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Veröffentlicht am 24.03.2021

Alleinerziehend in den 60er Jahren

Das Fräulein mit dem karierten Koffer
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Die 19jährige Sabine verliebt sich in den 60er Jahren in den Sohn einer reichen Familie. Unerwartet wird sie schwanger. Sie behält das Kind-der Vater des Kindes und seine Familie entziehen sich der Verantwortung. ...

Die 19jährige Sabine verliebt sich in den 60er Jahren in den Sohn einer reichen Familie. Unerwartet wird sie schwanger. Sie behält das Kind-der Vater des Kindes und seine Familie entziehen sich der Verantwortung. Sabine muss nun selbst zusehen, wie sie als alleinerziehende Mutter zurecht kommt-zum Glück gibt es auch einige empathische Menschen in ihrem Umfeld!

Der Schreibstil des Buches ist einfach und leicht verständlich so kann man sich als Leser ganz auf den Inhalt des Buches konzentrieren. Die Geschichte beginnt auf den ersten 100 Seiten mit der Liebesgeschichte zwischen Sabine und wie sie schwanger wird. Meiner Meinung nach hätte man diesen Teil etwas kürzen können, aber das ist natürlich Geschmackssache, es hat sich für mich hier die ein oder andere kleine Länge ergeben. Dies ändert sich aber schlagartig als es mit der Geschichte der Alleinerziehenden losgeht. Was Sabine alles ertragen und aushalten musste, ist ehrlich und authentisch beschrieben und einfach nur krass! Immer wieder merkt man die extremen Unterschiede und den Fortschritt zwischen früher und heute. Als Alleinerziehende war man damals verpönt und dies hat man von allen nur erdenklichen Seiten zu spüren bekommen-ich habe hier sehr mit Sabine mitleiden können!

Immer wieder hat man auch die Altlasten der Nazizeit spüren können und es hat sich darum eine kleine, sehr interessante Geschichte ergeben. Über diese hätte ich gern noch mehr gelesen da sie spannend, emotional und berührend war! Super fand ich auch mehr über die unterschiedlichen Erziehungsmethoden zu lesen. Wie ist Sabine selbst erzogen worden, wie hat sich das auf sie und ihr Leben ausgewirkt? Wie hat sie ihrer Tochter dann Erziehung näher gebracht-sehr spannend dies zu verfolgen!

Mit Sabine als Protagonistin musste ich erst warm werden und fand sie über das ganze Buch nicht 100Prozent sympstisch. Sie hat aber ihrem Wesen nach authentisch und nachvollziehbar gehandelt, nur für mich persönlich wären ihre Entscheidungen nicht immer etwas gewesen. Es gab aber durchaus Personen im Buch, die ich sehr sympatisch fand und auch mit Sabine konnte ich immer mitfiebern obwohl ich sie nicht ganz mochte.

Ich hätte manchmal gern noch etwas mehr über die Nebenpersonen und ihre weitere Geschichte erfahren, aber es ist natürlich schwierig bei einer gewissen Seitenzahl manches ausführlicher zu erzählen.

Fazit: Insgesamt eine sehr interessante und bewegende Geschichte über eine alleinerziehende Frau in den 60er Jahren. Der Werdegang vom naiven Mädchen zur selbstbewussten Frau ist schön zu lesen. Manches hätte ich mir noch ausführlicher gewünscht, anderes hätte man etwas kürzen dürfen, aber dies ist natürlich auch immer Geschmackssache. Gern spreche ich für diese tolle Geschichte eine Leseempfehlung aus!

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Veröffentlicht am 22.03.2021

Was geschah in Penzberg...

Dunkelnacht
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In dieser Novelle erlebt der Leser auf 120 Seiten ein Stück Zeitgeschichte mit. Kirsten Boie erzählt die bisher unbekannte Geschichte des Ortes Penzberg, der grausame Tag, der sich ereignete, zwei Tage ...

In dieser Novelle erlebt der Leser auf 120 Seiten ein Stück Zeitgeschichte mit. Kirsten Boie erzählt die bisher unbekannte Geschichte des Ortes Penzberg, der grausame Tag, der sich ereignete, zwei Tage bevor die Amis in der Stadt einrückten. Die Autorin vermischt in diesem Buch Wahrheit und Fiktion zu einer berührenden, wichtigen Geschichte!

Wer sich mit der Zeit des zweiten Weltkriegs beschäftigt, erfährt immer wieder neues, auch 80 Jahre später tauchen noch unbeknnte Geschichten auf. Eine davon hat die Autorin hier auf Papier gebracht.

Das Buch ist in kurzen, prägnanten Sätzen beschrieben, viel ist zwischen den Zeilen zu lesen. Obwohl das Buch nur 120 Seiten umfasst, ist es so eine wichtige Geschichte die hier das erste mal aufgeschrieben wurde. Vermischt mit Fiktion wird es zum Jugendbuch gegen das vergessen.

Die Autorin erzählt die Geschichte aus Sicht von drei Jugendlichen, Marie, Gustl und Schorsch. Jeder erlebt diesen Tag anders, jeder empfindet anders, geht anders mit der Situation um. Ich fand es sehr gelungen mehr über die Gedanken und Gefühle der drei Jugendlichen zu erfahren! Es ist eine krasse Geschichte, ungeschönt wird hier die Wahrheit gesagt, das Buch endet nach der grausamen Nacht abrupt. Ich hätte mir das ein-oder andere mal noch mehr Informationen gewünscht, das die Geschichte drum herum noch etwas ausführlicher erzählt wird. So werden die Protagonisten kaum vorgestellt, man wird als Leser in die Geschichte rein-und wieder rausgeschmissen. Es ist immer schwer ein Mittelmaß zu finden, ich hätte es mir bei diesem Buch noch ausführlicher gewünscht, zum Beispiel auch die Gerichtsprozesse, die immer wieder kurz im Buch angesprochen werden.

Das Nachwort der Autorin ist interessant und aufschlussreich zu lesen, wie sie überhaupt auf das Stück Geschichte auferksam geworden ist!

Fazit: Eine sehr berührende Geschichte, die ich so überhaupt noch nicht gehört hatte! Neue Infos über die letzten Tage des Krieges vermischen sich mit einer unglaublichen Gräueltat. Das tragische daran ist wohl, dass der Krieg schon vorbei war, die Amis vor den Toren standen...

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Veröffentlicht am 21.03.2021

Modernes Kindermärchen aus 1001 Nacht

Auf fliegender Mission 1 - Ein stürmischer Anfang
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An einem stürmischen Tag klatscht ein Teppich gegen das Fenster der drei Geschwister Stella, Matteo und Hanna. Es stellt sich heraus, dass Kasimir ein fliegender Teppich aus dem Orient ist, und ...

An einem stürmischen Tag klatscht ein Teppich gegen das Fenster der drei Geschwister Stella, Matteo und Hanna. Es stellt sich heraus, dass Kasimir ein fliegender Teppich aus dem Orient ist, und er erzählt den Kindern eine unglaubliche Geschiche wie er zu ihnen kam...darin verwickelt ist ein böser Dschinn, ein Diebstahl und ein Unwetter.

Zuerst einmal ist zu erwähnen, dass das Buch wirklich schön aufgemacht ist, hier wurde sich grosse Mühe gegeben! Das Hardcover ist dick, sodass Kinderhände kaum in der Lage sein werden das Buch kaputt zu bekommen, ausserdem ist es mit schönem Lesebändchen und sehr vielen Zeichnungen in schwarz-gelb-rot versehen. Diese lockern die Handlung auf und untermalen das gelesene perfekt!

In die Geschichte bin ich gut reingekommen und es ist eine schöne Idee die Geschichte mal von einem fliegenden Teppich erzählt zu bekommen! Für mich hat das auch sehr gut funktioniert und ich fühlte mich in der Erzählung in 1001 Nacht versetzt. Teppiche, ein Basar, Kamele und Gewürze in der Luft, lassen schon Kinder den fremden Orient und Kairo erahnen. Nur teilweise fand ich die Erzählung etwas zu "modern" so geht der fliegende Teppich Kasimir zur Schule und hat sogar einen Schulranzen. Das war mir etwas "top much" für Kinder wird der Teppich dadurch aber sicher auch greifbarer.

Die Geschichte des Teppichs habe ich sehr gern gelesen, es war spannend und abenteuerlich. Die Persönlichkeit der Geschwister hätte noch etwas besser ausgearbeitet werden können obwohl sie unterschiedlich alt sind, agieren alle irgendwie ähnlich und es fiel etwas schwer die Mädchen auseinander zu halten.

Alles in allem bin ich begeistert von der Geschichte gewesen und hätte auch beinahe die volle Punktzahl gegeben. Aber dann kam das Ende und dieses ist schon ein ganz schöner Cliffhänger und lässt mir zu viele Fragen offen, gerade für ein Kinderbuch. Auch eine Reihe kann man meiner Meinung nach etwas besser abschließen.

Fazit: Eine schöne Aufmachung, eine Geschichte voll ferner Länder und Abenteuer und viele Zeichnungen machen das Buch zu einem tollen Geschenk. Aber Achtung es endet mit einem Cliffhanger!

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Veröffentlicht am 15.03.2021

Ein Wollschwein zum verlieben

Flips - Ein Wollschwein legt los
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Auf dem Schulweg läuft Toni ein kleines Wollschwein vor die Füße, das gern Erdnussflips isst. Da Toni keinen Besitzer ausfindig machen kann, nimmt sie das kleine Schwein nach der Schule mit nach ...

Auf dem Schulweg läuft Toni ein kleines Wollschwein vor die Füße, das gern Erdnussflips isst. Da Toni keinen Besitzer ausfindig machen kann, nimmt sie das kleine Schwein nach der Schule mit nach Hause. Sie muss aber vorsichtig sein, da die Vermieterin des Hauses Tiere nicht leiden kann und diese im Haus verboten hat! Gemeinsam mit dem neuen Nachbarsjungen Jonte macht sich Toni auf die Suche nach dem Besitzer. Doch möchte sie das kleine Schwein überhaupt wieder abgeben?!

Dies ist eine sehr süße Geschichte über das kleine Wollschwein Flips, dass man einfach ins Herz schließen muss! Es kann einige Tricks, macht aber auch mal Chaos! Toni ist ein liebes kleines Mädchen, welche das Schweinchen sofort ins Herz schließt!

Der Schreibstil ist leicht verständlich für Kinder, die Schrift angenehm gross für Leseanfänger. Aber auch zum vorlesen eignet sich das Buch perfekt. Unterstützt wird die Geschichte durch ganz entzückende Zeichnungen!

An der Story hat mir gut gefallen, dass manchmal Vorurteile und Meinungen über bestimmte Pesonen hinterfragt werden sollten, denn es könnte sich herausstellen, dass diese Leute einen bestimmten Grund haben so zu sein wie sie sind. Etwas oberflächlich fand ich dagegen die Haltungsbedingungen eines Schweines. Das Buch suggeriert, dass man relativ leicht so ein Schweinchen halten kann-ein Trugschluss meiner Meinung nach, denn diese Tiere und ihre Haltung sind nicht zu unterschätzen!

Fazit: Ein süßes Kinderbuch, das mir aber nicht ganz so gut gefallen hat wie die Schokoladenfabrik der Autorin. Auch die Bedingungen zur Haltung des Wollschweins empfand ich als etwas oberflächlich. Ansonsten aber eine tolle Geschichte mit wundervollen Bildern, die ich empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 13.03.2021

Das Handwerk der Kannenbäcker

Die Kannenbäckerin
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Die 13jährige Johanna flieht zu ihrem Onkel, nachdem ihre ganze Familie an der Pest gestorben ist. Doch der Weg zu ihrem Onkel ist lang und gefährlich für ein Mädchen und so gibt sich Johanna ...

Die 13jährige Johanna flieht zu ihrem Onkel, nachdem ihre ganze Familie an der Pest gestorben ist. Doch der Weg zu ihrem Onkel ist lang und gefährlich für ein Mädchen und so gibt sich Johanna als Junge aus und fängt bei ihrem Onkel als "Johann" das Handwerk der Kannenbäckerei an. Sie verschweigt ihrem Onkel und dem ganzen Dorf ihr wahres Geschlecht, wie lange kann sie die Täuschung aufrecht erhalten!?

Das ganze Buch spielt im Westerwald zur Zeit des 30jährigen Krieges. Elend, Pest und die Angst vor plündernden Soldaten halten die Menschen in Atem. Mitten in dieser Zeit verliert Johanna dann auch noch ihre Familie-ein Schicksalsschlag für das junge Mädchen. Die Zeit und die Gegend des Westerwaldes sind im Buch schön ausgearbeitet, ebenso wie die Gefahren und Ängste der Landbevölkerung. Das ganze Buch dreht sich um das Handwerk der Kannenbäcker und diese Vorgänge und Arbeitsschritte sind so wunderbar lebendig und anschaulich beschrieben worden, dass man meint man würde die Hitze des Ofens und das beissende Salz auf der Haut spüren. Ich fand es sehr interessant und informativ mehr über dieses, für mich bisher unbekannte, Handwerk zu erfahren!

Die Personen im Buch sind alle gut gezeichnet mit sehr unterschiedlichen Charakterzügen, handeln nachvollziehbar und verständlich. Besonders der Weg von Johanna als Protagonistin vom ängstlichen Mädchen zur willensstarken Frau und Kannenbäckerin wurde hervorgehoben und hat einen grossen Teil der Handlung eingenommen. Auch Johannas Glauben hat im Buch eine kleine Rolle gespielt, wie Johanna nach so einem Schicksalsschlag, dem Tod ihrer Familie, wieder zu Gott finden soll. Dies hat mir gut gefallen und war nachvollziehbar geschrieben.

Wie so oft in historischen Romanen gab es auch hier eine Liebesgeschichte. Für mich persönlich war diese schnell vorhersehbar und so wie erwartet ist es auch eingetreten, trotz einigem hin-und her im Vorfeld. Meistens empfand ich die Handlung als spannend oder interessant, die ein-oder andere kleine Länge kann man da verschmerzen.

Fazit: Ein toller historischer Roman, der mir vorallem das Handwerk der Kannenbäcker sehr viel näher gebracht hat. Was diese Berufsgruppe damals geleistet hat und wie anstrengend das war, ist einfach Wahnsinn. Auch die Charakter sind klasse gezeichnet gewesen und man hat von grosser Weiterentwicklung dieser lesen können. Die Liebesgeschichte war mir persönlich zu vorhersehbar, aber dies ist ja immer auch Geschmackssache und eigenes Empfinden. Ich empfehle den Roman sehr gern weiter!

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