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Veröffentlicht am 27.03.2021

Schluss mit geschlechtsspezifischen Rollenbildern

Rosa Räuberprinzessin – Tierisch schöne Weihnachten!
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In dem beschaulichen Örtchen Sonnenbühl beginnt die Adventszeit und Rosa kann die damit einhergehenden Weihnachtsfreuden kaum erwarten: Backen, Basteln, Wichteln, Lieder singen und vor allen Dingen das ...

In dem beschaulichen Örtchen Sonnenbühl beginnt die Adventszeit und Rosa kann die damit einhergehenden Weihnachtsfreuden kaum erwarten: Backen, Basteln, Wichteln, Lieder singen und vor allen Dingen das Krippenspiel zum 4. Adventssonntag, an dem sogar der Bürgermeister zu Gast sein wird. Doch leider erkrankt Rosas Lehrer am Krönchen-Virus und das Krippenspiel droht auszufallen.

Geschlechtertypische Rollenbilder werden in diesem Buch aufgebrochen und demontiert. Rosa mag zwar alles Glitzernde, rosa Rüschenkleider und natürlich ihre Krone. Aber genauso mag sie Rennen und Raufen. Bei drei älteren Brüdern vermutlich nichts Ungewöhnliches. Doch auch in den Nebencharakteren wird sämtliches Schubladendenken gründlich auf den Kopf gestellt. Keine Figur ist, wie man sie auf den ersten Blick einschätzen würde. Dadurch verläuft die Handlung abwechslungsreich und unvorhersehbar.

Die kreierte Atmosphäre erinnert an Astrid Lindgren-Bücher; eine idyllische Kleinstadt, umgeben von viel Natur. Eine kindliche Lebenswelt voll Spiel und Spaß, in der jeder gern leben würde.

Insgesamt – und das gilt für die gesamte Reihe – ein absolut empfehlenswertes, fröhliches und kunterbuntes Kinderbuch, in dem mit Stereotypen gebrochen und Kindern gezeigt wird, dass sie sein können, wie immer sie wollen. Dass sie sich für alles interessieren und alles machen können, ganz ohne irgendwelche Beschränkungen. Um diese Moral strickt sich eine herzerwärmende Geschichte, die perfekt zur Weihnachtszeit passt.

Ich bedanke mich beim cbj Verlag für das zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar.

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Veröffentlicht am 11.03.2021

Das muss man gehört haben

Die großen Mäuseabenteuer
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Torben Kuhlmanns Bilderbücher über wissbegierige und clevere Mäuschen, die die Welt erforschen, gehören zu der Sorte Bücher, an denen man im Geschäft einfach nicht vorbeigehen kann, ohne sie sich zu schnappen ...

Torben Kuhlmanns Bilderbücher über wissbegierige und clevere Mäuschen, die die Welt erforschen, gehören zu der Sorte Bücher, an denen man im Geschäft einfach nicht vorbeigehen kann, ohne sie sich zu schnappen und mit nach Hause zu nehmen. Geradezu huldvoll haben wir die phänomenalen Illustrationen bestaunt und sind ein ums andere Mal gebannt von den spannenden Geschichten. Die Hörspiele stehen den Büchern in nichts nach. Von der Machart und dem Unterhaltungswert her sind sie mindestens ebenso phänomenal.

Die Hörspielbox beinhaltet die drei Mäuseabenteuer Lindbergh, Armstrong und Edison. In der musikalisch inszenierten Lesung interpretiert Bastian Pastewka sämtliche Rollen und läuft dabei zur Höchstform auf. Seine Erzählweise ist angenehm, abwechslungsreich, zum Schreien komisch und über die Maßen unterhaltsam. Die Vielfältigkeit seiner Stimme im Zusammenspiel mit der passenden Geräuschkulisse, Musik und den spannenden Geschichten von Torben Kuhlmann erschafft ein Kopfkino, in dem man sich komplett verliert. Die Mäuseabenteuer zählen zu den wenigen Hörspielen, bei denen ich die Kinder anzische, damit sie ruhig sind und ich nichts verpasse.

Im ersten Abenteuer "Lindbergh - Die abenteuerliche Geschichte einer fliegenden Maus" wird eine kleine Maus erfinderisch, um den weiten Weg über den Atlantik zu wagen und bis nach Amerika zu gelangen. Denn die Welt ist gefährlich geworden. Die Mäusefalle ist erfunden und die Katzen besetzen den Hafen von Hamburg. Diese ideenreiche Geschichte über die Geschichte der Fliegerei hinterlässt den Wunsch, selber zu Konstruieren und seinen kreativen Erfindungsreichtum herauszulassen.

In "Armstrong - Die abenteuerliche Reise einer Maus zum Mond" beobachtet der kluge Mäuserich Nils in den 1950er Jahren den Mond. Er möchte seine Freunde überzeugen, dass der Mond kein riesenhafter, leckerer Käse ist. Unter großer Gefahr baut er sich eine Rakete und startet zur ersten Mäuse-Mondexpedition. Auch hier geht es um Forschungsgeist, Abenteuer und die wichtige Botschaft, dass der Weg, um sich seine Träume und Wünsche zu erfüllen, häufig steinig ist, es sich aber lohnt, nicht aufzugeben.

Das dritte Mäuseabenteuer "Edison - Das Rätsel des verlorenen Mauseschatzes" handelt von Pete, der aufgrund einer alten Tagebuchnotiz seines Urahns von einem Schatz erfährt, der auf dem Meeresgrund liegen soll. Gemeinsam mit seinem Mäuseprofessor bereitet er die erste Mäusetauchfahrt der Geschichte vor.

Ich empfehle diese Hörspielbox nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene. Die Geschichten sind klug, interessant, tiefgründig und von Bastian Pastewka sensationell umgesetzt. Das muss man gehört haben!
Vielen lieben Dank an den Hörverlag für das Rezensionsexemplar

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Veröffentlicht am 14.02.2021

Blitzibus und Gurkenrülps, Blu-Blu-Blubberblitz!

Kuschelflosse - Der verhexte Blubberblitz-Besuch
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Es ist ein herrlicher Tag in Fischhausen. Gerade als Fellfisch Kuschelflosse gemeinsam mit seinen Freunden dem Seebrillchen Sebi, Herrn Kofferfisch und der Schwimmerdbeere Emmi eine köstliche Mango-Limo ...

Es ist ein herrlicher Tag in Fischhausen. Gerade als Fellfisch Kuschelflosse gemeinsam mit seinen Freunden dem Seebrillchen Sebi, Herrn Kofferfisch und der Schwimmerdbeere Emmi eine köstliche Mango-Limo genießt, plumpst ihnen ein seltsames gelbes Etwas vor die Füße. Es hat Ähnlichkeit mit einem Seestern und kann sogar zaubern! Den Freunden ist schnell klar, dass sie eine waschechte Wasserhexe vor sich haben. Pupsigunde Gänseblümia Blubberblitz, die nicht unbedingt glücklich darüber ist, in Fischhausen gelandet zu sein. Sie und ihr Zauberkugelfisch wurden von dem fiesen Waldmeister verhext. Kuschelflosse und seine Freunde beschließen, Pupsigunde zu helfen. Doch nicht einmal Findefisch Krawallo kann den geheimen Wasserhexenwald finden, denn dieser verbirgt sich hinter einer dicken Schicht Tarnglibber. Ein neuer Plan muss her. Sie beschließen, aus dem Krimskrams aus Herrn Kofferfischs Bauch eine Rakete zu bauen, mit der sie sich durch das Tarnglibber schießen können. Doch damit fängt das Abenteuer gerade erst an...

Das neueste Abenteuer von Kuschelflosse und seinen Freunden strotzt vor Ideenreichtum, kuriosen Meeresbewohnern und kreativen Wortschöpfungen. Was uns Eltern beim Vorlesen einen Knoten in der Zunge beschert, gelingt Ralf Schmitz mit bewundernswerter Selbstverständlichkeit. Spielend leicht wechselt er zwischen den lispelnden, gluckernden und blubbernden Charakteren hin und her und lässt dadurch eine blubberfischtastische Geschichte in den Köpfen entstehen.

Nicht selten haben wir uns vor Lachen gekringelt und die Kapitel immer wieder von vorn gehört. Kuschelflosses Abenteuer sind allesamt einzigartig und unvorhersehbar, aber dieses hier toppt seine Vorgänger um einiges. Eine der besten Kinderbuchreihen wie ich finde, die Kinder und Erwachsene gleichermaßen begeistert. Und das Hörbuch, inszeniert von Ralf Schmitz, ist ein Unterhaltungsprogramm ohnegleichen.

Vielen lieben Dank an cbj audio für das Rezensionsexemplar!

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Veröffentlicht am 29.01.2021

Früher … als es noch keine Handys gab

Post für dich
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Ist Briefeschreiben eigentlich altmodisch? Ja, fast schon mittelalterliche Dichtkunst?

Ich für meinen Teil schreibe und versende immer noch sehr gerne auf herkömmliche Weise Briefe. Noch lieber bekomme ...

Ist Briefeschreiben eigentlich altmodisch? Ja, fast schon mittelalterliche Dichtkunst?

Ich für meinen Teil schreibe und versende immer noch sehr gerne auf herkömmliche Weise Briefe. Noch lieber bekomme ich natürlich welche, handgeschrieben und vielleicht sogar liebevoll verziert.

Im Wald überlegt auch Bär lange und gründlich, ehe er seinen Brief an Hase abschickt. Und am Ende ist sein Brief so treffend formuliert, dass der hektisch umher hoppelnde Hase inne hält. Vor lauter Rührung entschließt er sich, den Brief an seinen guten Freund Dachs weiterzuschicken. So geht es denn einmal rund herum durch den Wald. Die Botschaft des Briefes ist so perfekt, dass er von Tier zu Tier weiterversendet wird. Schlussendlich landet er wieder bei Bär, der sich über eine Nachricht, auf der alle seine Freunde unterschrieben haben, sehr freut.

Die Wirkung des Buches kommt nicht überraschend: Man hat tierisch Lust, selbst einen Brief zu schreiben. Passend dafür enthält das Buch eine Bastelvorlage mit Faltanleitung für einen kleinen Briefumschlag.

Für uns kam das Buch gerade zur richtigen Zeit. Durch die fortdauernden Kita-Schließungen hat mein Großer seine Freunde seit sieben Wochen nicht gesehen. Die Sehnsucht schlägt allmählich in Trauer um und nun haben wir dieses Buch zum Anlass genommen und Briefe geschrieben, gemalt, mit Fotos und Stickern beklebt. Das hat viel Spaß gemacht und allen, die unsere Post erhalten haben, viel Freude bereitet.

Ich hoffe, dass Briefeschreiben nie aus der Mode kommt. Es bleibt einfach eine schöne und persönliche Art, um in Kontakt zu bleiben. Deshalb finde ich es hervorragend, dass es ein Kinderbuch gibt, das mit einer niedlichen Geschichte dazu animiert, selbst den Stift in die Hand zu nehmen.

Die Illustrationen der Tiere sind unglaublich süß. Neben der zauberhaften und kurzweiligen Handlung und der Bastelanleitung, versteckt sich aber auch noch ein Rätsel zwischen den Seiten. Wer hat genau aufgepasst und kann die Pfotenabdrücke den Tieren zuordnen?

Insgesamt ein volldurchdachtes Kinderbuch mit einer tollen Geschichte eingebettet in farbenfrohen Bildern, einer Bastelanregung und mit einem Rätsel. Mehr geht ja bald gar nicht!

Wir bedanken uns ganz herzlich beim Baumhaus Verlag und der Bloggerjury für das Rezensionsexemplar, das uns viele Stunden Freude geschenkt hat!

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Veröffentlicht am 25.01.2021

Einer für alle!

Die Muskeltiere und die rattenscharfe Party
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Für alle Fans der Muskeltiere gibt es ein neues Abenteuer der vier Nagetiere. Dieses Mal ist Picandou krank, er liegt den lieben langen Tag in seiner Sardinendose, hustet und stöhnt. Allerdings übertreibt ...

Für alle Fans der Muskeltiere gibt es ein neues Abenteuer der vier Nagetiere. Dieses Mal ist Picandou krank, er liegt den lieben langen Tag in seiner Sardinendose, hustet und stöhnt. Allerdings übertreibt er ein kleines bisschen, um möglichst lange die Vorzüge auskosten zu können, wenn er von seinen Freunden umsorgt und gepflegt wird. Um ihn auf andere Gedanken zu bringen, planen seine Freunde eine rattenscharfe Party. Kurzerhand wird Picandou mitsamt seiner Sardinendose auf ein Schiff verfrachtet. Leider ist der Mäuserich ein arger Partypuper und grummelt die meiste Zeit nur rum. Erst recht, als das Schiff ablegt. Auf dem Schiff müssen die Mäuse besonders stark aufpassen, damit sie nicht von den Menschen an Bord entdeckt werden. Am Ende rettet Bertram mit einer mutigen Tat seinen Freunden das Leben!

Für uns sind „Die Muskeltiere“ ein fester Bestandteil im Bücherregal. Wir haben schon viele Bände gelesen und sind auch bei diesem neuen Abenteuer voll auf unsere Kosten gekommen. Empfehlenswert sind die Geschichten eigentlich schon ab 4 Jahre, sie eignen sich super gut zum Vorlesen oder auch für die ersten Leseversuche. Den Spaß, die verschiedenen Dialekte nachzumachen, gönnen sich aber vermutlich eher die Eltern. Das ist ein herausforderndes – aber extrem witziges! – Unterfangen 😉

Wie alle Muskeltier-Bände ist auch dieser mit farbigen Illustrationen von Ute Krause ausgeschmückt. Bei etwa 120 Seiten handelt es sich auch nicht um ein zu kurzes Lesevergnügen. Wir lieben die Wortspiele, Bertrams Lispeln und Pomme de Terres Norddeutsch.

Für alle, die „Die Muskeltiere“ jetzt erst entdeckt haben, wäre es vermutlich besser, mit dem ersten Band zu beginnen: „Einer für alle, alle für einen“. Die Charaktere werden zwar am Anfang eines jeden Bandes vorgestellt, doch für das Gesamtverständnis ist es besser, die Hintergrundgeschichte der Nagetiere und ihr Kennenlernen zu kennen.

Ein herzliches Dankeschön geht an den cbj Verlag für das Rezensionsexemplar!

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