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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.04.2021

Super Auftakt eines tierischen Piratenabenteuers

Paradise Pirates
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In diesem Abenteuerbuch spielen ausschließlich Tiere die Hauptrolle: anthropomorph dargestellt spielt die Piratengeschichte in einer Welt, in der Spezies unter ihres gleichen bleiben. Es gab nur eine Schiffsbesatzung, ...

In diesem Abenteuerbuch spielen ausschließlich Tiere die Hauptrolle: anthropomorph dargestellt spielt die Piratengeschichte in einer Welt, in der Spezies unter ihres gleichen bleiben. Es gab nur eine Schiffsbesatzung, die aus unterschiedlichen Tierarten bestand: die berühmt-berüchtigte Crew der „Menagerie“. Hauptfigur der Geschichte ist das Eichhörnchen Salty, dessen Freundin Ozeane von den Füchsen entführt wird. Sie haben es auf seine Schatzkarte abgesehen. Um Ozeane zu retten, benötigt Salty Unterstützung und begegnet dem ehemaligen Captain der „Menagerie“. Er ist die einzige Chance, seine Freundin zu retten.

Die Gestaltung des Buches ist kindgerecht und fördert die Lesebegeisterung, wenn die Crew der „Paradise Pirates“ auf den farbigen Illustrationen von Max Meinzold zum Leben erwacht. Der Stil erinnert an Animationsfilme und hat uns begeistert. Die Handlung ist inhaltsreich und spannend. Die Figuren sind individuell, liebenswert und vielfältig. Glaubhaft dargestellte Charaktere, mit dem Fokus auf der ereignisreichen Seefahrt und Schatzsuche, machen das Buch rund. Etwas unangenehm aufgefallen sind die Stolperfallen beim Lesen: vereinzelt unnötig komplizierte Schachtelsätze und ein fehlendes Glossar der maritimen Begriffe.

Fazit: Eine bunte, ideenreiche und abenteuerliche Geschichte, die Kinder ab 7 Jahren fantasievoll für Seeräubergeschichten begeistert. Eignet sich hervorragend zum Vorlesen und lässt erwartungsvoll auf die Fortsetzung hoffen.

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Veröffentlicht am 25.04.2021

Gelungener Mix aus Wissen und Unterhaltung

Abschied von Hermine
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Warum müssen wir sterben? Und was würde Unsterblichkeit für uns bedeuten? Gibt es Lebewesen auf der Erde, die unsterblich sind? Diesen und vielen weiteren Fragen widmet sich dieses Sachbuch.
Gerade bei ...

Warum müssen wir sterben? Und was würde Unsterblichkeit für uns bedeuten? Gibt es Lebewesen auf der Erde, die unsterblich sind? Diesen und vielen weiteren Fragen widmet sich dieses Sachbuch.
Gerade bei tabuisierten Gesellschaftsthemen wie Tod und Sterben ist ein Buch wie dieses wunderbar, weil Wissen humorvoll, wertschätzend und informativ präsentiert wird. Auf diese Art konnte schon „Darm mit Charme“ viele Leser unterhalten und gleichzeitig über wissenschaftliche Erkenntnisse aufklären. Man fühlt sich auch hier bestens unterhalten, wenn Jasmin Schreiber über spannende Phänomene, der sich stetes verändernden wissenschaftlichen Erkenntnisse schreibt, ihre spürbare Wertschätzung zu Tieren und der Natur einfließen lässt und nicht zuletzt wegen der informativen und niedlichen Illustrationen, die sie selbst beigesteuert hat.
Beispielsweise wird der Verwesungsprozess am Beispiel des Hamsters Hermine im Wald betrachtet, an dem zahlreiche Tiere beteiligt sind. Man erfährt des Weiteren warum eine Erdbestattung zum Problem werden kann und warum restriktive Bestattungsgesetze in Deutschland dringend eine Reformierung nötig hätten.
Ich fand das abschließende Kapitel über Trauer besonders gelungen, weil Jasmin Schreiber einen hilfreichen und tröstlichen Einblick in die Trauerbewältigung gibt. Das Buch erhält einige persönliche Einblicke und lässt durchblicken, dass Nachhaltigkeit, Wohlwollen und Individualität sowohl im Leben als auch im Tod eine wichtige Rolle spielen. Der flüssige Schreibstil, die angenehme Schriftgröße und die beinahe freundschaftliche Nuance lädt zum pausenlosen Weiterlesen ein.

Ich würde das Buch gerade Menschen empfehlen, die Angst vor diesem schweren Thema haben. Verständnis zu entwickelt und Kenntnisse über die Notwendigkeit und ihre Abläufe zu bekommen, kann sehr hilfreich sein, wenn es darum geht, den Tod zu akzeptieren. Jasmin Schreiber hat es geschafft, dass man sich gestärkt fühlt und mit allen Lebewesen verbunden, wenn man daran denkt, das wir alles sterben müssen, ohne schummeln zu können.

Fazit: Ein wegbereitendes Buch, das mit überfälligen Tabus bricht und sich auf leichtfüssig anschauliche Weise wissenschaftliche Prozesse und interessante Fakten anschaut und respekt- und humorvoll mit dem Tod auseinandersetzt. Eine lohnenswerte Lektüre, die den Lesespaß nicht aus den Augen verliert. Empfehlung!

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Veröffentlicht am 07.04.2021

Beeindruckende Enzyklopädie mit 176 Themen

Alles, was wir wissen und was nicht
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Christopher Lloyd hat ein umfangreiches Nachschlagewerk herausgegeben, was jedes neugierige Kind und jeden neugierig gebliebenen Erwachsenen begeistern wird. Mit „alles“ sind acht Kapitel mit je zweiundzwanzig ...

Christopher Lloyd hat ein umfangreiches Nachschlagewerk herausgegeben, was jedes neugierige Kind und jeden neugierig gebliebenen Erwachsenen begeistern wird. Mit „alles“ sind acht Kapitel mit je zweiundzwanzig Doppelseiten gemeint: 176 Themen von Plasma, über den Regenwald bis zu den Superreichen - jedes davon begleitet von Experten. Jedes der Themen findet sich auf einer Doppelseite, prall gefüllt mit farbigen Fotos, Illustrationen, interessanten Fakten und kurzen Erklärungen. Der Fokus liegt hier eindeutig auf der grafischen Darstellung, um komplizierte Sachverhalte einfach erklären zu können, Interesse zu wecken und eine bessere Vorstellung zu ermöglichen. Es wird auch auf Fragen eingegangen, deren Antworten noch nicht ausreichend erforscht wurden, was sehr schön deutlich macht, wie wenig wir eigentlich wissen und Kinder die Entdecker von morgen sein könnten. Besonders tolle Idee: zu jedem Thema auf einer Doppelseite finden sich Querverweise. Letztlich sind viele der Themen miteinander verknüpft, da ein querlesen ausdrücklich erwünscht ist - und auch am meisten Spaß macht.

Fazit: Es liegt Christopher Lloyd vor allem daran: Interesse zu wecken, Wissen interessant zu vermitteln und Begeisterung auszulösen. Denn natürlich kann nicht „alles“ aufgenommen werden, so wie es der Titel verspricht. Vielleicht kann man sich aber gerade wegen der oberflächlichen und sachlichen Betrachtungsweise stundenlang damit beschäftigen und darüber unterhalten. Insgesamt ein hochwertiges Buch, mit einer großen Bandbreite an interessanten Themen zum Stöbern und Inspirieren lassen.

Veröffentlicht am 07.04.2021

Entstehungsgeschichte und Zeitreise ins das Viktorianische Zeitalter

Die Erfindung von Alice im Wunderland
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„Die Erfindung von Alice im Wunderland“ ist eine bemerkenswerte literaturwissenschaftliche Auseinandersetzung mit der moralisierenden englischen Kinderliteratur des 18. und 19. Jahrhunderts und der Entstehungsgeschichte ...

„Die Erfindung von Alice im Wunderland“ ist eine bemerkenswerte literaturwissenschaftliche Auseinandersetzung mit der moralisierenden englischen Kinderliteratur des 18. und 19. Jahrhunderts und der Entstehungsgeschichte von „Alice im Wunderland“ und dem Folgeband „Hinter den Spiegeln“ von Charles Dodgson, besser bekannt unter seinem Künstlernamen „Lewis Carroll“. Es wird spannenden Thesen nachgegangen, allerdings so, dass sich der Leser seine eigene Meinung bilden kann, während man Peter Hunt auf seiner Schnitzeljagd durch Zitate, Briefwechsel und „Textverweise, sozialer, kultureller und religiöser Spuren, voller privater Scherze und Anspielungen“ folgt. Trotz seiner souveränen und sachlichen Herangehensweise, weiß Peter Hunt, wie er den Leser immer wieder überrascht und fesselt. Besonders beindruckend sind die zeitgenössischen Fotos, die nach Oxford und das Viktorianische Zeitalter entführen und teilweise seitenfüllend eine gute Qualität aufweisen.

Ich bin kein großer Alice-Fan, aber das Buch hat mir gefallen. Deswegen könnte es auch für andere spannend sein, die sich für Literatur, insbesondere Kinderliteratur interessieren, unabhängig davon, ob man Alice kennt, oder nicht. Die Lektüre eröffnete mir jedenfalls eine ganz neue Sicht auf Alice, die Grinsekatze und den verrückten Hutmacher, denen ich als Kind begegnet bin, und es kann faszinierend sein, Bekanntes aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten.

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Veröffentlicht am 13.03.2021

Abenteuer mit Drachin, Ritter und magischen Wesen

Die Farm der fantastischen Tiere, Band 1: Voll angekokelt!
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Die Zwillinge - Montgomery, genannt Monty und Petronella, kurz Nell - wissen kaum etwas über ihre Tante Alysandra, bei der sie die Ferien verbringen werden. In der Familie gilt sie als skurril und sonderbar. ...

Die Zwillinge - Montgomery, genannt Monty und Petronella, kurz Nell - wissen kaum etwas über ihre Tante Alysandra, bei der sie die Ferien verbringen werden. In der Familie gilt sie als skurril und sonderbar. Nach ihrer Ankunft in Land´s End stellen sie fest, die Farm ist kein gewöhnlicher Ort, sondern eine Auffangstation für magische Tiere aus der Anderwelt, die versorgt und beschützt werden müssen. Mit Neugier, Mut und Entschlossenheit stellen sich Nell und Monty den fiesen Schurken, und verteidigen die Drachin, die in Gefahr schwebt.

Es lohnt sich, in die neue Reihe von Michael Peinkofer reinzulesen. Sie ist unterhaltsam, spannend, magisch und voller schöner Illustrationen von Simone Krüger. Die comicartigen Bleistift-Zeichnung sind detailliert und bilden mit dem farbigen Vorsatzpapier, das alle Charaktere des Buches präsentiert, eine ansprechende Kinderbuchgestaltung. Zusammen mit dem Schreibstil, dem spannenden Einstieg, der Schriftgröße und Kapitellänge eignet sich das Buch auch hervorragend für Lesemuffel ab 8 Jahren - für Jungs und Mädchen gleichermaßen interessant.

Uns haben die verschiedenen magischen Tiere an J. K. Rowlings „Phantastische Tierwesen“ erinnert: Drachen, Fabelwesen und ungewöhnliche Kreaturen. Weitere Bücher des Autors ranken sich um diese Welt, aber „Die Farm der fantastischen Tiere“ ist eine unabhängige Geschichte. Einen Baku würden wir selbst gern einmal füttern und die erwachsene Pipi-Langstrumpf-Version zur Tante zu haben, wäre auch genial.
Die Farm der fantastischen Tiere ist ein toller Ort, der mit seinen magischen Einfällen, noch viel Stoff für weitere Bände der Reihe bietet, auf die man sich freuen darf. Uns hat der Auftakt sehr gefallen.

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