Der gefrorene Himmel
Der gefrorene HimmelEin Buch, das dem Leser lange nicht aus dem Kopf geht und man hat viel darüber nachzudenken. Der Autor ist ein indigener Kanadier. In diesem Buch läßt er teilweise sein Leben und das Leben seiner Vorfahren ...
Ein Buch, das dem Leser lange nicht aus dem Kopf geht und man hat viel darüber nachzudenken. Der Autor ist ein indigener Kanadier. In diesem Buch läßt er teilweise sein Leben und das Leben seiner Vorfahren miteinweben. Saul gehört dem Stamm der Ojibwe an. Er erzählt sein Leben aus einer Suchtanstalt, in der er sich befindet, um von seiner Alkoholsucht freizukommen. Bis zu seinem achten Lebensjahr wächst er bei seiner Großmutter auf, da seine Eltern dem Alkohol total verfallen sind. Die Großmutter lehrt ihm die indianische Lebensweise. Als diese stirbt, wird er zwangsweise in die Residential School eingewiesen. Dort werden sie gezüchtigt, die indianische Lebensweise wird ihnen herausgeprügelt und sie werden sexuell belästigt. Saul beginnt mit dem Eishockey, um damit all den Schmerz und die Wut hinauszuschreien. Er wird einer der besten Spieler und darf in den führenden Mannschaften mitspielen. Doch das Schicksal, indianischer Abstammung zu sein, holt ihn ein und er verfällt dem Alkoholismus. Der Autor erzählt in kurzen Kapiteln sehr detailliert Sauls Leben und man spürt, dass dies nicht Fiktion ist, sondern diese intensiven schmerzhaften Schilderungen muß man selbst erlebt haben. Mit eindrucksvollen Worten beschreibt er Kanadas Natur, die weiten Wälder, die zugefrorenen Seen und die miefigen Industriestätte. Das karge und menschenverachtende Leben in der Residential School. Und seine großen Erfolge beim Hockey, wo Saul alle Techniken des Spiels beherrscht und schneller als alle anderen war. Mich hat das Buch tief beeindruckt. Die einzelnen Kapitel sind sehr kurz gehalten und man muß nach jedem Kapitel immer wieder innehalten um das zu verstehen, was da erzählt wurde. Der eisblaue Einband mit dem Pferd im Vordergrund weist auf die indische Tradition des Autors hin. 100 % zu empfehlen. Und man fragt sich, wer gibt den Menschen das Recht, die alten indianischen Traditionen und Rituale diesen Menschen zu verbieten.