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Veröffentlicht am 26.05.2021

vielseitiger, als erwartet; sehr spannend

Glamour Girl 1. Wer liebt, verliert
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Vicky hat sich bisher immer von den Glamourgesellschaften ferngehalten. Sie steht nicht hinter deren Lebensphilosophie, hält nicht viel von der Partygesellschaft, die mehr Wert auf Optik und eine gute ...

Vicky hat sich bisher immer von den Glamourgesellschaften ferngehalten. Sie steht nicht hinter deren Lebensphilosophie, hält nicht viel von der Partygesellschaft, die mehr Wert auf Optik und eine gute Feier legt, als auf die Dinge, die ihr selbst wichtig sind. Doch dann gibt es einen Auslöser, der sie dazu bringt, doch ein Teil der Glamourgesellschaft von Robin Dorville zu werden. Und nicht nur das, sie kandidiert sogar dafür, seine Erstharmonie zu werden. Dabei muss sie stets aufpassen, nicht aufzufliegen und sich ihrer Tarnung entsprechend zu verhalten – gar nicht so einfach, wenn man eine Externe ist, aus dem Nichts auftaucht und damit das Interesse von allen weckt und zusätzlich noch widersprüchliche Gefühle in einem toben und man nach und nach Sachen erfährt, die für einen selbst alles verändern.

Am Ende des Buches war ich sehr froh, dass der zweite Band auch schon erschienen ist und ich einfach weiter lesen kann. Ich bin mit tausend Fragen aus dem ersten Buch gegangen, es war richtig spannend und all die Verstrickungen und Intrigen waren deutlich komplexer, als ich es zunächst erwartet hatte. Die Geschichte hatte definitiv mehr zu bieten, als ich dachte, ich wurde immer wieder überrascht durch die Wendungen, Offenbarungen rund um die Vorgeschichte zu einigen Figuren, Komplizen, Motivationen und die Geheimnisse.
Die Dynamik zwischen den Figuren empfand ich ebenfalls als sehr gelungen. Durch den Beitritt von Vicky in die Glamourgesellschaft prallen unterschiedliche Welten und Einstellungen aufeinander, das spürt man immer wieder an unterschiedlichen Stellen. Vicky hatte sich im Vorfeld mit den Regeln, Gesetzen und Eigenarten der Gesellschaft auch nicht besonders gut auseinander gesetzt. So erlebt der Leser mit ihr zusammen, was es heißt, teil der Saya Nord zu sein. Doch nicht nur diese unterschiedlichen Einstellungen und Erwartungen sorgen für interessante Gespräche, auch die Charaktereigenschaften der Protagonisten bringen den einen oder anderen Schlagabtausch und ein Spiel mit dem Feuer mit sich. Robin und Vicky nutzen sich gegenseitig für verschiedene Aktionen und Gefallen, immer mit einer Gegenleistung, die in Vickys Fall meistens auf Informationen beruht. Obwohl beide Protagonisten vorsichtig sind und sich nicht komplett trauen, spürt man irgendwann auch, dass es da trotzdem eine gewisse Anziehung gibt, die es ihnen nicht immer leicht zu machen scheint, an den ursprünglichen Plänen und Zielen festzuhalten. Dadurch entsteht eine tolle Dynamik und ein toller Lesefluss, es wird immer spannender und turbulenter in der Handlung, auch weil man immer mehr Geheimnisse erfährt, Intrigen aufgedeckt werden und die Figuren Entscheidungen treffen müssen, die weitreichende Folgen haben.

Der Schreibstil hat mir richtig gut gefallen. Es war von Beginn an mitnehmend und durchweg ereignisreich und spannend gestaltet. Ich fand auch die Idee hinter den Glamourgesellschaften, die unter anderem dem Entfliehen des Leistung- und Erfolgsdrucks dienst, sehr interessant, auch wenn es für mich nichts wäre, in so einer Partygesellschaft zu leben. Einige der Einstellungen und Regeln, zum Beispiel die rund um die Harmonien (Frauen, die der Regent für sich beansprucht die aber auch Teil der Regierungsebene sind), sind schon ziemlich schräg und abgedreht, es sorgt aber definitiv für ein faszinierendes Setting, in dem es immer wieder etwas zu entdecken gibt und für Vicky viele Dinge, über sie man sich wundern und nachdenken kann.
Das Buch liest sich sehr flüssig und es wurden immer wieder neue Fragen aufgeworfen, die mich stets neugierig gemacht haben, weiterlesen zu wollen und zu erfahren, was es mit all diesen Verstrickungen auf sich hat, wer mit wem unter einer Decke steckt, wer noch welches Geheimnis mit sich bringt und wohin das alles am Ende wohl führen wird. Die unterschiedlichen Emotionen der Charaktere spielten im Verlauf der Geschichte auch immer wieder eine große Rolle. Jeder hat so seine eigenen Motivationen, teilweise erfährt man etwas darüber, manchmal kann man auch nur spekulieren. Viele Dinge lassen die Figuren jedoch nicht kalt und es gibt so einiges, worüber sie nachgrübeln und worauf sie reagieren müssen. Nur eines scheint klar zu sein: Wer sein Herz verliert, setzt viel aufs Spiel.

Die Geschichte wird aus zwei Ich-Perspektiven erzählt, wobei Vicky den deutlich größeren Anteil ausmacht. Sie schleust sich als Louelle in die Glamourgesellschaft ein, um ihrer Freundin zu helfen und muss sehr viel über die Lebensweise dort lernen. Immer wieder fällt ihr auf, wie dämlich sie einige Bereiche des Regelwerkes findet und teilt das dem Leser auch sehr ehrlich mit, während sie gegenüber der anderen Mitglieder versucht ihre Maske zu wahren. Aber selbst da sagt sie ab und an, was sie nicht gut findet. Sie ist eine interessante Protagonistin, die mich gut mit durch das Buch genommen hat. Ich mag ihre Herangehensweise an die unterschiedlichen Probleme und Herausforderungen und auch, wie sie sich im Verlauf entwickelt, wie einiges in ihr ins Wanken gerät, sie Dinge überdenkt, recherchiert, Erkenntnisse erlangt und danach neu bewerten muss. Auf ihrem Weg ist sie auch mal unvorsichtig und übermotiviert oder macht Fehler, die Folgen haben und ihr teilweise auch richtig leidtun. Das macht sie für mich authentisch und zeigt, wie viel tiefer die Zeit in der Gesellschaft ihr geht, als sie eigentlich wollte.
In der zweiten Ich-Perspektive begleitet man Clea, die in die Glamourgesellschaft hineingeboren wurde und das Leben auf diese Art und Weise daher kennt. Sie ist eng mit Robin verbunden und duldet andere nur schwer in seiner Gegenwart. Durch die Strukturen der Gesellschaft muss sie es jedoch immer wieder akzeptieren und lässt es sich dann auch nicht nehmen, eifersüchtige Giftpfeile mit ihren Augen zu verteilen – im übertragenen Sinne gemeint. Clea ist mir lange als ziemlich eingebildete Zicke vorgekommen, aber durch ihre Kapitel spürt man irgendwann, dass da auch noch mehr sein muss, nicht nur was ihre Person betrifft, sondern auch so allgemein was die Ziele von Robin angeht und die Dinge, die er verbirgt. Ich bin gespannt, wie es sich im zweiten Band entwickeln wird.
Auch der Regent Robin und einige der anderen Figuren bringen ihre Ecken, Kanten und vor allem auch Geheimnisse mit sich. So entsteht eine facettenreiche Mischung und manchmal weiß man gar nicht so recht, wem man trauen kann und wer was im Schilde führt. Durch einige Überraschungen hat sich das Blatt zusätzlich immer wieder gewendet und die Karten wurden neu gemischt. Ich bin sehr neugierig, was da jetzt noch kommt und wie sich das am Ende alles auflösen wird.
Fazit

Ein toller erster Band, der den Leser in eine etwas schräge, aber auch facettenreiche Gesellschaft mitnimmt, in der es definitiv viel zu entdecken gibt. Durch all die Intrigen, Geheimnisse, Verstrickungen wird es niemals langweilig und ich habe mich stets gefragt, wem man eigentlich vertrauen kann, wer was ehrlich meint und was nur geschauspielert ist. Vermutlich wird es eine Mischung aus beidem sein, denn niemand kann sich immer und dauerhaft verstellen, das schimmert an manchen Stellen auch durch und doch gibt es Entwicklungen, die darauf schließen lassen, dass manchmal vielleicht doch mehr Fake als Wahrheit dabei ist. Das Buch hatte einiges zu bieten und ich war überrascht, wie vielseitig die Geschichte sich entwickelt hat.

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Veröffentlicht am 26.05.2021

spannender DDR-Krimi

Verlorenes Land
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Nachts, in einem ruhigen Hinterhof wird ein Mann erschossen. Seine Identität kann schnell geklärt werden doch das Motiv des Mordes bleibt ungewiss. Uwe Friedrich ist bei der Volkspolizei und einer der ...

Nachts, in einem ruhigen Hinterhof wird ein Mann erschossen. Seine Identität kann schnell geklärt werden doch das Motiv des Mordes bleibt ungewiss. Uwe Friedrich ist bei der Volkspolizei und einer der Ermittler in dem Tötungsdelikt. Bei seinen Recherchen stößt er auf Dinge, die er besser nicht wissen sollte und schneller als die Polizisten schauen können, wird ihnen der Fall von der Staatssicherheit entzogen. Davon nur noch mehr angestachelt, beginnt Uwe eigene Nachforschungen anzustellen, befragt Leute und wühlt in der Vergangenheit des Opfers, nicht ahnend, dass er dabei in ein Wespennest sticht, das ihm selbst ebenfalls gefährlich werden könnte.

Dieses Buch entführt einen in das Jahr 1982 nach Dresden. Die DDR hat die Stadt voll im Griff, an vielen Orten sind die Auswirkungen des Krieges noch sicht- und spürbar. Ich bin selbst zu jung, um Erinnerungen an die DDR zu haben und kann daher nicht einschätzen, ob alle Vorkommnisse genauso möglich gewesen wären. Aber nach allem, was man so aus Zeitzeugenberichten, dem Geschichtsunterricht oder den Erzählungen von Verwandten weiß, konnte ich mir gut vorstellen, dass diese Ereignisse durchaus wahrscheinlich sind. Ich empfand es auf jeden Fall als sehr spannend und interessant in diese Zeit einzutauchen und so, neben den Ermittlungen, auch umfangreiche Einblicke in den Alltag der Charaktere zur Zeit des kalten Krieges und zu ihrer Vergangenheit zu bekommen. Besonders präsent war dabei auch die Stasi oder die Angst vor möglichen geheimen Agenten und Spionen. Man sollte immer auf der Hut sein, besonders wenn man Ermittlungen anstellt, die man eigentlich nicht anstellen sollte, so wie der Volkspolizist Uwe Friedrich es tut. Er ist ein kluger Kopf und lässt sich nicht so schnell ins Bockshorn jagen. Seine Motivation und Neugier bringen ihn jedoch auch immer wieder in Situationen, die gefährlicher werden könnten, als er selbst in dem Moment ahnt.

Der Schreibstil von Andreas M. Sturm hat mir gut gefallen. Durch die zahlreichen, kurzen Kapitel entsteht eine schöne Dynamik in der Geschichte und die Handlung schreitet zügig und an verschiedenen Stellen voran. Die Perspektivwechsel ermöglichen es, einen guten Überblick über das Geschehen zu erlangen und obwohl man als Leser damit oft einen Wissensvorsprung hat, war es nie langweilig. Häufig begleitet man Uwe, der an verschiedenen Stellen und in mehreren Fällen ermittelt. Dabei geht er geschickt vor, kombiniert klug und kann seine Gegenüber gut einschätzen. Nur leider sind ihm immer wieder die Hände gebunden. Deutlich wird bei den Ermittlungen auch, dass die technischen Voraussetzungen in den 80er Jahren ganz andere waren, als man sie aus der heutigen Zeit kennt. Zum Beispiel würde man einen Polizisten, der fast alle seine Wege mit dem Fahrrad zurück legt, heute wohl eher selten sehen und die Verhöre werden auch nicht mehr auf Kassette aufgenommen.
Es gibt aber auch Szenen, in denen man Einblicke in die Machenschaften der Stasi oder der Mittelsmänner bekommt und Passagen, in denen weitere Figuren in den Mittelpunkt rücken, die auf die eine oder andere Weise mit den Vorkommnissen verknüpft sind. Nach und nach wird dadurch deutlich, wie komplex, verstrickt und verzwickt die gesamte Situation ist und wie viele Personen ihre Finger im Spiel haben. Wer am längsten Hebel sitzt und die richtigen Strippen zieht, hat die besten Karten. Wer etwas herausgefunden hat, was er gegen den nächsten verwenden kann, hat vielleicht einen Verbündeten oder zumindest einen Gefallen gut. Es war sehr spannend diese Entwicklungen zu verfolgen, auch wenn es eine andere Art an Spannung war, als die, die man in anderen Krimis des Autoren gespürt hat. Obwohl auch hier ein Mörder gesucht wird, ist es nicht die Gefahr des heimtückischen, brutalen Irren, die einen hier begleitet, sondern eher die kribbelige Anspannung, wer hinter welcher Verstrickung steht, wer was angeleiert oder bewusst oder unbewusst ausgelöst hat und ob es Uwe wohl gelingen wird, weitere Aspekte in Erfahrung zu bringen, ohne selbst seinen Kopf zu riskieren.

Stück für Stück fallen die Puzzleteile an ihren Platz und es dröseln sich die korrupten Verbindungen der Figuren untereinander auf. Die für die Zeit typischen Dinge, wie Kassettenrekorder oder die alten Autors, wie der Trabant und der Wartburg, sorgen für ein nostalgisches Setting, das die Atmosphäre der Handlung unterstützt hat. Gut gefallen hat mir auch das Wort und Abkürzungsverzeichnis am Ende des Buches. Einige der Begriffe waren mir nämlich unbekannt und so konnte ich dort nachschauen, was ich nicht wusste. Wenn man sich in Dresden auskennt, wird man auch viele der Schauplätze wiedererkennen und kann die Bewegungen der Personen durch die Stadt gut mitverfolgen. Mir kamen einige Straßen und Plätze auch bekannt vor, so dass vor meinem inneren Auge ein Bild davon entstand, wo man sich befand. Eine schöne Reise in die Vergangenheit, die, aus meiner Sicht, gut die polizeilichen Ermittlungen mit den privaten Sorgen und Herausforderungen der Figuren und die, oftmals geheimen, Machenschaften einiger Institutionen miteinander kombiniert.
Fazit

Ein schöner Krimi, der mich gut unterhalten hat, durchweg spannend und sehr flüssig zu lesen war. Durch die kurzen Kapitel gibt es viele Ortswechsel und man kann verschiedene Charaktere bei ihren unterschiedlichen Aufgaben begleiten. Trotz des Wissensvorsprungs blieb es stets spannend und ich war neugierig zu erfahren, wie es weitergeht, welche Intrigen noch aufgedeckt werden und wer wo seine Finger mit im Spiel hat. Eine besondere Atmosphäre hat die Handlung durch die Zeit erhalten, in der die Geschichte spielt. 1982 liefen viele Dinge eben noch anders, es gab einige Erfindungen und Modernisierungen noch nicht, der Alltag und Lebensstandard, sowie Bildungsmöglichkeiten und Karrierechancen sind nicht vergleichbar mit dem, was man heutzutage kennt. Mir hat das Buch tolle Lesestunden gebracht und ich könnte mir gut vorstellen, ein weiteres Mal mit Uwe Friedrich oder einem anderen Ermittler der DDR auf Verbrecherjagd zu gehen.

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Veröffentlicht am 26.05.2021

spannender, turbulenter zweiter Band

Federn über London 2
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Achtung: zweiter Band! Meine Rezension kann Spoiler auf den ersten Teil der Reihe enthalten.

In London scheint das Chaos ausgebrochen zu sein. Das Gleichgewicht zwischen der Unterwelt und den Engeln, ...

Achtung: zweiter Band! Meine Rezension kann Spoiler auf den ersten Teil der Reihe enthalten.

In London scheint das Chaos ausgebrochen zu sein. Das Gleichgewicht zwischen der Unterwelt und den Engeln, die mit unterschiedlichen Aufgaben für die Menschen da sind, war durch die geschlossenen Verträge lange Zeit stabil. Nun bröckelt dieser Frieden immer mehr, die Bedrohung nimmt zu, doch die Gründe bleiben weiterhin unklar. Sind die Todesengel das Ziel oder steckt etwas ganz anderes hinter der aufkommenden Unruhe und den Angriffen?
Clear ist erst kürzlich als Todesengel erwacht und in vielen Bereichen noch unwissend und ungeübt. Allerdings bleibt ihr kaum Zeit, um all das zu lernen, was sie idealerweise wissen und können sollte, bevor sie mit auf Einsätze geht oder sich anderen Herausforderungen stellt. Es muss gehandelt werden, bevor London verloren ist und noch mehr schaden angerichtet wird.

Die Geschichte geht nahtlos weiter, Vorwissen ist also auf jeden Fall nötig, damit man der Handlung gut folgen kann. Besonders zu Beginn des Buches gibt es jedoch auch ein paar Rückblenden, die dabei helfen können, fehlende Erinnerungen wieder aufzufrischen. Ich empfand diese Hinweise auf die vorausgegangenen Ereignisse als gut dosiert. Man bekommt noch mal einige Informationen, besonders da für Clear noch vieles neu ist und sie ihre Gedanken und Eindrücke sortieren und verarbeiten muss. So fügt es sich sehr harmonisch in den Handlungsverlauf ein und es wirkt nirgends langatmig oder überladen.
Da man direkt wieder in das Geschehen geworfen wird, geht es sofort spannend und ereignisreich los. Und auch danach bleibt die Handlung temporeich. Es gibt für die Charaktere sehr viele Aufgaben und Herausforderungen, Rätsel und Ungereimtheiten. Für Clear kommt dann noch hinzu, dass sie viel lernen und aufzuholen hat, denn nur weil sie durch die turbulenten Entwicklungen zum Ende des Auftakts ihren ersten Schub erhalten hat, heißt das noch lange nicht, dass sie nun gewappnet ist für die Dinge, die auf sie zukommen werden.

Der Schreibstil von Sabine Schulter ist wieder sehr angenehm, mitnehmend und fesselnd. Durch die Perspektivwechsel entsteht eine schöne Dynamik und man bekommt wieder die Chance, unterschiedliche Figuren auf ihrem Weg zu begleiten. Die meiste Zeit der Geschichte ist man mit Ease oder Clear unterwegs, aber auch Aura und Lance kommen wieder zu Wort, so dass man sowohl Einblicke in die Bereiche der Schutzengel, als auch die der Todesengel bekommt, wobei sich die Aufgabenfelder und Aufträge zunehmend vermischen und die Engel gemeinsam agieren müssen. Da über den Abschnitten jeweils steht, welchen Engel man begleitet, bin ich mit den vier Ich-Perspektiven beim Lesen auch nicht durcheinander gekommen.
Nach und nach lernt man die Protagonisten besser kennen, erfährt etwas aus ihrer Vergangenheit, zu ihren Einstellungen, Gedanken und Gefühlen. Es bleiben aber nach wie vor einige Aspekte offen, die mir Rätsel aufgeben und das nicht nur bei den vier Engeln, die man intensiv begleitet, sondern auch bei einigen anderen Charakteren darüber hinaus. Manchmal weiß man einfach nicht, wem man trauen kann und bei wem man besser auf der Hut sein sollte. Und selbst bei den Figuren, die ich eigentlich mag oder faszinierend finde, bin ich unsicher, ob das, was sie zu verbergen zu haben scheinen, mich am Ende nicht ziemlich schocken wird. Dadurch entsteht eine facettenreiche Charaktermischung, bei der es so schnell wohl nicht langweilig werden wird. Auch die durcheinandergewirbelten Gefühle der einzelnen Figuren spielen immer wieder eine Rolle. Besonders für Ease ist es ungewohnt, so viele Emotionen in sich zu spüren, da er sich viele Dinge eigentlich untersagt und das seit zahlreichen Jahren. Aber auch bei Clear passiert einiges in ihrem Inneren und sie kommt immer wieder ins wanken, was sie eigentlich will und fühlt. Ich bin gespannt, wie es sich dort weiterhin entwickeln wird, denn noch scheint es recht offen zu sein, in welche Richtung es geht, auch wenn ich eine Tendenz habe, die ich für den Fortgang erwarte.

Über die Unterwelt hat man ebenfalls weitere Dinge erfahren und stellenweise war der Ausflug dorthin ziemlich gruselig und düster. Aber es gibt auch viel zu entdecken und wir haben da sicher noch längst nicht alles gesehen. Die unterschiedlichen Facetten der Welt präsentiert zu bekommen, fand ich sehr interessant. Es gibt immer wieder neue Aspekte und Details, die Einfluss auf die Missionen und die Hoffnung auf deren Erfolg haben.
Umso weiter das Buch voranschreitet, umso komplexer werden die Verstrickungen, Hinweise, aber auch die Ungereimtheiten, bis alles in einem ziemlich turbulenten Finale von Band zwei endet und man wieder mit einem Cliffhanger in die Wartezeit bis zur Fortsetzung entlassen wird. Ein sehr spannendes Ende, das einige Fragen beantwortet hat, aber weiterhin sehr neugierig auf den weiteren Verlauf der Reihe macht.
Fazit

Ein turbulenter und sehr spannender zweiter Band, in dem neben den actionhaltigen, teilweise düsteren Passagen auch die Emotionen der unterschiedlichen Protagonisten im Fokus der Handlung stehen. Man lernt sowohl die Charaktere als auch die Welt besser kennen, erfährt neue Dinge, Zusammenhänge werden aufgedeckt, Geheimnisse gelüftet aber ebenso neue Fragen aufgeworfen. Ich habe mich im Buch zu keinem Zeitpunkt gelangweilt, im Gegenteil, es hat Spaß gemacht mit zu rätseln, wie alles in Verbindung zueinander stehen könnte, bis irgendwann fast alle für mich verdächtig waren. Nun freue ich mich auf Band drei, der planmäßig im Mai erscheinen soll.

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Veröffentlicht am 12.03.2021

schönes Kinderbuch zum Entdecken und Lernen

Wieso? Weshalb? Warum? junior. Turnen, tanzen, Musik machen
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Wieso, weshalb, warum? Ich mag die Art dieser Bücher total gern. Die Themen werden kindgerecht präsentiert und es gibt immer viel zu entdecken, auch über die kleinen Texte hinaus, die auf den Seiten stehen. ...

Wieso, weshalb, warum? Ich mag die Art dieser Bücher total gern. Die Themen werden kindgerecht präsentiert und es gibt immer viel zu entdecken, auch über die kleinen Texte hinaus, die auf den Seiten stehen. Die kurzen Passagen beschreiben grob das Geschehen der tollen Illustrationen, zusätzlich kann man aber weitere Kinder, Sportgeräte, Musikinstrumente oder andere Dinge, je nach dem behandelten Aspekt auf der Seite, sehen. Zu dem offensichtlichen Geschehen gibt es hinter den vorhandenen Klappen für die Kinder vor dem Buch noch zusätzlich etwas zu entdecken. Die Kinder auf den Buchseiten verändern ihre Haltung im Ballett, machen eine neue Bewegung beim Turnen, fangen an ihre Instrumente zu spielen oder führen ihre Tänze fort, wenn man die Klappen im Buch umklappt. Beim ersten Knicken waren einige dieser Klappen etwas schwergängig, danach ging es dann aber problemlos. Gut gefallen hat mir auch, dass die Klappen unterschiedlich von der Form und Größe sind, das macht es zusätzlich abwechslungsreich. So sind die Kinder beim Ansehen des Buches auch aktiv integriert und können selbst etwas machen. Besonders schön finde ich auch das Drehrad, das zum einen zeigt, welche Yogaübung zu welchem Bild passt und auf der anderen Seite unterschiedliche Möglichkeiten präsentiert, Bänder durch die Luft wirbeln zu lassen. Die im Buch gezeigten Kinder sind alle sehr unterschiedlich, was mich ebenfalls angesprochen hat. Unterschiedliche Haaar- und Hautfarben, unterschiedliche Interessen und Talente und auf der einen Seite gibt es auch ein Kind im Rollstuhl. So kann man auch an solche Themen heranführen und zeigen, dass es nicht auf Handicaps oder Herkunft ankommt, sondern auf das Miteinander und den Spaß an der Sache.
Ein toller Querschnitt durch die Themen Turnen, Tanzen und Musik machen, bei dem man sehr viel sehen und entdecken kann und das eine oder andere Kind sicher auch Lust bekommen wird, selbst etwas von dem Gezeigten auszutesten. Es wird bei keinem Thema sehr lange verweilt, aber es bietet auf jeden Fall die Möglichkeit, sich einen Überblick zu verschaffen und bei Interesse das eine oder andere noch mal zu vertiefen. Da es so viel auf den Seiten zu entdecken gibt, kann man es auch sehr gut mehrfach anschauen und immer mal wieder auf andere Aspekte den Fokus legen.

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Veröffentlicht am 09.03.2021

facettenreiches Setting, spannende Handlung, toller Auftakt

Das Reich der Schatten, Band 1: Her Wish So Dark (High Romantasy von der SPIEGEL-Bestsellerautorin von "One True Queen")
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In Laires Leben lief schon so einiges nicht nach Plan. Sie lebt mit ihrer Mutter im Exil und kann sich nur knapp mit den Verkäufen ihrer Produkte über Wasser halten. Nur wenige Menschen halten noch zu ...

In Laires Leben lief schon so einiges nicht nach Plan. Sie lebt mit ihrer Mutter im Exil und kann sich nur knapp mit den Verkäufen ihrer Produkte über Wasser halten. Nur wenige Menschen halten noch zu ihr, der Zugang zur Universität wird ihr nicht gestattet und darüber hinaus trägt sie auch noch ein großes Geheimnis mit sich herum, das ihr gefährlich werden könnte. Doch all die Schwierigkeiten und Entbehrungen haben sie auch stark gemacht und lassen sie bedingungslos für ihre Ziele einstehen. Wenn ihr etwas wichtig ist, dann gibt sie nicht so schnell auf. Daher war auch sofort klar, dass sie sich auf den Weg ins Daemareich machen würde, als sie erfahren hat, dass ihr Verlobter verflucht wurde und sich nun in den Fängen des düsteren Lords befindet.Wer im Reich der Schatten bestehen will, muss allerdings einiges auf sich nehmen und sollte sich auf keinen Fall das falsche wünschen…

Zunächst beginnt das Buch relativ ruhig und man bekommt die Gelegenheit in die komplex aufgebaute Welt einzutauchen und die wichtigsten Figuren kennen zu lernen. Im Verlauf der Geschichte erfährt man dann immer mehr Details, die deutlich machen wie facettenreich schon allein das Daemareich ist, in das die Charaktere reisen, um den Verfluchten zu befreien. Im Reich der Schatten ist nicht viel, wie es scheint. Es wird mit Wünschen, Ängsten, Hoffnungen, Stärken und Schwächen gespielt. Nur wem es gelingt, sich nicht in die Irre führen zu lassen, wer sich seinen Gedanken stellt und felsenfest an seinem Ziel festhält, hat überhaupt die Chance, es bis zum Daemalord zu schaffen. Auf dem Weg dahin gibt es zahlreiche Hürden, die überwunden werden müssen und auch nicht alle Wesen des Reiches sind den Eindringlingen wohlgesonnen. So kommt es zwischendurch zu kämpferischen Auseinandersetzungen. Mir hat der Aufbau des Daemareiches unglaublich gut gefallen. Es gibt an jeder Ecke etwas Neues zu entdecken und durch die unterschiedlichen Aspekte, die miteinander verwoben werden, wird es niemals langweilig. Dazu kommt dann noch, dass die Figuren sich ihren eigenen Gedanken stellen müssen und nicht nur den Hindernissen, die ihnen ganz offensichtlich in den Weg gestellt werden. Dabei müssen sie sich Dinge eingestehen, die sie lieber verdrängt oder für immer in sich verschlossen hätten. Durch lebendige Beschreibungen kann man die Handlung sehr intensiv verfolgen und umso weiter das Buch voranschreitet, umso temporeicher, spannender und dynamischer wird das Geschehen.

Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven geschildert, wodurch es möglich wird, unterschiedliche Handlungsstränge zu verfolgen, aber auch in unterschiedliche Köpfe zu schauen und zu erfahren, was die Ereignisse mit den Figuren machen. Protagonistin Laire erzählt dabei aus der Ich-Perspektive und hat auch die größten Anteile im Buch, so dass man sie besonders intensiv kennenlernt. Ihren Verlobten zu befreien hat für sie oberste Priorität, dennoch ist sie sehr bemüht, sich selbst treu zu bleiben und weicht nur von diesem Weg ab, wenn es gar nicht anders geht. Durch ihr Geheimnis hat sie früh gelernt, wie schwer es ist, echte Freunde zu finden und dass sie nur wenigen Leuten vertrauen darf. Im Daemareich können ihre Fähigkeiten ihr jedoch helfen, allerdings nur, wenn sie mutig genug ist, es zuzulassen und es ihr gelingt, die Gabe nicht zu mächtig und unkontrolliert werden zu lassen. Eine ziemliche Gradwanderung für Laire, die es ihr immer wieder schwer macht. Auch Alaric macht ihr das Leben nicht unbedingt leichter. Er ist eine der weiteren Figuren, aus deren Perspektive man einen Teil der Handlung erlebt. Laire und er haben eine gemeinsame Vorgeschichte, die nicht besonders positiv ausgegangen ist. Tief verletzt, ist Laire zunächst nicht bereit, auf sein Angebot einzugehen und ihn mit ins Daemareich zu nehmen. Erst als sich kein anderer Ausweg mehr bietet, muss sie murrend zustimmen ihn, neben ihrer besten Freundin Vika und dem ehemaligen Paladin Jero, mitzunehmen und bereut diese Entscheidung immer wieder. Denn so gern sie Alaric einfach weiter verachten würde, für das, was er getan hat, so löst seine Anwesenheit doch sehr viel mehr in ihre aus.
Alaric ist ein interessanter Charakter, dessen Geschichte ich ebenfalls gern begleitet habe. Als Leser weiß man mehr als die anderen Figuren, da Alaric nicht über das sprechen darf, was ihn antreibt. Dadurch wirkt er oft kalt und unnahbar, die Kapitel aus seiner Perspektive geben jedoch trotz eines personalen Erzählers gute Einblicke in sein Innenleben und zeigen, wie sehr ihm einige Dinge zu schaffen machen und wie gern er einiges ändern würde, wenn es ihm doch nur möglich wäre. Ich mochte ihn als Figur sehr gern und bin gespannt, was da noch kommen wird, denn die Ereignisse und Enthüllungen zum Ende des Buches haben große Auswirkungen auf seine Zukunft.
Die dritte Figur, die begleitet wird, ist Desmond, Laires Verlobter. Er befindet sich beim Lord des Daemareiches und wagt kaum zu hoffen, dass jemand kommen könnte, um ihn zu befreien. Es gibt nur hin und wieder Kapitel aus seiner Sicht, in diesen bekommt man dann noch mal andere Eindrücke vom Lord, aber auch von Desmonds Leben, seinen Absichten und Geheimnissen. Laire und Alaric lernt man insgesamt besser kennen, als Desmond, auch wenn er mehr oder weniger die treibende Kraft ist, die die anderen antreibt, überhaupt ins Reich der Schatten zu gehen.
Zusammen ergeben die einzelnen Perspektiven ein komplexes, abwechslungsreiches Gesamtbild und da sich die Stränge alle in gewisser Weise bedingen und zumindest die von Alaric und Laire direkt miteinander verwoben sind, wird die Handlung trotz der Wechsel stetig vorangetrieben. Ich mochte auch die Dynamik zwischen den Figuren sehr gern. Es ist für alle nicht einfach, sie müssen Kompromisse eingehen, sich aufeinander verlassen, obwohl sie einander nicht alle vertrauen und immer wieder stehen ihnen unterschiedliche Gefühle und Empfindungen im Weg. So müssen sich die Protagonisten auch viel mit sich und ihren Eindrücken auseinandersetzen, um im großen Ganzen voran zu kommen.

Der Schreibstil von Jennifer Benkau lebt von der facettenreich ausgebauten Welt, all den fantastischen Ideen, den dynamischen Gesprächen und den lebendigen Beschreibungen. Ich habe mich von Beginn an wohlgefühlt, auch wenn der Start insgesamt recht ruhig und eher gemächlich war. Die Handlung nimmt dann allerdings stetig mehr Tempo auf und man möchte die Geschichte kaum noch beiseite legen. Besonders gut gefallen mir auch die bildgewaltigen Formulierungen, die die Atmosphäre und Emotionen super transportieren. Am Ende des Buches ist viel passiert, es war sehr spannend und turbulent, es gab zahlreiche Hürden zu bewältigen und Herausforderungen zu meistern, die Figuren sind zusammengewachsen und doch hat jeder so seine Geheimnisse, von denen zwischendurch einige ans Licht kommen und doch bleiben für den weiteren Verlauf der Handlung noch viele Fragen offen und es haben sich neue Konstellationen ergeben, bei denen es interessant sein wird, zu verfolgen, wie es weitergeht.
Fazit

Ein richtig toller Auftakt, der einen in eine komplexe, fantasievolle Welt entführt. Besonders das düstere Reich der Schatten hat mich fasziniert und immer wieder für Überraschungen gesorgt. Auch wenn es zunächst eher ruhig startet, nimmt die Handlung dann an Fahrt auf, es wird sehr turbulent und spannend, mit einigen Wendungen und unerwarteten Ereignissen. Durch die lebendige Erzählweise entstanden detaillierte Bilder in meinem Kopf, die das Lesen der angenehm und stimmungsvoll gemacht haben. Ich bin sehr gespannt, wie es weitergehen wird mit den interessanten Charakteren und der ziemlich veränderten Konstellation, die sich zum Schluss ergeben hat.

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