Wenn die Vergangenheit auf die Gegenwart trifft...
Versunkene GräberWer einmal anfängt, legt dieses Buch nicht mehr aus der Hand.
Es beginnt ganz ungewöhnlich mit einem Brief von 1945, der von einem fahnenflüchtigen deutschen Soldat verfasst ist. Während des Lesens tauchen ...
Wer einmal anfängt, legt dieses Buch nicht mehr aus der Hand.
Es beginnt ganz ungewöhnlich mit einem Brief von 1945, der von einem fahnenflüchtigen deutschen Soldat verfasst ist. Während des Lesens tauchen immer mehr dieser Briefe auf, die nicht so richtig in das Buch zu passen scheinen.
Die Haupthandlung spielt nämlich in der heutigen Zeit: Joachim Vernau, ein relaitv erfolgloser Anwalt, erhält einen Hilferuf aus Polen: Sein früherer Freund sitzt in Untersuchungshaft und seine Freundin Marie-Luise wird wegen Mordverdacht mit internationalem Haftbefehl gesucht.
Was nun beginnt, ist die spannende Suche nach der Wahrheit. Dabei werden nach und nach immer mehr Verstrickungen aufgedeckt, die bis zum Kriegsende 1945 zurückreichen und ihre Wurzeln in Polen haben.
Aber nicht nur die Jagd nach dem Mörder geht unter die Haut: In diesem Buch wird die Geschichte von der Vertreibung und dem Leid nach Ende des Zweiten Weltkriegs erzählt, wie man sie nicht aus dem Geschichtsunterricht kennt. Schonungslos beschreibt die Autorin hier den unmenschlichen Umgang mit den Menschen nach Kriegsende - egal welcher Nationalität. Das hat mich beim Lesen sehr berührt.
Die Spannung steigt von Seite zu Seite und bleibt bis zum Schluss auf einem sehr hohen Level.
Die Sprache ist sehr gut und so lässt sich das Buch leicht lesen. Anfangs habe ich mir nur ein bisschen mit en polnischen Ortsnamen etwas schwer getan. Außerdem gibt es einige familiäre Verstrickungen, so dass ich auch etwas gebraucht habe, um mir zu merken, wer jetzt mit wem auf welche Weise verwandt ist. Dies zeigt aber, wie komplex und durchdacht dieser Krimi ist.
Insgesamt ist das Buch ein toller Krimi ohne viel Blutvergießen, dafür mit sehr viel Emotionen!
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!