Cover-Bild Sie haben mich nicht gekriegt
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28,00
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  • Verlag: Picus Verlag
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 504
  • Ersterscheinung: 24.02.2021
  • ISBN: 9783711721044
Felix Kucher

Sie haben mich nicht gekriegt

Roman
Eine Buchhändlerin wider Willen und eine Revolutionärin aus guten Gründen: zwei Frauen, deren Lebenswelten kaum unterschiedlicher sein könnten. Marie wächst behütet in Bayern auf und wird schon früh von ihrem Vater dazu bestimmt, eines Tages seine Buchhandlung zu übernehmen. Was sie zunächst als Zwang empfindet, entwickelt sich bald zu einer großen Leidenschaft und nach ihrer Flucht in die USA zur Lebensaufgabe. Tina wird als Arbeiterkind in bitterer Armut in Norditalien geboren und über den Umweg Hollywood zur Fotografin und kommunistischen Revolutionärin. Sie engagiert sich bis zur Erschöpfung, wo auch immer sie die Partei hinschickt: vom spanischen Bürgerkrieg bis ins revolutionäre Mexiko.Welcher Lebensentwurf ist geglückter? Die Revolution zwischen Buchdeckeln oder die mit dem Einsatz von Leib und Leben? Souverän verknüpft Felix Kucher die sehr unterschiedlichen Lebenswege zweier Frauen, die jede auf ihre Art dem Faschismus überzeugend entgegentreten.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.12.2023

mir hat es gut gefallen

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Mir hat das Buch sehr gut gefallen,warum? Da werden die zwei Protagonistinnen, die unterschiedlicher nicht sein können, in glänzender Art charakterisiert und im zeitlichen Kontext der ersten Hälfte des ...

Mir hat das Buch sehr gut gefallen,warum? Da werden die zwei Protagonistinnen, die unterschiedlicher nicht sein können, in glänzender Art charakterisiert und im zeitlichen Kontext der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts genial mit der Historie verwoben. Es werden zwei Lebensläufe geschildert, die gänzlich konträr anmuten und doch vieles gemeinsam haben. Da werden unterschiedliche Sittenbilder, tiefe Prägungen krass unterschiedlicher Kindheiten, geographisch unterschiedlich verlaufende politische und wirtschaftliche Entwicklungen dargestellt und schließlich vor Augen geführt, welche historische Fehlentwicklungen es im beschriebenen Zeitraum gab. Zudem ist mit Tina Modotti, die sich ja auch nachweislich im realen Leben einen Namen gemacht hat als Schauspielerin, Aktmodell, bekannte Fotografin gesellschaftskritischen Genres und schließlich Revolutionärin idealistischer Prägung bis hin zur Selbstopferung, ein hochinteressante Persönlichkeit eine der zwei Protagonistinnen. Marie Rosenberg hat im realen Leben ebenfalls einen bemerkenswerten Lebenslauf zu verzeichnen und ist im vorliegenden Roman die zweite Hauptperson. Das hier gewählte Stilmittel der ständig wechselnden Perspektive finde ich in diesem Fall hervorragend, denn damit ist ständige Spannung gegeben und wird auch ein steter Vergleich der Charaktere, der gesellschaftlichen und politischen Unterschiede gezeigt. Wenn viele Rezessionen die Länge des Romans auch kritisierten, für mich könnte er noch länger sein, so fasziniert hat mich dieses Buch.

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Veröffentlicht am 14.08.2022

Zwei Frauen - Berührende Lebenswege

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Der Titel und das Cover mit der Frau auf dem Schiff, die in die Ferne schaut, hat mich sofort magisch angezogen - auch der Klappentext hat mich überzeugt. Der Schreibstil des Autoren Felix Kucher ist flüssig ...

Der Titel und das Cover mit der Frau auf dem Schiff, die in die Ferne schaut, hat mich sofort magisch angezogen - auch der Klappentext hat mich überzeugt. Der Schreibstil des Autoren Felix Kucher ist flüssig geschrieben, authentisch und sehr spannend.
Felix Kucher erzählt die Lebenswege von zwei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten - Tina Modotti und Marie Rosenberg. Der Roman spielt in der Zeit von 1901 bis 1949. Es ist immer ein Wechsel von Tina zu Marie und wieder zurück.

Tina Modotti wächst in tiefster Armut in Norditalien auf. Bereits als Kind muss sie schon in der Weberei arbeiten, um ihre kleinen Geschwister und ihre Mutter zu ernähren. Ihr Vater wandert nach Amerika aus, um dort zu arbeiten und Geld an die Familie schicken, damit diese auch ausreisen kann. Es vergehen einige Jahre ohne das Geld vom Vater. Sie rebelliert und kämpft gegen die Ungerechtigkeit. Später ist sie in vielen Ländern der Erde unterwegs, um als kommunistische Revolutionärin zu rebellieren - in Mexiko und im spanischen Bürgerkrieg.

Marie Rosenberg lebt mit ihren Eltern im beschaulichen Fürth in Bayern. Sie möchte gerne Medizin studieren. Der Vater besitzt in Fürth eine Buchhandlung, die Marie später einmal übernehmen soll. Dagegen sträubt sich Marie lange Zeit. Dann gibt sie ihren Widerstand auf und hilft ihrem Vater in der Buchhandlung und führt diese später alleine. Dann kommen die Nationalsozialisten die Macht, die jüdischen Geschäfte müssen schließen, die Juden dürfen nicht mehr arbeiten und werden verfolgt. Marie bleibt lange in Fürth, weil ihre Mutter nicht ins Ausland will. Sie flieht erst sehr spät nach Amerika.

Eine spannende Geschichte mit Hintergrund, die unter die Haut geht. Ich mochte gar nicht aufhören zu lesen.

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Veröffentlicht am 11.03.2021

Zwei Frauen mit interessanten Lebenswegen

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In diesem Buch dürfen wie die beiden Frauen Mary S. Rosenberg und Tina Modotti auf ihrem Lebensweg begleiten. Diese beiden sehr unterschiedlichen Frauen haben aber jede für sich ein interessantes Leben ...

In diesem Buch dürfen wie die beiden Frauen Mary S. Rosenberg und Tina Modotti auf ihrem Lebensweg begleiten. Diese beiden sehr unterschiedlichen Frauen haben aber jede für sich ein interessantes Leben geführt und uns die damalige Zeit, die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts sehr gut nahe gebracht. So unterschiedlich sie auch waren, beide haben ihr Leben trotz der widrigen Umstände nach ihren eigenen Vorstellungen gestaltet. Tina Modotti hatte schon einen viel schwierigeren Start ins Leben als Mary, aber sie hat durchgehalten und sich auch durchgesetzt gegen viele damalige Traditionen und vorgegebenen Lebensmodelle. Sie hatte es eigentlich ihr ganzes Leben lang schwer. Schon als Kind in Armut geboren, wollte sie durch die Politik die Lebenssituation der Menschen ändern. Der Kommunismus war für sie die richtige Lösung für dieses Problem. Ich war beeindruckt von der Zähigkeit dieser beeindruckenden Frau. Sie hat wirklich für ihren Traum einer gerechten Welt gelebt. Sie hat viel durchgemacht und ist meiner Meinung nach auch oft ausgenutzt worden. Sie erlebt so viele verschiedene Lebensmodelle. Sie ist Schauspielerin in Hollywood und sozusagen eine "Partykommunistin" - endlos diskutieren und reden, aber dann nicht nach den kommunistischen Vorstellungen leben. Sie wird zu einer erfolgreichen Fotografin und gibt dann ihr Leben wirklich dem Kommunismus hin. Sie reist über die ganze Welt, trifft die verschiedensten Menschen. Sie gibt ihr kapitalistisches Leben auf und geht voll in der Arbeit für die Kommunisten auf. Dafür lebt sie gefährlich und ist für viele Einsätze unterwegs. Sie wird sogar in manchen Ländern polizeilich gesucht und trotzdem hilft sie bei gewagten und gefährlichen Einsätzen den Unterdrückten. Sie begibt sich in Gefahr um anderen zu helfen. Es ist ein gewegtes Leben. Mir war sie sehr sympathisch, auch wenn manche ihrer Taten mir doch zu extrem erscheinen. Tina ist für mich eine besondere Frau. Man kann sie in keine Schublade stecken, auch ihr Verhältnis zu den Männern ist nicht den normalen Regeln der damaligen Zeit unterworfen. Sie hat viele Liebhaber und doch ist sie meiner Meinung nach immer für sich alleine. Aber ich glaube, der Kommunismus ist ihr zum Schluß wichtiger. Sie will sich nicht für einen Mann aufgeben. Ihre Bekannten sind teilweise sehr berühmt - Frida Kahlo sei hier genannt. Man erlebt diese Zeit sehr intensiv. Der Leser wird in die Künstlerkolonien eingeführt und erlebt die schrecklichen Zustände in Spanien. Es ist eine verrückte Welt und Tina mittendrin. Die Erzählung ist sehr gut geschrieben, man kann gut folgen und sich durch die sehr detailreiche Schilderungen alles gut vorstellen. Und das tollste ist natürlich dann der Gegenpart, nämlich das Leben von Mary. Sie wächst schon priviligiert auf. Als Tochter eines Buchhändlers und sehr intelligent. Mary hat den Traum Ärztin zu werden, aber die Umstände lassen ihn zerplatzen. Sie versucht alles ihn zu verwirklichen, aber an ihrem starken Vater und ihrer Liebe zu Büchern
scheitert sie mit diesem Traum. Erst sieht ihr Leben einfach aus, aber im Laufe der Zeit merkt man, das auch Mary immer gegen ihr eigenes Empfinden lebt. Sie möchte eigentlich das eine und macht das andere. Aber sie ist auch eine starke Frau, das erlebt man gerade in der Nazi-Zeit. Obwohl sie da wohl doch was blauäugig ist. Denn gerade sie als Jüdin ist gefährdet und nimmt es nicht ganz so ernst. Auch ihr Leben ist anders als der Frauen in der damaligen Zeit. Sie ist auch genauso gradlinig in ihrem Leben wie Tina. Beide eigentlich so unterschiedlich, aber sich doch so ähnlich. Mir hat Mary auch sehr gut gefallen. Sie findet immer eine Lösung und lässt sich durch nichts unterkriegen. Es hat mir sehr gut gefallen den beiden so unterschiedlichen Frauenschicksalen zu folgen. Ich wurde in eine mir unbekannte Welt geschickt und kam eigentlich voller ereignisreicher Erlebnisse wieder hervor. Es ist lebendige Geschichte und man lernt Dinge kennen, die einem vorher doch vielleicht nur nebelhaft bekannt waren. Auch wenn ich am Anfang Schwierigkeiten beim Wechsel der Erzählungen zwischen den Protagonistinnen hatte, konnte ich das Buch gut und flüssig lesen. Es hat Spaß gemacht, die vielen verschiedenen Charakteren zu erleben. Das Leben der damaligen Zeit aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Mir ist auch aufgefallen, wie frei und ungezwungen die vielen Reisen unternommen wurden. Dabei stelle ich mir das gerade in dieser Zeit noch sehr beschwerlich vor. Man war ja ewig unterwegs und das auch nicht gerade luxeriös und sicher. Aber trotzdem sind die Leute viel und auch weit gereist, aus welchem Grund auch immer. Ich kann dieses Buch nur weiterempfehlen. Es ist voller Leben, interessant, spannend, lehrreich und gibt tiefe Einblicke in die verschiedenen Lebensmodelle. Ich hatte jedenfalls eine tolle Lesezeit und bin froh, das Buch gelesen zu haben.

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Veröffentlicht am 09.03.2021

Geschichte erlebbar gemacht

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Tina wächst in tiefster Armut auf. Früh schon muss sie die Schule verlassen und in der Weberei arbeiten, um die Familie durchzubringen. Gegen die Ungerechtigkeit, die sie schon in ihren jungen Jahren erlebt, ...

Tina wächst in tiefster Armut auf. Früh schon muss sie die Schule verlassen und in der Weberei arbeiten, um die Familie durchzubringen. Gegen die Ungerechtigkeit, die sie schon in ihren jungen Jahren erlebt, wird sie ihr Leben lang als Kommunistin ankämpfen.

Das „Gegenstück“ ist Marie, die sehr wohlbehütet in Bayern aufwächst. Doch auch sie ist in ihren Entscheidungen nicht frei. Der Vater drängt sie zur Übernahme der eigenen Buchhandlung und ihre Träume, einmal als Ärztin in fremden Ländern zu arbeiten, zerplatzen.

Die Geschichte wechselt nach wenigen Seiten immer wieder von Tina zu Marie und wieder zurück. Das fand ich erfreulich abwechselnd und hat auch dazu geführt, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte.

Die Geschichte von Tina hat mich dabei wirklich gefordert. Hier wurden für mich völlig neue Aspekte der Geschichte beschrieben. Mit der mexikanischen Revolution oder den Bürgerkrieg in Spanien hatte ich mich bisher noch nie befasst. Zudem tauchten immer wieder Personen auf, deren Namen ich zwar schon einmal gehört habe, aber nicht immer richtig einordnen konnte. Daher habe ich hier des Öfteren im Internet recherchiert. Das empfand ich aber nicht als Nachteil – ganz im Gegenteil. Am Ende des Buches hatte ich das Gefühl, einiges gelernt zu haben und ich werde das ein oder andere Thema bestimmt noch weiter vertiefen.

Erst in der Mitte des Buches ist mir klar geworden, dass diese beiden Frauen tatsächlich gelebt haben. Der Autor hat natürlich vieles Ausschmücken müssen – aber dennoch fand ich die Tatsache, dass das Buch letztendlich auf wahren Begebenheiten beruht, ganz besonders bewegend und macht Geschichte für mich umso greifbarer.

Ein wirklich tolles Buch, dass hatte ich in dieser Form nicht erwartet. Geschichte und Roman in einem.

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Veröffentlicht am 03.03.2021

Eine Geschichte über Rebellion

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„Sie haben mich nicht gekriegt“ ist ein beeindruckender Roman des österreichischen Autors Felix Kucher. Wie schon in seinem Buch „Malcontenta“ hat er auch dieses Mal wieder unterschiedliche Lebenswege ...

„Sie haben mich nicht gekriegt“ ist ein beeindruckender Roman des österreichischen Autors Felix Kucher. Wie schon in seinem Buch „Malcontenta“ hat er auch dieses Mal wieder unterschiedliche Lebenswege gegenüber gestellt. Während es in seinem Debüt um drei Männer ging, sind es hier zwei Frauen, die Fotografin Tina Modotti und die Buchhändlerin Mary Rosenberg.

Nach dem Prolog im Jahr 1937 beginnt die Handlung 35 Jahre zuvor im Jahr 1902 und entwickelt sich im Anschluss chronologisch weiter.

Das Leben der beiden Protagonistinnen könnte kaum kontrastreicher sein.

Marie wird in Bayern groß und ihr Weg zur Buchhändlerin ist vorbestimmt. Sie ist Jüdin und schafft es gerade noch rechtzeitig nach New York.

Tina wächst in ärmlichen Verhältnissen in Norditalien auf und erkämpft sich ihren Weg als Fotografin nach Hollywood.
In ihrem Ursprung haben sie nicht viel gemeinsam, aber beide kämpfen für ihre Ziele und rebellieren gegen den Faschismus.

Es ist ein vielschichtiger Roman, in dem die historischen Hintergründe gut eingebunden wurden. Der Schreibstil von Felix Kucher ist ruhig und recht poetisch. Durch den permanenten Wechsel zwischen Tina und Marie entsteht ein Sog, der in mir das Bedürfnis hervorgerufen hat immer weiterzulesen.

Mich hat das Leben der beiden Frauen beeindruckt und wer gerne Bücher über starke und mutige Frauen liest, liegt hiermit genau richtig.

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