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Veröffentlicht am 16.03.2017

Schuld? Unschuld?

Schuld
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Das Buch handelt von den verschiedensten Fällen, in denen Ferdinand von Schirach der Verteidiger war. So gibt es da recht kuriose Fälle, in einem Fall wird beispielsweise der eigentliche Täter nicht verurteilt ...

Das Buch handelt von den verschiedensten Fällen, in denen Ferdinand von Schirach der Verteidiger war. So gibt es da recht kuriose Fälle, in einem Fall wird beispielsweise der eigentliche Täter nicht verurteilt – wobei man hier ziemlich mitfühlen kann (ich möchte da gar nicht zuviel verraten). In einem anderen Fall geht schief, was nur schief gehen kann – und letztendlich klappt doch alles (hinsichtlich des Verbrechens) – und Nachweisen kann man dem Täter nichts…

Eine Freundin „warnte“ mich bereits vor diesem Buch, da sie ja weiß, dass ich solche Fallschilderungen a la Benecke gerne mag. Diese hier wären anders. Gut. Nun habe ich das Buch selbst gelesen. Die Fälle sind verschieden wie Tag und Nacht. Von Vergewaltigung mit verdrängter Schwangerschaft (sowie Geburt bzw. getötetem Kind) bis hin zu Drogendelikten ist wirklich einiges an Fällen im Buch vertreten. Diese Fälle schildert Ferdinand von Schirach äußerst sachlich und klar. Die Fakten werden wenig ausführlich, die Geschichten eher kurz und knapp erzählt. Dennoch sind die wichtigsten Details erhalten.

Aber die Fälle wirken eben sehr kühl, sehr traurig, erschreckend, wie die Realität eben ist. Dennoch finde ich es teilweise eher emotionslos, wie hier mit den Fällen umgegangen wird – im Vergleich zu Benecke gesehen. Dort erfährt man doch oft noch etwas über die genaueren Hintergründe der Tat. Natürlich gibt’s hier auch Hintergründe, diese werden jedoch maximal kurz und knapp ausgeführt – ausgeschmückt wird hier kein Satz.

Dieses Buch ist meiner Ansicht nach recht brutal – was eben durch die geschilderten Fälle so ist. Hier wird kein Blatt vor den Mund genommen, die Dinge werden so geschildert wie sie auch tatsächlich passiert sind. Nichts wird beschönigt (was ja auch nicht sein muss bzw. kann, denn es ist ja leider passiert).

Ich bin hier sehr unentschlossen, was eine Empfehlung angeht. Man muss sich schon für solche Fälle bzw. die Thematik über die verschiedensten Verbrechen interessieren. Ich vergebe 3 von 5 Sternen, generell interessant war das Buch, dennoch ist es oft recht kühl geschildert, wie ich finde.

Veröffentlicht am 16.03.2017

"Das war wirklich ein wunderschöner Tag, aber..."

Schluss. Aus. Ende.
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Im Buch erzählen 33 verschiedene Menschen wie sie ihre Beziehung beendet haben bzw. wie sie abserviert wurden.

Ja, ich habe von dieser Art von Büchern ja schon das Buch "Schlechter Sex 3" von Mia Ming ...

Im Buch erzählen 33 verschiedene Menschen wie sie ihre Beziehung beendet haben bzw. wie sie abserviert wurden.

Ja, ich habe von dieser Art von Büchern ja schon das Buch "Schlechter Sex 3" von Mia Ming gelesen. Mit "dieser Art von Büchern" meine ich Erfahrungsberichte bzw. vielmehr -geschichten von verschiedenen Menschen, die zusammengefasst in einem Buch herausgegeben wurden.

Generell war es mal interessant zu lesen, wie manche Menschen mit anderen Menschen, ehemals geliebten Menschen, umgehen. Manche sind da wirklich herzlos, bei anderen merkt man, wie sie vorher überlegen etc., damit sie dem zukünftigen Ex-Partner nicht weh tun, ihn nicht verletzen. Manche Geschichten sind in dieser Hinsicht auch irgendwie immer mal wieder ein wenig amüsant, wobei die Geschichten im Großteil, zumindest empfand ich es so, mich eher emotional berührt haben. Denn das Ende einer Beziehung ist in den wenigsten Fällen - würde ich mal so sagen - ein einvernehmliches Freunde-bleiben.

Insofern bin ich ein wenig zwiegespalten bei diesem Buch. Eigentlich mag ich die Zusammenfassung solcher Geschichten, bei denen man die verschiedensten Menschen (Alter, Herkunft, Beruf, etc.) "kennen lernt" und einen Einblick in deren Privatleben hat, aber irgendwie war dieses Buch nicht so arg unterhaltsam sondern eher ein wenig depremierend. Immerhin waren die Geschichten von der Schreibweise her gut zu lesen, locker-flockig, aber eben mit krassem Inhalt. Dieses Buch muss man auch nicht am Stück lesen, man kann einfach immer mal wieder eine Geschichte lesen, was ja auch ganz ok ist.

Entsprechend bleibe ich hinsichtlich einer Empfehlung unentschlossen und vergebe 3 von 5 Sternen für ein Buch, das mal anders ist als andere Bücher.

Veröffentlicht am 19.01.2017

Da gibt es keinen A-Haar-Effekt… ;)

Haarsträubend!
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Im Buch schildert Till Burgwächter die lustigsten und skurrilsten Geschichten, die es so über Frisuren, Frisörbesuche und alles was damit verbunden ist gibt. Außerdem gibt’s eine kleine nicht ganz ernstzunehmende ...

Im Buch schildert Till Burgwächter die lustigsten und skurrilsten Geschichten, die es so über Frisuren, Frisörbesuche und alles was damit verbunden ist gibt. Außerdem gibt’s eine kleine nicht ganz ernstzunehmende Frisurenkunde sowie Historisches zu lesen.

Ein Buch mit Geschichten aus dem Friseursalon, ja, ich war wirklich gespannt was mich da erwartet. Entsprechend hatte ich wohl direkt so meine eigene Erwartung, die allerdings leider nicht so ganz getroffen wurde. Aber mal langsam.

Eingeteilt ist dieses Buch in die verschiedensten Kapitel, so gibt es zuerst einmal eine kleine alphabetische Einführung in Frisurenkunde, was ich durchaus sehr witzig, aber auch interessant geschrieben fand. Weiter geht es mit Historischem über das Frisierhandwerk, anschließend erfährt man einiges über Kinder oder auch Promis beim Frisör, amüsante Namen der verschiedensten Frisierstuben, über Gerichtsprozesse wegen verkorkster Frisuren, kann sich mit „Zwölf Sätzen, die man beim Frisör niemals sagen sollte“ weiterbilden und schließlich noch etwas nicht ganz ernst zu nehmendes über das jeweilige Sternzeichen und damit verbundene Frisur- bzw. Haartipps etc. lesen.

Die Einteilung gefällt mir gut, größtenteils auch der Schreib- und Sprachstil, der durchaus gut verständlich ist, mir aber manchmal von der Art und Weise nicht so gefallen hat. Manches ist ein bißchen komisch um- bzw. beschrieben, Fachbegriffe oder Fremdwörter gab es nicht großartig, ja. Ich wurde einfach nicht hundertprozentig warm mit dem Stil, es war kein „das Buch aufsaugen“, sondern ein lapidares „immer mal wieder reinlesen“.

Von den Geschichten hatte ich mir ein bißchen mehr erwartet, vielleicht wirkliche Geschichten im Sinne von Kapitel für Kapitel eine lustige, kurze Geschichte – gerne auch mehrere zu einem Thema. Aber so werden halt immer mal kurze Anekdoten im Buch erzählt und das war es dann auch eher schon. Das fand ich ein bißchen schade. Da hatte ich mir mehr Unterhaltung erwartet.

Dennoch war es ein amüsantes Buch, ich habe spannendes über so manche Frisur erfahren, wenngleich man dabei natürlich nicht alles wirklich für bare Münze nehmen darf, was man dem Autor aber auch anmerkt. Für mich war das eine Lektüre, die unterhaltsam war, die ich aber nicht unbedingt am Stück lesen musste, dafür war es einfach nicht spannend gut, nicht überzeugend genug für mich. Entsprechend bin ich hinsichtlich einer Empfehlung unentschlossen und vergebe hier 3 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 04.01.2017

Eva schmeckts auch nur solala...

Maria, ihm schmeckt's nicht!
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Sara und Jan (Weiler) wollen heiraten. Deshalb fahren die beiden zu Saras Eltern, damit sie sich kennen lernen können und damit Jan um die Hand der Tochter von Antonio Marcipane anhalten kann. Antonio, ...

Sara und Jan (Weiler) wollen heiraten. Deshalb fahren die beiden zu Saras Eltern, damit sie sich kennen lernen können und damit Jan um die Hand der Tochter von Antonio Marcipane anhalten kann. Antonio, ein früherer Gastarbeiter aus Italien, inzwischen recht heimisch in Deutschland, erklärt Jan gleich viele Dinge und nimmt ihn auch mit nach Italien zu seiner Familie. Zwischen den beiden Männern entsteht eine schöne Freundschaft, was man anfangs nicht unbedingt denkt, zumal Antonio doch die ein oder andere komische Angewohnheit hat... nun hat Jan eine italienische "Sippe" am Hals, die es manchmal eben nicht versteht, wenn man satt ist...

Ich hatte von diesem Buch bereits von vielen Leuten gehört, dass sie es gelesen haben. Da waren aber auch die unterschiedlichsten Meinungen zu hören. Entsprechend gespannt war ich auf das Buch und wirklich anfangs überrascht wie lustig das Buch ist.

Leider legte sich das mit der Zeit, denn "eine ständige Rede wie diese hiere, die gehte mir dann doch auffe die Niere....". Irgendwann nervt es, wenn gleich es sicher recht echt ist und sich gesprochen wahrscheinlich ein Stück weit normal bzw. echt anhört. Für mich klang es leider nicht so, ich fand es einfach nervig mit der Zeit. Die generelle Geschichte, die Lebensgeschichte, die Antonio im Vertrauen dann Jan erzählt, ist eigentlich eine schöne Geschichte, die mich jedoch nicht so ganz mitreißen kann, denn irgendwie fehlt da etwas für mich.

Was ich auch etwas schade finde, sind die verwendeten italienischen Begriffe. Nicht jeder ist der italienischen Sprache mächtig, d.h. manchmal wäre es schön, wenn man ein "Buona Sera" in einem kurzen Anhang noch erklärt hätte. (Wer das für übertrieben hält, soll es tun, mir ist das egal, das ist meine ganz persönliche Meinung.) Nicht jeder kann diese Sprache, auch wenn wir uns ja alle nur noch von Pizza und Pasta ernähren... ;)

Grundsätzlich schreibt Jan Weiler gut, aber dieses Buch hat mich nicht wirklich in seinen Bann gezogen, es hat mich leider vielmehr enttäuscht.

Wer es also mal lesen möchte, sollte es sich vielleicht lieber "nur" ausleihen, denn eine Anschaffung lohnt hier meiner Ansicht nach nicht. (Wenn gleich es auch viele Leute gibt, denen dieses Buch so gut gefallen hat...)

Entsprechend vergebe ich hier 3 von 5 Sternen und bin gänzlich unentschlossen.

Veröffentlicht am 04.01.2017

Ein Pakt mit Toni, dem Teufel.

Und Gott sprach: Der Teufel ist auch nur ein Mensch!
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Jakob Jakobi ist Psychotherapeut und bekommt eines Tages Besuch von Anton Auerbach, welcher Jakobs Seele kaufen möchte. Da Jakob vorher Gott getroffen hat, ist seine Seele scheinbar sehr wertvoll, was ...

Jakob Jakobi ist Psychotherapeut und bekommt eines Tages Besuch von Anton Auerbach, welcher Jakobs Seele kaufen möchte. Da Jakob vorher Gott getroffen hat, ist seine Seele scheinbar sehr wertvoll, was den Reiz für Anton Auerbach, der behauptet der Teufel zu sein, ausmacht. Jedoch hat Jakob eigentlich überhaupt kein Interesse daran seine Seele an „Toni“ zu verkaufen bzw. ist genervt von ihm… mit der Zeit wird Jakobs Leben zur Hölle…

Auf die Thematik Gott-Teufel war ich hier wirklich gespannt, zumal ich das Vorgängerbuch nicht kenne, hier trifft Jakob Jakobi wohl auf Gott, zumindest glaubt sein Patient Abel Baumann, dass er Gott wäre…

Vom Stil her hat mir das Buch gut gefallen, es lässt sich recht gut und flüssig lesen, ist locker-leicht zu lesen, keine großartigen Fachbegriffe, kein umständlicher Satzbau etc., wirklich alles gut nachvollziehbar. Mit der Zeit wird auch immer wieder mehr Spannung aufgebaut, was mir ganz gut gefallen hat, man möchte ja auch wissen, wie die Geschichte sich weiterentwickelt. Natürlich bedient das Buch durchaus auch einige Klischees hinsichtlich Gott bzw. des Teufels, was aber ganz gut passt und dann teilweise auch „aufgeklärt“ wird, auf eine absolut interessante Art und Weise, einfach logisch manches, wie ich finde.

Die Geschichte ist an und für sich unterhaltsam und auch lustig, manchmal auch etwas emotional, gelegentlich so geschrieben, dass man auch darüber nachdenkt, sich damit auseinander setzt. Ich fand es interessant, das Buch zu lesen, es hat mir auch durchaus gefallen, hat mich aber nicht absolut begeistert. Abwechslungsreich war diese Geschichte durchaus, das kann man nicht leugnen, aber mein Lieblingsbuch wird es nicht, auch wenn es mal was anderes war. Man muss nicht unbedingt einen großartigen Bezug zu Gott bzw. dem Teufel haben um das Buch zu lesen, ich denke manche Klischees sind generell bekannt.

Es war interessant, sich mal mit dieser Thematik auf unterhaltsame Art und Weise zu beschäftigen, es war ein nettes Buch, das man mal lesen kann, aber nicht muss. Hinsichtlich einer etwaigen Empfehlung bleibe ich unentschlossen und vergebe hier 3 von 5 Sternen.