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Veröffentlicht am 13.11.2021

Literarische Reise mit einer sehr bemerkenswerten Frau und Schriftstellerin

Selma Lagerlöf - sie lebte die Freiheit und erfand Nils Holgersson
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"Selma Lagerlöf", der Titel ist hier natürlich Programm, ist ein 366 Seiten starker biographischer Roman über eine der bemerkenswertesten Frau Schwedens von Charlotte von Feyerabend.

Der Roman ist in ...

"Selma Lagerlöf", der Titel ist hier natürlich Programm, ist ein 366 Seiten starker biographischer Roman über eine der bemerkenswertesten Frau Schwedens von Charlotte von Feyerabend.

Der Roman ist in drei Teile gegliedert, zu deren Beginn das Konterfei einer Gans abgebildet ist; frei nach Lagerlöfs wohl bekanntesten Buch "Nils Holgersson".

Charlotte von Feyerabend lädt die Leser zu einer Reise mit Selma Lagerlöf durch Schweden und anderen Zielen ein. Auf dieser Reise, beginnend im Juni 1888, lernen wir Selma sehr nah, privat und sehr menschlich kennen. Will heißen, die Autorin zeigt uns nicht nur die großartige Schriftstellerin, die für "Nils Holgersson" den Literatur-Nobelpreis bekam, sondern auch eine Frau mit all ihren Ecken und Kanten, die ihren eigenen Kopf sowohl im Berufs- als auch im Privatleben hatte. Das führt dazu, dass die Leser sich immer wieder mal dabei ertappen, zwischen grenzenloser Sympathie mit Selma und auch Zweifel und Unverständnis zu schwanken.

Absolut zu erwähnen und hervorzuheben sind natürlich auch die wundervoll in Worten gezeichneten Landschaftsbilder Schwedens, die die Leser so deutlich vor Augen geführt bekommen als wären sie selber vor Ort.

Mein Fazit:

Der Roman hat mir eine wunderbare starke Frau so viel näher gebracht, von der ich bis daher eigentlich nur die Erzählung über Nils Holgersson kannte. Ich habe die gemeinsame Reise mit Selma und ihren beiden geliebten Frauen sehr genossen und bin froh, so viel Interessantes und Erstaunliches über diese Frau erfahren zu haben. Sehr schön abgerundet wird das Leseerlebnis noch durch zwei Rezepte und einer Playlist am Ende des Romans und einer Karte Schwedens im Buchdeckel, die das Reisen mit Selma erleichtert.

Eine Leseempfehlung nicht nur, aber auch für Schwedenliebhaber und alle, die über Selma Lagerlöf in Romanform mehr erfahren möchten.

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Veröffentlicht am 05.10.2021

Geister-Gruselkabinett für junge Leser

Die Geister der Pandora Pickwick
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Christina Wolff beschreibt in "Die Geister der Pandora Pickwick" die spannende Zeit von Fanny Jones in dem Antiquitätenladen ihrer Tante Harriet. Während ihres Aufenthaltes stößt Fanny dabei auf seltsame ...

Christina Wolff beschreibt in "Die Geister der Pandora Pickwick" die spannende Zeit von Fanny Jones in dem Antiquitätenladen ihrer Tante Harriet. Während ihres Aufenthaltes stößt Fanny dabei auf seltsame Gesellschaft und auch auf einige Geheimnisse, die ihre Mutter als auch ihre Tante ihr bislang verschwiegen haben.
Das Cover und auch die Illustrationen, die zwischen den einzelnen Kapiteln immer mal wieder auftauchen sind dem Inhalt des Buches entsprechend ein wenig schaurig aber dem Klientel genügend nicht unheimlich gestaltet. Der Blick auf dem Cover in den Laden von Harriet macht gleich neugierig und läßt die Leser sogleich in die Hauptperson, Fanny, hineinschlüpfen.

Die einzelnen Charaktere sind sehr liebevoll und detailiert dargestellt und der Schreibstil der Autorin ist wunderbar flüssig und bildhaft. Die einzelnen Kapitel haben für die junge Leserschaft eine angenehme überschaubare Seitenzahl, so daß der Spaß am Lesen unbedingt erhalten bleibt.

Mit Fanny Jones hat die Autorin eine Protagonistin entwickelt, die sogleich von allen Lesern ins Herz geschlossen wird und mit der man gerne durch den Laden der Tante bei Tag und Nacht herumwandert und es genießt, wie sich Fanny von Seite zu Seite immer mehr entwickelt und den Antworten auf ihre zahlreichen Fragen immer näher kommt.

Bei der ein oder anderen Geisterbeschreibung habe ich mich jedoch gefragt, ob dies für Kinder ab 10 Jahren nicht doch schon zu gruselig ist.
Dennoch bereitet diese Lektüre in jedem Fall großen Lesespaß und eignet sich mit Sicherheit auch für eine Fortsetzung mit der abenteuerlustigen, neugierigen und sympathischen jungen Heldin, Fanny Jones.

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Veröffentlicht am 15.09.2021

Geschichte über einen römischen Kaiser kindgerecht erleben

Der Junge, der Kaiser werden sollte
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In seinem Buch "Der Junge, der Kaiser werden sollte" erzählt Ryan Holiday die Geschichte über den jungen Marcus Aurelius, der dazu auserkoren wurde, römischer Kaiser zu werden.

Der Autor erzählt in kindgerechten ...

In seinem Buch "Der Junge, der Kaiser werden sollte" erzählt Ryan Holiday die Geschichte über den jungen Marcus Aurelius, der dazu auserkoren wurde, römischer Kaiser zu werden.

Der Autor erzählt in kindgerechten kurzen und einfachen Sätzen in angenehm großer Schrift wie der junge Marcus mit dieser anfänglich großen Last klar kommen musste. Angefangen von den Ermunterungen der Mutter über den ersten Unterricht seines Lehrers Rusticus bis hin zu eigenen Erfahrungssammlungen.

Die etwas skizzenhaft wirkenden, jedoch zur Zeit von Aurelius sehr passenden und aufschlussreichen Illustrationen von Victor Juhasz untermalen diese Geschichte sehr eindrucksvoll.

Ein wunderbares Buch, welches Aurelius' Grundsätze für Kinder verständlich und leicht erklärt darlegt.

Unbedingt empfehlenswert für junge Leser oder aber auch Eltern, die über auch heute noch geltende Werte einfach erklärt etwas erfahren und lesen möchten.

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Veröffentlicht am 09.05.2021

Besondere Geschichte um ganz besondere Kinder!

School of Talents 1: Erste Stunde: Tierisch laut!
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In der "School of talents" von Silke Schellhammer werden Kinder und Jugendliche geschult, mit ihren ganz besonderen Eigenschaften umzugehen.
Der Direktor der Schule, Thomas Franzen, bemerkt das besondere ...

In der "School of talents" von Silke Schellhammer werden Kinder und Jugendliche geschult, mit ihren ganz besonderen Eigenschaften umzugehen.
Der Direktor der Schule, Thomas Franzen, bemerkt das besondere Talent seiner Nichte Alva, die Tiere sprechen hören kann, und nimmt diese für eine Art Praktikum in seiner Schule auf.
Alva ist zunächst sehr schüchtern und unsicher, wie sie sich verhalten soll. Doch als die Zukunft der Schule auf dem Spiel steht, findet sie schnell Freunde, bei dem Unterfangen, die scholl of talents zu retten.

Das Buch von Silke Schellhammer besticht durch eine wunderbare Prise Humor und wunderbare Illustrationen der Zeichnerin Simona M. Ceccarelli, die gerade für junge Leser für liebenswerte Abwechslung zwischen den Kapiteln sorgen.
Im zweiten Drittel der Geschichte verliert sich die Autorin ein wenig in zu detaillierte Auseinandersetzungen mit den einzelnen Besonderheiten der Schüler(innen) und Lehrer(innen). Aber davon abgesehen ist die "Erste Stunde" nicht nur "Tierisch laut!", sondern auch tierisch gut.

Ich freue mich schon auf die 2.Stunde: Stromausfall der Scholl of talents und vergebe wohlverdiente 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 13.03.2021

Beschauliche Elbinseln legen düsteres deutsches Kapitel offen!

Mordsand
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Im vierten Kriminalfall "Mordsand" des Ermittlerduos Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn wird auf einer Elbinsel von einem Pärchen, welches dort die Nacht verbracht hat, ein Schädel am Strand entdeckt. ...

Im vierten Kriminalfall "Mordsand" des Ermittlerduos Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn wird auf einer Elbinsel von einem Pärchen, welches dort die Nacht verbracht hat, ein Schädel am Strand entdeckt. Bei der ersten Untersuchung durch die Kriminaltechnik stellt sich heruas, dass dort eine gefesselte Leiche vergraben wurde. Frida und Bjarne beginnen zu ermitteln und müssen die Spuren bis weit über die Elbe hinaus verfolgen.
Wer ist der Tote und warum wurde er gefesselt und anschließend vergraben?

Romy Fölck nimmt den/die Leser/in auch in diesem Fall wieder mit auf eine zunächst sehr merkwürdig anmutende und ratlose Ermittlung.
Neben der Suche nach dem/den Täter/n erfährt man einiges aus dem privaten Umfeld von Frida und Bjarne. In den ersten 2/3 des Kriminalromanes stehlen die privaten Ereignisse der laufenden Ermittlung sogar oftmals die Show.
Eine düstere und bedrückende Atmosphäre wird hier noch eher durch die immer wieder einfließenden Berichte aus den Jugendwerkhöfen der ehemaligen DDR als aus der Fahndung nach dem/den Mörder/n geschaffen.
Während anfangs die Spannung lange auf sich warten läßt, gelingt es der Autorin zum Ende ein turbulentes Finale zu präsentieren; mit einem Ausblick auf eine weitere Fortsetzung der Reihe.

Nach den spannungsgeladenen Vorgängern von "Mordsand" läßt es Romy Fölck dieses Mal etwas ruhiger angehen. Der Kriminalroman kann durch einen gelungenen Anfang, den grausamen Berichten aus den Werkhöfen, dem Lokalkolorit der Elbmarsch und dem spannenden Finale punkten.
Im kompletten Mittelteil hat der Krimi seine Längen und ein Spannungsbogen wird hier vergeblich gesucht.
Alle, denen Frida und Bjarne nebst Angehörigen und Freunde ans Herz gewachsen sind, werden die mangelnde Spannung der Autorin verzeihen können.
Da ich mich zu diesen Lesern zähle, vergebe ich 4 Sterne und freue mich auf den Nachfolger.

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