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Veröffentlicht am 14.03.2021

Wird Emmie ihre große Liebe finden? Lesenswerter Selbstfindungsroman voller Melancholie

Jedes Jahr im Juni
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Emmie Blues Kindheit verlief schwierig und sehr einsam, denn ihre alleinerziehende Mutter, verhielt sich, ihr gegenüber, nie wirklich mütterlich und vernachlässigte ihre Tochter.
Doch es kam noch schlimmer, ...

Emmie Blues Kindheit verlief schwierig und sehr einsam, denn ihre alleinerziehende Mutter, verhielt sich, ihr gegenüber, nie wirklich mütterlich und vernachlässigte ihre Tochter.
Doch es kam noch schlimmer, als Emmie plötzlich im Fokus eines Skandals stand und sich daraufhin ihre Mitschüler und sogar ihre beste Freundin von ihr zurückzogen.

Einen Luftballon, den Emmie einst steigen ließ, mit einer Botschaft daran, veränderte schließlich ihr Leben und wendete es zum Guten. Denn ihr Ballon mit Botschaft wurde in Frankreich von Lucas Moreau aufgefunden, mit dem sie zunächst eine rege Brieffreundschaft verband. Und nach ihrem ersten Treffen wurde Emmie zu einer Art Familienmitglied für die Moreaus. So oft es ging trafen sich die beiden und auch als sie älter wurden und Beziehungen mit anderen eingingen, verloren sie sich nie aus den Augen.

Doch Emmie hat sich irgendwann in Lucas verliebt, was sie versucht zu unterdrücken. Als er sie zu einem Abendessen einlädt, weil er etwas Wichtiges mit ihr zu besprechen hat, glaubt sie, dass er endlich begriffen hat, dass sie beide füreinander bestimmt sind. Stattdessen eröffnet ihr Lucas, dass er eine andere heiraten will und bittet sie darum, seine Trauzeugin zu werden. Emmie ist am Boden zerstört, doch wie kann sie ihrem besten Freund und ihrer heimlichen großen Liebe nur diesen Wunsch abschlagen? Lucas älterer Bruder Eliot, scheint als einziger zu ahnen, wie es im Emmie aussieht, doch mit ihm hat sie sich nach einem Vorfall auf einer Party überworfen…

Ich liebe stimmungsvolle, aufwendig gestaltete Romancover. Optisch ist das Buchcover von „Jedes Jahr im Juni“ ein absoluter Hingucker, denn dem blumigen rosafarbenen Druck wurde zudem ein Metallic-Finish hinzugefügt. Doch ganz so blumig kommt der Inhalt nicht daher, wie es das Cover dem Leser suggerieren mag. Denn Emmie Blues Geschichte haftet über weite Strecken große Melancholie an. Die junge Frau hatte kein einfaches Leben bislang und verharrt unsicher in ihrer momentanen Lebenssituation. Diese Geschichte ist zudem mehr Selbstfindungsroman, als Liebesroman, das sollte man vielleicht im Vorfeld wissen, wenn man zu diesem Buch greift.

Die Autorin macht es ihren Lesern nicht allzu leicht, springt zwischen Geschehnissen der Gegenwart und Vergangenheit hin und her, was absolute Aufmerksamkeit voraussetzt. Zudem ist Emmie keine einfach gestrickte junge Frau. Aber da man relativ früh erfährt, was ihr widerfahren ist, kann man sich gut in sie hineindenken und ihr Handeln in diversen Situationen nachvollziehen. Ich mochte Emmie sehr, ihre Geschichte ging mir unter die Haut, doch leider konnte ich für Lucas weniger Sympathien aufbringen, erscheint er doch größtenteils als leichtfüßiger Blender. Und so hegte ich gleich diverse Vermutungen, ob des Ausgangs dieser Geschichte, die ich natürlich an dieser Stelle nicht verraten werde.
Eliot, der ältere Bruder von Lucas, erscheint zunächst ebenso rätselhaft, doch im Verlauf der Geschichte, wird er greifbarer. Auch er hat seine Geheimnisse und mehr Tiefgang zu bieten, als es zunächst den Anschein hat.
Ich gebe es zu, ich hatte eigentlich aufgrund der Covergestaltung, eine ähnlich vergnüglich gestrickte Story wie „Die Hochzeit meines besten Freundes“ erwartet, was diese Geschichte jedoch absolut nicht ist. Dennoch mochte ich „Jedes Jahr im Juni“ von Lia Louis sehr. Lediglich Emmies überdrehte Freundin ging mir mit ihrer ordinären Art ein wenig auf die Nerven. Wunderbar beschrieben fand ich dagegen die Romanpassagen, in denen Emmie sich mit ihrer lebensklugen Vermieterin anfreundet und auch wenn ich auf gewisse Wendungen gegen Ende der Story gut hätte verzichten können, die die Story absolut nicht gebraucht hätte, habe ich mich gut unterhalten gefühlt.

Kurz gefasst: Wird Emmie ihre große Liebe finden? Lesenswerter Selbstfindungsroman voller Melancholie.

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Veröffentlicht am 10.03.2021

Witziger Auftaktband einer neuen Reihe um eine Geisterjägerin

M.J. Holliday: Geisterjägerin - Rendezvous um Mitternacht
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M.J. Holliday hat eine besondere Fähigkeit, die sie von anderen Mitmenschen unterscheidet. Sie kann Geister sehen und aufspüren. Daher liegt für sie nichts näher, als zusammen mit ihrem besten Freund Gilley ...

M.J. Holliday hat eine besondere Fähigkeit, die sie von anderen Mitmenschen unterscheidet. Sie kann Geister sehen und aufspüren. Daher liegt für sie nichts näher, als zusammen mit ihrem besten Freund Gilley eine Art Agentur zu eröffnen, um ihren Klienten, Menschen die in ihren Häusern von Geistern heimgesucht werden, zu helfen diese wieder loszuwerden.

Eines Tages kontaktiert sie der unverschämt attraktive Arzt Dr. Steven Sable. Sein Großvater stürzte vom Dach seines Hauses und obwohl alle auf Selbstmord tippen- Steven vermutet, dass sein Großvater ermordet wurde. Da es seit dem Todesfall in dem Haus angeblich spukt, engagiert Steven nun M.J.

Als M.J., Gilley und Steven dort eintreffen, findet tatsächlich eine starke paranormale Aktivität statt; allerdings spuken gleich zwei Geister munter herum, die ein großes Mitteilungsbedürfnis an den Tag legen. Und kurze Zeit später finden sich M.J., Gilley und Steven in einer überaus gefährlichen Mission wieder, denn nicht die Toten wollen ihnen Böses, sondern die Lebenden...

"Rendezvous um Mitternacht" ist der erste Teil einer neuen, vergnüglichen Reihe um die Geisterjägerin M.J. Holliday.
In ein einziges Genre unterteilen lässt sich dieser Roman sehr schlecht. Man könnte ihn als ein amüsanter Chic-lit mit paranormalen und Suspense Elementen bezeichnen.

Allerdings fand ich weder die paranormalen Einflechtungen, wie auch die Suspense-Elemente wirklich spannend genug, als dass sich bei mir Gänsehautstimmung einstellen konnte. Da der Roman jedoch ansonsten sehr unterhaltsam und fröhlich geschrieben ist, fällt dieser Kritikpunkt nicht wirklich schwer ins Gewicht.

Sowohl M.J. als auch ihre schwuler Freund und Kollege Gilley sind ein perfektes Team und Steven, der große Probleme mit der englischen Sprache hat; was man besonders bei diversen, eigenwilligen Redewendungen bemerkt die er benutzt, ist eine interessante Romanfigur.
Ins Herz geschlossen habe ich allerdings besonders M.J.‘s vorwitzigen, sprachbegabten Graupapagei "Doc", benannt nach "Doc Holliday", dessen amüsante Sätze und Sprüche immer genau zum richtigen Zeitpunkt kommen.

Heiße, sexy Liebeszenen findet man in diesem ersten Teil bisher noch nicht, aber es bahnt sich definitiv eine Liebesbeziehung zwischen Steven und M.J. an, die gespannt macht auf die nächsten, folgenden Abenteuer der "Geisterjägerin".


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Veröffentlicht am 10.03.2021

Toller Plot, nette Story trotz gewisser Längen...

Geheimauftrag: Liebe
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Nachdem der Krieg zwischen Frankreich und England vorbei ist, sucht Charles, der Earl of Lostwithiel Ablenkung vom für ihn öden Balzritual Londons- denn obwohl er weiß, dass es langsam Zeit für ihn wird, ...

Nachdem der Krieg zwischen Frankreich und England vorbei ist, sucht Charles, der Earl of Lostwithiel Ablenkung vom für ihn öden Balzritual Londons- denn obwohl er weiß, dass es langsam Zeit für ihn wird, sich eine Frau zu suchen- so verzweifelt, dass er sich irgendeine Dame zur Frau nimmt, ist er noch nicht. Zudem wird er mit einer Mission von Dalziel, seinem ehemaligen Chef der Spionageabteilung betraut, die ihn vor die Tore seines Besitzes in Cornwall führt.

Es geht nämlich das Gerücht um, dass unter anderem Schmuggler des Ortes geheime Nachrichten zwischen Frankreich und England austauschten bzw. dass diese Verbindung immer noch Bestand hat. Aber Charles trifft auch Penny, seine Jugendliebe wieder, die ihm einst, nach einer leidenschaftlichen Vereinigung den Laufpass gab und die er immer noch heimlich begehrt. Penny hat ebenfalls guten Grund, Charles bei seinen Ermittlungen zu unterstützen, denn sich befürchtet dass auch engste Familienmitglieder damals so wie heute wichtige Informationen an den „Feind“ verrieten was sich gesellschaftlich als Katastrophe für ihre noch unverheirateten weiblichen Verwandten erweisen könnte.

Charles schätzt Pennys Intelligenz und schnelle Auffassungsgabe sehr, doch er sieht ihre Unterstützung mit gemischten Gefühlen, besonders als ein Mord geschieht. Zum einen will er sie nicht in Gefahr bringen und zum anderen macht ihm ihre ständige Nähe sehr zu schaffen, da er kaum die Finger von Penny lassen kann. Werden die beiden zueinander finden und werden sie in Erfahrung bringen, wer als Mörder die Küste unsicher macht?

Hinter „Geheimauftrag: Liebe“, verbirgt sich der bereits dritte Teil der Bastion Club Reihe von Stephanie Laurens und wird wie auch beide Vorgängerbände mit gewohnt routiniertem Schreibstil von der Autorin präsentiert. So sehr ich aber auch von Stephanie Laurens Art zu schreiben überzeugt bin, komme ich leider auch diesmal nicht umhin zu bemerken, dass sie die Geschichte zwischen Penny und Charles auch auf gut und gerne 150 Seiten weniger hätte erzählen können.

Sicherlich findet man spannende Momente vor, doch etwas geraffter geschildert, hätte mir der Roman womöglich noch einen Tick besser gefallen. Penny und Charles sind ein fast typisches Heldenpaar- allerdings ist Charles eine Spur weniger „alpha“ als man es sonst gewohnt ist, was mir sehr gut gefallen hat.
Und Penny ist ebenfalls eine interessante und intelligente Liebesromanheldin, die ich schnell sehr sympathisch fand.

Im Grunde gibt es in diesem Roman zwei wichtige Handlungsstränge. Zum einen geht es um Charles Auftrag und ob Pennys männliche Familienmitglieder in die Spionage verwickelt waren und zum anderen darum, warum Penny Charles einst den Laufpass gab. Letzteres wird recht unspektakulär aufgeklärt und eigentlich war Pennys Grund recht nun ja, fadenscheinig, denn ein klärendes Gespräch zwischen den Beiden hätte wahrscheinlich auch schon damals ausgereicht.

Abgesehen davon schildert die Autorin die Liebesgeschichte zwischen Charles und Penny sehr intensiv und gewohnt prickelnde Liebeszenen sorgen für romantische Momente. Der Kriminalfall ist zunächst recht undurchsichtig; wer ein Faible für Spionageromane hat, wird sicherlich auf seine Kosten kommen, ich für meinen Teil habe mich ein wenig schwer damit getan, zumal es innerhalb der Story einfach einige Längen gab.

Da mir aber zum einen den Plot „Jugendliebe findet nach langer Zeit zueinander“ sehr gut gefällt und mich sowohl Liebesgeschichte als auch Schreibstil bis auf erwähnte Kritikpunkte überzeugt haben, vergebe ich vier von fünf Lesepunkten und bin schon sehr gespannt auf Jacks Geschichte, die hoffentlich bald übersetzt wird.

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Veröffentlicht am 10.03.2021

Der siebte Teil der Bastion- Club Reihe- Spannender Kriminalplot und sexy Liebesgeschichte, aber die Heldin polarisiert

Ein sinnliches Geheimnis
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Christian Allardyce, einer der Mitglieder des berühmt berüchtigten „Bastion-Clubs“, fällt aus allen Wolken, als ihn eine Nachricht, mit der Bitte um Hilfe, von Lady Letitia Randall erreicht. Letitia und ...

Christian Allardyce, einer der Mitglieder des berühmt berüchtigten „Bastion-Clubs“, fällt aus allen Wolken, als ihn eine Nachricht, mit der Bitte um Hilfe, von Lady Letitia Randall erreicht. Letitia und er waren einst ein Paar, bevor Christian seinen Dienst für das britische Militär aufnahm und obwohl Letitia ihm einst versprach, auf ihn zu warten, heiratete sie schließlich doch einen anderen. Dieser andere, nämlich George Randall, wurde ermordet und nun soll Christian den möglichen Tatverdächtigen, Letitias Bruder Justin, der seit dem Mord verschwunden ist, aufspüren und herausfinden, ob wirklich Justin der Mörder ist, oder womöglich jemand anderes.
Christians Ermittlungen machen es nötig, dass er viel Zeit mit Letitia verbringen muss, was nicht nur alte Wunden aufreißt, sondern auch die immer noch schwelende Leidenschaft zwischen ihnen beiden aufflammen lässt.
Trotz des stetigen Knisterns zwischen ihnen, möchte Letitia nicht über damalige Zeiten sprechen und so tappt Christian bezüglich Letitias überstürzter Heirat vor Jahren, immer noch im Dunklen…

Der bereits siebte Band der „Bastion Club“ Reihe erzählt nun die Geschichte eines Paares, das sich bereits seit vielen Jahren kennt und trotz ihrer Liebe zueinander nicht zusammen fand. Den Grund für Letitias überstürzte Heirat, erfährt man als Leser erst nach knapp 200 Seiten, so dass man genau wie der Held des Romans zunächst rätselt, wieso Letitia sich Christian gegenüber so unterkühlt verhält.
Abgesehen davon hat die Autorin für ihren Roman „Ein sinnliches Geheimnis“ diesmal ein sehr ungleiches Paar zusammengebracht. Während Letitia eine sehr aufbrausende, impulsive junge Witwe ist, hat Christian den Part des zurückhaltenden, abwartenden und coolen Heldens in dieser Geschichte. Beide ergänzen sich im Grunde sehr gut und ich fand auch, dass es Stephanie Laurens diesmal sehr gut gelingt, auch für den Leser rüberzubringen, dass beide viel mehr verbindet, als nur sexuelle Anziehungskraft und eine (eigentlich abgeschlossene) Vergangenheit.

Die Liebesszenen sind wie man es bei der Autorin gewohnt ist, sehr explizit und prickelnd beschrieben. Leider aber auch zu reichlich für meinen Geschmack vorhanden.

Aber, zumindest war die Rahmenhandlung bzw. den Kriminalplot diesmal sehr spannend und undurchsichtig konzipiert, so dass ich fand, dass der Roman diesmal trotz der über 600 Seiten, recht kurzweilig geraten ist. Es gibt aber auch ein paar Kritikpunkte, die mich davon abgehalten haben, dem Roman eine bessere Bewertung zu geben. Zum einen fand ich Letitias Wesen sehr anstrengend und auch fand ich es albern, dass beide so schnell miteinander schlafen, obwohl das Missverständnis zwischen ihnen noch nicht ausgeräumt wurde. Überhaupt habe ich mich mehrfach beim Lesen dabei ertappt, wie ich das Paar imaginär geschüttelt habe, weil sie einfach nicht miteinander reden. Beide sind verletzt, doch keiner ist in der Lage auszupacken und so schmollen sie so lange, bis des Rätsels Lösung irgendwann von dritter Seite an Christian herangetragen wird. Andererseits hätte es ansonsten kein Konfliktpotential zwischen dem Paar mehr gegeben.

Die Suche nach dem Mörder ist diesmal mehr als nur schmückendes Beiwerk und auch die übrigen Bastion Club Mitglieder haben hier in diesem Band erneut kleine Auftritte was mir gut gefallen hat. Stephanie Laurens Schreibstil ist wie immer gelungen zu nennen, doch ein wenig habe ich mich diesmal zwischendurch an gewissen modernen Formulierungen gestoßen, die womöglich auch der Übersetzung geschuldet sein mögen.
Übrigens, im nächsten Teil der Serie wird endlich Dalziels Geheimnis gelüftet. Seinen wahren Namen erfährt man aber bereits in diesem Band im Epilog…

Kurz gefasst: Der siebte Teil der Bastion- Club Reihe- Spannender Kriminalplot und sexy Liebesgeschichte, aber die Heldin polarisiert.

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Veröffentlicht am 04.03.2021

Abenteuer auf hoher See & Erotik pur im 3. Teil der Black Cobra Reihe, der um Längen besser geraten ist, als die beiden Vorgängerteile und Hoffnung auf den nächsten Band macht.

Eine stürmische Braut
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Auch Major Logan Monteith gehört zu den mutigen Offizieren, die unter allem Umständen ein belastendes Schriftstück, dass einen der Anführer der gefährlichen Sekte „Die schwarze Cobra“ enttarnt, nach England ...

Auch Major Logan Monteith gehört zu den mutigen Offizieren, die unter allem Umständen ein belastendes Schriftstück, dass einen der Anführer der gefährlichen Sekte „Die schwarze Cobra“ enttarnt, nach England schaffen wollen. Drei von ihnen tragen lediglich eine Kopie bei sich, einer dagegen das Original.

Logan wird auf der Schiffsreise nach Plymouth von fanatischen Sektenangehörigen angegriffen, die ihm das besagte Schriftstück entreißen und ihn töten wollen, doch Logan hat Glück im Unglück. Zwar wird er bei dem Kampf auf dem Schiff schwer verletzt, doch durch eine Fügung des Schicksals werden die Kämpfenden, als das Schiff Schiffbruch erleidet, über Bord geworfen und lediglich Logan überlebt. Er strandet auf der Insel Guernsey und wird dort von Linnet gesund gepflegt. Linnets Vorfahren gehörten zu den Gründern des Ortes und so hat sie einen besonderen Status inne. Außerdem fiel ihr nach dem Tod ihres Vaters eine Schiffsflotte zu, die sie selbst befehligen darf, da auch Linnet zusammen mit ihrem Vater von Kindesbeinen an die Meere befuhr und ihrem Vater beim Kapern französischer Schiffe im Auftrage der Engländer unterstützte.

Logans Überleben hängt zunächst jedoch am seidenen Faden als er zu Linnet gebracht wird. Um ihn zu wärmen, schlüpft die unverheiratete Linnet daher zu ihm ins Bett, ahnt jedoch nicht, dass Logan trotz körperlicher Gebrechen und komatösem Zustand dennoch in der Lage ist, eine Frau glücklich zu machen. Noch nie zuvor hat Linnet solche eine Leidenschaft erlebt, doch nachdem Logan erwacht und augenscheinlich auch noch sein Gedächtnis verloren hat, zögert Linnet zunächst ihm zu sagen, dass sein erotischer Traum Realität war. Sie ahnt nämlich dass Logan ein Mann mit Ehrgefühl im Leib ist und will unter keinen Umständen ihr bisheriges, unabhängiges Leben aufgeben. Wird Logan Linnet umstimmen können oder wird er der „Black Cobra“ doch noch in die Hände fallen?

Zugegeben, „Die Black Cobra-Reihe“ ist nicht unbedingt mit der herausragenden Cynster-Reihe von Stephanie Laurens zu vergleichen und selbst ich, obwohl ich den Schreibstil der Autorin sehr schätze (übrigens wurde dieser Roman auch sehr gut übersetzt!) hatte mit den beiden Vorgängerbänden zur Black Cobra Serie „Mein ungezähmtes Herz“ und „In den Armen des Spions“, so meine Probleme, denn Teil 1 und Teil 2 entpuppten sich stellenweise als recht zähe Kost. Da aber selbst Stephanie Laurens schwächere Romane immer noch um Längen besser sind, als so manch andere Historicals, wollte ich dennoch nicht auf Teil 3 „Eine stürmische Braut“ verzichten- schließlich möchte man ja auch wissen, ob es die Männer am Ende schaffen, die „Black Cobra“ zur Strecke zu bringen.

Und obwohl die Rezensionen zu diesem Roman in den USA zum Teil eher verhalten waren, musste ich zu meiner Überraschung feststellen, dass „Eine stürmische Braut“ trotz kleiner Kritikpunkte, auf die ich später näher eingehen werde, im Großen und Ganzen ein abwechslungsreicher, allerdings sehr erotiklastiger Historical geworden ist. Logan und Linnet bargen ebenfalls einige positive Überraschungen.
So haben wir es hier endlich mal wieder mit einer selbstständigen, intelligenten und abenteuerlustigen Heldin zu tun, die dem Helden genau sagt was sie will und was nicht und die sich auch nimmt, was sie möchte. Auch Logan ist ein sympathischer Romanheld, der jedoch erfrischend zurückhaltend gestrickt ist und seine Alpha-Männchen Qualitäten nicht so sehr heraushängen lässt, wie so manch andere Romanhelden der Autorin.

Die ersten 300 Seiten, des immerhin 576 Seiten starken Romans widmen sich dann auch erst Linnets und Logans Liebesgeschichte, die zwar mit vielen, ausführlichen und sehr direkt erotischen Liebesszenen gespickt wurde, dabei aber leider ein wenig vermissen lässt, warum sich beide ineinander verlieben, da sie zunächst außer auf sexueller Ebene nicht viel gemeinsam haben. Fans heißer Liebesszenen werden dagegen voll auf ihre Kosten kommen.
(Wobei die Autorin schon ein wenig übertrieben hat, wenn man da beispielsweise an Logans unverwüstliche Libido hinsichtlich seines komatösen Zustandes denkt; aber bei einem fiktionalen Liebesroman ist ja beinahe alles erlaubt.)

Dennoch fand ich die ersten 300 Seiten eigentlich am schönsten. Ab dem Moment als Logan sein Gedächtnis vollständig zurückerhalten hat, lässt die Autorin dann auch wieder ein wenig Spannung einkehren und so müssen sich Linnet und Logan auf einen Kampf auf hoher See einlassen, wobei schließlich auch Linnet in den Fokus der „Black Cobra“ Sekte gerät.

Und hier waren dann auch wieder die üblichen Schwachpunkte der Serie. Die Bösewichter wurden abermals ziemlich klischeehaft und dümmlich beschrieben. Auch trotz der ständigen Betonung der Autorin darauf, wie böse sie doch sind, konnten sie mir als Leser nicht das Fürchten lehren, da die Scharmützel mit dem Heldenpaar allesamt recht harmlos und unspektakulär beschrieben wurden und die Sekte stets unterlegen war. Auch zog sich der Roman ab diesem Zeitpunkt ziemlich, da eigentlich früh klar war, dass Logan seine Linnet um jeden Preis heiraten will und Linnets Zieren zwar durchaus verständlich aber doch am Ende unnötig war und die Autorin dann auch für meinen Geschmack einfach zu viele Liebesszenen in ihren Roman einbaute um die Story künstlich zu verlängern. Hier hätten ca. 200 Seiten weniger und eine gestraffte Story Wunder gewirkt.
Trotzdem fand ich „Eine stürmische Braut“ um Längen besser als die beiden Vorgängerbände und mochte auch das Heldenpaar sehr, so dass ich nach einiger Überlegung statt 3.5, 4 Punkte vergebe.

Kurz gefasst: Abenteuer auf hoher See & Erotik pur im 3. Teil der Black Cobra Reihe, der um Längen besser geraten ist, als die beiden Vorgängerteile und Hoffnung auf den nächsten Band macht.

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