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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.04.2017

Der Weg der Montez-Juwelen

Die Montez-Juwelen
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Der Düsseldorfer Hauptkommissar Tom Perlinger wird in einem Einsatz schwer verletzt und legt ein Sabbatjahr ein. Seinen neuen Beginn will er nicht in Düsseldorf starten, sondern in seiner Heimatstadt München. ...

Der Düsseldorfer Hauptkommissar Tom Perlinger wird in einem Einsatz schwer verletzt und legt ein Sabbatjahr ein. Seinen neuen Beginn will er nicht in Düsseldorf starten, sondern in seiner Heimatstadt München. Kurz bevor er seinen Dienst antritt, besucht er gemeinsam mit seiner Schwägerin Hedi eine Vernissage in der neuen Hofstatt, bei der die Lola-Montez-Juwelen vorgestellt werden. Nach der Veranstaltung wird auf dem Marienplatz am Fischbrunnen ein unbekannter Toter entdeckt. In seinen Taschen wird ein freizügiges Foto von Tina gefunden, der Tochter von Toms Halbbruder Max. Als dann auch noch Max verdächtigt wird, den Toten ermordet zu haben, will Tom seine Unschuld beweisen, obwohl er noch nicht im Dienst ist.

Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen. Es lässt sich leicht und flüssig lesen, wobei das Personenregister zu Beginn recht hilfreich war. Die handelnden Personen, in diesem Fall Familienangehörige, Freunde und Kollegen sind detailliert beschrieben und wirken sehr authentisch. Als Leser entwickelt man Sympathien und Antipathien, speziell gegenüber einem zukünftigen Kollegen. Verbrechen und Privatleben halten sich auf angenehme Art die Waage. Durch viele offene Fragen, die sich bei mir zu Beginn eingestellt haben, wurde die Spannung bis zur Lösung am Ende hochgehalten.

Man bekommt einen Blick auf die Altstadt von München geboten, so dass man über einen Besuch nach denkt. Die kurzen eingestreuten bayrischen Sätze verleihen dem Ganzen Authentizität, selbst ich, als Norddeutsche, konnte sie verstehen.

Ein empfehlenswerter Regionalkrimi von München mit Lokalkolorit, geschichtlichen Bezügen und einer spannenden Handlung.

Veröffentlicht am 01.04.2017

Ermittlungen auf Amrum

Backfischalarm
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Dies war das erste Mal, dass ich Polizeiobermeister Thies Detlefsen aus Fredenbüll und die Kieler Kriminalhauptkommissarin Nicole Stappenbek bei ihren Ermittlungen begleiten konnte.

Die Klasse 10 a der ...

Dies war das erste Mal, dass ich Polizeiobermeister Thies Detlefsen aus Fredenbüll und die Kieler Kriminalhauptkommissarin Nicole Stappenbek bei ihren Ermittlungen begleiten konnte.

Die Klasse 10 a der Theodor-Storm-Schule startet ihre Klassenfahrt von Dagebüll mit der Fähre nach Amrum. Mit dabei sind der Klassenlehrer Dr. Niggemeier, die Junglehrerin Vanessa Loebell, der Referendar Manuel Scholz und auch die Zwillingstöchter von Thies Detlefsen Telje sowie Tadje. Die Überfahrt verläuft stürmisch mit starkem Regen und Gewitter. Die Klassenfahrt wird unvergesslich bleiben, denn auf dem Oberdeck wird die Leiche des Jungreeders Bent Blankenhorn gefunden. Thies Detlefsen und Nicole Stappenbek kommen mit der ersten Fähre vom Festland nach Amrum, um die Ermittlungen aufzunehmen.

Das Buch war für mich ein angenehmes Lesevergnügen. Durch die liebevoll beschriebenen Charaktere, die teilweise etwas überzeichnet waren, fühlte ich mich mitten im Geschehen. Die bildlichen Beschreibungen sorgten dafür, dass Bilder in meinem Kopf entstanden. Die einfache Sprache ließ mich das Buch schnell durchlesen. Was mir auch gefallen hat, war der Humor und die amüsanten Sprüche. Krischan Koch hat ein Händchen für Situationskomik und hat auch die Befindlichkeiten der Schüler/innen wunderbar eingefangen. Man fragt sich schon, was die heutigen Kids ohne ihr Smartphone machen würden.

Ich fand das Buch unterhaltsam, witzige Ereignisse sorgten für gute Unterhaltung und die Spannung wurde bis zum Schluss, als der Nebel sich auflöste, gehalten. Ein Krimi, der Urlaubsgefühle weckt.

Veröffentlicht am 19.03.2017

Überzeugendes Debüt

Ragdoll - Dein letzter Tag (Ein New-Scotland-Yard-Thriller 1)
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William Oliver Layton-Fawkes, mit Spitznamen Wolf, ist nach einer Suspendierung wieder bei der Londoner Polizei. Er gehört zu den besten Ermittlern, ist aber nicht ganz unumstritten, da er sich etwas unkonventioneller ...

William Oliver Layton-Fawkes, mit Spitznamen Wolf, ist nach einer Suspendierung wieder bei der Londoner Polizei. Er gehört zu den besten Ermittlern, ist aber nicht ganz unumstritten, da er sich etwas unkonventioneller Methoden bedient und gern Alleingänge unternimmt. Gegenüber seiner Wohnung wird eine bizarre Leiche in einer verdrehten Haltung gefunden, die Finger zeigen direkt auf Wolfs Zimmerfenster. Wie eine Flickenpuppe ist die Leiche aus sechs verschiedenen Körperteilen von sechs unterschiedlichen Opfern grob zusammengenäht worden. Das Ermittlerteam um Wolf versucht die Opfer zu identifizieren, doch damit nicht genug, erhält Andrea, die Ex-Frau von Wolf und Journalistin, Bilder der Leiche und eine Liste mit Namen und Todesdatum. Pikanterweise steht auch Wolfs Name als letztes auf der Liste. Welchen Zusammenhang gibt es zwischen den bisherigen Opfern und der Liste? Fieberhaft bemüht sich die Polizei um Aufklärung und den Schutz der Personen auf der Liste. Doch der Täter ist der Polizei immer einen Schritt voraus. Woher bekommt er seine Informationen? Gibt es vielleicht einen Maulwurf innerhalb der Polizei?

Der Debütroman von Daniel Cole hat Pageturner-Qualitäten. Der Schreibstil ist flüssig und bildgewaltig. Die Protagonisten waren gut ausgearbeitet mit ihren Stärken und Schwächen, die besonders durch die Arbeitsbelastung hervorkamen. Erschreckend fand ich die Macht der Medien, die alles dafür tun, um die Quoten hoch zu treiben. Obwohl Wolf als Ermittler einige gängige Klischees der Thriller-Ermittler erfüllt, konnte mich das Buch begeistern. Ich wurde regelrecht in den Bann gezogen, was auch an den sich wechselnden Perspektiven lag, die stets Spannung erzeugten und mich zum Weiterlesen animierten bis zum furiosen Finale. Von der ersten bis zur letzten Seite blieb die Spannung hoch.

Ein empfehlenswerter Thriller, aber nichts für schwache Nerven.

Veröffentlicht am 16.03.2017

Spannend bis zum Schluss

Mooresschwärze: Thriller
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Dies ist der erste Band einer neuen Reihe um die Rechtsmedizinerin Julia Schwarz und dem Kriminalkommissar Florian Kessler.
In einer Moorlandschaft bei Köln wird eine weibliche Leiche gefunden. Florian ...

Dies ist der erste Band einer neuen Reihe um die Rechtsmedizinerin Julia Schwarz und dem Kriminalkommissar Florian Kessler.
In einer Moorlandschaft bei Köln wird eine weibliche Leiche gefunden. Florian Kessler bat Julia Schwarz sich die Leiche anzusehen. Es schien ein einfacher Fall zu sein. Doch auf dem Weg zum rechtsmedizinischen Institut verschwindet die Leiche an einer Tankstelle aus dem Wagen. Julia vermutet, dass der Täter sich die Leiche wiedergeholt hat. Sie macht sich allein auf den Weg ins Moor und findet nicht nur blutverkrustete Kleidung, sondern stößt auch auf ein weiteres Opfer. Die einzige Verbindung zwischen den beiden Fällen ist ein seltsames Tattoo auf dem Bauch der Frauen.

Der flüssige Schreibstil von Catherine Shepherd ließ mich durch die Seiten fliegen. Von Beginn an war Spannung vorhanden, die bis zum Schluss anhielt. Die beiden Hauptprotagonisten waren mir sympathisch, besonders die Rechtsmedizinerin Julia Schwarz. Sie ist geprägt durch den Mord an ihrem Bruder in ihrer Jugend. Nie wurde der Täter gefasst. Sie will den Toten eine Stimme geben, kämpft für deren Gerechtigkeit und versucht immer über den Tellerrand zu schauen.

Gekonnt hat die Autorin in dem Thriller unterschiedliche Perspektivwechsel eingebaut, sodass man den Ermittlern, dem Opfer und dem Täter folgen kann. Dieses sorgt für zusätzliche Spannung. Bis zum Schluss konnte ich mitraten, wer sich hinter dem Täter verbirgt, was ich immer sehr gern mache. Die Lösung des Falles war für mich eine Überraschung und wurde erst auf den letzten Seiten schlüssig aufgelöst.

Dies war mein erster Thriller von Catherine Shephard und es wird bestimmt nicht mein letzter sein. Ich freue mich auf eine Fortsetzung dieser Serie.

Veröffentlicht am 07.03.2017

Deutsch-Vietnamesische Familiengeschichte

Die Töchter des Roten Flusses
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Tuyet, eine junge Anwältin in einer Wirtschaftskanzlei, besucht ihre im Sterben liegende Stiefmutter Marina. Diese vertraut ihr einen Schlüssel für eine Schatulle an. Sie ringt Tuyet ein Versprechen ab, ...

Tuyet, eine junge Anwältin in einer Wirtschaftskanzlei, besucht ihre im Sterben liegende Stiefmutter Marina. Diese vertraut ihr einen Schlüssel für eine Schatulle an. Sie ringt Tuyet ein Versprechen ab, ihren Vater Phong nicht unnötig zu erschüttern, da sein Herz nicht das stärkste ist. Nach Marinas Tod findet Tuyet in der Schatulle alte ungeöffnete Briefe ihrer leiblichen, aber unbekannten Mutter Hanh aus Vietnam. Bisher war Tuyet in dem Glauben aufgewachsen, dass ihre leibliche Mutter sie verlassen hatte. Sollte ihre geliebte Stiefmutter Marina Schuld daran gehabt haben, dass die Familie auseinander gerissen wurde?

Allein mit dem Wissen der Briefe, der Wut auf ihre Stiefmutter und den anspruchsvollen Job fühlt sich Tuyet überfordert. Nach einem Unfall reist sie mit ihrem Freund Alexander nach Vietnam. Doch der Urlaub entwickelt sich nicht wie geplant. Ihre Beziehung ist an einem Wendepunkt gekommen. Alexander fliegt nach Deutschland und Tuyet begibt sich auf die Suche nach ihrer leiblichen Mutter.

Beate Rösler hat mich mit ihrem neuen Roman sogleich in diese Deutsch-Vietnamesische Familiengeschichte hineingezogen.

Geschickt wird der Leser mit Rückblicken nach Hanoi in das Leben von Hanh und Phong geführt, beginnend 1970 zur Zeit des amerikanischen Krieges. Als Kinder lernten sich die beiden in einem Dorf kennen, wohin sie evakuiert wurden, um den Bombenhagel zu entgehen. Nach Kriegsende hatten Phong und Hanh die Chance in die DDR zu gehen, um Vietnam beim Aufbau zu helfen. Hier habe ich eine andere Sicht auf die DDR erhalten. Der Staat war Aufenthaltsort von ausländischen Studenten und Vertragsarbeitern aus kommunistischen Bruderländern.

Auch bin ich mit Tuyet auf eine interessante Reise nach Vietnam gegangen. Ich habe etwas über die Geschichte dieses Landes erfahren und die wunderschöne Landschaft, das emsige Treiben in den Städten sowie die bunte quirlige Seite Vietnams kennengelernt. Aber auch die andere Seite zu kritischen Themen blieb nicht unerwähnt.

Das Buch ist nicht nur eine Familiengeschichte, sondern Beate Rösler hat es gekonnt geschafft Reisebeschreibung, geschichtliches und unterschiedliche Kulturen miteinander zu verweben.

Eine wundervoll erzählte Geschichte für alle, die bei der Lektüre gedanklich gern an exotische Orte reisen.