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Veröffentlicht am 14.03.2021

Irrfahrt Flucht

Calypsos Irrfahrt
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Das Jugendbuch „Calypsos Irrfahrt“ von Cornelia Franz ist im Carlsen Verlag erschienen.

Der zehnjährige Oscar macht einen Segeltörn mit seinen Eltern im Mittelmeer, als die Familie zwei erschöpfte Kinder ...

Das Jugendbuch „Calypsos Irrfahrt“ von Cornelia Franz ist im Carlsen Verlag erschienen.

Der zehnjährige Oscar macht einen Segeltörn mit seinen Eltern im Mittelmeer, als die Familie zwei erschöpfte Kinder in einem Rettungsring aus dem Wasser fischt. Nala und ihr jüngerer Bruder Moh sind von einem Flüchtlingsboot gefallen. Doch mit den Kindern an Bord beginnt eine Odysee, denn kein Land möchte mehr Flüchtlinge aufnehmen und die Kinder dürfen nicht an Land.

Ich finde das Buch wahnsinnig gut als Diskussionsgrundlage um mit den eigenen Kindern über Fluchtgründe, Asylwesen und Flüchtlingsunterkünfte zu reden. Und vielleicht hilft „Calypsos Irrfahrt“ ja ein bisschen, dass unsere Kinder menschlicher handeln als wir und „fremd“ nicht als Synonym für „feindlich“ sehen.

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Veröffentlicht am 14.03.2021

Zwei Frauen im Faschismus

Sie haben mich nicht gekriegt
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Der Roman „Sie haben mich nicht gekriegt“ von Felix Kucher ist im Picus Verlag erschienen.

Der Autor hat mit seinem Roman eine Doppelbiografie zweier Frauen geschaffen. Marie Rosenberg wächst in Bayern ...

Der Roman „Sie haben mich nicht gekriegt“ von Felix Kucher ist im Picus Verlag erschienen.

Der Autor hat mit seinem Roman eine Doppelbiografie zweier Frauen geschaffen. Marie Rosenberg wächst in Bayern auf und soll eine Buchhandlung übernehmen. Tina Modotti wird als Arbeiterkind in Norditalien geboren und Armut, so wie harte Arbeit gehören zu ihrem Leben, sie wird zur Fotografin und kommunistischen Revolutionärin und engagiert sich im spanischen Bürgerkrieg bis hin zum revolutionären Mexiko. Die unterschiedlichen Lebenswege der beiden Frauen werden von Felix Kucher anschaulich dargestellt. Der geschichtliche Hintergrund kommt dabei nicht zu kurz, so erfahren wir beim Lesen viel über das jüdische Leben in Nazideutschland und die Brutalität des Franco-Regimes in Spanien.
Wie der Autor die beiden Lebenswege miteinander verbindet, hat mir sehr gut gefallen. So lesen Tina und Marie beispielsweise das gleiche Gedicht.
Die Länge des Romans ist dafür verantwortlich, dass man das Buch nicht in einem durchlesen kann und an manchen Stellen hätte ich mir eine gekürzte Version gewünscht. Doch ich finde das Buch lesenswert, wusste ich beispielsweise vor der Lektüre nicht viel über die mexikanische Kulturrevolution.

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Veröffentlicht am 14.02.2021

Verschwörungsmythen und Fake News kontern

Einspruch!
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Das Buch „Einspruch!“ von Ingrid Brodnig ist im Brandstätter Verlag erschienen und beinhaltet Strategien und Tipps, um Verschwörungsmythen und Fake News zu kontern, sowohl im Familien- und Freundeskreis ...

Das Buch „Einspruch!“ von Ingrid Brodnig ist im Brandstätter Verlag erschienen und beinhaltet Strategien und Tipps, um Verschwörungsmythen und Fake News zu kontern, sowohl im Familien- und Freundeskreis als auch online.

Spätestens seit Beginn der Covid-Pandemie kennt wohl jeder jemanden, der an Falschmeldungen und Verschwörungserzählungen glaubt und mit Fakten nicht mehr abzuholen ist. Ganze Familien werden dadurch gespalten und Freundschaften zerbrechen und wir vermeiden miteinander zu reden, obwohl das Diskutieren und Debattieren für uns und unsere Demokratie so wichtig ist. Auch ich selbst habe mich schon oft dabei ertappt, in hitzigen Debatten nicht gelassen zu bleiben und das Gespräch lieber abzubrechen. Ingrid Brodnig meint, dass man leichter diskutieren kann, wenn man die Tricks und die psychologische Anziehungskraft von Fehlinformation versteht. Außerdem sollen wir niemanden bekehren und unsere Fakten aufzwingen, ein aufrichtiges Hinterfragen und versuchen sich in den Gesprächspartner hineinzuversetzen, regt oft schon zum Nachdenken an und kann ein erster Schritt aus dem Sumpf der Verschwörungstheorie sein.

„Einspruch!“ kann als Anleitung für Menschen gesehen werden, denen Fakten wichtig sind und die ihre Argumente auch in hitzigen Debatten sachlich zur Geltung bringen wollen. Und eines habe ich aus dem Buch mit Sicherheit gelernt: „Niemand ist zu hundert Prozent rational!“

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Veröffentlicht am 14.02.2021

Hannah Arendt ganz persönlich

Was wir scheinen
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Der Roman „Was wir scheinen“ von Hildegard E. Keller ist im Eichborn Verlag erschienen und befasst sich mit dem Leben der berühmten Philosophin Hannah Arendt.
Im Sommer 1975 reist Hannah Arendt ein letztes ...

Der Roman „Was wir scheinen“ von Hildegard E. Keller ist im Eichborn Verlag erschienen und befasst sich mit dem Leben der berühmten Philosophin Hannah Arendt.
Im Sommer 1975 reist Hannah Arendt ein letztes Mal von New York in die Schweiz und lässt ihr Leben Revue passieren: Wegbegleiter, Reisen und der berühmte Eichmann-Prozess bekommen ihren Platz im Buch.
„Was wir scheinen“ ist ein intimes Portrait einer der bedeutendsten Frauen des 20. Jahrhunderts. Doch um den Roman und Hannah Arendts Leben richtig einzuordnen, macht es Sinn, bereits ein Vorwissen zu haben. Als Einsteigerlektüre ist „Was wir scheinen“ sicher nicht empfehlenswert, um Hannah Arendt als bedeutende Denkerin zu verstehen. Der nicht lineare Erzählstil der Autorin wechselt zwischen den Zeiten und Orten. Besonders gefallen haben mir die eingebauten Gedichte von Hannah Arendt selbst, die ihre Persönlichkeit noch einmal hervorheben.

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Veröffentlicht am 13.02.2021

18 Vorlesegeschichten rund um Lotte und ihre Oma

Lotte und die Freitags-Oma
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Das Vorlesebuch „Lotte und die Freitags-Oma“ von Miriam Zedelius ist im Hummelburg Verlag erschienen und beinhaltet 18 Geschichten rund um Lotte und ihre Oma zum Vorlesen für Kinder ab 4 Jahren.

Am Frei-Tag ...

Das Vorlesebuch „Lotte und die Freitags-Oma“ von Miriam Zedelius ist im Hummelburg Verlag erschienen und beinhaltet 18 Geschichten rund um Lotte und ihre Oma zum Vorlesen für Kinder ab 4 Jahren.

Am Frei-Tag wird Lotte von Oma vom Kindergarten abgeholt und die beiden erleben schöne Dinge zusammen: ein Übernachtungsbesuch bei Oma, Käse kaufen auf dem Markt oder Marmelade kochen, mit Oma machen eben auch ganz alltägliche Dinge Spaß. „Lotte und die Freitags-Oma“ eignet sich gut als Gute-Nacht-Geschichte, da die einzelnen Kapiteln nicht zu kurz und nicht zu lang sind. Das Buch eignet sich aber auch als Vorlesebuch für Omas und ihre Enkelkinder, da zumindest meine Kinder beim Zuhören auch Pläne geschmiedet haben, was sie als nächstes mit ihrer Oma erleben möchten.

Die minimalistisch Illustrationen in grün und rot haben mir als Mama beim Vorlesen sehr gut gefallen, meine Kinder waren aber nicht ganz so begeistert, da ihnen die Bilder zu den Geschichten gefehlt haben. Die Geschichten hingegen und die Sprache haben auch meine beiden Kritiker überzeugt.

Wir können das Vorlesebuch „Lotte und die Freitags-Oma“ an andere Familien mit Kindern ab (meiner Meinung nach) 3 Jahren weiterempfehlen.

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