Ein neuer Anfang für Moiken
Das DünencafeKlappentext:
„Endlich ist der Erste Weltkrieg vorbei und Moiken steht vor einem scheinbar unüberwindbaren Berg an Aufgaben. Gelingt es ihr trotz wirtschaftlich schwieriger Verhältnisse und unter dem Argwohn ...
Klappentext:
„Endlich ist der Erste Weltkrieg vorbei und Moiken steht vor einem scheinbar unüberwindbaren Berg an Aufgaben. Gelingt es ihr trotz wirtschaftlich schwieriger Verhältnisse und unter dem Argwohn der Männer, das Hotel „Strandvilla“ und ihr Café im Dünenpavillon auf Sylt wieder im alten Glanz erstrahlen zu lassen? Ihre süßen Kreationen jedenfalls sind legendär, ein illustres Publikum genießt das Seebad und Moiken setzt alles daran, die Gäste in ihrem Dünencafé mit Törtchen und Pralinen zu verwöhnen.
Mitten hinein platzt die Nachricht, dass der Hindenburgdamm gebaut werden soll. Teufelswerk für die Gegner, doch die Befürworter, zu denen auch Moiken gehört, versprechen sich großen wirtschaftlichen Aufschwung. Freunde werden zu Feinden und die Insel spaltet sich in zwei Lager. Zu Moikens Überraschung steht plötzlich der charismatische Wasserbauingenieur Adam von Baudissin wieder vor ihr. An ein Wiedersehen hatte sie nicht geglaubt.
Moiken könnte glücklich sein – wären da nicht noch die Gefühle für ihre unerfüllte große Liebe Boy Lassen, und die Sorge um ihre Tochter Emma, die die Insel verlassen hat und zu Boy nach Berlin gegangen ist. Schließlich macht Moiken sich selbst auf den Weg ins brodelnde Berlin, und versucht ihre Tochter zur Rückkehr nach Sylt zu bewegen.“
Sina Beerwald lädt uns nach ihrem großartigem Auftakt 2020 mit dem Buch „Die Strandvilla“ in ihren 2. Teil in „Das Dünencafe“ von Moiken ein.
Den ersten Teil der Geschichte fand ich grandios, aber bei diesem zweiten Teil verhagelt es mit doch sehr die Stimmung. Ich muss gestehen, das mich die Geschichte erst im letzten Drittel fesseln konnte. Der Beginn geht nahtlos an den ersten Teil heran und wir erleben Moiken Jahre später in einer harten Zeit, die die braune Substanz der politischen Zeit auch auf Sylt sichtbar werden lässt. Die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg ist hart und Beerwald hat dies recht gut umgesetzt. Dennoch bleibt es alles recht blaß und farblos....auch Gefühl und Emotionen fallen hier diesmal, wie gesagt, bis auf das letzte Drittel des Buches, sehr unterkühlt aus. Die Anfänge des Dammbaus oder einen Flug zur Insel Sylt oder Begegnungen in Berlin werden mir viel zu ausführlich erläutert. Diese wirken wie sinnlose Lückenfüller, denn gerade den Dammbau so extrem zu beschreiben mag spannend für einige Leser erscheinen aber es interessiert, weiß Gott, nicht jeden bis ins Detail. Natürlich zeigt er einen wichtigen geschichtlichen Schritt für Sylt, aber es war doch eindeutig zu viel Detail. Wer das genauer wissen möchte, sollte sich die entsprechende Literatur darüber zulegen. Für meine Begriffe hat sich Beerwald in zu viele Details verbissen und dadurch wirkt der Großteil der Geschichte ermüdend, die Spannung fehlt, einige Dinge sind vorhersehbar und wirken plump. Auch das Inselfeeling fehlt diesmal sehr. Es gibt einige kleine Parts die man gerne wirken liest, wie zum Beispiel Boy, die Modje oder Henriette, aber das ist eben nicht der Großteil der Geschichte. Der schönste Lichtblick ist aber dennoch immer Frieda mit ihrer unbekümmerten und fröhlichen ehrlichen Art - ein pures Inselkind.
Zum Schluss wird es wirklich spannend und es taucht der alte Biss wieder auf, den man aus dem ersten Band so gerne mochte. Dinge kommen ans Licht, Gefühle nehmen ihren Lauf und Moiken erwacht endlich aus ihren Trott....
Dennoch konnte mich das Buch diesmal nicht so großartig begeistern und es gibt deshalb nur 3 von 5 Sterne.
Die Freude auf den dritten Band ist dennoch da, denn die Neugier will schließlich gestillt werden. Hoffentlich kommt Sina Beerwald dann wieder zu gewohnter Form zurück....