Profilbild von Isar-12

Isar-12

Lesejury Star
offline

Isar-12 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Isar-12 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.07.2021

Ein bestialischer Serienmörder geht auf die Jagd

Herzschlag des Bösen
0

"Herzschlag des Bösen" ist der erste Band eines Thriller-Zweiteilers von Matthias Soeder. Alles beginnt damit das die Journalistin Hanna und der Fotograf Robert zu einer Reportage in Nigeria im Rebellengebiet ...

"Herzschlag des Bösen" ist der erste Band eines Thriller-Zweiteilers von Matthias Soeder. Alles beginnt damit das die Journalistin Hanna und der Fotograf Robert zu einer Reportage in Nigeria im Rebellengebiet unterwegs sind. Dabei geraten sie in Gefangenschaft, Robert wird brutal getötet und Hanna auf's Schwerste missbraucht. Doch es gelingt die Befreiung und sie kehrt nach Deutschland zurück. Zugleich ist der Pilot Jens Bachmann als Pilot rund um die Welt unterwegs. Hanna und er lernen sich in Frankfurt kennen und lieben. In weiteren Handlungssträngen lernt der Leser den kaltblütigen Psychopathen Igor Poljakow kennen, der seine Gewaltfantasien beim bestialischen Töten seiner Opfer auslebt und darüber hinaus zwei Stellvertreter, die ebenfalls voll Unzufriedenheit und teils Hass sind. Zum einen der Copilot von Jens Bachmann und zum anderen der Stellvertreter des K11 der Frankfurter Kripo. Matthias Soeder bietet dem Leser eine Masse von einzelnen Handlungssträngen, bei denen der Leser teils immer wieder gefordert ist, wie diese miteinander verwoben sind. Die Gewaltszenen sind dabei teils sehr heftig und exzessiv beschrieben, absolut nichts für zarte Gemüter. Teilweise so exzessiv, dass sie einer flüssigen Story entgegenwirken. Obwohl einige Zusammenhänge schnell klar sind, gehen andere Handlungsstränge teilweise unter. Es bleiben Fragezeichen als Leser auf was der Autor letztendlich hinauswill. Und so bleibt leider ein wenig der Eindruck, dass zuviel in die Geschichte hineingepackt wird und der Kern der Story darunter leidet. Mich konnte dieser Thriller daher nicht ganz überzeugen, ich hätte mir mehr Konzentration auf's Wesentliche gewünscht.

Veröffentlicht am 05.05.2021

Tödliche Geiseldrama vor kaiserlichen Gebeinen

Tod in der Kaisergruft
0

"Tod in der Kaisergruft" ist der achte Band aus der Sarah-Pauli-Reihe von Beate Maxian. In der Kaisergruft in Wien kommt es zu einer Geiselnahme mit tödlichem Ausgang. Am Ende stehen drei Tote, darunter ...

"Tod in der Kaisergruft" ist der achte Band aus der Sarah-Pauli-Reihe von Beate Maxian. In der Kaisergruft in Wien kommt es zu einer Geiselnahme mit tödlichem Ausgang. Am Ende stehen drei Tote, darunter eine prominente Modedesignerin und der Täter, der sich selbst richtet. Sarah Pauli ist Journalistin beim Wiener Boten und natürlich als eine der ersten mit am Schauplatz des Geschehens. Und natürlich ist erneut ihr Spürsinn geweckt, als sie über Opfer und Täter recherchiert. Denn das Motiv ist völlig unklar und so beginnt sie mehr über den Täter in dessen Familie zu ermitteln. Und je mehr sie herausfindet, umso mehr zweifelt sie an einer alleinigen Tat. Beate Maxian schickt ihre sympathische Journalistin Sarah Pauli mittlerweile zum achten Mal auf Ermittlerspuren. Wie immer hält sie dabei eine gute Balance des Berufs- und Privatlebens ihrer Protagonistin. Gerade deren Werdegang im "Wiener Boten", aber auch ihrer familiäre Entwicklung ist gewohnt angenehm zu verfolgen. Ihre kriminalistische Spürnase ist auch in diesem Band gut ausgeprägt, nur leider hatte ich diesmal sehr früh einen Täterverdacht, der sich letztendlich auch bewahrheitete. Hier wäre es schön gewesen wenn ich als Leser länger auf die falsche Fährte gelockt worden wäre. Denn dadurch empfand ich diesen Fall weniger spannend als andere aus der Reihe, ich war teilweise nur bestätigt in meinem frühen Verdacht. Nichtsdestotrotz vermittelt auch dieser Band guten Lokalkolorit von Wien und er lässt sich angenehm lesen. Dies ist dem kurzweiligen und flüssigen Schreibstil der Autorin geschuldet. Als Einzelband gesehen vielleicht nicht ganz das große Krimihighlight, aber in der Sarah-Pauli-Reihe gesehen ein stimmiger Baustein. Daher bin ich durchaus noch auf die weiteren Bände der Reihe, die ich noch nicht gelesen habe, gespannt.

Veröffentlicht am 13.03.2021

Mord hinter der Ostkurve

Blutgrätsche
0

"Blutgrätsche" ist ein Krimi von Jürgen Neff. Dieser spielt im Umfeld der Ultraszene des 1. FC Heidenheim. Das Opfer ist die Anführerin der Societas, einer Fangruppierung aus der Ostkurve. Kurz vor ihrem ...

"Blutgrätsche" ist ein Krimi von Jürgen Neff. Dieser spielt im Umfeld der Ultraszene des 1. FC Heidenheim. Das Opfer ist die Anführerin der Societas, einer Fangruppierung aus der Ostkurve. Kurz vor ihrem Tod provozierte sie unter anderem den verhassten Gegner vom VfR Aalen und dessen Ultras, der Crew Eleven. Ist der Täter in deren Umfeld zu suchen? Doch das Opfer hatte sich einige Feinde gemacht, auch in der Szene der eigenen Kurve oder bei der Polizei. Jetzt muss Oberkommissarin Nina Schätzle den Fall aufklären. Diese war, bevor sie zur Polizei ging, früher die beste Freundin und Mitbegründerin der Societas. Das Setting des Krimi ist dabei sehr interessant angelegt und der Autor lässt viel Spielraum für mögliche Täter. Doch leider wird vieles nicht wirklich spürbar für den Leser. Anfangs hatte ich etwas Probleme mit dem Schreibstil, denn die Gedankenwelt der Ermittlerin unterbricht immer wieder den Handlungsablauf. Dies ist gewöhnungsbedürftig und störte mich auch teilweise. Auch muss ich sagen dass ich mit der Person der Ermittlerin überhaupt nicht warm wurde, ich konnte keine Bindung zu ihr aufbauen. Dagegen die Ultraszene, ihren Verhaltenscodex und das ganze fußballerische Umfeld ist gut beschrieben. Die Spannung ist oftmals nur unterschwellig, nimmt aber mit zunehmender Seitenzahl immer mehr zu. Der Druck auf die Ermittler und den Ermittlungserfolg kann man gut wahrnehmen. "Blutgrätsche" ist für mich ein Krimi mit Höhen und Tiefen, letztendlich solide mit noch etwas Luft nach oben.

Veröffentlicht am 27.02.2021

Mordermittlungen im Schilcherland

Steirerherz
0

"Steirerherz" ist der zweite Band der Sandra-Mohr-Reihe von Claudia Rossbacher. Die LKA-Ermittlerin bekommt es diesmal mit einer gepfählten jungen Frauenleiche zu tun, die am elterlichen Kürbisacker drapiert ...

"Steirerherz" ist der zweite Band der Sandra-Mohr-Reihe von Claudia Rossbacher. Die LKA-Ermittlerin bekommt es diesmal mit einer gepfählten jungen Frauenleiche zu tun, die am elterlichen Kürbisacker drapiert wird. Die Spuren führen schnell nach Graz, wo diese als Studentin in einer WG lebte und auch deren neureicher Freund sein Leben in vollen Zügen genießt. Kurze Zeit später gibt es ein zweites Opfer, eine Mitbewohnerin der WG. Wie hängt alles zusammen und bahnt sich eine Serie an? Dieser Band beginnt spektakulär und spannend, kann diese aber nicht gänzlich aufrecht erhalten. Vielmehr ist er von reichlich Privatleben der beiden Ermittler Mohr und Bergmann geprägt. Diese Kombination ist teils gut, da man in einer Serie ja auch die Entwicklung von Figuren erleben möchte. In diesem Fall empfand ich es aber als ein wenig übertrieben und teilweise auch sehr klischeehaft. Bergmann auf Machospuren, Sandra zu oft im siebten Sexhimmel und letztendlich schwanger. Dazu eine junge Kollegin die gern Model wäre und ein neureicher Autohändler. Vieles war durchschaubar und dem Täter war ich früh auf der Spur, leider zu früh. Gegen Ende zog die Spannung wieder an, dies konnte aber nicht mehr den Gesamteindruck des Buches bei mir ordentlich steigern. So ist "Steirerherz" für mich bisher einer der etwas schwächeren Bände, die ich aus dieser Reihe gelesen habe und konnte mich daher nicht so ganz überzeugen.

Veröffentlicht am 01.11.2020

Mord am Eifel-Stonehenge

Sturm über der Eifel
0

"Sturm über der Eifel" ist der zweite Band der Ella-Dorn-Reihe von Katja Kleiber. Mitten in der Eifel wird an einer keltischen Kultstätte die Leiche eines Schamanen gefunden. Ella Dorn, die vor einiger ...

"Sturm über der Eifel" ist der zweite Band der Ella-Dorn-Reihe von Katja Kleiber. Mitten in der Eifel wird an einer keltischen Kultstätte die Leiche eines Schamanen gefunden. Ella Dorn, die vor einiger Zeit nach einem Burn-Out etwas abseits des kleinen Orts gezogen ist, kannte und schätzte das Opfer. So versucht sie ein wenig mehr über diesen Mord herauszufinden und gerät selbst in die Schusslinie, als sie hinter dubiose Machenschaften kommt. Denn in dem beschaulichen Ort Antweiler in der Eifel scheint es um viel mehr zu gehen. Katja Kleiber lässt in diesem Eifel-Krimi mehrere Ermittler agieren. Zum einen die offiziellen in Form von den beiden Kriminalhauptkommissaren Tanja Marx und Peter Claes und zum anderen von der von Neugier getriebenen Ella Dorn. Dabei sind sich diese Protagonisten schon aus dem Vorgängerband bekannt. Lange Zeit tappt der Leser im Dunkeln was das wahre Motiv für den Mord ist. Erst als die Geschichte eine bestimmte Richtung einschlägt, lässt der Krimi erste konkrete Spekulationen bzgl. des Täters zu. Dies ist auch der Tatsache geschuldet, dass die Autorin immer wieder Handlungsstränge einfließen lässt, die im Grunde nichts mit dem eigentlichen Kriminalfall zu tun haben, sondern eigentlich Nebenschauplätze sind. Dadurch hat dieser Krimi auch eine flach ansteigende Spannungskurve, die aber dann in Richtung Finale letztendlich ordentlich zulegt. Als Leser konnte ich zu den Ermittlern nicht wirklich eine Beziehung aufbauen. Tanja Marx war mir in ihrem Wesen eher unsympathisch, auch Peter Claes war ein wenig anstrengend mit seinem offensichtlichen "Notstand" bzgl. Frauen. Hier gefiel mir Ella Dorn noch am besten. Das Grundthema des Krimis fand ich dagegen gelungen und jederzeit realistisch. In Summe für mich ein ordentlicher Regionalkrimi aus der Eifel, der aber noch ein wenig Luft nach oben hat um den Leser ganz in seinen Bann zu ziehen.