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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.03.2021

Vorlese-Bildergeschichten zu Kindergartenthemen

Mit Korny durchs Jahr
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In den acht Bildergeschichten erlebt der kleine Korny spannende Alltagsabenteuer: aufregender Besuch in der Kita, schöne gemeinsame Familienerlebnisse mit Mama und Papa und besondere Ereignisse, wie der ...

In den acht Bildergeschichten erlebt der kleine Korny spannende Alltagsabenteuer: aufregender Besuch in der Kita, schöne gemeinsame Familienerlebnisse mit Mama und Papa und besondere Ereignisse, wie der Laternenumzug im Herbst. Korny ist ein mutiger kleiner Koala-Junge, der Geschichten liebt und am liebsten seine Zeit mit seinen Freunden verbringt. Die Kleinsten werden sich bestimmt ein bisschen in Korny wieder finden, wenn er sich auf das Schlittenfahren freut oder ungeduldig auf den frisch gebackenen Kuchen wartet. Für Leseanfänger ist die Schrift etwas zu klein. Wir finden, das Buch eignet sich am besten zum gemeinsamen Vorlesen, damit gleichzeitig die Bilder angeguckt werden können. Also perfekt für das gemeinsame Abendritual. Außerdem laden Kornys Erfahrungen zum Austausch ein und sogar eine bekanntes Märchen hat ihren Weg ins Buch gefunden.

Fazit: Wir können dieses sehr schön illustrierte Vorlese-Bilderbuch ab vier Jahren uneingeschränkt empfehlen, weil uns die bunte Vielfalt der Figuren - sehr süß illustriert -, Textlänge und die abwechslungsreichen Alltagsabenteuern prima gefallen hat.

Veröffentlicht am 13.03.2021

Coming-of-Age-Hommage an die Kulturszene der 1980-er Jahre

Hard Land
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In „Hard Land“ erzählt Sam von dem Sommer 1985 in Missouri, in dem sich sein fünfzehnjähriges Ich das erste Mal verliebte und seine Mutter starb. So beginnt auch der erste Satz, des Buches, der sich in ...

In „Hard Land“ erzählt Sam von dem Sommer 1985 in Missouri, in dem sich sein fünfzehnjähriges Ich das erste Mal verliebte und seine Mutter starb. So beginnt auch der erste Satz, des Buches, der sich in eine Reihe von schön geformten Sätzen einreiht, die einem nicht mehr aus dem Kopf gehen. Genauso wie die Ideen und Eigenheiten der Protagonisten: beispielsweise die neunundvierzig Geheimnissen der Stadt, welche, einmal eingestreut, immer wieder auftauchen. Dadurch hat man noch mehr den Eindruck, dass alles ineinandergreift und eine stimmige Geschichte ergibt. Der Klappentext gibt die Handlung exakt wieder - mehr braucht man gar nicht wissen.

„Hard Land“ ist ein klassischer Roman, über das Erwachsenwerden: Gefühlschaos - zu Tode betrübt und himmelhoch jauchzend - durch Verlust und Liebe; und lebensverändernde Begegnungen, die Sam mit den großen Fragen des Lebens konfrontieren. Sam ist damit gezwungen, sich zu verändern und seiner Kindheit zu entwachsen. Eben diesen Prozess schildert Benedict Wells so stimmig und gefühlvoll, dass ich noch stundenlang hätte weiterlesen können, weit über Sams magischen Sommer hinaus. Ich fühlte mich tatsächlich an die Filme „Breakfast Club“ und „Stand By Me“ erinnert und liebte die zahlreichen kulturellen Anspielungen, denkwürdigen Momente und klugen Gedanken. Die skurrile Szene, in der Billy Idols „Dancing With Myself“ zum Einsatz kommt, werde ich nicht mehr vergessen. Die Tatsache, das der Roman einen eigenen Soundtrack besitzt und mit einem Abspann endet, passt einfach perfekt. Ich könnte mir die Story auch als Film gut vorstellen. Das Ende hat mich begeistert: schön (nicht schnulzig), intelligent und tröstlich, mit dem nostalgischen Gefühl, das ich mir erhofft hatte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.03.2021

Umfassende Infos und funktionierende Strategien - Leseempfehlung!

Schlagfertig
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Das Thema Schlagfertigkeit wird in diesem Ratgeber ganzheitlich behandelt, mit besonderem Augenmerk auf wichtigen Ausgangsvorraussetzungen: Rollenklarheit, Kernwerte und Authentizität, Glaubenssätze, Selbstvertrauen ...

Das Thema Schlagfertigkeit wird in diesem Ratgeber ganzheitlich behandelt, mit besonderem Augenmerk auf wichtigen Ausgangsvorraussetzungen: Rollenklarheit, Kernwerte und Authentizität, Glaubenssätze, Selbstvertrauen und unterschiedliche Arten von Angriffen und möglichen Reaktionen. Die theoretischen Grundlagen sind verständlich und humorvoll erklärt. Die darauf folgenden praktischen Beispiele sind persönliche Einblicke aus dem großen Erfahrungsschatz von Michael Traindt und seiner Arbeit als Schlagfertigkeits- und Auftrittstrainer, in denen er Menschen auf schwierige Gespräche vorbereitet. Mir hat die Mischung aus sorgfältig gewähltem Ausdruck, österreichischer Leichtigkeit und Kompetenz sehr gefallen.
„Schlagfertig“ inspiriert dazu, sich in den genannten Bereichen, über das eigenen Verhalten Gedanken zu machen: Welche Werte sind mir wichtig? Bin ich mir meiner Rolle bewusst? Betrachte ich meinen Selbstwert losgelöst von dem, wie mich andere behandeln?
Ich habe dieses Buch gelesen, weil ich schwierige Gespräche besser meistern wollte. Beim Lesen hat sich meine Anspruch an mich und die Lektüre allerdings verändert. Es geht gar nicht darum witzige Antwortphrasen parat zu haben oder sofort mit Gegenangriffen zu kontern, um Stärke zu beweisen. Es geht viel mehr um die innere Einstellung und eine gute Vorbereitung. Für schwierige Situationen gibt es konkrete Tipps, wie ich problematische Themen anspreche und meine Kummunikationsfähigkeiten in heiklen Gesprächsituationen verbessere. Aber vor allem, wie ich mich weniger angreifbar mache. „Schlagfertiger werden braucht Zeit und ist ein Prozess. Das Lesen eines Buches ist ein guter Start, das Besuchen eines Seminars ebenso, die wirkliche Arbeit folgt aber in der Regel erst danach“, schreibt Michael Traindt ehrlicherweise in seinem Buch.

Mein Fazit: Ein wirklich hilfreicher Ratgeber für Mutige und Neugierige, die sich Souveränität in schwierigen Gesprächen wünschen und erfolgreicher, selbstbestimmter und freier leben möchten.

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Veröffentlicht am 22.02.2021

Sprache der Gefühle verstehen und komplexe Probleme lösen

Fühlen lernen
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Sind Sie genervt von ihren Mitmenschen, erschöpft oder fühlen sich über- oder unterfordert? Kennen Sie den Satz: „Ich bin mir meiner Gefühle nicht sicher?“ Warum ist das so? „Fühlen lernen“ zeigt einen ...

Sind Sie genervt von ihren Mitmenschen, erschöpft oder fühlen sich über- oder unterfordert? Kennen Sie den Satz: „Ich bin mir meiner Gefühle nicht sicher?“ Warum ist das so? „Fühlen lernen“ zeigt einen Weg, diesen Signalen auf den Grund zu gehen und empfindsamer zu werden, für das, was in uns vorgeht und erklärt, warum wir oft nicht wissen, was wir fühlen. Gefühle sind schließlich mehr als „oberflächliche, esoterisch angehauchte Gefühlsduselei.“ Frei vom Selbstoptimierung zielt Dr. Carlotta Welding darauf ab, dem Leser alles Wichtige zu vermitteln: was Gefühle uns mitteilen wollen und wie man dieses Wissen nutzt. Sie geht auch darauf ein: warum „enge Kontakte und feste Bindungen einen wichtigen Schutzraum bieten, in dem Emotionen erzeugt, erlernt und eingeübt werden“, weshalb deutlich wird, warum Vereinsamung ein großes Problem darstellen könnte.

10 Prozent der Bevölkerung sind gefühlsblind. Anhand dieses Phänomens erklärt Dr. Carlotta Welding worin das Problem begründet liegt und wie man ihm begegnet. „Denn Fühlen kann man lernen.“ Zwischen den beiden Extremen, keinen Zugang zu den eigenen Gefühlen zu haben und von intensiven Gefühlen überrollt zu werden, gibt es einige Abstufungen, in denen sich jeder wiederfinden wird. Wer Aufgrund unterschiedlicher Ursachen (Genetik, Erziehung, Kindheit, Bindungen) Schwierigkeiten mit dem Fühlen hat, kann in diesem Ratgeber mehr über einen gesunden Umgang mit Gefühlen erfahren und letztlich auch das Verhalten der Mitmenschen besser nachvollziehen.

Als Erstes habe ich mittendrin angefangen und das Interview mit dem gefühlsblinden Mann gelesen (es gibt auch einen entsprechenden Test im Buch). Das fand ich so spannend, dass ich mehr erfahren wollte. Dr. Carlotta Welding schreibt wie man lernt, unangenehme Gefühle zu tolerieren und intensive Gefühle zu regulieren (emotionale Intelligenz). Ganz praktische Informationen, die man in Verbindung mit Achtsamkeit vielleicht schon mal gehört hat und täglich üben kann. Mir hat vor allem der sympathische Schreibstil gefallen, die aufgelisteten Emotionswörter und die zahlreichen Bezüge und Beispiele. Interessant fand ich auch die Einblicke, wie eine therapeutische Behandlung ablaufen könnte. Und natürlich geht es auch um das eigene Stresserleben und die Erkenntnis, dass Gefühle auch wieder vorbei gehen. Als Leser merkt man, dass Dr. Carlotta Welding das Thema am Herzen liegt und sie lange darüber geforscht hat. Zum Glück! Für mich ein sinnvolle Lektüre im Dschungel unnötiger Sachbücher, das wirklich einen Mehrwert hat. Tatsächlich ist der intuitive Umgang mit Gefühlen nicht empfehlenswert, wenn einem in der Kindheit kein gesunder Umgang beigebracht wurde. Es ist also sinnvoll, sich zu informieren. Besonders Menschen, die im Gesundheitswesen arbeiten und Eltern, weil die frühkindliche Entwicklung eine entscheidende Rolle spielt.

Mein Fazit: Der eigene „Umgang mit Gefühlen lässt sich nicht über Nacht ändern“ und das Lesen eines Buches, kann nur die Voraussetzungen dafür schaffen. Aber: Wer zufriedener leben möchte, kommt an der Auseinandersetzung mit den eigenen Gefühlen einfach nicht vorbei. Anschaulich und sympathisch zeigt „Fühlen lernen“ aktuelle Erkenntnisse über ein hochkomplexes Thema und ist damit nicht nur für gefühlsblinde Menschen interessant, sondern für jeden.

Veröffentlicht am 22.02.2021

Ein Geschichte wie das Meer, stürmisch und ruhig zugleich - großartig!

Warten auf Wind
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In Vingas Leben gibt es große Veränderungen, vor denen sie auf die Insel, zu ihrem Großvater, flüchtet. Der wortkarge, pensionierte Seemann, mit Schiffermütze und Pfeife, ist der einzige Mensch, dessen ...

In Vingas Leben gibt es große Veränderungen, vor denen sie auf die Insel, zu ihrem Großvater, flüchtet. Der wortkarge, pensionierte Seemann, mit Schiffermütze und Pfeife, ist der einzige Mensch, dessen Nähe sie gerade erträgt. Er nimmt die Dinge so, wie sie sind. Sein Lebensmotto: Man gewöhnt sich an alles. In seinem Haus, ganz in der Nähe des Leuchtturms, riecht es nach Tabak und Meer, sehnsuchtsvoller Einsamkeit und Ruhe. Vinga liebt ihren Opa und möchte selbst einmal Seemann werden. Die stille, einsame und naturverbundene Vinga hat keine Freunde in der Stadt. Manchmal fühlt sie sich einsam, aber eigentlich ist sie auch gern allein. Das harmonische und ruhige Leben auf der Insel tut ihr gut, aber während auf dem Festland die Rekordhitze wütet, tobt in ihr ein innerer Brand. Seit ihr Großvater sie mit einer selbstgemalten Schatzkarte und einem eigenen Boot überrascht hat, restauriert Vinga am Strand die Schnigge, ein kleines Boot. Dabei kommt es zu einer Begegnung, mit einem besonderen Mädchen, das mit ihrer Gegensätzlichkeit alles durcheinander bringt.

Die idyllische Kulisse und der unaufgeregt Schreibstil fügen sich einfach perfekt zusammen. Die wenigen Dialoge unterstreichen Vingas wortkargen Charakter und zeigen in ihren Beschreibungen ihre verträumte und emotionale Seite. „Aber hier draußen gibt es nur das Meer, und ich male mir aus, wo ich überall hinsegeln könnte“ (S. 14). Sie ist eine außergewöhnliche Einzelgängerin. Mit Hawaihemd, Schiffermütze, den roten Locken und dünnen Beinen wäre sie am liebsten unsichtbar, im Gegensatz zu Ruth, die gesehen werden will, viele Freunde und Interessen hat, aber trotzdem nicht so sein kann, wie sie ist. Die Beziehung zwischen Vinga und ihrem Großvater ist besonders und hat mich beim Lesen sehr fasziniert. So einfühlsam und beinahe leicht werden schmerzhafte Themen behandelt und tiefgründige Botschaften vermittelt, während man in die maritime Landschaft eintaucht und sich nur auf das konzentriert, was gerade zählt.

Mein Fazit: Einfühlsame Geschichte, mit einer großartigen Protagonistin, über den Umgang mit intensiven Gefühlen und die Abschiede und Neuanfänge des Lebens. Eins meiner Lieblingsbücher, das auch meine Tochter mochte. Vereint Anspruch, Unterhaltung, Tiefsinn, die Schönheit des Meeres und der Natur. Für Kinder und Erwachsene sehr zu empfehlen!