Wenig spannend...
Flieh in die dunkle NachtOlivia Marrow ist 82 Jahre alt und hat gerade erfahren, dass sie nur noch 3 Wochen zu leben hat. Sie steht am Ende ihres Lebens und überlegt, ein Geheimnis aus der Vergangenheit zu lüften. Kurz darauf ...
Olivia Marrow ist 82 Jahre alt und hat gerade erfahren, dass sie nur noch 3 Wochen zu leben hat. Sie steht am Ende ihres Lebens und überlegt, ein Geheimnis aus der Vergangenheit zu lüften. Kurz darauf ist sie tot. Was zuerst auf einen natürlichen Tod hinweist, entpuppt sich als Mord. Die ältere Cousine von Olivia Marrow, die Nonne Catherine, war zu ihrer Zeit eine Berühmtheit. Catherine hat sieben Krankenhäuser für behinderte Kinder gegründet und soll für die wundersame Genesung eines todkranken Knaben verantwortlich gewesen sein. Niemand weiss, dass sie eine Enkelin hat, die als Kinderärztin arbeitet. Als Dr. Monica Ferrell Opfer eines Mordversuches wird, ist die Polizei aufgeschreckt.
Das Thema wundersame Heilung einer lebensbedrohenden Krankheit ist zentral. Ebenso wie die Heiligsprechung der entsprechenden Person, die diese vollbracht haben soll. Was wiederum das Thema Religion mit sich zieht, dies allerdings eher dezent.
Nicht nur das zukünftige Opfer ist das ganze Buch über bekannt, sondern auch das Motiv und die Täter. Wirkt sich das auf die Spannung aus? Ich muss diese Frage definitiv mit Ja beantworten. Das Rätseln um die Täter oder zumindest um das Motiv empfinde ich stets in Krimis und / oder Thrillern als Bereicherung. Hier gibt es nichts zu rätseln, was ich als schade empfand. Schön wäre gewesen, hätte die Autorin zumindest das Motiv im Dunkeln gelassen.
Wer schon Bücher von Mary Higgins Clark gelesen hat, weiss, dass die Autorin eine Schwäche für ausschweifende Beschreibungen hat. Das ist hier in «Flieh in die dunkle Nacht « ebenso. Der Titel ist zudem äusserst unpassend, denn weder muss jemand fliehen, noch handeln Szenen nachts. Die Autorin erklärt fast zu jeder Figur, ob Neben oder Hauptfigur ist egal, ihre Familiengeschichte, Hobbys, berufliche Karriere oder Wohnsituation. Auch bei Figuren, die nur eine kleine «Rolle» innehaben. Das ergibt ein komplexes Ganzes, bei dem man sehr aufmerksam lesen muss, um den Ueberblick nicht zu verlieren.
Dieses Buch ist eines der schwächeren Bücher, die ich von der Autorin gelesen habe. Sie hat schon spannendere Bücher mit einem fesselnderen Plot geschrieben. Wobei ich da meiner persönlichen Einstellung gegenüber Heiligsprechungen durch sogenannte Wunder, bei der Bewertung Rechnung zolle. Was mir sehr gefallen hat, sind die Passagen, die in einer Kinderklinik handeln und die mich fesseln konnten. Der Einblick in die Arbeit der Kinderärztin Dr. Monica Farrell ist gelungen und zeigt die Höhen und Tiefen der Arbeit in einer Kinderklinik.