Lange 190 Seiten
Tote Vögel singen nicht handelt von einem Anwalt, der sich eines Tages in der unglücklichen Situation wiederfindet, neben der Leiche einer jungen Frau aufzuwachen. Die Frau ist ein Lockvogel und hatte ...
Tote Vögel singen nicht handelt von einem Anwalt, der sich eines Tages in der unglücklichen Situation wiederfindet, neben der Leiche einer jungen Frau aufzuwachen. Die Frau ist ein Lockvogel und hatte somit potentiell einige Feinde, es gilt daher, den Täter auf eigene Faust zu finden, um nicht unangenehme Fragen bei der Polizei beantworten zu müssen.
Kommen wir nun zu dem besagten Anwalt. Stellt euch einen unsympatischen, pathologisch lügenden Mann vor, der keinerlei Moral besitzt und den es auch nicht stört (manche munkeln, so seien Anwälte sowieso immer): Schon haben wir unseren Hauptprotagonisten. Der Mann ist sicher nicht dumm, aber leider ist das so ungefähr sein einziger guter Punkt. Mit dem Charakter wird man nicht so einfach warm, denn immer dann, wenn man versucht, ihn sympathisch zu finden, kommt der nächste sexistische und/oder menschenverachtende Spruch.
Was ich an dem Buch schade finde, ist der doch sehr gewollte, aber nicht geschaffte Humor. Es werden zig Steilvorlagen für sich selbst gesetzt, doch der "Witz" danach ist so ungefähr zwei mal witzig, danach erwartet man genau das, was kommt und wird auch nicht enttäuscht. Ich habe mich durch die schlappen 190 Seiten stellenweise schon sehr gequält, denn einen ordentlichen Spannungsbogen oder andere besonders interessante Charaktere hat das Buch leider nicht. Alle Protagonisten sind durch und durch klischeehaft und überzeichnet.
Immerhin ist der Sprachstil (von den vielen, vielen derben Worten abgesehen) ganz gut gelungen. Ein oder zwei Wendungen sind sogar nur halb erwartet, sodass man stellenweise unterhalten wird.