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Veröffentlicht am 16.03.2017

An der Nordseeküste...

Rote Grütze mit Schuss
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Im beschaulichen Fredenbüll ist plötzlich nichts mehr wie es mal war. Der Dorfpolizist Thies Detlefsen, dessen Polizeistation von der Schließung bedroht ist, muss sich nun um einen ermordeten Biobauern ...

Im beschaulichen Fredenbüll ist plötzlich nichts mehr wie es mal war. Der Dorfpolizist Thies Detlefsen, dessen Polizeistation von der Schließung bedroht ist, muss sich nun um einen ermordeten Biobauern und eine verschwundene Ehefrau kümmern - zusätzlich zur sonst schon so anfallenden Polizeiarbeit wie Geschwindigkeitsmessungen und Ordnungswidrigkeiten-melden. Hilfe bekommt er von der KHK Nicole Stappenbek, die aus Kiel entsandt wird, um ihm bei der Ermittlung zu helfen.

Generell lese ich ja die verschiedensten Bücher und so auch Genres, entsprechend war ich hier auf einen netten örtlichen Krimi vorbereitet. Und genau das traf dann auch so zu - der Krimi spielt im beschaulichen Fredenbüll an der Nordsee, nach und nach lernt man so die verschiedensten Einwohner im Ort kennen. (wobei ich hier generell sagen muss, dass eine kleine Aufstellung hinten im Buch das Lesen etwas erleichtert hätte, finde ich... es tauchen dann doch schon einige Personen auf und so ne Aufstellung wäre nett gewesen... nun ja.)

Von der Sprache her ist es gut zu lesen, kein komplizierter Satzbau, alles gut zu verstehen, so gut wie keine Fremdwörter etc. Öfter mal fließt typisches Norddeutsch mit ein - "wat" beispielsweise. Generell eher eine lockere, vielleicht auf flapsige Sprache "Sach ma", "is was", etc. - wobei das beim Lesen einfach sympathisch rüber kam, wie ich finde. Auch gabs öfter mal Begriffe, die man in Franken nicht so sagt, aber ich mag sowas ja gerne.

Die Geschichte an sich ist auch ganz gut überlegt und es ist durchaus interessant und spannend zu lesen, wie Thies hier mit seiner Kollegin Nicole dann ermittelt, aber für mich hat es sich irgendwie immer mal wieder etwas in die Länge gezogen. Es war teilweise ein wenig umständlich, auch wenn das ggf. so sein soll, um eben die entspannte Mentalität von Thies und den Einwohnern von Fredenbüll zu zeigen, ich fand es fast ein wenig abschreckend. (und hatte fast mal kurz überlegt, ob ich das Buch nicht einfach ungelesen wieder zur Seite lege...).

Was mir gefallen hat ist der Humor, denn da kommen durchaus amüsante Sprüche, auch die Beschreibung der verschiedensten Pappenheimer fand ich gut. Aber leider bügelt der Humor nicht alles aus, was sonst nicht so passt. Für mich war die Geschichte dann teilweise wieder ein bißchen zu abstrus, sie war zwar durchaus komisch, aber schon ein wenig sehr gekünstelt - finde ich. Von daher bin ich ein bißel zweigespalten was hier eine Empfehlung angeht... Es war ein Buch, das zwar nett zu lesen ist, das sich aber eben in die Länge gezogen hat, mich nicht so wirklich gefesselt hat, die Geschichte ist teilweise etwas sehr konstruiert... von daher bleibe ich unentschlossen und vergebe hier 3 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 16.03.2017

Der Nicki Kirchbichler, ja mei...

Rosenschmerz
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Das Buch handelt von den Ermittlungen von Josef “Joe” Ottakring, einem Kriminalrat, und seiner quirligen Kollegin Chili Toledo, die einen Todesfall aufklären müssen. Beim “Voglwirt”, einem neuen Luxushotel, ...

Das Buch handelt von den Ermittlungen von Josef “Joe” Ottakring, einem Kriminalrat, und seiner quirligen Kollegin Chili Toledo, die einen Todesfall aufklären müssen. Beim “Voglwirt”, einem neuen Luxushotel, ist plötzlich ein Toter in der Sauna aufgefunden worden. Doch war es Mord oder ein natürlicher Todesfall? Nicki Kirchbichler, ein Star aus der Volksmusik-Szene ist das Opfer. Ottakring und Toledo ermitteln und bringen Erstaunliches aus der Vergangenheit zutage…

Nun denn, dies war mein erster Oberbayern-Krimi, den ich gelesen habe. Anfangs dauert es ein wenig, bis alles in die Gänge kommt, Anfangs dachte ich kurzzeitig, ich muss das Buch wieder zur Seite legen, weil es mir zu “lahm” ist, als aber Ottakring (ein blöder Name, wie ich finde) endlich mit den Ermittlungen loslegt, wird es spannend. Oft hat man die selben Gedanken wie Ottakring im Buch, welche Überlegungen bzw. Ermittlungs-Strategien er gerade durchgeht bzw. einschlägt. So ist also auch selbst ein bißchen kriminalistischer Spürsinn gefragt, was ich ganz angenehm finde.

Was mir nicht gefallen hast ist dieses “auf die Oberbayern” so mega mäßig einzugehen, vielleicht liegts auch daran, dass ich in Franken lebe und in Bayern aber die Franken leider sehr “unterdrückt” werden… (dabei sind wir hier ein starkes Völlckchen - Ober-, Unter- und Mittelfranken - hallo? Da kann Oberbayern ja nicht mithalten…). Aber gut, das ist wohl eine persönliche Sache…

Der Schreibstil ist ganz ok, die Einteilung der Kapitel in Ermittlungstage find ich ganz gut, so hat man auch ein Zeitgefühl. Der Fall ist durchaus denkbar, also der geschilderte Todesfall bzw. die darauf folgenden Ermittlungen bzw. vorherangegangen “Taten”. Es ist also keinesfalls ein total erfundener Fall, wenngleich natürlich die Ähnlichkeit zu lebenden Personen ausgeschlossen wird bzw. natürlich zufällig ist.

Alles in allem kann ich 4 von 5 Sternen vergeben, der Roman war durchaus spannend, hat sich gut und schnell lesen lassen, ist aber für mich kein super toller Roman gewesen, dem ich die volle Punktzahl geben kann. Eine Leseempfehlung kann ich aussprechen.

Veröffentlicht am 06.03.2017

Wir sind doch noch nicht alt!

Weit weg ist anders
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Durch einen Kuraufenthalt lernen sich Edith Scholz, eine kratzbürstige Berlinerin und Christel Jacobi, eine Husumerin mit Vorliebe für Yoga und Handarbeiten, kennen. Die beiden 70jährigen verbindet eigentlich ...

Durch einen Kuraufenthalt lernen sich Edith Scholz, eine kratzbürstige Berlinerin und Christel Jacobi, eine Husumerin mit Vorliebe für Yoga und Handarbeiten, kennen. Die beiden 70jährigen verbindet eigentlich außer der Kur nichts wirklich – und doch kommt es, dass die beiden auf einmal unterwegs sind – ein Abenteuer quer durch Deutschland.

Da die Thematik des Buches mal etwas anderes war, als das was ich zuletzt gelesen habe, war ich wirklich gespannt auf das Buch. Direkt zu Beginn war es gleich auch recht spannend, so dass ich gut gestartet bin. Der Schreibstil gefällt mir wirklich gut, es lässt sich locker-leicht lesen, ist aber dennoch in gewisser Weise anspruchsvoll. Großartige Fremdwörter oder Fachbegriffe kommen nicht vor, der Satzbau ist angenehm vom Lesen her, nichts großartig verschachtelt oder so.

Die Geschichte nimmt dann deutlich an Fahrt auf, es ist dann mit der Zeit immer wieder interessant zu sehen wer was erzählt, denn die Erzählerperspektive wechselt zwischen den beiden Frauen ab – mit einem neuen „Abschnitt“, aber eben keinem neuen Kapitel. Das kann also einfach mal direkt auf der nächsten Seite gegenüber sein. Das war ein wenig ungewohnt, dennoch aber nicht schlimm. Die Story hat mir gut gefallen, ich fand es interessant zu sehen wie sich hier was wie verändert, man hat aber auch gemerkt wie die beiden Damen vom Charakter her sind, das fand ich sehr gut geschildert. Man konnte da regelrecht mitfühlen teilweise – und ahnte dann aber auch, was wer wie vielleicht nun sagt.

Es ist mal etwas anderes, finde ich, eine Geschichte über zwei rüstige Damen zu schreiben, die aber eben doch beide ihre ganz eigenen Angewohnheiten haben, was man dann im Zusammensein der Beiden auch immer wieder merkt. Mir hat die Geschichte gut gefallen, manchmal hatte ich mir noch ein bißchen mehr davon erwartet, vielleicht ein bißchen mehr Schwung. Die Geschichte hat zwar schon durchaus Tempo, aber ich finde da wäre noch ein bißchen mehr „gegangen“, ein bißchen mehr Spritzigkeit.

Dennoch wurde ich ansonsten gut und lustig unterhalten, eine interessante, emotionale Geschichte, bei der es durchaus den ein oder anderen Schmunzler gab. Von mir gibt es hier 4 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 09.02.2017

Wenn’s mal wieder schnell gehen muss und man dennoch nicht auf Low Carb verzichten möchte.

Low Carb auf die Schnelle
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Low Carb ist ja nun schon seit einiger Zeit eine bekannte Variante der Ernährung. Nach dem ersten Buch „Low Carb für die Seele“ gibt es jetzt auch noch Low Carb-Rezepte, die man schnell umsetzen kann – ...

Low Carb ist ja nun schon seit einiger Zeit eine bekannte Variante der Ernährung. Nach dem ersten Buch „Low Carb für die Seele“ gibt es jetzt auch noch Low Carb-Rezepte, die man schnell umsetzen kann – für die man lediglich drei frische Zutaten, drei Zutaten aus dem Vorrat und drei Gewürze benötigt. So ist ein Ofenlachs in Limetten-Senf-Sauce in 10 Minuten zubereitet und nach weiteren 15 Minuten im Ofen dann fertig.

Gerade unter der Woche habe ich nicht immer so arg viel Zeit um großartig zu kochen, von daher war ich hier echt auf das Kochbuch gespannt, einfach mal neue, schnell zubereitete Gerichte kennen lernen, die noch dazu Low Carb sind. Perfekt! Der Aufbau des Buches ist meiner Ansicht nach schön gemacht, das Buch ist quasi ein Taschenbuch und kommt eher schlicht daher, hat ein handliches Format. Damit die jeweiligen Seiten immer offen bleiben (beim Kochen eben!) muss man das Buch schon ordentlich „knicken“ bzw. ggf. etwas darauf ablegen, aber auch das ist machbar.

Zu Beginn des Buches gibt es ein kurzes Vorwort der Autorin, anschließend dann eine Einführung in Low Carb, was hier wie zu beachten ist, anschließend direkt eine Übersicht über zwölf Low Carb-Vorratszutaten, außerdem welche frischen Zutaten empfehlenswert sind. Anschließend werden noch zwölf dafür ausreichende Gewürze aufgeführt sowie Basics für die Low Carb-Küche. Allein diese Übersicht fand ich super gut, ich fand das schon super hilfreich und aber auch interessant zu lesen.

Dann geht es aber endlich los, man findet leckere Frühstücksrezepte wie beispielsweise Pancakes mit Heidelbeeren, einen Low-Carb-Milchreis oder – wer’s herzhaft mag – einen Cheddar-Tassenkuchen.

Die Rezepte sind hier so aufgebaut, dass man zuerst immer eine kleine Info darüber lesen kann (z.B. auch Alternativen, dass Erdbeeren auch lecker dazu schmecken etc.), anschließend die Angaben über die Personenanzahl, für die die Menge gedacht ist, sowie die Zubereitungszeit. Dann folgt die Einteilung der Zutaten in frisch, Vorrat und Gewürze, anschließend in kurzen, knackigen aber gut verständlichen Schritten die Zubereitungserläuterung. Zum Schluß findet man die Nährwerte je Portion angegeben.

Nach den Frühstücksrezepten findet man Rezepte für unterwegs, „to go“, wie man das ja nun so nennt. Neben einem leckeren Club Sandwich und Käsewaffeln mit Schnittlauchdip findet man auch einen leckeren Heidelbeer-Kokos-Shake. Im nächsten Kapitel findet man dann die herzhaften Sattmacher, neben dem überbackenem Senflachs auf Spinat darf es hier auch gern das Hühnchen-Korma sein – oder eben eine Zucchini-Pfanne. Auch für den Fall, dass Freunde zu Gast kommen gibt es Rezepte – einen leckeren Burger mit Zucchini-Pommes und Chili-Dip hat man da kreiert, hier nimmt man statt einer Brötchenhälfte einen würzigen Champignon. Außerdem gibt es leckere Fajita-Tacos – die Tacos aus leckerem Cheddar. Als vorletztes Kapitel gibt es noch Rezepte aus der Kategorie „Couch-Food“, so beispielsweise Guacamole mit Käsecrackern, Parmesan-Nuggets oder auch eine gefüllte Pizzawaffel. Ganz hinten im Buch sind dann die „Sweets“-Rezepte aufgeführt, es gibt leckeres Pancake-Tiramius, Heidelbeereis, Schoko-Mousse oder auch Vanille-Kokos-Bällchen.

Ganz hinten im Buch findet man ein Rezept- und Zutatenverzeichnis sowie ein Stichwortverzeichnis. Was mir an diesem Buch unheimlich gut gefällt ist die Art und Weise, wie man das Buch gestaltet hat. Klar und übersichtlich, schöne, appetitliche Bilder vom Essen, aber nicht mit arg viel Schnick-Schnack. Das finde ich sehr angenehm. Auch die Art und Weise der Zubereitung und der Menge der Zutaten spricht mich sehr an. Gelegentlich war es mir mal ein bißchen zuviel Zucchini, was da so verwendet wurde – und das, obwohl ich Zucchini echt gerne mag! Saisonal ist es eben teilweise auch etwas schwer, Zucchini zu bekommen bzw. zu einem moderaten Preis einzukaufen, dabei aber noch lokal und eben an die Jahreszeiten angepasst einzukaufen bzw. zu kochen… Da hätte ich mir gelegentlich vielleicht noch zwei, drei Worte zu Alternativen gewünscht, beispielsweise dass etwas auch mit diesem oder jenem Gemüse machbar ist.

Ich habe mir auch ein bißchen schwer getan bei manchen Zutaten, mit Xylit habe ich mich einfach noch nicht anfreunden können, außerdem ist beispielsweise Kokosmehl schwer erhältlich.

Dennoch, alles in allem hat mir das Buch gefallen, die Rezepte sind lecker, wirklich gut erklärt, im Großen und Ganzen abwechslungsreich, gut nachzukochen, man wird vielleicht auch einfach mal auf neue Ideen gebracht. Lediglich gab es gelegentlich Wiederholungen was Zutaten angeht, was mir nicht so zugesagt hat, da hätte ich mir noch mehr Abwechslung bzw. Alternativen gewünscht. Von mir gibt’s hier 4 von 5 Sternen sowie eine Empfehlung.

Veröffentlicht am 01.02.2017

Der Kraulpappenschwur – oder so ähnlich.

Henrietta spürt den Wind
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Für Henrietta gibt es keine andere Lieblingsbeschäftigung als das Computerspielen. Bis eines Tages ein Ball zu ihr ins Zimmer fliegt und sie Ole, Paulchen und Luise kennen lernt und mit ihnen auf Entdeckungsreise ...

Für Henrietta gibt es keine andere Lieblingsbeschäftigung als das Computerspielen. Bis eines Tages ein Ball zu ihr ins Zimmer fliegt und sie Ole, Paulchen und Luise kennen lernt und mit ihnen auf Entdeckungsreise nach draußen geht. Hier merkt sie wohl zum ersten Mal den Unterschied zwischen real und digital.

Kinderbücher mit einer tollen Botschaft finde ich wichtig, gerade in der heutigen Zeit, in der meiner Ansicht nach viel zu viel digital erledigt wird, ist es doch wichtig, dass man den Kindern auch immer wieder aufzeigt wie schön es doch auch mal ohne Computer und Co sein kann.

Von daher war ich hier bei diesem Buch wirklich auf die Umsetzung gespannt, die mir soweit dann auch gut gefällt. Vom Schreibstil gefällt mir das Buch gut, es ist für kleine Kinder verständlich geschrieben, denke aber, dass es maximal für Kinder bis vielleicht sieben Jahre wirklich interessant ist. Darüber hinaus wirkt es vielleicht schon wieder etwas zu „kindisch“. Die Geschichte ist wirklich toll bebildert und man kann allein hier immer wieder zusätzlich etwas heraus lesen, was ich ziemlich gut finde. Von der Länger her war sie bei uns so, dass wir sie direkt am Stück vorgelesen haben, also keine Unterbrechung nötig war, da sie ja doch „nur“ auf 32 Seiten geschrieben steht.

Ich habe hier ein bißchen ein strikteres „Computer spielen ist blöd“ erwartet, sicher bringt man Kinder damit vielleicht auf die Idee, dass sie lieber etwas mit Freunden draußen unternehmen, auf Entdeckungsreise in der Natur gehen, jedoch hätte ich mir hier vielleicht noch einmal eine klarere Aussage gewünscht. Ob Kinder sonst von alleine darauf kommen bezweifle ich ein bißchen.

Dennoch finde ich das Buch ansonsten wirklich gut umgesetzt und habe auch das Gefühl, dass man sich hier wirklich super viel Mühe gegeben hat und die Bilder auch wirklich toll passen, diese wirklich mit viel Liebe gemalt sind. Entsprechend ist es für mich kein Buch, das man nur einmal liest, sondern eines, in das wir definitiv noch öfter rein schauen werden, noch ein paar Mal vorlesen werden, vielleicht aber auch eben noch weitere Überlegungen zu den Bildern anstellen werden. (Wie heißt die Katze? – eine der ersten Fragen bei uns… )

„Henrietta spürt den Wind“ ist ein wirklich tolles und wertvolles Kochbuch welches ich absolut empfehlen kann. Ich vergebe hier 4 von 5 Sternen, da ich mir ein bißchen mehr gewünscht hätte, dass die Botschaft noch eindringlicher ist.