und interessante magische Elemente. Ich bin schon sehr gespannt auf nachfolgende Bände.

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Veröffentlicht am 10.03.2021

Berührende Liebes- und Lebensgeschichte in zwei Zeitebenen

Fritz und Emma
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Ich bin ja längst ein Fan von der Art wie Barbara Leciejewski schreibt, so dass ich mich meist sofort bei Erscheinen des Buches auf den neuen Lesestoff stürze. „Fritz und Emma“ habe ich direkt in einem ...

Ich bin ja längst ein Fan von der Art wie Barbara Leciejewski schreibt, so dass ich mich meist sofort bei Erscheinen des Buches auf den neuen Lesestoff stürze. „Fritz und Emma“ habe ich direkt in einem Rutsch verschlungen, was schon ziemlich deutlich zeigt, wie begeistert ich auch von diesem Buch bin.

Das Buch verläuft in zwei Erzählsträngen die am Ende des Buches zusammenfließen. In der Gegenwart hat es Marie in das Dorf Oberkirchbach verschlagen, denn ihr Mann ist der neue Dorfpfarrer. Jakob fühlt sich dort direkt zu Hause und geht ganz in seinem Beruf auf. Jakob ist einfach nur liebenswert, er hat für jeden ein offenes Ohr und ist quasi der Pfarrer/Seelsorger, den man sich immer gewünscht hat. Marie ist normalerweise eine sehr energische junge Frau, die sagt was sie denkt, jedoch die Eingewöhnung als „Frau Pfarrer“ in das Dorfleben fällt ihr schwer, zumal sie dort ihren Beruf nicht ausüben kann. Auch die Beteiligung an der Planung der 750-Jahrfeier des Dorfes scheint nicht sehr vielversprechend, dafür ist zu viel Lethargie überall im Dorf an der Tagesordnung. Und dann sind da noch Fritz und Emma, die sich seit Jahrzehnten aus dem Weg gehen, obwohl sie einmal ein Paar waren. Das zumindest weckt Maries Neugier, denn alle im Dorf nehmen dies als Tatsache hin, obwohl niemand den Grund dafür kennt. Die Gegenwart umfasst einen Zeitraum von weniger als einem Jahr, in dem wir zusammen mit Marie und Jakob nach und nach das ganze Dorf kennenlernen. Wird Marie ihren Platz finden? Und wo wird der sein? Ist die Liebe zwischen Jakob und Marie stark genug, dass sie ihren Weg gehen kann?

Die eingeschobenen Rückblicke in die Vergangenheit beginnen im Jahr 1947. In Bruchstücken erfahren wir etwas über das Leben von Fritz und Emma. Deren bewegte Lebensgeschichte hat mich sehr berührt und ich gebe zu, ich habe mehr als ein Taschentuch gebraucht. Beide sind starke Persönlichkeiten und das müssen sie auch sein, um ihren Lebensweg bis ins hohe Alter zu meistern. Die Neugier, was wohl der Grund für ihre Entzweiung war und die Frage, ob die beiden durchaus sympathischen alten Sturköpfe dieses Hindernis noch überwinden können, hat mich das Buch verschlingen lassen. Daneben fand ich es total interessant, Einblicke in deren Leben zu bekommen, vor allem in die Jahrzehnte, die vor meiner Geburt liegen.

Die Grundstimmung des Buches ist trotz der vielen Schwierigkeiten positiv. So manches wird mit einem Augenzwinkern erzählt und zu Lachen gibt es auch einiges. Und dann ist da noch die Frage, ob die „Frau Pfarrer“ es wagen kann, den Herrn Pfarrer nach dem Gottesdienst, wenn er an der Kirchentür die Gemeindemitglieder verabschiedet…
…einfach vor allen Leuten zu küssen.

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Veröffentlicht am 05.02.2018

Urban Fantasy vom Feinsten

Silberschwingen 1: Silberschwingen
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Was soll ich nach der letzten Seite sagen? Ich will sofort den nächsten Band haben und weiterlesen können!

Thorn ist halb Mensch, halb Silberschwinge, was unter der Herrschaft der Silberschwingen verboten ...

Was soll ich nach der letzten Seite sagen? Ich will sofort den nächsten Band haben und weiterlesen können!

Thorn ist halb Mensch, halb Silberschwinge, was unter der Herrschaft der Silberschwingen verboten ist. Ihr 16. Geburtstag, und damit ihre Verwandlung, stehen kurz bevor. Unterstützung hat sie von Riley und seinen Freunden, die sich den Rebellen angeschlossen haben. Aber auch von Lucien, dem Sohn des Herrschers über die Londoner Silberschwingen - dabei ist er doch ihr gefährlichster Feind.

Die Geschichte wird abwechselnd aus Thorns und Luciens Sicht erzählt. So bekommt man einen guten Einblick in beider Gedanken und Gefühle. Thorn ist toll, Riley sympathisch, Lucien düster und faszinierend - wie auch die Silberschwingen an sich. Die Seiten sind im Nu verflogen und ich konnte das Buch bis zur letzten Seite nicht weglegen. Der Schnitt in der Geschichte am Ende des Bandes ist gut gewählt, kein fieser Cliffhanger, aber so, dass es neugierig macht, wie die Geschichte der drei weitergeht. Und jetzt heißt es, geduldig auf die Fortsetzung warten. Die Welt der Silberschwingen hat jedenfalls mehr als genug Potential für mehrere spanndende Bände.

Veröffentlicht am 07.11.2017

"Bürokratie? Wahnsinn!"

Die Hauptstadt
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Ein Schwein läuft durch Brüssel, ein Mord verschwindet aus den Akten, eine Jubiläumsfeier der europäischen Kommission soll ausgerichtet werden...

...das sind die Rahmenhandlungen der Geschichte "Die Hauptstadt", ...

Ein Schwein läuft durch Brüssel, ein Mord verschwindet aus den Akten, eine Jubiläumsfeier der europäischen Kommission soll ausgerichtet werden...

...das sind die Rahmenhandlungen der Geschichte "Die Hauptstadt", die -wie ich finde- ein würdiger Preisträger des deutschen Buchpreises ist.

Ich mag den Humor, diese auf den Punkt gebrachten Seitenhiebe, ich musste so manches Mal beim Lesen laut auflachen. Das hat mich ehrlich gesagt überrascht. Bei einer Geschichte über den Bürokratie-Wahnsinn in Europa hatte ich nicht mit solch guter Unterhaltung gerechnet. Es ist intelligent geschrieben und lässt sich dabei flüssig lesen. Hier steht eine gewählte Ausdrucksweise dem Lesevergnügen nicht entgegen.

Schon den Einstieg ins Buch fand ich ausgesprochen originell: ein Schwein läuft mitten durch Brüssel und man lernt die Personen kennen, während jeder von ihnen das Schwein entdeckt.
Es gibt ziemlich viele Personen, daher war es anfangs etwas schwierig, den Durchblick zu bekommen, was aber dem Lesevergnügen keinen Abbruch getan hat. Nach einer Weile war ich dann mit den Personen vertraut. Die einzelnen Erzählstränge werden manchmal durch zufällige Begegnungen der beteiligten Personen verwoben und am Ende befinden sich alle Beteiligten zur "falschen" Zeit am selben Ort...

Bereits während der Lektüre bin ich vom eBook zum Hardcover gewechselt, weil für mich klar war, dieses Buch ist so toll, dass es in meinem Bücherregal stehen muss.