Fehler, keine Spannung und zu viele gewagte Themen
NiemandsmädchenNeonatizid, den Begriff werden die meisten noch nie gehört haben und doch erscheinen in den Medien immer wieder Berichte zu diesem Thema. Es handelt sich dabei nämlich um die Neugeborenentötung. Ein unverständliches ...
Neonatizid, den Begriff werden die meisten noch nie gehört haben und doch erscheinen in den Medien immer wieder Berichte zu diesem Thema. Es handelt sich dabei nämlich um die Neugeborenentötung. Ein unverständliches und grausames Thema, das viele den Kopf schütteln lässt. In "Niemandsmädchen" könnt ihr die Geschichte einer Frau erlesen, die zum einen ihre Schwangerschaft verdrängte und nach der Geburt, das kleine zarte Wesen nur noch los werden möchte. Hier schaltet sich Kommissarin Hannah Adams ein, die den Mord an dem kleinen Mädchen verhindern möchte und das während in der Nähe eine unmittelbare Katastrophe geschieht.
Zuerst muss ich sagen, das mich das Thema doch sehr schockierte. Man erfährt zwar nur Bruchstück-weise davon, aber dies reichte mir schon. Mehr Informationen bietet dazu das Internet, wo man teils grausame Zahlen ertragen muss.
Kommen wir aber nun zur Geschichte und zu der wohl eingebildetsten, arrogantesten und miesepetrigsten Kommissarin über die ich je etwas gelesen habe. Hannah Adams war mir aber der ersten Seite unsympatisch und nervte mich spätestens ein paar Seiten danach. Die Kommissarin wurde zwangsversetzt nachdem sie einem Kollegen nachstellte, was sie sich selbst immer wieder schön redet. Mit so einer Kommissarin eine Buchreihe zu beginnen, finde ich schon sehr undurchdacht.
Die Zweite im Bunde ist die Staatsanwältin Leyla Zapatka, deren Person mir mehr zu sagte aber trotzdem für einen faden Beigeschmack sorgte. Die Dame leidet an Morbus Meniére was zu Schwindelanfällen und Hörverlust führen kann. Gerade als Staatsanwältin hätte ich eine starke Frau erwartet die mit ihren Krankheit umgehen kann und auch bereit ist ihr Umfeld über diese Erkrankung zu informieren. Doch nix geschieht. Leyla zieht es vor sich teilweise zu blamieren als von vornherein klar zu stellen was mit ihr los ist.
Und genau diese beiden Damen sollen ein kleines Mädchen finden, was vielleicht kurz vor einer Tötung steht.
Zum Teil können wir aber auch die Geschichte aus der Sicht der Mutter erleben, die ihr Kleines, was sie nur Äffchen nennt, einfach nur ekelhaft findet. Mitleid für das kleine Mädchen empfindet man schnell, allerdings bekommt man einfach kein Gefühl für Christine. Erst im Epilog erfährt man näheres.
Die Tragödie um ein kleines Mädchen das vielleicht getötet werden soll, reicht eigentlich für einen Krimi bereits, doch im Buch gibt es noch eine weitere Katastrophe. Diese ist so nebensächlich, das man sich kaum für sie interessiert und man ehr genervt ist weil sie volle Straßen verursacht.
Abgesehen von den Rechtschreibfehlern und einigen Grammatikfehlern, war das Buch ok, aber nicht umwerfend. Die Autorin schaffte es einfach nicht Spannung im Buch zu erzeugen und machte sich mit den beiden desaströsen Hauptcharakteren lächerlich.
Mit 200 Seiten war das Buch einfach zu kurz für die gewagten Themen. Hier hätte man mehr Feingefühl einbringen müssen.
Die Idee war nicht schlecht, hätte aber eine bessere Umsetzung benötigt. Ich werde die Reihe wohl nicht weiter verfolgen, da mich Kommissarin Adams nicht ansprach.