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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.03.2021

nette Story mit viel Potenzial.

Meeresglühen (Romantasy-Trilogie, Bd. 1)
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Anna Fleck – Meeresglühen, 1, Geheimnis in der Tiefe

Ella sieht während des Strandspazierganges mit ihrem Hund einen verunglückten Surfer und springt sofort ins Wasser um ihn zu retten.
Aris´ Verhalten ...

Anna Fleck – Meeresglühen, 1, Geheimnis in der Tiefe

Ella sieht während des Strandspazierganges mit ihrem Hund einen verunglückten Surfer und springt sofort ins Wasser um ihn zu retten.
Aris´ Verhalten ist merkwürdig, fast schon weltfremd. Als ein Angriff ihn zwingt Ella die Wahrheit zu sagen, bringt er sie und seine Gastgeber in Gefahr. In seiner Heimat wurde er entführt und gefoltert, um ein Familiengeheimnis preis zu geben. Und genau dahin will er zurück,... in seine Heimat um sich und seine Familie zu beschützen und die Machenschaften der Verräter aufzudecken.
Doch einfacher gesagt als getan, wenn er nicht weiß, wem er trauen kann. Und noch schwieriger ist es, weil Ella ihm nicht gleichgültig ist, vor allem aber auch, weil sie nie tut, was sie soll.

Ich habe mich sehr auf das Buch gefreut, die Leseprobe hat mir gut gefallen und das Cover ist wirklich hübsch. Das auf kurz oder lang die Rede von einer Unterwasserwelt ist, hat mich zusätzlich neugierig gemacht.

Der Erzählstil ist genretypisch. Das Jugendbuch ist einfach geschrieben, mit leicht verständlichen Sätzen und in recht kurzen Kapiteln eingeteilt. Es gibt viele Dialoge, darunter auch Dialoge zwischen Ella und ihrem inneren „ich“. Die Geschichte wird aus Ellas Sicht in der ich-Perspektive erzählt, sodass wir in Ellas Kopf – manchmal leider – festsitzen.
Die Charaktere sind sehr detailliert ausgearbeitet, wirken an einigen Stellen überzeichnet, sodass sie zwar lebendig, aber insbesondere Ella übertrieben dargestellt wird.
Ella ist 17, benimmt sich an einigen Stellen wie 25 und dann wieder wie 13, ich will das gar nicht negativ anlasten, denn sie ist eine typische Jugendliche, die sich noch nicht so zurecht findet. Manchmal hat sie gute Einfälle, dann wieder spielt sie das bockige Mädchen, und dann gibt es ja auch noch das Gefühlschaos rund ums erste Verliebtsein und da spielen die Hormone nun mal verrückt.
Aris war mir deutlich sympathischer, wenn auch verschlossener. Er kommt aus der Unterwasserwelt, auch wenn die Autorin fast 200 Seiten braucht, um dies kundzutun. Da sowohl das Cover als auch der Klappentext darauf hinweist, ist das ja auch kein Spoiler. Ich mochte ihn sehr gern, auch wenn er mir an einigen Stellen zu vertrauensselig war.
Som ist Aris bester Freund und sein persönlicher Diener. Er hat ein bisschen Pfeffer in die Geschichte gebracht, denn anfänglich war ich hin und hergerissen, ob man ihm trauen kann.
Wem man allerdings überhaupt nicht trauen konnte, war mir auf Anhieb klar, lange bevor die Person überhaupt tatsächlich aufgetaucht ist. Das fand ich ehrlich gesagt, sehr schade.
Sehr schade empfand ich auch, dass auf knapp 500 Seiten kaum überraschende Wendungen passiert sind, sieht man mal von den Nebensträngen ab.
Hier begibt sich Ella auf eine Heldenreise, die teils aufgrund der sehr ausschmückenden und detaillierten Erzählart und bis ins kleinste Detail beschriebene Kleidung und Handlungsorte, einiges an Spannung verlor. Ich habe tatsächlich das Buch mehrfach zur Seite legen müssen, einfach weil die Story mich nicht gepackt hat.
Ich will damit nicht sagen, dass die Story schlecht ist, die Idee fand ich schön, aber mir fehlten eben Highlights und Überraschungen.

„Meeresglühen, Geheimnis in der Tiefe“ ist der erste Band der Trilogie, ich bin zwar neugierig wie es wohl weiter gehen wird, aber die Fortsetzung steht nicht unbedingt ganz oben auf der Wunschliste. Schade eigentlich, denn die Grundidee ist wirklich schön.
Einige Nebenstränge, wie zum Beispiel die Geschehnisse bei der Party, wirken inszeniert und eigentlich für die Story überhaupt nicht wichtig. Auch die ständigen Zwiegespräche zwischen Ella und ihrer inneren Stimme wirkten aufgesetzt und anstrengend, und diese innere Stimme ist wirklich ein biestiges, zynisches „Wesen“, was mir Ella auch nicht unbedingt näher brachte.

Nochmal, die Story ist nett und lässt sich gut lesen, ist solide aufgebaut, aber ein wirkliches AHA-Erlebnis hatte ich leider nicht.

Das Cover ist sehr hübsch, passt zum Inhalt der Geschichte. Die Schuppenoptik, die Meeressilhuette in Mädchengestalt, hübsch. Die goldene Muschel und Schrift sind haptisch hervorgehoben.

Fazit: nette Story mit viel Potenzial. Für den nächsten Band wünsche ich mir mehr Spannung, mehr Tempo und vor allem mehr Überraschungen. 3 Sterne.

Veröffentlicht am 22.02.2021

schöne, interessante Grundidee.

Hush (Band 1) - Verbotene Worte
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Dylan Farrow – Hush, Verbotene Worte

Shae lebt mit ihrer Mutter im Dorf Aster, ihr Bruder Kienan verstarb unlängst an der geheimnisvollen Fleckenkrankheit. Hervorgerufen wird diese durch „verfluchte“ ...

Dylan Farrow – Hush, Verbotene Worte

Shae lebt mit ihrer Mutter im Dorf Aster, ihr Bruder Kienan verstarb unlängst an der geheimnisvollen Fleckenkrankheit. Hervorgerufen wird diese durch „verfluchte“ Worte. Tinte und Bücher sind deshalb verboten.
Eines Morgens kommt Shae nach Hause und ihre Mutter wurde ermordet. Doch niemand will ihr glauben und so dauert es nicht lange, bis sich Shae dazu entschließt alles hinter sich zu lassen und den Mörder auf eigene Faust zu suchen.
Die Barden wohnen im Hohen Haus, es sind Magier, die lesen und Schreiben können, die die Orte segnen, vorausgesetzt die „Steuern“ die eingetrieben werden sind üppig, meistens verweigern sie aber deren Segen. Shae vermutet, dass der Mörder ihrer Mutter einer jenen drei Barden ist, die kurz vor dem Mord das Dorf besucht haben.

Ich kannte bisher noch kein Buch der Autorin.
Der Erzählstil ist flüssig aber an einigen Stellen zäh. Immer wieder gibt es Wortwiederholungen, detaillierte Ausschmückungen von der Landschaft oder wortgewandte Ausschweifungen, die der Geschichte die Spannung nahm.
Die Idee war durchaus interessant, aber es gab viele Handlungsstränge die sich im nichts verlaufen, was natürlich daran liegt, dass das Buch auf einen Mehrteiler ausgelegt ist.
Gerade zum Ende hin, gab es ein paar Wendungen, die nicht vorhersehbar waren und die ich einfach auch nicht nachvollziehen konnte. Wer das Buch liest, wird sich sicher denken können, dass ich den Handlungsstrang um Mads meine. Mir ist nicht klar, wie es mit ihm weiter gehen könnte und warum… ach lassen wir das, vielleicht gibt die Fortsetzung mehr Klarheit. Lesen werde ich die Fortsetzung mit Sicherheit. Ich bin halt neugierig, was nun aus Shae und Ravod wird.
Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, aber an einigen Stellen fehlte mir neben der Reife auch die emotionale Tiefe der Figuren. Einige Nebenfiguren blieben blass und ich konnte keine Verbindung zu ihnen knüpfen, leider zeitweilig auch zu Shae. Gut, zugegeben, mich hat die Geschichte immer wieder gefunden, aber ich hätte mir ein höheres Tempo und eine durchgängigere Spannung gewünscht.
Ravod blieb blass, war mir aber sehr sympathisch. Schade, dass er hier kaum zur Geltung kam.
Mitunter am unsympathischsten fand ich Maddox, mir ist noch nicht klar, welche Rolle er spielt, auch wenn er im Moment einer von den Guten zu sein scheint.
Ich lass mich einfach überraschen.

Die Handlungsorte sind zahlreich und sehr detailliert beschrieben.
Die Grundidee finde ich total spannend, aber leider verlor mich die Geschichte immer wieder, was echt schade ist. Vielleicht wird der nächste Band dafür ein hohes Tempo und viel Spannung bereit halten, ich würde es mir zumindest sehr wünschen.
Die Umsetzung war nicht ganz so gut gelungen, aber das ist ja auch nur meine persönliche Meinung, manchmal passt einfach die Chemie zwischen Buch und Leser nicht zu hundert Prozent. Nicht weiter tragisch.
Empfehlen kann ich die Geschichte eingeschränkt, wahrscheinlich würde ich eher empfehlen, beide Bände zu lesen, wenn diese auf dem Markt sind, sodass keine Pause entsteht.

Das Cover ist hübsch, passt aber nicht zum Inhalt der Geschichte. Shae ist nicht rothaarig, gut das Pst-Geste könnte zur Geschichte passen.

Fazit: schöne, interessante Grundidee. Die Umsetzung hat mich leider nicht komplett überzeugt, war aber solide. 3 Sterne.

Veröffentlicht am 11.02.2021

solider Thriller

Der Countdown-Killer - Nur du kannst ihn finden
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Amy Suiter Clark – Der Countdown Killer

Elle Castillo betreibt einen True-Crime-Podcast und beleuchtet alte Fälle neu. Sie konnte schon einige Fälle mit ihrer Hörerschaft lösen und nun widmet sie sich ...

Amy Suiter Clark – Der Countdown Killer

Elle Castillo betreibt einen True-Crime-Podcast und beleuchtet alte Fälle neu. Sie konnte schon einige Fälle mit ihrer Hörerschaft lösen und nun widmet sie sich dem „Countdown-Killer“ der vor einigen Jahren Mädchen und Frauen verschleppt und ermordet hat, nachdem er sie gequält hat.
Elle geht dieser Fall besonders Nahe, ist sie doch selbst in ihrer Kindheit entführt und gequält worden, doch sie konnte fliehen.
Dann geschieht das Unfassbare. Während viele glauben, der Killer sei tot, beginnt eine neue Mordserie und Elle gerät ins Visier des Killers.

Ich habe das Hörbuch zu „Der Countdown-Killer“ gehört. Die Laufzeit beträgt ca 11 Stunden und wird von den verschiedensten Synchronsprechern eingesprochen, u.a. von Vera Teltz, Detlef Bierstedt, Dorette Hugo, Sabine Arnhold, Wolfgang Wagner, Gabriele Blum, Richard Barenberg und vielen mehr.
Alle Sprecher haben der Geschichte eine interessante Individualität gegeben, und eine Hörbuchfassung mit so vielen verschiedenen Sprechern habe ich bisher noch nicht gehört.
Auch wenn ich viele der Synchronsprecher schon mal in anderen Büchern gehört habe, und mir alle sehr gut gefallen, empfand ich die Vielzahl doch etwas störend, denn so musste ich mich jedes mal wieder auf eine neue Stimme einstellen und das hat zusätzlich ziemlich viel Unruhe in das Hörbuch gebracht. Aber das ist nur meine Meinung.

Die Story selbst ist in einem angenehmen Erzählstil gehalten. Es gibt die Passagen des Podcastes, wobei ich mich als „Hörer“ direkt angesprochen gefühlt habe, und den eigentlichen Teil der Geschichte, der sich rund um Elle und ihrer Ermittlungsarbeit dreht.
Rund um den Podcast wird eine Musik eingespielt, sodass klar zu erkennen ist, wann es um welchen Teil der Story geht.
Es wird gleich zu Beginn eine gute Grundspannung aufgebaut, die aber im Verlaufe der Story nicht immer gehalten werden kann. Immer wieder zogen sich einige Passagen und ehrlich gesagt, wurde mir die Hauptfigur Elle immer unsympathischer, weil sie irrational handelt und vieles im Alleingang lösen will. Sie ist nun mal keine Polizistin, und setzt sich trotzdem über gewisse Anweisungen hinweg. Das sie sich trotzdem auch mit der Polizei auseinandersetzt, waren dann nette Abwechslungen. Aber leider hat sie es nicht geschafft, mich mitzureißen.
Der „private“ Teil von Elle war recht durchschaubar, schon früh wird klar, was mit Elle passiert sein muss und der aufmerksame Hörer bzw Leser wird schnell seine Parallelen ziehen. Ich sag nicht, dass die Geschichte uninteressant war, aber sie war vorhersehbar und an einigen Stellen etwas spannungsarm.
Es gab eine Vielzahl von Nebenfiguren, die nicht immer leicht auseinander zuhalten waren.

Die Schauplätze sind gut beschrieben, ich konnte mir die verschiedenen Orte vorstellen. Hier wird eine Welt des Verbrechens, der Macht mit vielen Irrwegen aufgebaut, die interessant ist.

Ich hatte vor einiger Zeit schon die Leseprobe gelesen, deswegen habe ich mir das Hörbuch auch dazu ausgesucht, im Großen und Ganzen mochte ich die Geschichte, aber ich persönlich finde, die Story hätte deutlich viel mehr Spannung gehabt, wenn diese nicht immer durch die Podcast-Dialoge unterbrochen worden wären. Das wirkte gestellt und aufgesetzt. Andersherum verstehe ich, warum die Story so eingeteilt wurde, und ich denke, es ist einfach Geschmackssache. Andere werden die Podcast-Idee super finden und die Story ist ja auch interessant.

Das Cover ist interessant, wirkt auf mich aber sehr unruhig... genau wie die Geschichte.

Fazit: solider Thriller. Interessant aber an einigen Stellen spannungsarm. 3 Sterne.

Veröffentlicht am 31.01.2021

Hochaktuelle Thematik

2,5 Grad - Morgen stirbt die Welt
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Noah Richter - 2,5 Grad, Morgen stirbt die Welt

Eine Frau im Kampf gegen den Klimawandel. Als Leela von ihrem Mann hochbrisante und geheime Unterlagen erhält, muss sie sich entscheiden, wie sie damit ...

Noah Richter - 2,5 Grad, Morgen stirbt die Welt

Eine Frau im Kampf gegen den Klimawandel. Als Leela von ihrem Mann hochbrisante und geheime Unterlagen erhält, muss sie sich entscheiden, wie sie damit umgehen will. Es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit und Leela gerät in Gefahr. Denn nicht nur Großkonzerne sind hinter den Unterlagen her und wollen verhindern, dass diese an die Öffentlichkeit kommen. Kann es wirklich sein, dass diese Konzerne am Klimawandel schuld sind und diesen sogar bewusst herbeiführen? Wird Leela den Kampf gewinnen?

Normalerweise schreibe ich immer noch ein bisschen mehr zur Inhaltsangabe, aber im Großen und Ganzen trifft es den Kern des Buches. Die Thematik ist hochaktuell und auch wenn ich beim lesen eine wahre Gefühlsachterbahn durchgemacht habe, und ja, auch Angst bekommen habe, war das Buch recht langatmig und ich hatte mir oft das Ende herbeigesehnt.
Keine Frage, der Autor weiß, wie er die Ängste der Leser schürt, er setzt gekonnt den einen oder anderen Spannungspunkt, allerdings hat mich die Geschichte durch die sehr vielen handelnden Personen immer wieder aus der Spannung geworfen. Es gibt viele Handlungsstränge, die am Ende zusammen führen, das Finale hat mich jetzt nicht überrascht und hat mich auch nicht wirklich angesprochen.
Die Charaktere waren insgesamt gut, detailliert und lebendig ausgearbeitet. Zumindest die Hauptfiguren wie Leela. Andere hingegen wirkten blass und eher unscheinbar.
Die Schauplätze sind ebenfalls zahlreich. Hier hat der Autor Bilder in meinem Kopf entstehen lassen, und das gefiel mir. Ich konnte mir die Handlungsorte gut vorstellen.

Ich bin hin und her gerissen. Einerseits mag ich die Thematik sie ist wichtig und die Botschaft ist eindringlich. Man merkt, dass der Autor sich damit auseinander gesetzt hat, Fakt und Fiktion sind gut miteinander verwoben. Andererseits verliert das Buch immer wieder an Spannung und wird dadurch langatmig und zäh. Ich kann nicht behaupten, dass mich das Buch jetzt ordentlich mitgerissen hat, aber es ist eben auch nicht uninteressant.
Am besten entscheidet ihr selbst.

Das Cover hat mich nicht angesprochen. Es ist ist auffällig und es passt auch zum Inhalt des Buches, aber wirklich hübsch ist es nicht.

Fazit: Hochaktuelle Thematik mit gut eingebundenen Fakten, aber stellenweise langatmig und zäh. Nicht schlecht, aber leider ein wenig spannungsarm. 3 Sterne.

Veröffentlicht am 08.01.2021

guter, solider Thriller.

Hexenjäger
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Max Seeck – Hexenjäger

Zwei spektakuläre Mordfälle führen Ermittlerin Jessica Niemi in das Haus eines Autoren. Zufall das seine Ehefrau und eine weitere Unbekannte genauso ermordet und drapiert wurden, ...

Max Seeck – Hexenjäger

Zwei spektakuläre Mordfälle führen Ermittlerin Jessica Niemi in das Haus eines Autoren. Zufall das seine Ehefrau und eine weitere Unbekannte genauso ermordet und drapiert wurden, wie es der Autor in seinem Buch schreibt? Schnell landet der Autor auf der Verdächtigenliste, doch ist es überhaupt möglich, dass er seine Frau ermordet hat? Er war hunderte von Kilometern entfernt auf einer Lesung. Jessica ermittelt und muss sich plötzlich mit Okkultismus und Hexen auseinandersetzen. Doch ist das überhaupt das Motiv?

Mich haben sowohl die Leseprobe als auch die Hörprobe neugierig gemacht und so habe ich mich entschlossen, das Hörbuch zu hören. Die Synchronsprecherin Sabine Arnhold macht einen guten Job, doch bis etwa zur Mitte des Hörbuches hatte ich das Gefühl, dass ich vielleicht etwas überhört hatte und so habe ich das Ebook angefangen zu lesen und ab ca der Mitte habe ich beides zusammen gehört bzw. gelesen.
Zuerst möchte ich sagen, dass ich die Grundidee für diesen Thriller sehr interessant fand. Morde die nach dem Vorbild eines aktuellen Bestsellers der Hauptfigur passieren, dazu eine Prise Thrill und Okkultismus, ein bisschen Mystic, eine Prise Überraschungen, und natürlich überwiegend sympathische Ermittler.
Sowohl beim lesen als auch beim hören verlor mich die Geschichte trotz des angenehmen Erzählstils immer wieder, hat mich aber auch immer wieder gefunden.
Ich habe die Story öfter zur Seite gelegt, vielleicht weil die Chemie nicht ganz gestimmt hat, vielleicht weil das die falsche Zeit für das Buch ist, ich weiß es nicht. Denn eigentlich bietet die Geschichte viel Potenzial zum Gruseln und dranbleiben.
Ich hätte sehr gerne eine durchgängigere Spannung gehabt, etwas mehr Tempo, etwas weniger Geschichte in der Vergangenheit, die rückblickend eigentlich nicht so einen Raum hätte einnehmen müssen, wenn man mal davon absieht, warum Jessica zur Polizei kommt.
Der Handlungsstrang um Erne war eher unspektakulär, das Ende war abzusehen und mir ist nicht ganz klar, worauf der Autor hinaus möchte. Gut, es ist eine Ergänzung, aber es hat auch Spannung aus der Hauptgeschichte weg genommen.
Zwischendurch wurde es dann super spannend und das Tempo war hoch, nur um wenige Seiten später schon wieder abzuflauen.
Die Charaktere sind insgesamt gut ausgearbeitet. Jessica blieb im Großen und Ganzen distanziert, wir erfahren zwar warum, aber hier hätte ich mir eine zugänglichere Ermittlerin gewünscht. Es war schwierig mit ihr mitzufiebern, das ist schade.
Die Schauplätze sind gut ausgearbeitet, egal ob Tatorte, die Klinik, oder Jessicas Wohnung, ich konnte mir alles gut vorstellen.

Das Hörbuch wird eingesprochen von Sabine Arnhold. Angenehmer Erzählstil, der mich gut unterhalten hat. Die Sprecherin bemüht sich der Stimmung angepasst zu lesen, was ihr auch oft gelingt. Ich mochte, wie sie Leben in die Figuren gebracht hat.

Insgesamt war es ein guter, solider Thriller. Mir fehlte leider etwas Tempo und der Aha Moment. Schade, aber nicht weiter tragisch. Es gibt sicher viele Leser, die das Buch großartig finden werden. Manchmal stimmt die Chemie nicht ganz.

Das Cover ist auffällig und hat mir gut gefallen. Das rote X ist groß und dominant.

Fazit: guter, solider Thriller. 3 Sterne.