Profilbild von Stardust

Stardust

Lesejury Star
offline

Stardust ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Stardust über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.03.2021

Zeitreise in die Zwanziger

Abels Auferstehung
0

"Abels Auferstehung" von Thomas Ziebula ist der zweite Teil einer total spannenden Krimi-Reihe rund um Kriminalinspektor Paul Stainar.
Wie schon in "Der rote Judas" reisen wir hier ins Leipzig der Nachkriegsjahre, ...

"Abels Auferstehung" von Thomas Ziebula ist der zweite Teil einer total spannenden Krimi-Reihe rund um Kriminalinspektor Paul Stainar.
Wie schon in "Der rote Judas" reisen wir hier ins Leipzig der Nachkriegsjahre, einhundert Jahre in die Vergangenheit. Und diese Reise ist wirklich atmosphärisch spürbar, das gefällt mir an den Büchern so gut. Es steht mir alles lebendig vor Augen, Die Elektrodroschken, Straßenbahnen, qualmende Schornsteine, Kriegsheimkehrer an den belebten Straßenecken, verrauchte Kneipen und verruchte Nachtbars, alles wird sehr gut beschrieben.
Man trifft hier alte Bekannte wieder und lernt neue Personen kennen, die Kenntnis des Vorgängerbandes ist nicht unbedingt notwendig.
Ein toter Soldat wird aus dem Rhein gefischt, ein weiterer erstochen in seinem Hotelzimmer im "Leipziger Hof" gefunden. Der eine Tote nahm kurz vorher an einer Mensur teil, die auch die Journalistin Marlene Wagner beschrieben hat, der andere ist vielleicht ihr vermisster Bruder. Hängt das alles miteinander zusammen? Oder steckt doch etwas ganz anderes dahinter? Die Auflösung bleibt dem Leser hier sehr lange verborgen, es bleibt sehr spannend.
Paul Stainer erholt sich nur langsam von Tod seiner Frau und beginnt gemeinsam mit seinem Kollegen Junghans zu ermitteln. Im Laufe der Ermittlungen treten immer mehr Ungereimtheiten ans Licht, der Fall wird verworrener statt klarer. Sehr gut gefallen mir hier wieder die Personen, sei es die Sraßenbahnfahrerin Josefine oder Kriminalrat Dr.Kasimir, der Autor versteht es gekonnt, die Personen wirklich lebendig werden zu lassen. Man lacht und leidet mit ihnen, achtet oder verabscheut sie, sie sind alles, aber nicht langweilig und leer.
Dieses Buch ist jede Minute, die man mit lesen verbringt, wert, man wird super unterhalten und lernt auch noch so einige historische Fakten dazu und würde am liebsten noch tiefer in die Welt des Paul Stainer in seiner Wächterburg eintauchen. Würde mich riesig über einen Nachfolgeband freuen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.03.2021

Hilfe gegen Arthrose

Stark gegen Schmerzen
0

"Stark gegen Schmerzen" von Dr. Helge Riepenhof und Spitzenkoch Holger Stromberg ist ein Ratgeber aus dem ZS Verlag.
Das Buch ist sehr hochwertig gestaltet und hat eine sehr gute Aufteilung. Die Kapitel ...

"Stark gegen Schmerzen" von Dr. Helge Riepenhof und Spitzenkoch Holger Stromberg ist ein Ratgeber aus dem ZS Verlag.
Das Buch ist sehr hochwertig gestaltet und hat eine sehr gute Aufteilung. Die Kapitel sind kurz und übersichtlich und mit vielen Bildern aufgelockert. Sehr gut haben mir auch die zusammenfassenden Informationskästen gefallen. Es ist ein Buch, dass ich auch nach erstmaligem durchlesen, sehr gerne und sehr oft wieder zur Hand nehmen werde.
Im Buch befindet sich eine sehr gelungene Mischung aus medizinischen Grundlagen zur Arthrose und der Entstehung von Gelenkschmerzen, viel Hintergrundwissen und Beispielen aus der medizinischen Praxis. Grob gegliedert ist dieses Werk in vier Teile:

Ernährungsgrundlagen

Genuss ohne Reue: Die Rezepte

Effektives Training für starke Gelenke

Jeden Tag fünf Minuten: Übungen gegen Arthrose


Der Rezeptteil gefällt mir gut, ansprechend dargestellte Rezepte mit Zubereitungszeit und weiterführenden Ideen. Für mich am besten ist der Übungsteil, grade auch mit diesem Kurzprogramm für 5 Minuten, womit wirklich jede Ausrede wegfällt.
Das Buch schafft es da auch durch das Grundlagenwissen, was vermittelt wird, viel Motivation aufzubauen. Ich werde es nicht schaffen, alle Tipps und Rezepte in meinen Alltag einzubauen, ich bin ja auch noch berufstätig, aber ich arbeite mit kleinen Schritten an der Umsetzung und werde dabei hier großartig unterstützt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 27.02.2021

Beliebtheit in 59 Tagen

Mein geniales Leben
0

"Mein geniales Leben" von Jenny Jägerfeld ist in meinen Augen ein wirklich geniales Kinderbuch. Sigge ist zwölf und sein größter Wunsch ist es beliebt zu sein. Ein Umzug von Stockholm ins Ländliche zu ...

"Mein geniales Leben" von Jenny Jägerfeld ist in meinen Augen ein wirklich geniales Kinderbuch. Sigge ist zwölf und sein größter Wunsch ist es beliebt zu sein. Ein Umzug von Stockholm ins Ländliche zu Charlotte, seiner Oma, soll die Chance für einen Neustart sein. Sigge bleiben 59 Tage, die er dafür nutzen will.
Das Buch ist so tageweise in Kapitel eingeteilt. Die Familie ist sehr interessant, eine der kleinen Schwestern spricht sehr laut, die andere gar nicht und die Oma hat eine sehr eindrucksvolle, schillernde Persönlichkeit. Zum Haushalt gehören außer Sigges Mutter noch ein Hund, eine Schildkröte, zwei Meerschweinchen, ein ganzer Haufen ausgestopfter Tiere und ein schon älterer Möchtegern-Filmer.
Alle Personen hier werden liebevoll beschrieben und auch über Sigge selber erfahren wir hier einiges aus seiner Vergangenheit und über seine Gefühle. Er ist ein sehr intelligenter, mutiger und witziger Junge und trotzdem gelang es ihm nie, Freunde zu finden. Darunter leidet er sehr.
Im Laufe des Buches lernt er sehr viel über sich selbst und seine Ziele und über das, was wirklich wichtig ist. Mit seiner lockeren und witzigen Art und einer wichtigen Botschaft hat mich dieses Buch überzeugt und sehr gut gefallen. Für Kinder und Jugendliche ab 10 Jahren gut geeignet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.02.2021

Was ist die Wahrheit

Lügentochter
0

"Lügentochter" von Megan Cooley Peterson ist ein Jugenbuch vor dem man auch als Erwachsener nicht zurückschrecken sollte. Mir hat es sehr gut gefallen. Die wunderschöne Aufmachung und das Cover fallen ...

"Lügentochter" von Megan Cooley Peterson ist ein Jugenbuch vor dem man auch als Erwachsener nicht zurückschrecken sollte. Mir hat es sehr gut gefallen. Die wunderschöne Aufmachung und das Cover fallen als erstes ins Auge, aber das ist man vom Magellan-Verlag schon so gewohnt.
Im Mittelpunkt steht hier Piper, ein Mädchen, dass in einer Gemeinschaft lebt. Geschützt vor der Außenwelt, ohne angenehme Errungenschaften der Neuzeit, aber mit vielen Geschwistern, die sie innig liebt. Ihre Eltern wohnen in einer Kolonie und besuchen die Kinder nur selten. Piper hinterfragt wenig, sie vertraut. Das ist das DAVOR.
Piper lebt in einem Haus, bei einer Frau, die ihr fremd ist. Sie will zurück, sie hat Angst vor der Außenwelt, die böse ist und vor der sie ständig gewarnt wurde. Das ist DANACH.
Das Buch baut von Anfang an Spannung auf und ist abwechselnd aus den beiden zeitlichen Perspektiven geschrieben. Man erfährt hier sehr viel über den Alltag in dieser Sekte, dem Betrug an den Kindern, den Mißständen. Alles das erfährt man erst so nach und nach und es dauert eine Weile bis man den Umfang dieses Grauens begreift. Auch im "danach" setzt sich die Wirklichkeit für den Leser erst langsam zusammen, schon dadurch bleibt es ununterbrochen spannend.
Die Kinder sind sehr gut dargestellt, haben ihre Eigenheiten, ihre Ecken und Kanten. Auch die Erwachsenen werden nicht nur in eine Schublade gesteckt, das hat mir sehr gut gefallen. Mir ist vieles bewußt geworden, wie das mit den Sekten wirkt und funtioniert und auch warum Piper ihr Leben dort trotz allem mochte. Sehr empfehlenswert Buch.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.02.2021

Der Mensch im Affen oder der Affe im Menschen

Sprich mit mir
0

"Sprich mit mir" von T.C.Boyle ist ein Buch, dass mir noch eine ganze Weile im Kopf herumgehen wird. Hier geht es um den Schimpansen Sam, der im Haushalt des Professor Guy Schemerhorn wie ein Kind aufwächst ...

"Sprich mit mir" von T.C.Boyle ist ein Buch, dass mir noch eine ganze Weile im Kopf herumgehen wird. Hier geht es um den Schimpansen Sam, der im Haushalt des Professor Guy Schemerhorn wie ein Kind aufwächst und die Gebärdensprache lernt. Da die Haltung eines Schimpansen doch sehr aufwendig ist, wird die schüchterne Studentin Aimee als Hilfskraft mit eingestellt. Schon bald wohnt Aimee mit im Haushalt und wird die wichtigste Bezugsperson von Sam.
Das alles passiert zu Zeiten, als die Erforschung der Affen mit Zuschüssen und Forschungsgeldern und auch ihre Präsentation in Fernsehshows sehr populär war. Diese Popularität und damit die Finanzierung bricht hier komplett weg und Sam ist nun einfach nur noch ein Affe für Zucht und medizinische Forschung.
Wieviel Affe steckt im Mensch und wieviel Mensch im Affen? Wer gibt uns das Recht, Tiere wie Gegenstände zu handeln und behandeln? Wie ist das Urteilsvermögen und Moralvorstellung der Tiere?
Das Buch fesselt von der ersten Seite an und die Handlung ist hier sehr geschickt von verschiedenen Personen erzählt. Die selben Geschehnisse werden teils von Guy, Aimee oder auch von Sam selber dargestellt. Das ist total spannend und berührend. Einige Szenen sind emotional schwierig zu verkraften und rufen sehr viele Fragen auf über die man so einige Zeit nachzudenken hat.
Der Schreibstil von Boyle ist sehr eindringlich und mitreißend, unterhaltsam und nachdenklich. Dieses Buch empfehle ich sehr gerne weiter.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere